02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380919020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938091902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938091902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-19
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Ad««».«uSvabv M, ««1 G»plt<nl>»k 1«» Gegründet 18S6 GtjuglgeLühr tLgNch t«»etin<Mg« Ausltllwig fiel Hau« monatlich SiM. r.»o, durch PosUk»ug «m. ».ro einlchl. 1».« «p,. Postgeb. (ohne Vostiusiellung-akbühr) bet siebenmal tobchenl- Uchem verland. lkinjel-Rr. lO Ups.; außerhalb Dretdenl verlaus nur mtt vlorgenautgabe Druck «.Verlas r Liepsch K Relchardt, Dresden-A. I, Marien- strafte )S/tt. Fernruf 2L2-I. Postscheckkonto loöS Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schtedsamtes beim «Vberverstcherungsamt Dresden «nzelgenpresi« lt. pi-t-Ssi« Nr. 7i »Mm«ter»eil« lt» mm breit) tl-l «Vs. RachlLsi« nach Stallet v. gamsilenaiuelgen u. Siellengeluche MMimetr» ,esi« « «Vf. At,,ergeb. «) »vl. — «-»druck nur mit Quellenangabe Dretdner Nachrichten. Unr> erlangte Echrlltllück« «erde« nicht anfbewabr» krieckkokvrukts in Kuvr/s Mechen berelten eln Maffenmor-en vor Sprengstoffe und Giftgase in Sünden -es roten Movs Aussig, Ist. September. Aussig bietet beute das Bild einer Stadt, in deren Straften Friedhofsruhe herrscht. Während die deutsche Bevölke rung. soweit sie vor dem Angriff der hussitischen Menschen- inuger nicht geflüchtet ist, sich kaum auf die Strafte ivagt, be folgt die tschechische Soldateska und der rote Mob auf höhere Weisung die Taktik, Frieden vorzutäuschen. Durch die so „befriedete" Stadt werde» die Gruppen ausländischer Journalisten geführt, wobei nach Prag emigrierte Jude n als Bärenführer dienen. Die ganz offen ausgcgebene Parole der Tschechen und Marxisten lautet: Keine Einzel- akllon, alle Kräfte sür die Stunde sammeln, die kommen wird. Mordinstrumenle werden hergestellt Wie diese Sammlung anssieht, berichten deutsche Arbeiter aus der Chemischen Fabrik Aussigs eines der grössten chemischen Werke der Tschccho-Slowakei. Seit einer Woche ruht hier die eigentliche Arbeit, und die kommunistische Belegschaft iit unter Mithilfe tschechischen Militärs ausschließ- lich damit beschäftigt, Hieb- und Stichwaffen herznstcllen und die Lchuftwasfenbcstänbe der marxistischen Organisation in stand zu setzen. ES handelt sich dabei wohlgcmerkt nicht um Waisen, wie sie in einer regulären Armee verwendet werden können, sondern um M o rd l n st r u m e n t c, die lediglich geeignet sind, gegen eine wehrlose Bevölkerung eingesetzt zu werden. - . Dynamilero« und kommunistische Giftgaskommandos Der rote Mob in der Ausstger Chemischen Fabrik hat sich unter ossensichtlicher Duldung der Werksleitung an den Sprengstoff- und Gistgasvorräten vergriffen. Der HanptvertranenSmann der kommunistischen Gewerkschaft, ein gewisser Potschavka, dem militärische Wachleute zur seite stehen, hat die Aufgabe übernommeu, in Aussig eine B ü r g e r t ri c g s t r u pp c nach dem Muster der rot spanischen Dunamttcros auszustellen. Darüber hinaus werden in der Aussigcr Chemischen Fabrik auch Gtstgastruppen ausgebildet, die mit C h l o r g a S p h t o l e n ausgerüstet sind, die sic. wenn „die Stunde schlägt", in die Häuser sudeten deutscher Familien werfen sollen. Potschapka ist in der chemischen Fabrik schon seit langer Zett als von der Polizei bezahlter Werkspitzel gegen die SdP tätig gewesen. In der vergangenen Woche hat er die deutschen Arbeiter durch Drohungen und blutigen Terror von ihre» Arbeitsplätzen vertrieben. So wurde der Arbeiter Rudolf Klcimans der Herrengalse am Freitag während der Arbeit von cipcr Horde roten Mobs überfallen und mit Ltahlrutcn und Gummiknüppeln derart zugerichtct, das, er mit einer klaffenden Fleischwundc im Gesicht und zer trümmertem Unterkiefer halb irrsinnig vor Schmerz aus der Stadt lief, und nachdem er bis Sonntagabend in den Grenz wäldern hernmgctrrt war, in bewufttlosem Zustande anf deutschem Reichsgebiet von Zollbeamten aufgelesen und dem Noten Kreuz übergeben wurde. Dem Arbeiter Walter K. wurde der EinberusungS- besehl in der Fabrik zngestellt. Dabei sagte ein Unteroffi zier vom 1. Bataillon des 42. Ins.-Rgt.: „Du Hitlerschwein, wenn du zum Militär kommst, ist das für dich einfacher Selbstmord!" K. konnte entkommen. Er schlug sich in der Nacht zum Sonntag über die RcichSgrenze durch. Moskaus Mordinstrukteure einwandfrei festgestellt Das Hauptquartier der znm Teil tn Uniform gesteck ten roten Banditen ans Aussig und Umgebung befindet sich in der Kletscherstraftc 81 im Hause des jüdischen Emigranten Rosenzweig. Personen, die das Haus betreten wollten, wurden von Männern in Lederjacken angehaltcn, die weder Tschechisch noch Slowakisch, noch sonst eine in der Tschecho slowakei gebräuchliche Sprache redete», sondern nur eiu ge brochenes Deutsch mit unverkennbar russischem Akzent stotter ten. ES tst also erwiesen, dass Moskau seine Mord instrukteure von Prag aus bereits,ln die deutschen Grenz bezirke entsandt hat. Die Friedhofsruhe, die die Agitator«« der Herr«« Bata schclnlich innerbühmisches Verbrechergesindcl in Uniformen, trieb diese Ansammlungen mit Kolbenhieben auseinander. Wie sechs -lugcnzeugen übereinstimmend berichten, wurde hierbei die im siebenten Monat der Schwangerschaft be findliche Frau Frieda Novak, die Frau eines bereits geflüch teten deutschen Arbeiters aus den Schichtwerkcn, von einer dieser Bestien so heftig mit dem Kolben tnS Kreuz geschlagen, das, sic aufstöhnend gegen die Wand taumelte. Als sich die Umstehenden ihrer annahmen, kehrte sich der aussichtsfüh rende Gendarmeriebcamte noch einmal um und rief auf tschechisch: „Henlein-Hure braucht nichts zu fressen!" „Wir wollen -en Kries!" Demonstrationen in Bodenbach — Die Maske fällt Bodenbach, 19. September. Am Sonuabenduachmittag zog lurrch bi« Teplttzer Strafte in Bodenbach et» gröhleuder Demonstratiouszng unifor mierten tschechischen Mobs, der in rhythmische« Sprechchöre«, also offenkundig ans Anweisung, die Ruse auS« stieft: „Wir wolle« de« Krieg!" Der Pöbel schwang dabet Revolver, Messer und Stahlrute« mit wildeu Drohun gen gegen die deutsche« Werktätige«, die um diese Stunde die Strafte« füllt«». In dem Zuge urarschlerten auch tschechische Militär personen mit, die von Augenzeugen einwandsret als An gehörige der Bodenbacher tschechischen Garnison erkannt wurden. Dieser Borfall beweist, daft Benesch seine Kata- strophcnpolitik nicht nur am grünen Tisch vorbereitet, sondern sür sic auch bei dem tschechischen Janhagel in den deutschen Grenzbezirkcn Stimmung machen lässt. In Tschechisch-Böhmen allerdings dürste er bei seiner eigenen Landbevölkerung weniger Glück mit solchen Parolen haben. Wie geflüchtete deutsche Straftenarbeitcr aus der Gegend von Inngbunzlau berichteten, äuftertc sich noch am Freitag ein prominentes Mitglied der Tschechischen Agrar partei bei einer erregten Auseinandersetzung im Dorskrng des Ortes Petrovtce: „Wenn er, der Hitler, kommt, hänge» wir den Benesch selber auf!" Prag, IS. Sevteurber. Iu Prag bemüht man sich schon seit Tagen krampfhaft, den dort anwesenden Berichterstattern ausländischer Blätter glaubhaft zu machen, daft in Wirklichkeit im gesamten Staat die „schönste Ruhe" und das „herzlichste Einvernehmen" zwischen Deutschen und Tschechen zu verzeichnen sei. Die Berichterstattung der deutschen Presse und des deutschen Rund funks Uber die wahre Lage in der Tschccho-Slowakei versucht man mit allen Mitteln der ausländischen Presse gegenüber zu diskreditieren. In einem geradezu bezeichnenden Gegensatz dazu steht die Tatsache, daft iu Prag am Sonntag wiederum, wie schon an de« Tage« vorher, der gröftt« Teil aller ausländischen Zeitungen beschlagnahmt worben ist, darunter auch fast sämtliche «ugltsche« und französische« Zeitungen, Lchtom Artillerie Wrt a« »er Grenze aus Freistadt, 19. September. Eiu Sonderberichterstatter deutscher Zeitungen, dem es gelang, über die tschechische Grenze bis tu die Nähe von Bud, weis vorzudrtugeu, berichtet aussehenerregende Einzelheiten über deuEiusatzschwerertschechischerArtillerie entlang der Grenze. So wurde« aus dem Pslanzersberg bei Saplitz schwere Batterie« eingebaut, und auch bet Welloschi« vor Budweiö wurden schwere Gebirgshaubitzeu in Stellung gebracht. Selbst unmittelbar bis au die deutsche Grenze, bei Hohensurth, wurde« Artillerie-Abteilungen vorgetrageu. In Welloschi« wnrdeu bretsache Drahthindernisse errichtet, die elektrisch geladen sind. Hunderte von -lrbeitern sind dort seit drei Tagen mit der Betonierung von Unterstände« beschästigt. Danklelegramm SmreöpS an Mussolini Rom, 10. September. Mussolini erhielt am Sonntagabend in Triest ein Tele gramm des ungarischen RegternngSchesS Imredn. worin ihm dieser den tiefgefühlten Dank für sein Eintreten zu gunsten der ungarischen Minderheit in der Tschecho-Slowakei ausfpricht. Etarlo Verlusts -er Roten an -er S-ro-Front Bilbao, 19. September. Der nationalspa Nische Heeresbericht meldet, daft an der T e r u e l s r o n t sowie im Abschnitt Billasranca de Cordoba der Andalusicnfront die Angriffe der Noten mühelos abgewehrt werden konnten. An der Ebro- Front eroberten die nationalen Truppen eine feindliche Grabeulinic. Die Bolschewisten erlitten dabei auftcrordcnt- lich st a rk e V e r l u st e. ES wurden mehr als VOtt rote Ge fallene gezählt und eine grofte Anzahl Gefangener gemacht. In der Nacht znm 17. bombardierten nationale Flug zeuge den Flughasen Prat de Llobregat und setzten zwei rote Flngzeuae in Brand. Ferner wurden von der national spanischen Luftwaffe der Hasen von Gandia sowie die KricgS- matertalfabrikcn tn Denia erfolgreich angegriffen. weil sie aus den Feder« ihrer eigenen Berichterstatter trotz aller Beeiuslussungsversuch« Berichte über Borgäuge in der Tschecho-Slowakei verösseutlicht hatte«, die de» Prager Ge, walthaber« unangenehm sind. In dem Augenblick, da Zehntausend«! sudcutendcutschc Flücht linae ihre Heimat unter unsäglichem Leid verlassen müssen, zur gleiche» Zett, in der die tschechischen Henkersknechte im deutschen Sudetenland ein Blutbad anrichten, bekommt es Herr Hodza fertig, mtt geheuchelter Ruhe vor das Prager Mikrophon zu treten und „seinen Völkern" erneut eine schwülstige Unschuld Srebe zu halten. Man kann über diese „Kundgebung", von der man nicht weift, ob sic ZnniSmuS oder Komödiantentum entsprang, mit Verachtung Hinweg geben. Tie Zett der schönen Versprechungen der Prager Ge waltherrscher, die doch niemals etngclöst wurden, ist endgültig vorbei. MechWe BlirgerkrlegsM-e in Moskau msge-tl-et Einsatz im fu-eten-eutfchen Gebiet - Lerror gegen Run-sunkbörer vr»l»iio»lckuog «o»«r«r LarUoar SükrttUvltuag Krag beschlagnahmt englische an- sranzöslsche Zeitungen Die Angst vor »er Wahrbett - Aoöza versucht es noch einmal mit Versprechungen und Benesch der Weltöffentlichkeit gerade i« Aussig vor»«- täusche« »ersuche«, ist «ach alledem «ichts anbereS als di« Ruhe vor ei«em Sturm, der «ach dem Wille« der Tscheche» die Wirkung einer Barth»lomS«S«acht haben soll. Angstkäufe der Juden und Tschechen Wie überall tn der Tschecho-Slowakei haben auch tn Aussig die Angstkäufe der Juden und Tschechen, die nicht bas geringste Vertrauen zum Bestand ihre- Staates und ihrer Währung haben, zu bezeichnenden Szenen geführt. Nachdem bereits am Sonnabend Fett, Speck und Mehl nicht mehr zu haben war, zerschlug der rot« Pöbel tn der Nacht zum Sonn tag die Scheiben zahlreicher Lebensmittelgeschäfte, um diese auSzurauben. Dte Polizei benutzte dtese ihr anscheinend will kommene Tatsache auf Anweisung der Prager Bata-Agita- ttonSspezialtsten zur Anbringung bereits vorrätiger Plakate mit der Inschrift: „Seht, das tst die deutsche Kultur!" In den frühen Morgenstunden des Montags konnte man vor dem EinheitSpreis-Ramschgefchäst de» jüdischen Jepa-KonzernS eine lange Schlange von Frauen und Kindern sehen, die sich dort anstellten, weil bekannt geworden war, daft hier noch Konserven zu haben seien. Ortsfremde Gendarmerie, wahr- - Berlin, 19. September. Wenn es noch eines Beweises dasttr bedurft hätte, daft die Kommunisten im Verein mit de» gegenwärtigen Prager Machthabern jede friedliche Lösung der tschechischen Frage zu hintertreiben versuchen, so würden dte neuesten aus der Tschecho-Slowakei vorliegenden Meldungen die Bestätigung hierfür erbringen. So wird berichtet, daft dte tschechischen Kommunisten ein sogenanntes Elttekorvs als Note Garbe aufstellen, dte angeblich schon KO Mtt Mann stark sein soll. Man behauptet tn Prag, daft die Mitglieder.dieser Roten Garde eine SonderauSbtlbung tn Sowjetruftlanb ge- nassen haben. Bor allem sollen die Führer dieser Roten Gard« tn der Sowjetunion eine „höhere Mtlitärbildung" er halten haben, was nichts anbereS heißen kann, als daft sie in Moskau sür den Bürgerkrieg besonders geschult wurden. Bor allem sollen dtese roten Horben im subetendeutschen Ge- biet eingesetzt werben, und es scheint, als ob die tn der Tschecho-Slowakei anwesenden sowjetrussischen Flieger zu- sammen mtt diesen roten Horden operieren sollen. Nicht minder charakteristisch ist eine anf dem Umweg über Warschau kommende Meldung, daft tn der Tschecho slowakei die Agenten Moskau» Jagd aufRundsunkhörer machen, um jeden unerwünschten Einfluß auszuschallen. Be sonders will man verhindern, daft deutsche Stationen abgchört werden. Mehrfach sollen bereits Kommunisten in die Wohnun gen eingedrungen sein, wenn sie hörten, daft der Rundfunk apparat ausländische Sendungen wiebergab. Die Kommu nisten stellten dann die Forderung, daft nur tschechische Sender oder sowjetrusflsche Sender abgehört würden. ES verlautet auch, daß die Inbetriebnahme eines Störsenders tn der Tschecho-Slowakei geplant sein soll. Wenn auch die rotspantschen Bolschewisten ihren tschechischen Bundesgenossen und Herrn Benesch nicht direkt Hilfe leisten können, da eS ihnen selbst sehr schlecht geht, so haben sie doch beschlossen, wenigstens Demonstrationen für die „tschechische Demokratie", das heißt also sür den Krieg und gegen den Frieden, zu veranstalten. In Barcelona und Madrid sollen Massenversammlungen an dem Tage stattstnden, an dem die neue Zusammenkunft zwischen dem Führer und Chamberlain erfolgen wird Wenn auch derartige „Demonstrationen" eine höchst nebensächliche An gelegenheit sind und an dem Sauf der Dinge nichts ändern, so zeigen sie doch, wo die Freunde der tschechischen „Demo- kratie" zu suchen sind. Daß auch die Sowjetpresie erneut hebt und Prag scharfzumachen versucht, sei nur nebenbei erwähnt.
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