01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381026016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-26
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1938
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Mstwech, 2«. VktMr Vlorven-Au-sat» -k.ro» gomlllrnLiueigen u. Slellengeluche vlilllmeiev ,eUe « «»I. Mllergeb. »0 «vl. — «-»druck nur mit Quellen-ng-be Lretdner N-chrlchle«. Unverl-ngle Schriltstück« «erden nicht -ufbewadr« -au« einschl. t>,«> R»I. Vostgeb. lohne Vofttusttllung«. gebühr) bei siebenmal wdchentl. Verland. Singel- Sir. l» Sius.; auterh. Dresden« mit «bendautg. lo Sipl.: auherh. Sachsen« m. «bendautg.» bivs. Vruck u.Verlag r Ltepsch «Retchardt, 5 straße Z-/-2. Fernruf 252-1. Postscheckkonto loäS Dresden Vte» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schirdsamte« beim lvberversicherungsamt Dresden Mass Antwort an Budapest festgelest BerWntWuna -er Note erst nach Angarns Antwort ' Prag, rs. Oktober. I» Kolowrat-Palai» ist am Dienstag, 1» Uhr, der Ministerrat der Prager Zeutralregieruug unter dem Bor« ßtz deS Ministerpräsidenten General Strooy zusammen« getreten, «m die Stellungnahme z« der am Montag überreichte« uugarischeu Note auSzuarbeite«. An dem Mtnlfterrat «ahme« auch die Mitglieder der slowakische« «ud der karpatho-ukraiuilche« Regierung teil. DaS amtliche Tschccho-Slowaktsche Prcßbüro gibt über den Mtnisterrat in Prag folgende Mitteilung auS: »Die tschecho-slowakifche Regierung hielt unter Teilnahme aller slowakischen und karpatho-ukrainischen Minister eine Sitzung ab, in welcher die Regierung die Antwort aus die gestern in Prag überreichte ungarische Note vorbereitete. Außenminister Dr. Chvalkovsky wird die Antwort der tschecho-flowakischen Negierung dem ungarischen Gesandten in Prag im Lause des morgigen Tages übergeben. Die amt liche Meldung über die Sitzung des MintsterrateS besagt, daß der Mtnisterrat die Grundsätze für die weiteren Ver handlungen Uber bi« Grenzregelung mit Ungarn le st legte. Mit Rücksicht aus die diplomatischen Gepflogen- betten wird die Entscheidung des Ministerrates nicht vor dem Eintreffen der Antwort publiziert werden.- * - Zn den in Prag stattftnbenden Beratungen der tschechi schen, slowakischen und karpatho-ukrainischen Minister über die Regelung der Grenzen gegenüber Ungarn schreibt die „Narodny Listy", man werde in Prag keinen Schritt ohne die Teilnahme und volle Zustimmung der slowakischen und karpatho-ukrainischen Negierungssaktoren tun. Sie würden daher bet den Beratungen über die letzten ungarischen Forde rungen als die unmittelbar Interessierten tcilnehmen. WaS die Grenzziehung zwischen der Slowakei und Ungarn be- tressc, so hätten die Verhandlungen wesentliche Fortschritte gemacht, wenn auch die Frage der Karpatho-Ukraine ver wickelter sei. * Budapest, 25. Oktober. Ministerpräsident Jmredy betonte vor Vertretern der Presse, der ungarische Vorschlag sei vollständig im Geist der Münchner Beschlüsse ausgcbaut. In München hätten sich, wie bekannt» die vier Großmächte auf das sogenannte völkische, ethnographische Prinzip gestellt. -Dabei seien sie von der Erwägung ausgegangen — was in erster Reihe aus die Konzeption des Führers und Reichs kanzlers zurttckzuführen sei —, daß ein friedliches Neben- einanberleben der verschiedenen Volksrassen nur dann am besten gesichert werden könne, wenn die Staatsgrenzen mit den ethnographischen Grenzen so eng wie möglich zusammen fallen. Eine Volksabstimmung werbe von der ungarischen Regierung beantragt, da sich Ungarn seiner gerechten Sache bewußt sei. Ungarn habe das vollste Vertrauen, daß die Volksabstimmung seinen Standpunkt rechtfertigen werde. Dabet hob er das große Verdienst hervor^ das den befreun deten Großmächten gebühre. NalltlmlfoMismus - PttWllwkelt - Ml-elt NrtchSpressechef Dr. Dietrich in Wien - Wie«, 25. Oktober. - Am Dienstagvormittag traf der ReichSpresiechef Dr. Dietrich mit seiner Begleitung in Wien ein. Gauleiter Globocnik, der Reichswalter des NS-Lehrerbunbe», Gauleiter Wächtler. die Leiter aller Neichspropaganda- ämter der Ostmark und ihre Presiereserente», die Gaupresse- amtSleUer, die Hauptschriftleiter der ostmärkischen Presse und eine Reihe weiterer Vertreter von Staat und Partei be reiteten dem ReichSpresiechef «inen herzlichen Empfang. Im Mittelpunkt des Besuches deS NeichSpressechefS stand am Nach- mittag «ine Kundgebung im festlich geschmückten großen Kon- »erthauSsaal, auf der Dr. Dietrich über die Grundlagen de» nationalsozialistischen Weltbildes sprach. Dr. Dietrich schnitt tn dieser Rebe, die sich mit der Persönlichkeit in der national- sozialistischen GemeinschastSidee besaßt«, ein geistiges Zentral problem der nationalsozialistischen Weltanschauung an, das zugleich das brennendste geisteswissenschaftlichste Problem unserer Zeit ist. Die Grundlagen unseres neuen Wettbil-eS Der entscheidende Punkt seiner Rede war die Entlarvung jenes philosophischen Denkfehlers, der aus dem individua listischen Denken beruht und der praktisch unser philo sophisches Denken in eine Sackgasse geführt hat, die in Wirklichkeit nichts andere» als die Bankrotterklärung deS individualistischen Denken» ist. Dr. Dietrich hob hervor, baß die Größe der getsteSgeschichtltchen Tat, die nationalsozia listische Revolution, al» eine Revolution des Denkens darin bestanden habe, baß sie da» individualistische Denken durch bas gemeinschafisbewußte Denken ersehe. Er schilderte, wie der Individualismus die Philosophie tn ein Labyrinth der Ge danken verstrickte, das sie immer mehr von der Wirklichkeit entfernte und zu jenem grotesken Zustande führte, der auf dem letzten Philosophcnkongreß in Prag als Dauerkrise der Philosophie gekennzeichnet wurde. (Fortsetzung auf Selle 2) Das Memelge-let fordert selne Selbstverwaltung „Kowrw muß feine Aottttk See kleinen Auseftün-ntsfe etusteUen" vredtwelstnn« «»»«ree Vorliner SebrlktleltnnU Berti«, 25. Oktober. F« Memel sieht mau der Mittwoch-Sitzung des Landtag» mit großem Interesse entgegen. In dieser Sitzung wird nicht nur gegen die Verewigung de» Kriegszustandes im Memel gebiet Protest erhoben werben, sondern es wird auch auf die schädlichen Folgen der Beto-Politik des Gouverneurs nachdrücklich hingemiesen werben, da der Gouverneur be kanntlich erneut gegen da» vom Landtag beschlossene Ge setz zur Bekämpfung der ArbettSlostgkett Einspruch er- hoben hat. Bekanntlich versucht man tn Sowno den Eindruck zu er wecken, daß man bereit ist, bessere Beziehungen zu Deutsch ¬ land herzustellen und demgemäß auch dem Memeldeutschtum weiter entgegenzukommen. In diesem Sinne wird auch von litauischer Seit« in Zusammenhang mit der bevorstehenden GtaatSpräsidentenwahl «ine Amnestie angekündigt, durch die auch die vom Kownoer Kriegsgericht verurteilten und inzwischen begnadigten Memelländer ihre politischen und bürgerlichen Ehrenrechte -urückerhalten sollen. Im Memel gebiet erklärt man demgegenüber, daß das eine absolute Selbstverständlichkeit sei und daß Kowno endgültig mit der VerschleppungSpolitik und der Politik der kleinen Zugeständ nisse brechen und die Selbstverwaltung des Memel- gebietS, so, wie sie im Memelstatut festgelegt ist, eirdltch wiederher stellen müsse. Der Führer auf ter Durchreis» in Men Wie«, »5. Oktober. 9« Anschluß a« de« Aufenthalt t» S«gera« tras der Führer ans der Durchreise ««erwartet zu el«e« kurze« ve* such i« Wie« ei«. Im Lause de» Nachmittag» besichtigte der Führer da» K««sthistorische Museum u«d die Wiener Hof burg. Die Wiener veovlkeruug bereitete dem Führer, dessen A«»ese«heit tu Wie« sich schnell tu der ganze« Stabt herum« gesprochen hatte, bei seiner Fahrt durch die Straßen der Stadt überall begeisterte Kundgebung»«. RelNerels» »w ««««»»»,nmIeWe« Berlin,». Oktober. R-«<b»«uW,r de» Auswärtige«, ».Ribbentrop, Donner»tag«»««» z, einem kurze« Auseuthalt i« mm« ent. Rom unterstützt unseren Kolontalanspruck Rom, 25. Oktober. Große Beachtung findet in der italienischen Presse die in auSsührltchcn Auszügen veröffentlichte Stellungnahme der „Deutschen diplomatisch-politischen Information" zum deut schen Kolonlalansvruch. „Gtornale b'Italia" betont, daß der Standpunkt Berlins sowohl rechtlich wie politisch unansechtbar sei. Nachdem endlich alle Fragen gelöst worden selen, die für da» Reich in Europa offen standen, müsse heute auch die Kolonlalfraae von einem realisti schen Standpunkt au* betrachtet werden. Erste» SchNlnugShau» de» ReichSkolonialbnnde». In Ladeburg bet Bernau lMark Brandenburg) ist da» etste »Holonialpolittschc SchulungShauS" für die SchulungSarbett deS Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP und de» Reichs- kolonialbundea entstandest, da» tn den nächsten Tagen feier lich eröffnet wird. Porträt eines Hetzers Europa steht heute an einem Wendepunkt. Wohin bl« Fahrt geht, wird sich au» den politischen Ereignissen der nächsten Wochen und Monate ergeben. Die große Bestands aufnahme, die gegenwärtig der internationalen Politik da» Gepräge gibt, ist noch nicht zu Ende. Sie vollzieht sich vor allem tn der Hauptstadt des JnselreicheS, und überall ist man sich darüber einig, daß von der künftige« Außenpolitik Englands das Schick sal unseres Erbteil» be stimmt wird. So richte« sich die Augen der gan zen Welt heute mehr denn je nach London, um diesen Kristallt- sationSprozeß zu verfol gen, der sich in de« Amtszimmern von Whttehall, de« Reda^ tionSstuben von Fleet street und nicht zuletzt an der Hybe-Park-Ecke vollzieht, wo die Volks- redner allabendlich ihr« wackelnden Pulte auf- schlagen. England steht ...» , . vor. welthistorischen Ent« schlüsse«, «nd e» ist gstk, Re Faktoren zu kennen, von denen die Meinungsbildung de» britischen Bolle» und der briti schen Politik abhängt. Der Erste Minister Neville Chamberlain ist durch feine Friedensbemühungen während der tschechischen Krise tn der ganzen Welt bekannt geworben. Er ist eine festumrissene, schon leise mit dem Schimmer der Historie umgebene Gestalt, und die Grundzüge seiner Politik sind — sofern das bei einem britischen Premier überhaupt möglich ist — ziemlich klar zu erkennen. Ander» bet seinen Gegenspielern, den Ehurchill», Eben» und Duff EooperS. Seitdem sie sich au» der Verantwortung zurückgezogen haben, spinnen sich dunkle Fäden von diesen Auch-Konservativen zu Kreisen, denen bi« Hetze gegen einen friedliche« Ausgleich zwischen autoritären und formalbcmokratischen Staaten zum Lebensinhalt ge worben ist. ES wäre ganz falsch, den Einfluß der Neinsager vom Schlage Ehurchill» zu unterschätzen. Bei ihrer angesehe nen Stellung und der Eigenart des politischen Lebens in England kann man ihre Bestrebungen durchaus nicht mit einer Handbewegung abtun. ES verlohnt vielmehr, sich diese ehrenwerten Männer einmal näher anzusehen, und tn Ehurchill haben wir einen charakteristischen Vertreter dieser Fronde, der durchaus als pars pro toto betrachtet werbe« kann. Hinter dem Namen Winston Spencer Ehurchill wird kein Ausländer, der die Erbfolge englischer AdelStttel nicht kennt, einen Enkel des Herzogs von Marlborough ver muten. Churchill und sein Vater hatten das Pech, nicht z« den Erstgeborenen zu gehören, auf die alle Titel und äußere« Ehren fallen. Der heute 64jährige Winston hat das Zurück sinken in bi« Bürgerlichkeit jedoch keinesfalls als ein Un glück empfunden. Im Gegenteil, er hätte sich als Herzog von Marlborough wahrscheinlich gar nicht wohlgesühlt. So brauchte er seinem Bohemiencharakter keine allzu strengen Zügel anzulegen und konnte sich rechtens als snkant torrldlo — nicht nur in der Politik — benehmen. Das Aben teuerblut, das seine Vorfahren auSzeichnete, kam bei ihm überraschend schnell und ungehemmt zum Durchbruch. Er war Offizier und Journalist, Landschaftsmaler und lyrischer Dichter, Martneminifter und Gchatzkanzler. Nur «in» ist ihm versagt geblieben, bas höchste Amt, das e» für einen Eng länder zu erstreben gibt: Führer der Regierung zu sein. In allen seinen vormaligen Berusen betätigt sich Churchill heute noch dilettantisch. Er schreibt ZettungSaufsätze, hält Ansprachen bei der Eröffnung von Ausstellungen entarteter Kunst, pfuscht so ziemlich allen Ressortministern und auch dem Premier ins Handwerk und betätigt sich im Unterhaus als Querulant und Schwarzseher. Seit 1038 hat nun dieser immerhin ungewöhnliche Eng länder mit dem typischen Iohn-Bull-Gesicht einen neuen Hauptberuf, dem er sich vom Tage der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus an mit Leidenschaft hingibt: er ist Deutschenhasser aus Profession geworden. Zu erst glaubte er der deutschen Schicksalswende mit billigem Spott beikommen zu können. Sehr bald aber erwiesen sich seine Prophezeiungen über ein schnelles Ende bei Nazi- Spuks al» falsch. Nun legte er mit schwerem Geschütz lo» Lrie/maekenecke 'M
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