Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381017017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938101701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938101701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-17
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
n»r Unvl e«l »«r. »»«^ »amk», « Haut monatl. NM. »,»a; Postie,ug NM. ».ro «tnlchl.«»,« Npl. Vostge». kohn« Post»ustell>ms»- a«bsthr> tei siebenmal wickln». verland, stlnzel- Nr. lo Np,.; auier». »rebden» mit Mendautg. 10NVI-! auier». Lochien« m.vbendan«a. IS Nvl. Gegründet 18S6 Vruck u. Verlag, Liepfch L XelcharHt, VreeLrn-A. l, Marire straß« ZS/42. Fernruf 2121k. Postscheckkonto ksSS Vreoben V!e, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtohauptmannschast Dresden und de« Schledsamtr» beim Oberverstcherungsamt Dreien flutobalsn verlin-Keichenderg-kger-Wnchen Kenleln über die Aufbauarbeit im Subelengau Berlt«, IS. Oktober. Reichskommiffar ti-Gruppenführer Konrad Henlein gab einem Pressevertreter eine längere Erklärung über die Aufbauarbeit im Sudetengau. Konrad Henlein ist überzeugt, baß die sudetendeutsche Industrie, die im tschecho-slowaktschen Staatsvcrband infolge der Unmöglichkeit dieses politischen Gebildes und infolge der rücksichtslosen Tschechisierung des Wirtschaftslebens verkümmern mußte, durch den Anschluß an das Reich einen ungeahnten Aufschwung nehmen wirb. Er weist aus die außerordentlichen Entwicklungsmögltchkciten hin, die sich fetzt für die Ausnutzung der großen Heil quellen und anderer Bodenschätze des Gaues eröff nen. Auch die verkehr-mäßige Erschließung, nicht zuletzt durch die Reich Sau tob ahnen, di« von Retchenverg über Eger nach München und von Reichender« zur Auto bahn Berlin-BreSlau führen werden, wird wichtige Bei träge für die Zukunft des Sudetengaues liefern. Mit einem zuversichtlichen Ausblick auf die Zukunft schloß Konrad Henlein die Unterredung: „Ich glaube", so erklärte er mit Nachdruck, „baß wir uns in ganz kurzer Zeit als ein Gau -eigen werben, dem nicht mehr geholfen werden muß, sondern der zur Kraft und Stärke, zur Blüte und Größe der deutschen Nation von sich aus einen würdigen Beitrag liefert. In der unermüdlichen Arbeit für diese Zu kunft hoffen wir, unserem Führer einen bescheidenen Dank adstatten zu können für seine Tat, die uns die Freiheit brachte." MeKenttonen bls -um m. Oktober elntvechseln Vom si Oktober an für Roten ab Ivo Kronen nur noch 8.« Vkenntg Kurs Berlt». 1«. Oktober. Nachdem daS Umrechuuugsverhältuis sür de» Umtausch »er Tscheche»!»«« l« die Reichsmark l« de» sadetevdeutsche» Gebiaim» bekauntgeOebe« morde» Ist, », scheint jetzt t» Reich»» gesetzblatt eine »eiter« «erordxug mit de« »Lhere« Si«zel» heite» über die «inführ»»- »er ReichSmarkwährung i« Sudrteudeutschla«». Nach dieser Berord««»g mir» die Tscheche»»»«« »iS z«m »1. Oktober 1»»S a«S de« Verkehr gezoge« mit Ausnahme der Note» über 10, kV n»d Sb Tsch«che«kro»e» ««d der tschechische» Mü»ze», die a«S tech»ische» Grü«de« »och sür ei»e UebergangSzeit als Zah» l«»gSmittel -»-«lasse» bleibe«. Der Umtausch der Rote« über Ivö Tschecheukronex ««d darüber siudet bis zum SI. Oktober 1SL8 bei alle« i« de« d«S sudeteudeutsch«» Gebiete» selige««« »sfeutliche« Kaffe» Reichs u«d Reich»ba»ka«stalte« zum Kurse oo« 1 r Reichs» pse«»ig für die Tscheche»!«»,« statt. Nach de» (zur Z«U 8,6 Rpf.) «»setauscht. Es tte-t daher t« Satereffe der Bevölkerung, die Note« vo« 100 Tschecheukroue« «»t darüber bald z«m Umtausch ei«z«reiche». Die Si«s«hr »»« tschecho-slowaktschen Geldsorte« i» die sudetendeutsche« Ge» btete ist »erböte» morde«. Die Verordnung bestimmt ferner, daß alle auf Tschechen kronen lautenden Forderungen und Schulden, bet denen Gläubiger und Schuldner im Deutschen Reich sein- schließlich der sudetendeutsche» Gebiete) wohnen, zum Kurse von 12 Rpf. für die Tschechenkrone in Reichsmark umgewan- delt werden. Zahlungen, bi« Sudetendeutsche von der Tfchecho-Glowa- kel auf Forderungen erhalten, die auf Tschechenkrone» lauten und umgekehrt Zahlungen, die Sudetendeutsche auf derartige Verpflichtungen nach der Tschccho-Slowaket zu leisten haben, sind nach der Verordnung Uber eine Sur»- ausgletchstelle zu leiten. Der Sinn dieser KurSauS- aletchstell« besteht darin, auch demjenigen Sudetendeutsche», der auf Tschechenkronen lautende Forderungen usw. gegen tschecho-slowaktsche Schuldner hat, den höheren Umrechnungs kurs zugute kommen zu lallen. Umgekehrt wirb der sudeten deutsche Schuldner -um Höheren Kurs an die SurSanSgletch- stelle zu zahlen haben, da es unbillig wäre, den, der «ine» Sudetendeutsche» Tschechenkronen schuldet, schlechter zu stelle», als denjenigen, der Tschechenkronen nach der Tschechoslo wakei schuldet. Lügen über «Isaß Lothringen Pari», 1«. Oktober. Der elsässische Abgeordnete Ross» nimmt in einem Bries an den stellvertretenden Ministerpräsidenten gegen die in de« Prelle gegen ihn und seine Partei erhobenen Beschuldigun gen Stellung, wonach sie die Abtrennung Els aß-Loth ringen» von Frankreich und seine Wiedervereinigung mit dem Reich wünschten. Niemand im Elsaß, so schreibt Roffch denke daran, diese Frage auszuwrrfen. Er halte e» außerdem für verbrecherisch, gerade in diesem Augenblick et« Problem aufzurollen, da» die interessierte» Parteien selbst al» gelöst betrachteten. Raffö. weist ferner daraus hin, daß diese Agita tion von Parts und nicht etwa von Elsaß-Lothringen au» layctert sei. OomüLSüMtMok SkiMtth Lo»do«, iS. Oktober. Der britische Dominionmtnlster Lord Stanley, Titel- erbe des Earl of Derby, jk in der Nacht zum Sonntag iq einer Londoner Klinik an den Folgen einer Beinverletzurtg gestorben. Mit dem Tobe Lord Stanleys tritt die Frage einer größeren Verschiebung im britischen Kabi nett, die in Zusammenhang mit dem Rücktritt de» Marine ministers Duff Eooper in der Prelle bereits wiederholt erörtert worden war, wieder stärker in den Vordergrund. Gröhes Ereignis, wie einst vnd je Dresdner Richarb^trauß-Prernierei Das Wort «nd noch mehr daS Ereignis selbst übt einen seltsamen Zauber aus seit Jahrzehnten. Seit der Streit um „Salome" ent- brannte, seit zum „Rosenkavalter" Extrazüge kamen. Dies- mal aber war dieser Zauber sogar wieder einmal ganz be- sonders zu spüren, obwohl am 1k. Oktober 1VS8 „uur^ «in Einakter von einer Stunde und vierzig Minuten Dauer vom jüngsten Schassen de» greisen Meisters Zeugnis ablegen sollte, und obwohl der urausgesührten „Daphne" dann mit dem „FrtedenStag" ein schon von den Münchner Fest spielen her bekanntes Werk folgte. „Man" war trotzdem ge kommen, zahlreicher beinah«, als sonst. Auch heute wird wohl In der ganzen Welt bas Schaffen keines dramatischen Kom ponisten so al» Besonderheit empfunden, wie bas von Richard Straub, vor allem wenn «S mit einer neuen Stilprobe an der Stätte erscheint, von der sein Ruhm auSgtng: im Dresd ner Opernhaus. So war diese» nun wieder am „Daphne"-AVend Sam melpunkt einer Schar von Kunstempfängltchen, tn denen die Erwartung eine» außergewöhnlichen Eindrücke» sieberte. Alles trug Festkletdung, so daß da» Hau» schon äußerlich einen glänzenden Anblick bot. Mit Reichsstatthalter Mutschmann wohnten die Spitzen von Partei, Staat und Wehrmacht der Uraufführung bet. Als Richard Straub neben dem General intendanten der Münchener Staatsoper, Professor Elemen» Kraub, und Kammersängerin Biortca Ursuleac, denen die Partitur von „FrtedenStag" gewidmet ist, im ersten Range Platz nahm, bereiteten ihm die Theaterbesucher «ine erste herzliche Huldigung. Ungemein groß war der Zustrom von Fremden auch all dem AuSlanbe. Neben Deutsch hörte man Französisch, Eng lisch, Italienisch, die skandinavischen Sprachen: ein Zeichen, wie stark die Kulturwelt von dem Ereignis angezogen worben war. Bon überall her waren tnSbesondere die Leute „vom Bau" gekommen: die Intendanten, Kapellmeister, Spielleiter, Kunstbetrachter. Dresden, Deutschland, Europa al» Zeuge eine» friedlichen «ulturwerke« an deutscher Kunst- stätte. Mit Stolz ward man sich bellen bewirbt und er wartete so tn gehobener Stimmung die Eindrücke de» neuen Werke». Bukolische Tragödie — muflkerfüllt „Bukolische Tragödie" ko benennt Joseph Gregor, der für Richard Strauß die Textdichtung zu „Daphnes ge- schassen hat, seine Bearbeitung der bekannten alten Gage. zum. Kelnnchtü Margarete Tefchemacher als Daphne Da» heißt also, et« Schäsersptr^mit ernstem «uSgang. Die Antike selbst, und auch frithere Bearbeiter de» oft al» Operngrunblaae verwendeten Stosse», haben den Schwer- punkt mehr aüf das Schäferspiel gelegt, will besagen, auf eine leicht« LieLeStändelei der Daphne, die zwischen zwei v^ Werbern steht, dem sterblichen LeuktppoS und dem göttlich«« Apollo. Gregor spitzt den Berkaus nicht nur stark auf bi« tragische Wendung zu, dab Apollo seinen Nebenbuhler tötet aber dann selbst auf Daphne verzichten mub, sonder» hebt das Ganze überhaupt a»S der naiven antiken Sphäre her aus, in deutsche Mystik. Sehr zum Vorteil be» Musiker- Strauß, der nun einmal keine musikalische Renatssaneenatur nach Art von Gluck ist, sondern wie sogar „Elektra", aber mehr »och „Ariadne" ober die „Segyptische Helena" zeigte^ die Antik« immer irgend wie von romantischem Gesichtswinkel au» steht. Hier tn „Daphne" konnte sich nun der musikalische Ro mantiker Straub besonders auSleben. Denn eigentlich ist die Handlung der „Daphne" wie Gregor sie zeigt, et» Märchengcschehen, das al» solche» auch ohne die griechisch« Umwelt möglich wäre und un» gerade wegen dieser über zeitlichen Haltung tn sein« Stimmung-kreise zieht. Bewun dernswert, wa» au» der an sich so schlichten Fabel an bühnen wirksamem Geschehen herauSgeholt ist: durch Einbeziehung der Feier beS DtonysoSfesteS tn die Handlung, durch die Wunder-eichen, unter denen Apollo unerkannt zum Feste kommt, durch seine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit LeuktppoS, die mit dem mordenden Pfetlschuß des Gotte» endet. Dabei erscheint so allerhand — nicht gerade ganz deut lich ausgeprägt, aber doch hlneingeheimnist — wa» wir als recht «tgentltch deutsch empfinden. So das Gefühl der Naturverbunbenhett, da» tn Daphne» Verwandlung in de» Lorbeerbaum symbolhaft »um Ausdruck kommt, so die un bezwingliche Sehnsucht nach Sonne und Licht, aber auch da» Ahnen jenseitiger Gewalten, die menschliches Wollen über mächtig lenken. Apollo» Liebe zu Daphne rührt an Lohen- grintragik, denn die Kluft, di« göttliche» und menschliche» Wesen trennt, tut sich auch hier au. In der ltebeSscheue» Daphne, di« vor dem Suffe de» begehrenden Gottes zurück- bebt, und'an der Leiche be» menschl chen Jugendgesptelen zu spät zum Willen um verborgene Ge ühle gelangt, ahnen wir etwas wie einen weiblichen Parsifal. Versöhnend schlteblich ist der Gedanke, dab der LtebeSverztcht des Gotte» die weib liche Reinheit zur höchsten Ehre erhebt: daß Daphne, die sich dem Manne verwehrt hat, zum Lorbeerbaum gewandelt nun ewig jungfräulich fortan mit ihren Zweigen die Stirnen der Edelsten de» Männergeschlechte», der Sieger im kriegerische» und friedlichen Wettstreit, schmücken soll. Und tn alledem webt und klingt verborgene Musik, bi« nur von einem Hellhörigen geweckt zu werden brauchte. Beglückende» Muslkerlebnl» Richard Straub hat sie geweckt. Mit einer Reife u«t Vollendung, wie sie AlterSschüpsungen eigen zu sein psleg«. Mr wüßten kein Werk von Richard Strauß, da» berarttg i« Zeichen der „Schönheit" stünde, wie diese». D" Meister mag Dramatischere» geschaffen haben, Charakteristischere», aber kaum etwa», wa» derart durch Anmut bezaubert. Sucht man nach vergleichen, so könnt« man sie tn den ernsten Szene« brr .Ariadne? finden. DaS Motiv de» Apollo «rsch'int dem be» Bacchus" rhythmisch und klanglich verwandt. Aber die Musik der ^.Daphne" ist bei aller klangliche» Durchsichtigkeit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite