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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381012017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938101201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938101201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-12
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1938
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Moeoen-Ausoabe Sie. «a «ttttoech, ir. VNober i»« Famlllcnanjelokn u. Slcllrngrluche Millimete» ,elle 6 «ps. Zlgergkb. 30 «»>. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Leeidnee Rachrichtnr. Unverlangte Lchrlltktücke werden nicht aulbewabrt einlchl. 48,36 Rp>. Bollgeb. lohne Poltzustellung«- gebührl bel siebenmal wdchentl. Bersand. lilnjel- Nr. lo Rps.; auherh. Dresdens m» Abendaueu. 10 Sips.: aukerh. Lachsen« m. Abendautg. IL «vs. Druck u. Verlag r Liepsch « Beichardt, Dresdener. I, Marlen- strafte ZS/tt. Fernruf 252>I. Postscheckkonto IS6S Dreoden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und des Schirdsamtes beim Vberversicherungsamt Dresden Frankreichs Frvnttömpfer für Neuwahlen Die Wfte aller Wahlberechtigten hinter Daladier Parls, 11. Oktober. In Frankreich Hal sich eine von sechs Millionen ehemaliger Frontkämpfer getragene Bewegung erhoben, um die Bildung einer Regierung der öffentlichen Wohlfahrt unter Führung des jetzigen Mini sterpräsidenten Daladier, die Gewährung von Vollmachten bis zu den Kammerneuwahlen im Frühjahr 1940 und — falls das Parlament die Vollmachten verweigern sollte — sofortige Auflösung der Kammer und Neuwahlen zu fordern. Diese Fordern«« geht von dem auch in Deutschland be kannten Vorsitzenden der Föderalen Union der Frout- kämpferoercinistnnsten, Henri Pichot, aus, der de» Mini sterpräsidenten Daladier aus seiner Mitnchner Reise begleitet bat. Die meisten übrigen Frontkampscrveretnigungcn mit einer Gesamtzahl von sechs Millionen Männern, das sind etwa die Hälstc aller Wahlberechtigten in Frankreich, haben sich bereits dem Anfrus und dem Plan PichotS ange schlossen. Ohne Zweifel wird dieser Ausruf in der Oesseutlichkeit de« stärksten Widerhall sindeu nach den tiefen Ent täuschungen, die Frankreich mit seiner traditionellen Außen« Politik in den letzten Monate» erlebte, «ach dem HossuungS- strahl, der im Angenblick des „Münchner Friedens" anch Millionen Franzosen durchzuckte und nach den sosort vom Parlament wieder erhobenen Schwierigkeiten bei der Ge» währnag von Vollmachten für die Regierung Daladier. In der vierwöchigen Frist, die Daladier vom Parka- ment erhalten hat, kann, nach Ansicht PichotS, die Negierung unmöglich das unbedingt notwendige und tiefgehende Wicder- ausrichtnngswcrk verrichten. Dieses Werk werde im Gegen teil durch die neue ParlamcntStagung im Winter wieder ge fährdet. DaS Parlament müsse daher bis zu den Neuwahlen im Frühiahr llUst praktisch auSgeschaltet werden oder — wenn eS darin nicht einwillige — ansgelöst werden. Denn, so heißt es in dem Ausruf weiter: „Die Republik, die sich heute unsercn Auge» darbietct, ist nicht mehr die Republik unserer Jugend und des Weltreiches. Frankreichs Reichtum erschöpft sich mehr und mehr, Frankreich zerbröckelt, während die anderen Länder sich konzentrieren. Das Parlament versagt!" Pichot erklärt weiter, das Parlament habe sich trotz aller Vollmachten unfähig gezeigt, die gegenwärtigen Schwie- rtgkeitcn zu löse». Der HaushaltSschlbclrag sei chronisch. Die Währung gleite weiter ab. Die Verschuldung mache weitere Fortschritte. Tic nationale Produktion ver mindere sich und liege bereits unter der Produktion von 1V1Ü. Tie französische Wirtschaft verkümmere. Pichot stellt darum die Forderung ans Bildung einer nationalen Negierung mit Vollmachten bis zum Frühiahr 1>M. Diese Regierung müsse sich dem Einslus, der Parteien und der politischen Organisationen, gleich welcher Art, ent ziehen und auS „untadeligen und charakterfesten Männern" zusammengesetzt sein. Daladier habe sich durch seine iüngsten Bemühungen um den Friede» eine cutsprechcndc Stellung in Frankreich und da» Vertrauen aller Franzosen erworben, daß er die Führung dieser Regierung itvernehmen könne. Der Aufruf PichotS ivtrb sicherlich im ganzen Lande den stärksten Eindruck machen und kann der Ausgangspunkt einer von den ehemaligen Frontkämpfern getragenen Bewegung werden, um „Frankreich wieder anszubaucn", wie ein heute oft gebrauchtes Schlagwort heißt. Anderseits gewinnt auch in der Gewerkschafts bewegung, wie die letzten Tage gezeigt haben, die Rich tung an Schärfe, die das spürbare bolschewistische Joch ab- zuschttttcln sucht, was die erste Bedingung für die Ge sundung des französischen Staatswesens ist. Dr. Goebbels: „Hut ab vor dem brutschen Volk!" Ansprache vor -er Gefolgschaft eines NS Musterbetriebes in Berlin Berlin, 11. Oktober. Gauleiter NeichSministcr Dr. Goebbels stattete am Dienötagnachmittag dem nationalsozialistischen Musterbetrieb R. S1 o ck L C o. in Berltn-Marienscldc einen Besuch ab, nm auf einem großen BetrtcbSappell zu den Arbeitern zu sprechen. Bei seiner Ankunft wurde Gauleiter Dr. Goebbels vom Netriebsstthrer und Betriebsobmaun empfangen und von LlM Mitgliedern der Belegschaft tu die Halle geleitet. Dann betrat der BetriebSsührcr das Redncrpodinm. Er erklärte: „Wir alle sind unbändig stolz über die hohe Aus zeichnung Ihres Besuches und hoffen, daß Sie nicht nur einen guten Eindruck von unserem Betrieb mitnehmcn, sondern vor allem anch von den Menschen, die diesem Werk Lebe» und Gestalt geben." Nach dem gemeinsamen Mittagessen In dem freundlichen, Hellen Speiscsaal besichtigte der Gauleiter die weitläufigen Fabrikanlagen. Dr. Goebbels lies, sich im Lause dieses Nund- gaugeS über alle Einzelheiten des Betriebes unterrichten und sprach dem Betrtebsftthrer für seine vorbildliche Fürsorge seinen Dank aus. Zum Abschied wurde Dr. Goebbels eine handgeschmicdcte Schmuckkasfcttc überreicht, die ein Arbeitskamerad des Be triebes gefertigt hatte. In der Kassette befand sich ein Geld betrag in Höhe von Istügg NM, die dein Gauleiter von der Betricbsstthrung zur Verwendung für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem überreichte ihm der Betriebsobmaun ein ledcrgebundeueS Album mit Ausnahmen des Werkes und seiner soziale» Einrichtungen. NeichSminister Dr. Goebbels führte in seiner Ansprache «. a. folgendes auS: „Deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen! Das deutsche Volk und das Deutsche Reick Haven schwere Wochen hinter sich. ES wird vielen im Volke nicht immer ganz klar geworden sein, welche Bürde an Sorge und Verantwortung der Führer in den vergangenen Monaten getragen hat. Wenn sich manchmal Gewitterwolken am Horizont zeigten und ich die wunderbare Haltung des deutschen Volkes dieser so anßerordentlichcn Lage gegenüber in Betracht zog, dann nahm ich mir immer fest vor: Sind wir durch diese Wochen hindurch, dann werde ich fede Ge legenheit benutzen, nm dem Volk für seine in dieser Span- nnngSzeit bewahrten Haltung den Dank des Führers zum Ausdruck zu bringen. Sie wissen, das, wir Nationalsozialisten sehr wohl mit dem Wort umzugchen verstehen, wenn der Zeitpunkt dafür gckom- men ist. Aber auf der anderen Seite gibt es auch gewisse Entwicklungen, bei denen es besser ist, zu schweigen, als zu reden. In den letzten Wochen wurde allmählich dem Volke klar, baß sich irgend etwas vorbereitete. Was, das wußte man noch nicht, darüber mar man sich noch nicht immer im reinen. Daß aber im Laufe der nächsten Zeit etwas ge schehen würde und geschehen müßte, das spürte allmählich jedermann. SS wäre nun allzu natürlich gewesen, wenn sich dcS deut schen Volkes darüber eine gewisse Unruhe bemächtigt hätte. Denn die Entscheidungen, die der Führer treffen mnßtc, griffen aus das tiefst« in das persönliche und in daö Fami lienleben dcS einzelnen ein. Es wäre auch nicht einmal sehr verwunderlich gewesen, wenn hier und da geklagt worden wäre, bas Volk sei nicht genügend orientiert, obwohl eS um seine Zukunft, gehe. DaS Volk tat das nicht. ES stand in eiserner Ruhe «ud festem Vertrauen auch in den kritische« Wochen hinter dem Führer. (Fortsetzung auf Sette 2) Vara-e vor v. Vrauchitsck tn KarlSva- DNB KarlSbad.il. Oktober. Am DlenStagabend «risst der Oberbefehlshaber deS Heeres, Generaloberst v. Branchitsch, i« Karlsbad ein. Der Generaloberst wird ans dem Becherplatz die Parade von Delle» der Wehrmacht abnehme«. Die s«deteude«tsche Be völkerung wird das erstemal Gelegenheit haben, diesen fesseln» de« Borbeimarsch drntscher Drnppe« im Gtechschrltt mit» znerlebe«. AuSzetchnunsßn für Nv-rSmi-lv un» BeS Warschau, 11. Oktober. DaS Direktorium der Warschauer Universität beschloß, Marschall Rvdz-Gmiglv den Titel eines Dr. e. h. der technischen Wtffenschasten zu verleihen. Der Präsident der Republik hat dem Minister deS Aeußeren. Neck, den Orden vom Weißen Adler, der höchsten polnischen Auszeichnung, für seine dem Staate geleisteten Dienste verliehen. Selbstmord -es Chefredakteurs vom „Präser Lagblatt" Prag, 11. Oktober. Der Thefredakteur eines berüchtigten Lügen- und Hetz- blatteS, deS von Emigrantenkreisen mit Vorliebe zu dunklen Machenschaften benutzten „Prager TagblattS", Rudolf Thoma», beging in der Nacht zum Montag gemeinsam mit seiner Frau Gelb st mord durch Vergiftung. Aufbruch tn Palästina Ein zweites Mal in diesem Herbst ist die Regierung Ehamberlain vor schwere Entscheidungen gestellt. Nicht so sehr im grellen Lichte der Weltöffentlichkeit, aber ent scheidend für die Zukunft des britischen Weltreichs werden die Entschlüsse sei», die in London über die endgültige Ge staltung der Verwaltung Palästinas gefällt werden müssen. Seit fencm unheilvolle» Bericht der Peel-Kommission über die Dreiteilung Palästinas und die Schaffung eines selbstän digen jüdischen Staates, hat sich die Geschlossenheit der arabischen Abwchrfront immer deutlicher gezeigt. Der Anti- zioniömuS ist für die mohammedanische Welt geradezu daS Signal geworden, das über die Einzeltntcresien die arabischen Königreiche als panarabische Einheit gegenüber dem Empire aufs Feld gerufen hat. Die erste panarabische Palästinakonserenz in Kairo, die am 7. Oktober zusammen trat, hat diese Geschlossenheit in einer für England unmiß verständlichen Eindringlichkeit gezeigt: In der ügnptischen Hauptstadt versammelten sich in diesen Tagen die Vertreter »nd Delegierten aller arabischen Länder, darüber hinaus entsandten Indien, die Türkei und Jugoslawien namhafte Politiker nach Kairo. Der Kronprinz von Jemen kehrte vorzeitig von einer Japanrcise zurück, um zur Kongreß eröffnung in Kairo rechtzeitig zur Stelle zu sein. Hand schreiben der arabischen Könige an den Veranstalter dcS Kongreßes, Allouba-Pascha, dokumentieren die Entschlossen heit zu einer arabischen Schicksalögemeinschast tn dieser Frage. Schon am SS. September, al» di« Araber tn aller Welt, in Indien, ln Nordafrika, im Nahen Osten, ja sogar in Java durch Umzüge und Demonstrationen, durch Gekd- sammlungen und einen Kongreß der führenden Araber in Damaskus ihren Willen zur endgültigen Verhinderung einer Teilung zum Ausdruck brachten, wurde man sich in Downing Street darüber klar, daß eine Entscheidung dem unerträg lichen Schwebezustand seit Anfang deS Jahres ein Ende bereiten mußte. Nur wie diese Entscheidung auSfallen würde, darüber konnte man sich nicht einig werden. Immer noch spukte die Vorstellung von einer möglichen Festigung der englischen Mittelmeerposition durch die Schaffung eines jüdischen Jordanstaates. Immer noch kämpften die Ansichten der zwei englischen Lager gegeneinander, deren eines die Lösung tn einem arabischen Freistaat — nach dem Mnstcr des Irak — mit Abschluß eines FreundschaftSvertrageS sah, daS andere dagegen stur auf der Durchführung des Balfour- PlaneS bestand. Zähe und träge funktionierte die englische Kommissions mechanik weiter, während die Unruhen unter der arabischen Bevölkerung von Tag zu Tag stiegen. Der Bericht der letzten nach Palästina entsandte» Kommission des Sir John Wood- hcad soll erst Ende Oktober der englischen Negierung vor gelegt werden. Man ist sich aber schon jetzt darüber klar, daß er durch die Entwicklung bereits überholt und überflüssig geworden ist. Denn diese Kommission, die im Februar nach Palästina ging und im Sommer zurückkehrte, hatte eigentlich nur die sormaltecknische Abänderung dcS Pcelichcn TeilungS- vorschlagcS zur Ausgabe. Bezeichnend ist, daß einzelne eng lische Blätter jetzt logar die Vermutung hegen, daß Wood- heab selbst tn seinem endgültigen Vorschlag der Regierung die Undurchfllhrbarkeit der Teilung darlegen wird. Inzwischen bauerte die von England wohlwollend ge förderte Zuwanderung von Juden nach Palästina an, die Verdrängung des arabischen BevölkerungStcils schritt fort, die Unruhen wuchsen. Die englische Polizcigewalt genügte längst nicht mehr, um die Selbsthilfeaktionen der Araber niederzuhalten. Truppenverstärkungen erwiesen sich schon tn kurzer Zett als ungenügend. Wie ein Spinnennetz überzog die Organisation der arabischen Freischärler daS Land. Ihr Nachrichtendienst funktionierte glänzend und bewies, daß st« genauestens über die englischen Truppenvcrschicbungen infor miert waren, so daß sie immer dort auftauchcn konnten, wo im Augenblick eine verwundbare Stelle war. Trotz schärf ster JsolicrungSmaßnahmen gelang eS nicht, den Mufti von Jerusalem, die geistige Spitze der arabischen Unabhängig- keitSbewegung, auszuschalten oder zu überführen. 15W Häuser arabischer Besitzer wurden im Verlause des Guerillakrieges als Gegenmaßnahme von englischem Militär in die Lust ge sprengt. Man führte, al» alles dies nicht abschreckend genug wirkte, die sogenannte Kollckttvhaftnng ein, das heißt, man lieb eS den ganzen Ort entgelten, wenn die Freischärler an irgendeiner Stelle des Landes eine erfolgreiche Aktion durchgestthrt hatten. Auch das fruchtete nichts. ES ist nun schon ein offenes Geheimnis, baß England sich auf dem vollen Rückzug befindet. Man sah sich genötigt, In aller Stille die englischen Frauen und Kinder aus dem Lande abzutranSportteren. Die Gerichtsbarkeit wurde auf Haifa, Jaffa und Jerusalem beschränkt, wo ebenfalls dem Militär die Gewalt aus den Händen schwindet. Neue Truppen be finden sich zwar aus dem Anmarsch, nach deren Ankunft insgesamt 17 Bataillone Infanterie, zwei Kavallerieregi menter, eine Abteilung Artillerie und verschiedene Panzer wagentrupps tn Palästina stehen werben. Aber man weiß genau, baß auf die Dauer mit militärischen Maßnahmen di« Ruhe und wirtschaftliche Sicherheit «m Lande nicht her»«» stellen ist. Die Kontrolle deS Lande» liegt bereit» tn de«
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