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Dresdner Nachrichten : 16.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193810167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19381016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19381016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-16
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.10.1938
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»er ISST GdtMtao, «. VWb« «.-ahrsan». Rr. 487 le nci cis F//kF/LS /aNSLFe/üMA F»// M)5Ne/r- RatlvnÄe DlMpjlW in England n der NN6N Notlchalltt FmnMWnket geht nach Rom ri»«,r«7 »I»«» 7,Ium« i; VVI» »«IdtOkdt ffkff 7k lkamllltnanjelg«« ». ritNengeluche MMIme-er- ,«ll« 6 «p>. glllrrgeb. so «pl. — R-ckidru« nur mlt Ourllknangate Drrtdnrr Nachrickilrn. Unvrrlannle LckirillstOck« w«N>«n n«»« aukirwobrl ml rsi 2 2 2 ü - »2 a<t IS.07 »«««In» Sirllsrttni«« « s « P,,anl- ch i t«, «tunst u. lür vnialr»! nn» »«imychu« il« r r. g i Ist I«, «II»«,: »«, !U«II«I; »«rant- >, IlmUIch I, i«,»i. ^r»,d„. «nl„uch «us Mnisrnaurnnd« I um,,st, U S. m Its >n Ning nur von Vreidensi, . Rus 28241 «ostbr-ug «M. ».«0 elnl»ll«stll» ,».»6 «p,. Postgebühr lohne PostzuIIellungrgebühr» be! siebenmal wbchentllchcm Bersan». Conntag«- nummer I» Nvs. außerhalb Sarstleni so Sipl. Berlin, 18. Oktober. Wie die französische Regierung amtlich mitgeteilt hat, ist der französische Botschafter in Berlin Andrö Frau» goiS»Po«cet «ach Rom versetzt worden, «m in der gleichen Eigenschaft die sranzöstsche Republik beim König von Italien und Kaiser von «ethiopien z« vertrete«. en II «ro!-7«x> In ScliöndruM Lokkok — - Kotoniotpionisr Lsnorok von »äskric-.- Lslsitigungsn VV»d»r- vnct 6oet/i»trns5» in §»ik«rrc,orf .... Xurrlo/ir«t,»cic»n für ckor gvromts 5koct1ns1r.. Onrer» kll>» 5in« üörron vr/öü/icti» 5timmt-ngitrosomsts7?.. 3«rkm»r 0»ok«cli» 5o/ctot»n ornton unct pklügon 8»isoA» „Oiv 5rov onrk ikr» W»»1 Wo« icorksn c/»o OZ/mpirclivn 5p/»s» 1-40^... 8«i/og» „vobsr ciym N«io- vn«i 5S64,b«1c»s« kr/ch t»o<N krkanz buntes, irroos Rüstungen un- Sicherheit Es gibt kaum ein politisches Schlagwort, mit dem so viel Mißbrauch getrieben worden ist, wie mit dem Dualismus „Rüstungen und Sicherheit". In der französischen NachkricgSdiplomatte wurden die beiden Begriffe, die dieses Schlagwort bilden, zu einer untrennbaren Einheit verschmol zen. Die Sicherheit — der anderen — konnte angeblich nur durch stärkste Rüstungen gewährleistet werden, und die Rüstungen bienten natürlich lediglich dazu, um den ,che- brohten" Siegerstaaten den Frieden zu sichern. Für Deutsch land gab es damals weder Rüstungen noch Sicherheit, wo durch allein schon die innere Unwahrheit des Rüstungs- Sicherheitö-KomplexeS bewiese» ist. Seit dem Wiederauf stieg des Reiches tst die Vokabel „Sicherheit" mehr und mehr aus dem politischen Sprachgebrauch verschwunden. Denn mit dem — wenn auch zuerst nur theoretischen — Zugeständnis der Gleichberechtigung an Deutschland, um das man auf die Dauer nicht mehr herum kam, war das Zweigespann „Rüstungen und Sicherheit" nicht mehr so ohne weiteres vor den Wagen der Ententepoltttk zu bringen. Endgültigen Abschied von dieser besonders den Franzosen ltebgeworde- nen Terminologie nahm man im März 1V8S. Damals ries der französische Ministerpräsident Warrant entrüstet aus, daß Frankreich eS nicht dulden könne, daß Straßburg im Feuer deutscher Kanonen lieg«. Ek mutzte sich gleich darauf vom Führer sagen lasten, hob Deutschland es ebensowenig dulden könne, seine Rheinstädte völlig schutzlos den französischen Kanonen ausgesetzt zu sehen. Mit dieser ebenso einfachen wie überzeugenden Replik ist das Thema Sicherheit, wenig stens waS seinen Mißbrauch als politisches Schlagwort an langt, in der Versenkung verschwunden. Heute, nach zweieinhalb Jahren grundlegender Verän derungen in der europäischen Politik, scheint dieses Thema eine W i e d e r a u fe r st e h u n g zu feiern. Deutschland hat inzwischen aus der französischen These, daß Sicherheit nur durch Rüstungen gewährleistet wird, Lehren gezogen. Wir besitzen wieder eine starke Wehrmacht, die in der Lage ist, unsere Grenzen so zu verteidigen, daß jede Macht, die einen Angriff auf Deutschland wagen sollte, auf Granit beißen würde. Nun, da das Münchener Abkommen über die tsche chische Frage den Weg in eine bessere europäische Zukunft frtigemacht hat, beginnt man sich zu fragen, ob der Rüstungs wettlauf fortgesetzt werden soll oder ob man lieber versucht, zu Vereinbarungen zu gelangen, welche die Rüstungen der Großmächte auf ein vernünftiges Maß zurückführen. Diese Bestrebungen sind durchaus zu begrüßen, und Adolf Hitler würde der Letzte fein, der einem praktischen Abkommen zur Begrenzung der Rüstungen nicht seine Zustimmung geben würde. Allerdings scheint eine Lösung dieses schwierigen Problems »och im weiten Felde zu liegen. Für die Schwierigkeiten, die einer allgemeinen Ab rüstung noch im Wege stehen, kann man allerlei Gründe nennen, historische und aktuelle, realpolitische und psycho logische. ES hat feboch den Anschein, als ob man im Westen — und besonders in England — sich gar nicht die Mühe machen will, diese Gründe zu erforschen. In den letzten Tagen sind Nachrichten zu uns gedrungen, die eS vielmehr wahrschein lich machen, daß* man wieder einmal einen Prügel knaben sucht, der zur Begründung riesiger AufritstungS- pläne herhalten soll. Und diesen Prügelküaben glaubt man in Deutschland gefunden zu haben. Ans den Ereignissen der letzten Wochen will man für den DurchschnittSrngländer eine „deutsche Gefahr" konstruieren, gegen die eS sich zu wappnen gilt. Man vergißt oder will dabei vier grund legende Tatsachen vergessen. Erstens: Eine der ersten außen politischen Handlungen des Führers war der Versuch, ein allgemeines europäisches Abrüstungsabkommen zu erzielen. Hierzu sind von uns zahlreiche konkrete Vorschläge gemacht worden. Zweitens: Das Ausmaß der deutschen Wiederaufrüstung wurde bestimmt durch die Etnkr et- sun gSpolttik, der wir uns in den ersten Jahren nach der Machtergreifung gegenübersahen. Deutschland mußte mit §sck» ävck» 2»if» §s»k» 17 §««1» 16 L.ck. 21 5»>f» 22 §»«k»n 29^20 .... 24 nsMstn »tt« l>! corrlllu» Irglrley 8c>ivl» i Polo ll. ptvi s t-Id«,!», Uoul» Uin» dlo»»c», >1,1», V»v zi». <Ue Uumo>k»!l- Die Zeitung „Daily Expreß" nennt Sir John Anderson als den aussichtsreichsten Kandidaten für den Mintsterposten. Weiter berichtet der Korrespondent, daß die Regierung eine vollständige Ucberholung des Vertei- digungöplanes der britischen Hauptstadt plane. Insbesondere solle -er Abtransport der Bevölkerung aus eine neue Grund lage gestellt werden. Im Zentrum Londons sotten mehrere tausend Luftschutzkeller erbaut werden. „D'atly Mail" stellt ebenfalls Sir John Anderson in den Vorder grund und meldet, daß die Stammrolle alle Männer und Frauen im Alter von 1b bis üb Jahren er fassen werde. Auch diese Zeitung kündigt den Bau von Luft schutzkellern in London an, fftx den 4 Millionen Pfund aus» geworfen werden würden. Dio Ankündigung eines Werkluftschuhes durch KriegSminister Hore-Beltsha wird von den Londoner Morgenblättern wärmstens begrüßt. „Times" schreibt, ein solcher Plan habe unzählige Vorteile. Die Erfahrung habe gelehrt, daß Angriffe auf Melkanlagen nur im Ticsslug durch- geführt werden können. DaS Land begrüßt besonders die vorsichtige Formulierung Hore-BcltshaS. Es sei im Augen blick weit besser, ossen zu sagen, daß der größte Teil der riesenhaften Anstrengungen noch zu tun übrig bleibe, an- otdsli KSndrunn jo»«I V«ul«r IU8»»I pepSck 6u»I», KI«» I. v. U«u<Mckt »1<!«ii<IoiII ek Vükd.lm Vüilx« vr l.«mll» Nikin» rimmksms^v kV per r. P.Icbli» 8ck!ö?» KU» rVI!<1«!»M!> 8«>kk zä«Iwer Koc» l.»nx» 8ck>pr!k! a>eo!» Mr Daranqi wieder 1« Buda»«-. Der frühere ungarische Ministerpräsident von Daranyi kehrte aus München zurück und wird dem RetchSverweser und dem Ministerpräsidenten Jmreby über seine Bespre«^lngen mit dem Führer und dem ReichSautzenmintster Bericht erstatten. KSstig Saras fast Geburtstagsfeier» ad. Unter Hinweis aus die politisch« Lage Rumänien» lieb König Sarol die für den 1b. Oktober, feisten Geburtstag, geplanten Feierlichkeiten und offiziellen ' npfttnge «bsagen. Kommunistische» Z«ntralvrga« in Pra« erledigt. Das Zentralorgan der tschechischen Kommunistenpartei, „Rude Pravo", ha. anatsichts der veränderten poltttschen Lage fein Erschein«» eingestellt. -HWWK 1 / Stammrollen W alle MSnner un- Frauen von 16 -ls 60 ( o n d o n, 18. Oktober. Mehrere Londoner Morgenblätter kündigen in groher Aufmachung die sofortige Aufstellung einer Stammrolle und Einrichtung eines nationalen Dienstes auf freiwilliger Grundlage an, der einem neu zu schaffenden Ministerium unterstellt werde. So meldet „Daily Herold", dah der König bei der Er öffnung des Parlamentes am S. November die notwendigen gesetzgeberischen Mahnahmen verkünden werde, und dah die nötigen Vorarbeiten für die Aufstellung der Stammrolle bereits getroffen seien. I «nlkükrt ISnner on K«»I Io» Punk Nein» prdst «ndmnn I 1»ul» plleil.Ic» lenre» I VV«il>«I »0I»l! f Voll r 8««I«I4 wei<io«s V«>I»i-i plcklkk n >/,U UI» 7401-7roo > Io per 0«- un6 »n <i«t >» rrkIytNck lüne Nvp.-äo»- !> (Zulick«» >8» « v>» NU enä» >,,0 UN NiN zz«nnri statt auszuposaunen, datz das meiste bereits erreicht sei. Das Blatt unterstreicht ferner, daß die 8,7-Zoll-lO,4 cm fAbwehr- kanonen, die fetzt massenweise hergestellt würden, im. nächsten Frühjahr in genügender Zahl vorhanden sein würden. „Daily Telegraph" erklärt, man müsse die Regie rung beglückwünschen. Sfher ihre erste Pflicht sei, daraus zu achten, daß die neuen Maßnahmen nicht durch Mangel an un erläßlichen BerteidigungSmltteln verpuffe. Diese Maßnahme mache den Anfang mit -der Organisierung aller nationalen Kräfte für di« Verteidigung, die, wie die Ereignisse gezeigt hätten, für die Sicherheit so notwendig seien. „Daily HeralL? spricht auch von der Notwendigkeit der Berteidt- gunasm,bnahm,li. meiut. »her, «- wäre «in Irrtum, mit schrecklichen und tragischen Folgen, wenn man glaube, bab dir vojimg der Probleme, di« die Welt mit dem Zusammen- vruch bedrohten, allein ist der Aufrüstung gesunden werden könne. Verteidigung sei notwendig, aber eine kon struktive Friedenspolitik sei noch notwendiger. „News Chr.onicle" spricht von der wirsamsten Lustabwehrmaß nahme, die jemals getroffen worden sei. „Daily Mail" nennt deM Werkluftschutz einen ausgezeichneten Plan, der sicherlich sehr volkstümlich und im ganzen Lande Anklang finden werde. SSoblvrr-tente Antwort an Vrasitten Berlin, 18. Oktober. Die brasilianische Regierung hat es für richtig gehalten, der Reichsregterung mttzuteilen, daß ihr die Rückkehr des bisherigen deutschen Botschafters in Brasilien auf seinen Posten n t ch t e r wünscht sei. Die deutsche Regteruma hat daraufhin der brasilianischen Regierung ihr starkes Befremden über diesen unmoti vierten Schritt zum Ausdruck gebracht und verlangt, daß der brasilianische Botschafter in Berlin seinen Posten verläßt. Der bisherige deutsche Botschafter in Rio tst zur besonde ren Verwendung des Auswärtigen Amtes hetmberufen worden. Mit Francois - Poncet scheidet ein Diplomat aus der Reickshauptstadt, der in den sieben Jahren seiner Tätigkeit zu einem der markantesten Köpfe des politischen Lebens ge- worben tst. Francois- Poncet ist von HauS aus nicht Berufs diplomat. Der heute Einundsünfzigjährige machte sich zuerst als Professor für deutsche Literatur und Ge- schichte an der Pariser Sorbonne einen Namen. Er tst einer der besten französi schen Goethe - Kenner und hat mehrere Werke über keine Studien vcröfsent- licht. Nachdem er als Kompantesührer in den Krieg gezogen war, wurde der Ouat d'Orsay auf ihn auf merksam und ver- wandte ihn im Ge heimdienst. Nach dem Kriege würd' er mehrfach für politische und wirtschaftliche Ausgaben eingesetzt, wobei ihm seine ein gehenden Kenntnisse Uber Deutschland zustatten kamen. 1SS8 trat er zum ersten Male in eine Regierung ein und war als Staatssekretär in mehreren Ministerien tätig. Seit dem 22. August 1081 tst er französischer Botschafter in Berlin, hat also die entscheidende Wende der deutschen Innenpolitik an der Quelle miterlebt. Nach der Machtergrei fung war Francois-Poncet einer der ersten ausländischen Diplomaten, die dem Nationalsozialismus Verständnis ent- aegenbrackten. Immer mehr sah der französische Botschafter seine''Aufgabe darin, die vielen Gegensätze und Mißver ständnisse »wischen den beiden Ländern au» dem Wege zu räumen und eine Atmosphäre des Verstehens zu schaffen. Das ist ihm anch — Widerständen in seiner Heimat zum Trotz — in weitem Maße gelungen. In entscheidenden Stun den hat der Führer mit FrancoiS-Poncet persönlich ver- handelt und dadurch manche schwer« Gefahr für den «uro- Druck «. Verlag, Ltepsch L Reichard», Dresden A. k, Marien- straße;S/42. Fernrufr524l. Postscheckkonto losS Dresden Vie, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden piiischen Frieden abgewendet, so vor allem bei der von inter nationalen Hetzern geschaffenen Marokko-Krise mährend des spanischen Bürgerkrieges. Frmwoiö-Poncet nahm als einer der ersten Botschafter an den Reichsparteitagen in Nürnberg teil, wo man seine elegante Erscheinung mit dem Monokel und dem aufgezmtr- beltcn Schnurrbart bet allen großen Kundgebungen sah. Seine für einen Botschafter ungewöhnliche lange Tätigkeit hat ihn zum populärsten Diplomaten in Berlin gemacht. Zu der großen Wertschätzung, die er sich allerseits erfreute, trug auch das kultivierte gesellschaftliche Leben bei, das der fran zösischen Botschaft in dem schönen HauS Unter den Linden das Gepräge gab. Dieses Haus, dem in Gestalt von Madame Francois-Poncet eine vorbildliche Hausfrau und Mutter von fünf Kindern vorstand, wurde sehr bald ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der diplomatischen Kreise. Auch die Tatsache, daß der Botschafter die deutsche Sprache ohne jeden Akzent spricht, hat dazu beigetraaen, daß er in enge persönliche .Beziehungen zu den maßgebenden deutschen Stellen treten konnte. Die neue Aufgabe, vor die sich Francois-Poncet fetzt gestellt steht, tst nicht einfach. Er soll an der Ueber- winduna der vielen Hindernisse arbeiten, die in den lebten Jahren bas italienisch-französische Verhältnis belasten. Seine Tätigkeit tn-Deutschland lägt ibn für den Bötschafterposten in Rom als den geeignetsten Bewerber erscheinen, denn er kennt das Fühlen und Denken, das das Deutschland Hitlers beherrscht, nnb das auch dem Italien Mussolinis das Ge präge gibt.
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