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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381110014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-10
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1938
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W»«i»»'«»saav» Ar. SN LeamrAag, 10. Siovembtr iss» gamM«n»nj«igen u. Gtcllengesuchk MMImelrr- »eil, « «ps. Msfer-eb. 50 «p». — Nachdnul nur mA Quellenangabe Dretdnee Nachrichten. Underlangte Lchrlststücke «erden nicht ausbewahrt strafteFernruf 25 241. Postscheckkonto lsSSDresden wSchentl. «erlang Vln,el-Rr. lo «p,.; auberh. '"Ehält die amtlich«n L«ranntmachungen der Lreeden« mit Abendausg. >0 «dl.; autzerh. Sachi. «lmtshauptmannschaft vresden und de« Schiedsamte» beim mit Abendausgabe 1L «Pi., Ludetenland I« «Vf. Oberversicherungsamt Dresden Gefan-sichaWat vom Nach gestorben Bellelbstelegramm -es Meers an -le Eltern Parts, 9. November. Der deutsche Gesandtschaflsrat 1. Klasse Ernst vom Rath ist am Mttwochnachmtttag 16.30 Uhr französischer Zelt an den Folgen des gegen thn verübten Attentats des Juden Grünspan ge storben. Der Führer hak den Eltern des Verstorbenen, die zur Zelt in Paris weilen, in einem Velleldrtelegramm seine Teilnahme an dem schmerzlichen Verlust übermittelt. Die behandelnden dentschen Aerzte, Dr. Magnus nnd s Dr. Brandt, haben über die letzten Stunden im Leben des s an den Folgen des jüdischen Attentats erlegenen Gesandt- schastSratS erster Masse, Pa. vom Nath, ein Bulletin aus- gegeben, in dem es heißt: Ick Lanfe des Bormittags trat bei Gesanbtschastsrat «rfter Masse vom Rath eine weitere Verschlechterung seines HftftavdeS «in. Eine nochmalige Blutübertragung hatte «ur »»«Sbargsheud« Wirkung. Der Kreislauf reagiert« auf Herzmittel «ugeuügeud. DaS Wnndsiever blieb hoch. Gegen Mittag zeigte sich entlcheidend der Einfluß der Magenver« letzunge» in Verbiabnu, mit de« Milzverlnkt. Der Krjisßanerfall lieh sich nicht anshalt««, so daß «« Its^lG Uhr b«r Tob «tntrat. Der französische Chirurg Dr. Baumgartner hat nach kunstgerechter Operation auch die weitere Wundbehandlung selbst sorgfältig durchgeführt. Die Klinik de l'Alma stellte ihre guten Einrichtungen zur Verfügung; das Pflegepersonal hatte sich aufopfernd eingesetzt. Der trotzdem erfolgte Tod des GesandtschaftSrateS erster Klasse vom Nath ist allein durch die Schwere der Schußverlctznngen verur sacht. * Gesandtschaftsrat 1. Klasse Pg. Ernst vom Rath wurde am 8. Juli 1909 in Frankfurt a. M. geboren. Er ist aus dem preußischen Justizdienst hervorgegangen, dem er als Referendar angehürte. 1984 wurde vom Nath als Anwärter für den höheren auswärtigen Dienst in das Auswärtige Amt berufen. Nachdem er eine Zeitlang in der Zentrale beschäf tigt worden war und nach vorübergehender Tätigkeit bei der Gesandtschaft in Budapest, der Botschaft ist Parts und dem Generalkonsulat in Kalkutta wurde vom Rath im August 1988 erneut der Botschaft in Paris zugetetlt. Am 18. September 1988 wurde vom Rath zum Legattonosekretär ernannt. Da< Lelesramm -es Führer« Münche«, V. November Der Führer hat an die Eltern des Gesandschastsrates erster Klasse vom Nath folgendes Beileidstelegramm ge sandt: „Herrn und Frau vom Rath, zur Zeit Paris. Nehmen Sie zu dem schmerzlichen Verlust, der Sie durch den feigen Meuchelmord an Ihrem Sohn getroffen hat, meine auf richtigste Teilnahme entgegen. Adolf Hitler." Auch der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, sandte an die Eltern des GesandtschaftSrateS vom Rath ein Bei leidstelegramm. Aufbahrung in -er Botschaft - Anteilnahme in Frankreich Ligouo Vrabtmollluvs 6or vroscknor Xaodrledton Paris, 9. November. Die deutsche Kolonie in Paris hat am Mittwochabend, als sie sich in ihrem Heim zur Feier des 9. November ver einigt hatte, des jungen Diplomaten Ernst vom Nath ge dacht, der wenige Stunden vorher in der Almaklinik im Westen von Parts »ach mehr als dreitägigem, furchtbarem Leiden sein Leben ausgehaucht hat. Der deutsche Botschafter, Graf Welczek, und Landesgruppenleiter Dr. Ehrtch ge dachten in bewegten Worten des von ruchloser jüdischer Hand Ermordeten. Alle anwesenden Volksgenossen begaben sich anschließend in die Klinik d'Alma, um der sterbliche» Hülle von GesanbtschaftSrat vom Nath bas Geleit zur Botschaft »u geben. In der Botschaft wnrde der Sarg feierlich auf gebahrt. Mitglieder der Botschaft und der Partei stellten die Ehrenwache, die als erste Botschaftsrat Dr. Bräuer und Landesgruppenleiter Gesandtschaftsrat Dr. Ehrich übernahmen. Am Donnerstag wird der Verstorbene nach Deutschland gebracht. Die Kunde von dem Ableben des Gesandtschaftsrates hat sich wie ein Lauffeuer tn Paris verbreitet. Bald nach seinem Tode trafen tn der Botschaft die ersten Beileidsbesuche» ein, die sich in das dort auögelegte Register einschrieben. Der Präsident der Republik, Lebrun, hat durch seinen Adjutanten dem Botschafter Graf Welczek sein Beileid zum Ausdruck bringen lassen. Ferner hat der Chef des Generalstabes, General Colson, seinen Beileidsbesuch auf der Botschaft abgxstattet. Ministerpräsident Daladter und Außenminister Bonnet haben ihre KabinettSchefs zum deutschen Botschafter geschickt und ihm zum Ableben des GesandtschaftSrateS vom Rath ihr tiefstes Beileid auödrttcken lasten. Spontane Dres-ner Kun-aevung gegen -as Su-entum Kretsletter Walter sprach zu Lausen-en - Protestmarsch -urch -te Sta-t Dr«Sd««, ». November. Im «nschluß a« die Gedenkfeier« für di« Tote« des S. November sand vor dem Rene« Rathaus nach Bekannt« «erde« des Todes des jüdische« Mvrderkngeln zum Opfer gefalle««» bentfche« GesandtschaftSrateS erster «laste vom Rath eine «nnbgebnng gegen das «eltjubentum statt, ans der «reiSleiter Walter sprach «nd der sich «in gemein samer Protestmarsch dnrch die innere Stadt anschloß. Im Lause der Versammlungen in den einzelnen Orts gruppen zu Ehren der Gefallenen der Felbherrnhalle wurde baS Ableben des Pg. vom Nath bekannt. Nach Schluß der Feierstunden setzten sich die Teilnehmer der Feier spontan von den Versammlungsstätten nach dem Platz vor dem Neuen Rathaus in Bewegung, wohin die Kreisleitung zu einer Protestkundgebung gegen da» verbrecherische Wirken des WeltjubentumS aufgerufen hatte. Gegen 21M Uhr waren au« allen Nichtungen die Marschkolonnen aller Partei gliederungen eingetroffe» und nahmen im Schein von Fackeln hinter ihren Fahnen Ausstellung. Kreisleiter Walter «ahm da- Wort, um am Beispiel des Meuchelmordes des Juden Grünspan an dem deutschen Diplomaten bas Völker- verhetzende und -zersetzende Treibe» und di« verbrecherischen Ziele des Judentums anzuprangrrn. Sein« Rebe wurde von immer neuen Zustimmung«, und Beifallskundgebungen der Anwesenden unterbrochen. DaS Gedenken des für sein deutsches Vaterland Gestorbenen verband der Kretsletter mit dem Grub uüb dem unverbrüchlichen TreuegelöbnlS an den Führer, zu besten Bekenntnis der Gesang der Nationallieder wie «in Schwur zum nächtlichen Himmel emporstteg. Der Kretsletter forderte dann zu einem Protest, marsch auf, der unter Vorantritt des MustkzugeS de« HI- Bannes 1V0 über die Ring- und König-Johann-Gtraße nach dem Altmarkt, von da au« durch die See- und Prager Straße bis zum Hauptbahnhof führte und tn fetner Geschlossenheit und Disziplin den entschlossenen Willen versinnbildlichte, das verbrecherische Treiben der Juden nicht länger zu dulden. * , Desto«, 9. November. In den NachmittagSstnnben des Mittwochs ist es auch in Dessau zu spontanen Demonstrationen gegen die Juden gekommen. Die Destauer Bevölkerung machte ihrem Abscheu der feigen Mordtat tn Parts gegenüber Luft. Die Polizei wnrde zum Schutze der Juden eingesetzt. Trotz ihrer Hellen Empörung hielten sich bi« Masten soweit zurück, baß es zu keinen ernsthaften Ausschreitungen kam. öriinspan schoß auf kuropa Ueber dem Feiertag der Bewegung lag in diesem Jahre der Schatten jenes Mordanschlages, mit dem das Judentum zu einem neuen Schlage gegen das nationalsozialistische Deutschland ausholcn wollte. Während Deutschland der 19 Helden von der Felbherrnhalle und mit ihnen der vielen hundert Gefallenen gedachte, in deren unsichtbarer Standarte Horst Wessel neben Wilhelm Gustloff, Otto Planetta neben den subetendeutschen Freiheitskämpfern marschieren — in dieser feierlichen Stunde, deren verpflichtendes Vermächtnis der Führer in seiner Rede vor der Alten Garde gedeutet hat, hauchte ein deutscher Mann sein junges Lebe» anö. Auch er marschiert nun in den Reihen derer, die für das Deutschland Adolf Hitlers gefallen sind. Wie ein Memento stand der Pariser Mordanschlag über den gestrigen Gedenkfeiern. DaS deutsche Volk weiß, daß die Kugel des Juden Grünspan nicht dem Legationssekretär vom Rath gegolten hat. Dieser 29jährige Beamte des biplo« matischen Dienstes hat keinem Juden etwas zn Leide getan, er war nicht, wie Milhelm Gustloff, Führer der Auslands organisation tu einem fremde« Land, sondern ein still und zurückgezogen lebender Mitarbeiter der deutsche» Botschafk in Paris. Der Mordvube Grünspan hatte also nicht einmal Scheingrttnde für seinen verbrecherischen Anschlag. Seine Kugel hätte ebensogut einen anderen Beamten oder den Botschafter selbst treffen können, und vielleicht ist dieser nur durch einen Zufall dem Anschlag entgangen. Herschel Grünspan schoß also nicht auf eine Person, sondern ans eine Idee. Daß er mit seiner Kugel nur den Natio nalsozialismus als politische Weltanschauung treffen wollte, glaubt ihm in Deutschland kein Mensch. Tie nationalsozia listische Bewegung wird durch solche Mordtaten nicht ge schädigt, sondern gefestigt. Der Schuß hatte, also ein anderes Ziel, und dieses Ziel ist der europäische Friede. Wenn man sich die außenpolitischen Ereignisse der letzten Monate in ihre» tieferen Zusammenhängen vergegenwärtigt, so er scheint die Tat von Paris in einem besonderen Licht. DaS Weltjubentum hat am 89. Septembers als in München das Abkommen der vier Staatsmänner geschloßen und der Friede» gesichert wurde, eine Schlappe erlitten, von der es sich noch immer nicht erholt hat. Die Hoffnungen des Juden tums waren auf einen neuen Weltbrand gerichtet, durch den Juda zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hosste. Einmal sollte der Weltkrieg von 1988 dem verhakten Natio nalsozialismus, dem auf andere Weise nicht bcizukommc» ist, ein blutiges Ende bereiten. Zum andern aber sollte er Europa endgültig für den Bolschewismus reif machen und damit dem Judentum zur Herrschaft über alle Völker ver helfen. ... Diese Kriegshoffnungen des WeltsubentumS haben sich nicht erfüllt. Nach den entscheidungSschweren September tagen gingen nicht die Lichter aus über Europa, wie tn den Augnsttagen 1914, sondern eS wurde die Grundlage zu einem besseren Europa nnd zu einem wirklichen europäischen Frieden gelegt. Mit einem Wutgeheul sondergleichen quittierte das internationale Judentum das Münchener Abkommen. Alle Hebel wurden tn Bewegung gesetzt, um die Völker gegen München aufzuheben und den verhinderten Krieg doch noch zustandezubringen. Die Juden hatten ja noch immer einige Eisen im Feuer. Zuerst begann eine raffinierte Pressehetze, die sich über den ganzen Erdball spannte und die den Frieden von München In eine Niederlage der Deckokratten verfälschte. Die Frendenträncn der Frauen und Mütter, die bet der Rückkehr Chamberlains nnd Dala- diers vergossen wurden, die Jubelkundgebnngen in den Straßen von London und Paris und die unzähligen Glück wünsche und Dankabreffen zeigten jedoch, wie die Völker wirklich fühlten. Die Empörung gegen die Pressehetze. die den Engländern und Franzosen den Friede» nicht gönnen wollte, wurde immer größer, und manche Zeitung hat in letzter Zett klein betgeben müsse»». Als diese papierene Kampagne keinen Nutzen brachte, wurde stärkeres Geschütz ausgefahren. Im britischen Parla ment kam «S zu Szenen, die der Würde dieses Hauses nicht zur Ehre gereichen. Die wohlbekannte Hetzerclique, die mit dem Weltjudentum schon so manche» Mal Hand tn Hand gearbeitet hatte, versuchte die Presteschlappe nun auf der große» Der Darren und seine Wese
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