01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381020014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-20
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1938
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Vnm*«tas,»». VW»« 1SSS »««»« ««»«ab» gamUtknanjeloen u. Stellengeluitz« «Mlmeter- »U« « »ps. Algergeb. 30 «ps. — Nachdruck nur mit Lurllrnonga-« Dresdner Nachrichten. Unvrrlanftte Lchriltstücke werde« nicht uusbewadrt WD»»« M V««ck n. Verlas, Ltevsch » «etchard», Dresden «. I, Marien. H»u3, . , _'-*<>> straße Fernruf LI 2>I. Postscheckkonto lass Dresden ^»» Blatt enthält di» amtlichen Bekanntmachungen der «k. w'n»,»Äd^e'!ÄÄen?«w^ «mtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim Vberve^cherun^amt Dresden Z/E/M T^e^e/tu/ks 5sc6FE m// ?7o^e/k- uuct riS»««iSS-S^S^»SSS»>»SSS«»SS«»»«MW»»««^»»«SS^»SiiS-mSiS-iWSS^SSSMSSS-»«S»^S^—s—SSSSSiS IOOVOO BMmsen werden IM gellem Produktlonslermlne werden unbedlngl elngedallen Berlin. IS. Oktober. In Braunschweig sand eine Tagung sämtlicher Gauwarte der NLG „Kraft durch Freude" statt, aus der über die bis» heriaen Ergebnisse der SdF-Wagenarbelt Bericht erstattet wurde. Die Erfolge übertresfeu sogar die Erwartungen. Bis Anfang Oktober sind trott der grosien politische« Er» eigutffe, die alle Ausmerksamkeit aus sich zogen. 186 000 KdF»Wage« bestellt worden. Gerade in den Industrie» gaueu besiubcu sich sehr viele Arbeiter unter den Besteller«. Neber die Hülste aller Anträge aus Lieferung eines KdF» Wagens gingen bis zu einer GehaltS st «sebiszndrei» hundert Reichsmark. ReichSamtSleiter Dr. Lasserens» teilte mit. dab die Produktionstermine elngehalte« werde«. Im Spätsommer 1S8S werbe» in Fallersleben die erste« KdF» Wage« gebaut. Spätestens mit Beginn des Jahres ISIS kann di« Auslieferung einsehen. Die erste« lüSSSü KdF» Wage« werde« 1946 lieferbar kein. Das KdF-Waaenvorwerk bei Braunschweig ist nahezu fertiggestellt, und die Arbeiten an dem grollen Produktions werk bet Fallersleben werden mit allen Kräften fortgeftthrt. Zur Zett sind 4000 Arbeiter beschäftigt. Im Anschluß an die Tagung hatten die Gauwarte Ge legenheit, mit acht KdF-Wagen der neuesten »nd endgül tigen Versuchsserie Fahrten in die bergige Umgebung von Braunschweig zu machen. Dabet sand die ausgezeichnete Qualität der Ganzstahlkonstruktion mit ihren viele» prakti schen Neuerungen begeisterte Anerkennung. Tic KdF- Wagen kamen bei gerader Strecke auf eine Geschwindigkeit von über 1 l 0 Stundenkilometer, die nach den neuesten Ergebnissen auf der Autobahn als Dauergeschwindig- kett bezeichnet werden kann.« In bergigem Gelände zeigten sie eine enorme Steigfähigkeit, und in Kurven eine Straßentüchtigkett. die alle überraschte. Auch in den engen Straßen der Dörfer erwies sich der KdF-Wagen als äußerst wendig, so dab man mit gutem Siecht sagen kann: Der KdF-Wagen ist für Stadt und Land, für Gebirge und Ebene ein Universalivagen. Polen wünscht totale Lösung der HationaWtensrage Oberst Deck von König Karol empfangen - Km die pomaltfche Frage vraklmolckung nororor vorUoor SokrMlvltuog Berlin, IS. Oktober. Zur Unterstützung der Besprechungen des polnischen Außenministers Beck mit König Karol erhebt die pol nische Presse erncnt die Forderung nach einer gemein samen polnisch-ungarischen Grenze. „Expreß Po ranny" wendet sich dabei vor allem gegen die lügen haften Darstellungen eines Teils der AnSlandöblätter, die den Eindruck zu erwecken versuchen, als ob hier einmal sehr starke Gegensätze zwischen Polen und dem Reiche bestehen und als ob anderseits auch erhebliche Mei nungsverschiedenheiten zwifchen Berlin und Nom vorhanden seien. Der polnische Außenminister Beck hat Mittwochmorgen 6 Uhr die rumänische Grenze in Marascstt überschritten, wo er von dem rumänischen Außenminister Comnen und dem polnischen Botschafter in Bukarest, Graf Raczynskt, empfangen wurde. Der polnische Außenminister, der in Be gleitung des Warschauer rumänischen Botschafters und des Bukarester polnischen Botschafters weiterreiste, traf Mittwoch nachmittag um 16 Uhr in Galatz ein. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt folgte er einer Einladung des Königs Carol und begab sich an Bord der königlichen Jacht, wo eine dret- «tnhalbstltndige Unterredung stattfand. Außenminister Beck hat, wie aus Galatz berichtet wird, Pressevertretern gegenüber erklärt, daß Polen nach der Ein gliederung von Teschen keine territorialen Forde rungen mehr stelle. Die Beziehungen zu Prag würben nun wieder normal sein. Nach den politischen Vorgängen der letzten Zett habe cs die Warschauer Regierung für ihre Pflicht gehalten, den Standpunkt der anderen Länder kcnncnzu- lernen, insbesondere Rumäniens, mit dem Polen eine alte Freundschaft verbinde. Die Rückreise des polnischen Außenministers nach Warschau ist für Mittwochnacht angcsetzt. Gleichzeitig mit den Besprechungen in Galatz erfolgt eine erneute polnisch-ungarische Fühlungnahme in Budapest, wohin sich heute von Warschau auö einer der eng sten Mitarbeiter deS polnischen Außenministers, sein Kabi- nettSchef Graf Lubienskt, mit dem Flugzeug begibt. Der am Mittwochmittag in Warschau eingctrosfene Vor sitzende des slowakischen Nationalkomitees und Beauftragte der slowakischen Negierung, St vor, wurde in den Nach mittagsstunden von dem Äizeaußenministcr Grasen Szem- bek empfangen. Der karpatho-ukrainischc Ministerpräsident Brody ist am Mittwoch in Begleitung deö NegierungS- sekrctärS Voloschyn nach Prag gereist, nm von hier aus am Donnerstag über Preßburg nach Budapest zu fahren. Die der polnischen Regierung nahestehenden Blätter be fassen sich ausführlich mit der Bedeutung -er Reisen. „Ex preß Poranny" schreibt, Polen trete aktiv zugunsten einer grundsätzlichen und gerechten Erledigung der noch nicht ent- fchiedenen Fragen hervor. Der Standpunkt Polens sei vom ersten Augenblick an klar und entschieden gewesen. Polen strebe danach, daß alte Fehler nicht durch die Schaffung künstlicher Staatengebilde wiederholt werden und daß eine totale Lösung erfolgt, die in diesem Teil Europas die Ordnung und das Gleichgewicht sicherstellt. „Gazeta Polska" erklärt, eS sei wichtig, daß der Prozeß, der sich jenseits der polnischen Karpathengrenze vollzieht, nicht in die Schaffung eines neuen Provisoriums ausläust, sondern daß die neuen Verhältnisse, die dort entstehen, für alle tragbar sind und zu einem internationalen Zusammenleben führen. v. Ribbentrop empfängt Ltso München, 10. Oktober. Der Reichsmintster des Auswärtigen v. Ribbentrop empfing am Mittwochnachmittag in München im Aührerbau den slowakischen Ministerpräsidenten Ti so und den stellver tretenden Ministerpräsidenten Durcanskn zu einer Be sprechung. Im Anschluß an diese Unterredung empfing der Neichsminlstcr deS Auswärtigen den karpatho-ukraintschen Minister Bacinsky. Die ungewisse Zukunst Palästinas Erst Veenöivunv -er Unruhen, bann Konferenz am rnnben Lisch - „Bereinigtes Palästina" London, 1V. Oktober. Der „ Event ng Standard" meldet zur Mittwoch, sitzung deS britischen Kabinetts, dab die zur Beendigung ber Unruhen in Palästina getroffenen Maßnahmen gebilligt worden seien. Dagegen sei über die Zukunft Palästinas noch keinerlei Beschluß gefaßt. Nach Aufgabe des TeilungSplanes, auf bi« in unterrichteten Kreisen erneut hingewiesen werde, würbe vielleicht ber nächste Schritt eine Konferenz zwischen den Führern ber Araber und ber Juden sein. Preß Association meldet, baß ber Bericht ber Woobhead- Kommission der KabtnettSsitzung nicht Vorgelegen habe und rechnet mit weitgehenden Acnderungen dieses Planes. > In offiziell sei von einer Konferenz am runden Tisch dle Rede, um bi« Gutwilligen auf beiden Seiten in Palästina zur Zusammenarbeit in einer Art „vereinigtem Palästina unter britischer Kontrolle" zurückzubringen. Flugblätter über Jerusalem Jerusalem, is. Oktober. Kennzeichnend für die Hochspannung, die insbesondere Aber der Altstadt von Jerusalem liegt, ist die Tatsache, daß am Mittwoch vom Militärgericht in Jerusalem wiederum ein Araber zum Tode verurteilt wurde, lieber der belagerten Altstadt von Jerusalem warf am Mitt- wochmorgen ein Flugzeug Flugblätter ab, in denen die Bevölkerung aufgcfordcrt wird, in den Häusern zu bleiben. In dem jüdischen Viertel der Altstadt wurde das AuSgeh- vcrbot für kurze Zeit aufgehoben, um den Einkauf von Lebensmitteln zu ermöglichen. Im Gefängnis von Akko wurde das Todesurteil an drei Arabern vollzogen. Der Feuerkampf um die Jerusalemer Altstadt bauerte am Dienstag von 17 Uhr bis 8 Uhr morgen» ununterbrochen an. Um v Uhr. morgens am Mittwoch setzte das Feuer er- neut ein, um dann um 8 Uhr abgebrochen zu werden, zu welchem Zeitpunkt englische Truppen in die Altstadt von ver schiedenen Seiten her etndrangen. Die arabischen Freiheits- kämpfer, denen alle Schleichweige wohlvertraut sind, sollen während ber Feuerpause am frühen Morgen des Mittwochs aus ber Jerusalemer Altstadt entkommen sein. Der gesamte Verkehr zwischen Libanon und Palästina ist während deS gesamten MittwochvormittagS unterbrochen ge wesen. ES verlautet gleichzeitig, baß die Militärbehörden in Akko 2000 Araber verhaftet und nach Safed Ubergesührt habe. Moskau nach München Just in dem Augenblick, da sich in München die großen Vier an den BcratungStifch setzten, waren in Genf die völkcrbundStreuen Demokraten zusammengekommen, um den vcrflttchtcnden Geist der Völkerversöhnung Genfer Prägung mit den abgedroschenen Phrasen von kollektiver Sicherheit und Stärkung des Völkerbundes erneut zu bannen. Aber man war nicht recht bei der Sache, und selbst Litwinow, dem Redegewandten, hörten seine Genfer Gesinnungsbrüder nur mit halbem Ohr zu. Angestrengt lauschte man in Rich tung München, in Erwartung einer Nachricht, die angenehm geklungen hätte, wäre auö ihr der eherne Gang der Kriegs maschine heranözuhören gewesen. Als die Gespräche in München aber konkrete Formen angenommen, als Europa, von der furchtbaren Spannung befreit, aufatmete, und die Völker die Männer des Abkommens stürmisch feierten, als Daladicr bei seiner Ankunft in Pt.iS ein Blumenstrauß der französischen Mütter überreicht wurde, Ausdruck ihres müt terlichen Dankes, da packten die Genfer Friedensapostel miß verstimmt ihr dürres Oelzweiglein ein. Der Schatten der Münchner FrtedenSpalme hatte dieses kümmerliche Gewächs endgültig verdorren lassem Und Litwinow packte ebenfalls — seine Koffer; denn Stalin, erbost ob ber Münchner Wen dung, hatte ihin ,sne Aufforderung geschickt, zurückzukommen und Rechenschaft abzulegen. So trollte sich Genosse Litwinow aus Genf und hielt nach langer Zeit mit leeren Händen wieder Einzug im Kreml. Eine Erinnerung an Tage und Geschehnisse, die unS nur noch allzu deutlich vor Augen stehen? Nein! Als die Mei nungen in München aufeinander abgestimmt waren, als Lit winow nach Moskau zurttckkehrte, da hatte sich in Europa ein Gesinnungswandel vollzogen, dessen Auswirkun gen in Moskau höchst unangenehm empfunden wurden. München hat vom politischen Prestige der Sowjetunion nicht mehr viel übriggelasscn. Der Offensivcharakter des „welt revolutionierenden Bolschewismus" ist in die Defensive ge drängt worden, und die fowjetischen Expansionsbestrebungen haben eine Schlappe erlitten, die bas Vertrauen der Ver bündeten in die militärische Stärke ber Sowjetunion erheb lich erschüttert haben. Der Zerreißprobe der europäischen Spannungen ber letzten Wochen und Monate ist Moskau nicht gewachsen gewesen. Die entschlossene Haltung Deutsch lands und Italiens hat eS zu einem Rückzug gezwungen, ber nicht das Zeichen überlegener Stärke, sondern einer offen zutagetretenden Schwäche war. Moskau hat, wenn auch keinen Krieg, so doch eine folgenschwere Schlacht ver loren. Zu dieser Einsicht hat man sich im Kreml wohl oder übel beguemen müssen. Moskau ist jetzt in der höchst pein lichen Situation, auch von seinen Verbündeten aus einer weitaus anderen Perspektive betrachtet zu werden. DaS selbstbewußte Pochen auf seine „gewaltigen" militärischen Rüstungen hat erheblich an UeberzeugungSkraft verloren. Die Sowjetunion ein Koloß auf tönernen Füßen: diese Erkenntnis ber andern ist mit ein Fazit der in München ausgestellten Rechnung. Die tönende Agitation der Komintern hat dem Ansehen der Sowjetunion als politischer Faktor selbst eine Grube gegraben. ES mutet fast wie Ironie des Schicksals an, daß aus gerechnet daS Staatengebilde des Herrn Bencsch, das Moskau so sorgfältig vorbereitet und von dem aus eS seinen Hebel an Europa anzusetzen trachtete, baß ausgerechnet dieser An hängepunkt an Europa zu einem Wendepunkt für den mili tärischen Nimbus der Sowjetunion wurde. Die agitatorische Losung, mit der Moskau in der Tschecho-Slowakei für seine dunklen Pläne geworben hatte: Schutz der Selbständigkeit und Unabhängigkeit der kleinen Staaten, hatte Benesch glauben gemacht, die militärische Hilfeleistung des „mäch tigen" SowjetrußlandS sei ihm im Ernstfall gewiß. Nur deshalb — abgesehen von ähnlich gerichteten Tendenzen in den westlichen Demokratien — konnte er sein Spiel derart auf die Spitze treiben und die sudetendeutfche Frage zu einem so heiklen europäischen Problem werben lassen. Man gab sich in der Tschecho-Slowakei nur gar zu gern der Illu sion hin, eine mächtig gewappnete und aufmarschberett« fowjetrussische Armee hinter sich zu haben. Und die Sowjet union vergab über ihrer allzu eifrig betriebenen Agitation, baß die Losung „Schutz ber Selbständigkeit kleiner Staaten* auch Verpflichtungen barg. Diese Erkenntnis dämmerte In I Moskau erst, als Benesch sich gar zu offenkundig aus seinen „großen Bruder" bezog, was auf die Haltung Deutschlands allerdings einen wenig großen Einfluß hatte. Die ruhige Entschlossenheit des Führers hat Moskau und Prag dann in Heimat an- Vot-5tum
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