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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381111016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938111101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938111101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 45, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-11
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1938
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LI,4« Np,. Popgeb. lohne PostjuArllgeb.) bei? x lvSchenN. verland. Mnjel-Nr. la Np>.; auherh. Dresden« mV vbendaueg. lv Nps.; außerh. Lach!. mV Abendausgabe l» Uv!., Eudeienland 10 Nps. gamllien an» eigen u. Stell engeluche «Mimeter teil« « bipl. glyergeb. »0 Nps. — «achdeuck nur mV Quellenangabe Dretdner «ach richten. Un» erlangt« SchriNstLch« »erd« nicht gnfbewabrt Druck u. Verlag r Liepsch L Relchardt, Vreaden-A.l, Marien« straße ZS/tt. Fernruf 25-^1. Postscheckkonto losS Vreoben Vie, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachukgen der Amtshauptmannschaft Vtftodrn und de« Schirbpamt«, heim ivberverstcherungoam» Dresden Dle Menfrage wirb gesetzlich gelöst Aufruf von Dr. Goebbels an ble NevSlkerung Berlin, 1*. November. Reichsminister Dr. Goebbels gibt bekannt: Die be» rechttgte «nd verständliche Empörung des deutsche« Bolles über de« felge« jüdische« Meuchelmord a« einem deutlche« Diplomaten i« Paris hat sich i« der vergangene« Nacht i« «msa«greichem Maste Lust verschasst. I« zahlreiche« Städte« ««d Orte« des Reiches wurde« Bergelt««gS» aktiv «e« gege« jüdische Gebäude n«d Geschäfte vor« genommen. Es ergeht nunmehr a« die gesamte Bevölke» r««g die strenge Ansfordernns, vo« alle« «eitere« Demonstratio««» und Aktion«« gegen das Judentum, gleich« gültig welcher Art, sofort abz«sehe«. Die endgültige Antwort aus das jüdische Attentat i« Paris wird anf dem Wege der Gesetzgebung bzw. Ser Berordnung dem Indent«« erteilt «erde«. Lor snmMchtil Maßnahmen argen dir Emigranten vrnbtmoläung unsoror LorNnor Sodrittlsttung Berlin, 10. November. Aus Paris wird berichtet, daß mehrere Juden plötzlich „dringende Geschäftsreisen" ins Ausland angetreten haben und tast vor allem ei« bemerkenswert Parsek jüdt/chev »rgänznugSwahl««, dnrch die de« sudetendentsche« Bolls« ^nosse« eine Vertretung im «roßdentschen Reich«, tag ermöglicht »erde« soll, fi«d anf Gan »tag, de» t. Dezember 1dd8 seftgesetzt. An» der gweckdeftimmnng dieser «rgänznngSwahl ergibt sich, daß nur die s«deten« dentfche» «»lkSgendfsen an der ErgänzungStvahl tetlnehme«. Zug nach Notspanten eingesetzt hat. ES zeigt sich somit, daß die marxistischen jüdischen »reise in der französischen Hauptstadt Maßnahmen der Regierung zur Be freiung Frankreichs von unerwünschten Elementen befürchten, und es vorziehen, zu „verduften", ehe sich die Polizei ein gehender mit ihnen befaßt. Dazu kommt, baß sich in französi schen Rechtskretsen eine ständig wachsende anti jüdische und gleichzeitig emtgrantenfetn bliche Bewegung bemerkbar macht, die ihren Ausdruck in Flugblättern und Plakaten findet. Die Rcchtsblätter wiederholen nach drücklich ihre Forderung, daß die unerwünschten Ausländer abgcschoben werden und daß alles getan werden müsse, um eine Wiederholung feiger Attentate jüdischer Emigranten zu verhindern. In England verfolgt man diese Entwicklung aufmerk sam und nicht ganz ohne die Befürchtung, daß ein Teil der jüdischen Elemente nun nach England kommen könnte. Aus diesem Grunde taucht in englischen Kreisen der Gedanke auf, der französischen Regierung nahezulegen, Konzentra tionslager für die unerwünschten jüdischen Elemente zu ^Mit ausgesprochener Unruhe betrachtet Moskau di« Entwicklung. Es fürchtet, dast durch die französischen Maß nahmen auch die Agenten der Komintern, die sich zumeist au» jüdischen Kreisen rekrutieren, betroffen werben könnten und baß bei dieser Gelegenheit auch die Schlupfwinkel der bolsche wistischen Drahtzieher entdeckt würben. Jedenfalls läßt man sich in Moskau eingehend über die französischen Pläne und Absichten unterrichten. können die Elternrechte über Kinder, die nicht der jüdischen Religion angehören, abgesprochen werden. Juden können italienische Staatsangehörige arischer Rasse nicht als Dienstboten beschäftigen. Sie können keine Anstellung finden bei der staatlichen Zivil- und Militärverwaltung, der Faschistischen Partei und von ihr kontrollierten Organi sationen. Ausnahmebestimmungen können angewandt werben auf Angehörige der Familien von Gefallenen deS Weltkrieges und der Kriege in Libyen, Aethiopien und Spanien und der für die faschistische Revolution Gefallenen,- auf jüdische Kriegs- beschädigte, Kriegsfreiwillige dieser Feldzüge, auf Teilnehmer dieser Leldzüge, die das Kriegsverdienstkreuz erhalten haben, Verwundete der faschistischen Revolution, Angehörig« der Faschistischen Partei, sofern sie ihr 1919, 1929, 1021 oder 1922 oder im zweiten Halbjahr 1021 betgetreten sind. Ausländischen Juden ist es verboten, im Königreich Italien, in Libyen oder in den ägäischen Besitzun gen f« st en Wohnsitz zu nehmen. UebergangSbestimmun- gen setzen u. a. fest, daß ausländische Juden, bi« sich nach dem 1. Januar 1919 in diesen Gebieten niedergelassen haben, sofern sie nicht vor dem 1. Oktober 198» das 68. Lebensjahr überschritten hatten oder mit Italienern verheiratet waren, bis spätestens 12. März 1089 diese Gebiete verlassen haben müssen, ferner daß die italienischen Juden aus allen Posten, zu denen sie in Zukunft nicht mehr zugelassM sind, inner halb von drei Monaten auszuscheiben haben, sowie schließ lich, daß die nach dem 1. Januar 1919 ausländischen Juden zuerkannte italienische Staatsbürgerschaft als aufgehoben be- trachtet wirb. Sven Pedin über Deutschland Dankbarkeit ist ein höchst seltenes Kraut, da» der politische Botaniker in den dnrch Grenzen eingezäunten Gärten der Erde nur zu oft vergeblich sucht. Wir wollen hier nicht davon reden, was große Kontinente, wie zum Beispiel -er norbamertkanische, dem Deutschtum verdanken, «nd uns mehr dem Persönlichen, dem einzelnen znwqnden. Mancher Wissenschaftler und Künstler hat sein Bestes aus Deutschland geschöpft, auf deutschen Hochschulen und in deut schen Instituten seine Ausbildung erfahren und seine eigene Lebensarbeit anfgebaut, indem er zur Grundlage nahm, was deutsche Gelehrte ihm gaben. Man hätte erwarten dürfen, baß mehr als es tatsächlich geschehen ist, solche Männer ihre Stimmen für Deutschland erhoben hätten. Aber viele schweigen und haben geschwiegen, als eS verdienstlich ge wesen wäre, für Deutschland zu zeugen, sind wohl gar selber der Hab- und Lügenpropaganda erlegen, oder materielle Interessen und andere haben sie davon abgehalten, die eigene bessere Einsicht öffentlich zu bekunden. Desto rühmenswerter sind die Ausnahmen. Es gibt führende Persönlichkeiten von allgemeinem Ansehen, die die Unbequemlichkeit auf sich nahmen, gegen den Strom einer deutschfeindlichen Kon junktur zu schwimmen und für das zu zeugen, was sie al« Wahrheit erkannten. An ihrer Spitze aber marschiert ri« Maun, dessen Ruf seit Jahrzehnten fest begründet ist, de« man in internationalen Gelehrtenkretsen mit hoher Achtung trennt und der sich gleichzeitig durch seine populäre« Schriften «ine außergewöhnlich« Volkstümlichkeit errungen hat: der SchwebeTvenHebin. Zetten mögen sich ändern, Treue Must unwandelbar sein. Nach dieser hohen und adeligen Auf fassung hat er gehandelt, nnd der heute Dretundsiebztgjährige ist zeit seines Lebens derjenige geblieben, der er immer war, seitdem er als junger Student in Berlin zu Füßen deutscher Professoren saß, seitdem er sich im Schauspielhaus den „Kaufmann von Venedig" wieder nnd wieder ansah, bis er die deutsche Uebersetzung des ihm geläufigen englischen Textes auswendig beherrschte und auf diese Weise sich einen Wortschatz zn eigen gemacht hatte, von dem aus er sich die deutsche Sprache völlig eroberte: Ein unerschrockener Freund deutschen Wesens. So ist es wohl an gebracht,. anch sein neues Buch besonders zu würdigen, um so mehr, als «S sich, wie die meisten Werke des schwe- dischen Forschers bet Brockhaus in Leipzig erschienen, unter dem Titel „Fünfzig Jahre Deutschland" ausschließ lich mit Beziehungen beschäftigt, die vom Ende der achtziger Jahre an bis in die Gegenwart hinein Sven Hedin in . Krieg und Frieden mit unserer Heimat verbanden. Ungewöhnlich sind diese Beziehungen, wert, einem gröberen Kreise unterbreitet zu werden, denn mit einer wirk lich sehr groben Zahl führender Männer der verschiedenste« Gebiete hat der berühmte Sohn Schwebens in Verbindung gestanden und persönliche Eindrücke gewonnen, die unser« Kenntnis ihres Wesens ergänzen und bereichern. Pioniere der Wissenschaft und Heerführer, die Großen der Technik und WirtschaftSkapitäne, Diplomaten und Staatsmänner läßt er ausmarschteren und würdigt ihre Verdienste, wie er in episo dischen Schlaglichtern ihre Eigenarten treffend zu beleuchten weiß. Wie zu erwarten ist, stehen an erster Stell« die Forscher «nd Geographen. So setzt er, um nur ein Beispiel herauszugreifen, ein ragendes Denkmal seinem verehrten groben Lehrer, dem Berliner Univcrsitätsprosessor Ferdi nand Freiherr von Richt Hofen, der jedem deutschen Erd kundler und Geologen «in Begriff ist. Und die Art, in der Hedin bas tut, ehrt ihn selbst. Trotz aller eigenen Leistungen fühlt sich Hedin ihm gegenüber immer noch als Schüler und zollt mit der Bescheidenheit eines groben Charakters dem Manne, zu dem er aüfbltckt, seine Bewunderung. An anderer Stelle brjcht er für Dr. Albert Tafel eine Lanze, dessen Verdienst« noch immer zu wenig gewürdigt werden, und weist auf Julius von Payer hin, den wagemutigen Oester reicher, den trotz seiner Ptoniertaten das harte Geschick traf, in. einem ärmlichen Lebensabend um daS tägliche Brot ringen zu müssen. Auf ein ganz anderes Feld führt uns Sven Hedin mit seinen Erinnerungen an Generalfeld. Marschall von der Goltz, Generaloberst von Moltke, Grobadmtral Ttrpttz, Hindenburg, Ludenborff, Admiral Scheer und von Seeckt. Beachtenswert ist, wa» er über Ludenborff schreibt. Dieser weilt« 1919 in Schweden und verfaßte dort seine „KrtegSertnnerungen". Aus der Handschrift las er Sven Hedin große Abschnitte vor, um dessen Urteil zu hören. Freimütig bat ihn Hedin, einige Stellen scharfer Kritik, die sich unter anderem auf Tannen berg bezogen und die wie ein schreiender Mtbklang in die Schilderung, etnschnttteu, zu streichen und zu mildern. Hier- Über entspann, sich «in Briefwechsel, den Sven Hedin zum Teil wiedergibt und aus dem er den Schluß zieht, Luden dorff sei nicht nur der harte, kalte, unbeugsame Soldat ge wesen, der nicht zu bewegen war, von einer einmal gefaßten Meinung abzuaehen. „Hatte er ein allzu hartes oder un gerechte» Urteil grfällt, gab er bald seinen Irrtum zu und löschte «» au». Er war nicht nur al» Soldat «in Genie, ein« Begabung von selten großen Matzen — er war auch «in edel und recht denkender Mensch." So ist da» Buch eine Fundgrube für mancherlei. Dabei flott und anschaulich gefchtttbev, auch de« Humor nicht veD- AM- des Meers -um Lede Kemal Atatürk- Se-ünzungswabten tm Gudetenland Berlin, 1». November. I« Reichsgesetzblatt vom 10. November ist ei« Führer» erlaß über ErgänznngSwahle« znm Grotzdentsche« Reichstag in den fndetendentschen Gebiete« erschienen. Diese Reiches hat sich Atatürk ein Denkmal gesetzt, dessen Bestand die Generationen überdauern wird. Adolf Hitler, Deut scher Reichskanzler." Im Laufe des Nachmittags sprach der Staat-Minister und Ehef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers in der türkischen Botschaft vor, um dem türkischen Botschafter, Exzellenz Hamdi Arpag, da» Beileid de» Führers und Reichskanzlers an dem schweren Verluste, der das türkische Volk durch den Tob des Staatspräsidenten Atatürk betroffen bat, zum Ausdruck zu bringen. Ferner hat der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, an den türkischen Außenminister Rüschbi AraS in Ankara ein Beileidstele gramm gesandt. Dle nähere« Borschristen über di« Durchstthrnn« der Wahl »erde« l« Kürze ergehen. Dte Stbe vts Stltmerttz Retchsw-fferstrOßr Berlin, 10. November. Nach einer Berorbnuua des ReichSverkehrSmtntster» wird in den sudetendeutschen Gebieten die Reich»wafs«tk- str ab« »Verwaltung «inaeltthrt. Die Slb« von der R«tch»arenze bet tzeitmeritz und die MünbungSstreck« der Eger bet Leitmerih sind Retchstvasserstraften. Al» Ort»- bHürde wird ein Wasserstraßeuamt in Att f.l t- eierichtet. Scharst Bestimmungen -es ltallenWen Raffegesetzes Eluül-n-lfche Iu-en -ürfen kleinen festen Wohnsitz in Malten nehmen Rom, 10. November. Der Mtnisterrat «ahm aus Vorschlag des Duce i« seiner Eigeuschasi als Juueumiuister das entscheidende Gesetz z«r Verteidigung der italienische« Rasse an. Das Gesetz, das die Beschlüsse de» Große« Rates des Faschis» «n» gesetzlich »erankert, bestimmt im Wesentliche«: Die Ehe zwischen einem italienischen Staatsangehörigen azischer Rasse mit einer Person anderer Rasse ist verboten. Unbeschadet dieses Verbots bedarf die Eheschließung italie nischer Staatsangehöriger mit Ausländer» der vorherigen Zustimmung des Innenministers. Beamte der Zivil- und Militärverwaltung, der Organisationen der Fascht- stischen Partei, der halbstaatlichen Gesellschaften und der Syndikate könne» keine Ehe mit Ausländern ein gehen. Kirchliche Ehen, die zwischen einem italienischen Staatsangehörigen arischer Nasse mit einer Person anderer Nasse geschlossen werden, können keine gesetzliche Gültigkeit erlangen. Geistliche, die solche Ehen schließen sollten, werden mit Geldstrafen belegt. Italienische Staatsangehörige jüdischer Rasse können nicht Militärdienst im Uteden oder Krieg leisten; das Amt eines Vormunds von Nichttuben auSitben; Inhaber oder Leiter von sttr die Landesverteidigung wichtigen Be trieben sein, oder von anderen Betrieben, die mehr als hun dert Angestellte beschäftigen. Auch können sie in solchen Betrieben keine leitende Stellungen bekleiden, Boden tm Werte von über 6990 Lire und Häuser, deren Steuerwert auf über 29l>99 Lire veranschlagt ist, besitzen. Jüdischen Eltern Berlin, 16. November. Der Führer und Reichskanzler hat nach Eingang der Nachricht vom Ableben deS Präsidenten der Türkischen Re publik Kemal Atatürk an den Präsidenten der Großen Nationalversammlung der Türkischen Republik in Ankara folgendes Beileidstelegramm gerichtet- „Ties bewegt spreche ich Euerer Exzellenz, der Groben Nationalversammlung und dem gesamten tstrktschen Volk mein und des deutschen Volkes schmerzlichste» Mitgefühl an- läbltch des HinschetbenS Atatürks, de» Präsidenten der Tür- klschen Republik, aus. In ihm ist «in großer Soldat, ein genialer Staatsmann und eine geschichtliche Persönlichkeit tahingeaangen. In der Errichtung des neuen türkischen
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