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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381109012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-09
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1938
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Der Führer bei Mm Getreuen Sim ftche Stimnwm MI dm». Rmmbtt urz s München. 8. November. Dle Lrinnerungsslunden an den Opfergang der nationalsozialistischen Bewegung am 9. November 1923 wurden auch in diesem Jahre wieder eingeleitel mit dem Treffen der Alten Garde im historischen Vürgerbräukeller. Wieder sitzen die kampfgewohnten Männer beisammen, die sich vor 15 Jahren in diesem Saal um Adolf Hitler scharten. Jetzt hat der unerschütterliche Glaube der Marschierer und Kämpfer vom 9. November 1923 gesiegt. Die Blutzeugen vom 9. November 1923 in München, die Märtyrer von 1934 in Wien, die Toten von 1938 im Sudetenland, sie alle haben dieses Grotzdeutsch- land schmieden helfen. Die 16 von der Aeldherrnhalle waren die ersten. Laa! und Galerien des BürgerbräukellerS sind vis auf den letzten Winkel vollgepfropft mit Männern im Braunhemd. Kämpfer sind es, die hier beisammen sind, Kämpfer mrd Wegbereiter des nationalsozialistischen Dritten Reiches. In schlichtem Braunhemd sitzen sie da, die Männer des ö. November 1028, ohne jedes Rangabzeichen. Sic sind heute nicht Gauleiter, nicht Gruppensllhrer, nicht Minister, nicht Blockwarte, sie sind — was sie immer waren und immer sein wollen: Politische Soldaten und treue Gefolgsmänner des Führers. Stattlich ist der Block der Offiziere und Soldaten der Wehrmacht und der Polizei, die aus der Bewegung kommen. Auch sie tragen das rote Band des Blutordens, das sichtbar« Zeichen ihres männlichen Einsatzes von damals. In nächster Nähe des Rednerpultes steht der Tisch, um den sich die Kämpfer des Stosstrupp» Hitler sammeln. Es geht auf 20 Uhr. Die Enge tu dem wetten Saal wächst, über dem das lebendige Erlebnis und die Erinnerungen an di« schwere Zeit des Kampfes liegen. Alte Kameraden begrüßen sich und schütteln sich die Hände. Wieder geht ein freudiges Rufen durch den Saal: Kranz Laver Schwarz und Hühn lein sind gekommen. Bald darauf erscheinen, herzlich be grüßt, Julius Streicher und Heinrich Himmler. Ein paar Tische weiter sitzen die Ncichslciter und Reichs- Minister, unter ihnen Dr. Goebbels, Lutze, Hier!» Darrs und Bormann, die Rcichsmintster von Ribben trop und Dr. LammerS, die Gauleiter, die stellvertreten den Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer. vle Vlutfahne zlehl ein Die Gespräche verstummen. ES ist 20,28 Uhr. Still er heben sich die Männer und grüßen mit erhobener Hand bas heilige Zeichen, die Blutfahne, die Grimminger in den Saal trägt und hinter dem Rednerpult ausstellt. Die Kahne, die dem Marsch von 1928 voranwchte, ist vor wenigen Tagen aus dem Sudeteuland zurttckgekehrt, wo sie die Fahne dieses befreiten Landes eingereiht hat in die große national sozialistische Gemeinschaft. Jetzt erreicht »le Spa««««g ihre« Höhep««kt. Alle habe» sich »o» »«« Plätze« erhöbe«, die Männer stehe« aus Stühle« ««» Bänke«. Der Bade««eUer Marsch rauscht auf. Ma« HSri aber «ur di« erste« Takte. Die «eitere» Klänge gehe« «»ter i« einem Sturm »es Jubels, i« einer grenzenlose», sich förmlich überschlagende« Begeisterung. Rur langsam er reicht »er Führer, dem Rudolf Heß, Brückner. Julius Schaub und Ulrich Gras folge», seine« Platz i« »er Mitte des Saales. Nach einigen Minuten, in denen die Alte Garbe dem Führer unablässig znjubelt, nimmt Christian Weber das Wort. Er gibt den Gefühlen Ausdruck, die die alten Gefolgs männer Adolf Hitlers in dieser Stunde beseelen, und gelobt im Namen dieser Kämpfer, dem Führer so wie bisher auch weiterhin unerschütterliche Treue und Gefolgschaft zu leisten. IDEE AÜßktk iPkicki M -EN EÜMPi-IM Eine atemlos« Stille liegt über dem traditionsgeweihten Raum, als der Führer seine Rede beginnt. Adolf Hitler führt die Erinnerung seiner alten Kampfgenossen zurück auf das Jahr 1918, auf den Zusammenbruch, der durch den inneren Zerfall des deutschen Volkes und das völlige Ver sagen der damaligen Führung verschuldet war. Zum ersten mal braust der Beifall an diesem Abend auf, als der Führer seiner Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß dieser Zusammen bruch nie gekommen wäre, wenn er damals bereits der Führer des deutschen Volkes gewesen wäre. In plastischen Worten schildert der Führer den Zerfall des deutschen Volkes in Klaffen und Parteien, die Feigheit des damaligen Bürgertums und die schrankenlose Herrschaft des Materialismus nach dem Zusammenbruch. „Einzig und allein die nationalsozialistische Bewegung nahm damals den Kampf für eine deutsche Volksgemeinschaft auf. Deutschland war allein in dieser Partei zu Hause!" So ruft der Führer unter der tosenden Zustimmung der alten Parteigenossen aus, die damals, geschart um Adolf Hitler, dieses Deutschland verkörpert«»». (Fortsetzung auf Seite 2) SmlangrMe WMirfun-e vel Berliner Men Der Verltner Volizeipräsiöent -r-net schärfste Maßnahmen an Vraktmolckvag uvooror vorlloor Sobrlktlvltvo« verli«, 8. November. . Angesicht- deS gestern erfolgten jüdischen Mordanschlags In »er deutschen Botschaft in Paris gibt der Polizei- vrästdentvonBerltn bas vorläufige Ergebnis bekannt, das rin« allgemeine polizeiliche Entwaffnung der Inden Berlins, die in den letzten Wochen in Angriff genommen wurde, bisher gehabt hat. Der Berliner Polizeipräsident hat sich, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Reichs hauptstadt aufrechtzuerhalten, auf Grund einiger Einzelfälle veranlaßt gesehen, die EntwasfnungSaktion durchzustthren. Sie würde den Jude», durch die Polizeireviere kürzlich zur Kenntnis gebracht, worauf größere Mengen bisher in jüdischem Besitz befindlicher Waffen bet der Polizei von den Juden, die keinen Waffenschein haben, abgegeben wurden. Das vorläufig« Ergebnis der Aktion zeigt deutlich, welch eine Fülle von Waffen sich bisher in den Händen Berliner Juden befand nnb zweifellos noch befinden dürfte. Di« Aktio» «rzi«lte bis zum Heutige« Tage die Sicher stellung von SS8» Stich- ««» Hiebwaffe«, 179» Schußwaffe« und r««d rv llOo Schuß Muuitio«. Sofern «ach Abschluß der Massenaktion noch ein Jude in Berlin ohne einen gültigen Waffenschein im Besitz.einer Waffe angetrosfen wird, wird der Berliner Polizeipräsident in jedem einzelnen Falle mit größter Strenge vorgehen. Gin französischer Fronlktimyfer für -le Blutabertragung Sine zweite Transfusion hei vom Rath - Letesramm Rckb-ntrops an -ie Eltern verli«, 8. November. Der Zustand »er Legatlo«ss«kretitrS vom RatH ist, wie «a« i« »er Klinik erfährt, «ach wie vor er « ft. Am DieuStag» vormittag wurde eiue zweite Blutübertragung vor« geuomme«. Di« Aerzte hoffe«, »en verletzte« am Lebe« er halte« z« k»««e«. Der Blutspender, der sich für »ie zweite Uebertrag««g z«r Verfügung stellte, ist «i« mit dem Krieg», kreuz ««»gezeichneter französischer Frontkämpfer, »er bisher 198«al für Blutübertragungen zur Bersüguug gestand«« hat. Der ReichSminister des Auswärtigen v. Ribbentrop hat an die Eltern des Legattonssekretärs solgenbeS Tele gramm gerichtet: „Mit tiefer Empörung habe ich die Melbnng »pn dem setgen Uebersall aus Ihren Sohn erhalten. Außer der Entrüstung, die ich über den Angriff aus eine« meiuer Mitarbeiter empfinde, brä»»at es mich, Ihnen als den Eltern de» Berlptzten -y versichern, daß ich von qanzem Herzen ans eine Besserung und baldige völlige Wiederherstellung Ihres Sohne» hoffe." Da» für DtenStaavormittag geplant« verhör de» jüdi schen Mordbuben, Herschel Grynszpan, ist ans den Nach- mittag verschoben worben. Dem Verhör wohnen die beiden mit der Verteidigung beauftragten Rechtsanwälte Szware und Bestne-Laruebei. vom Rath- Vefirr-rrr noch nickt oe-essert Part», 8. November. Prof. Dr. MagnnS ««» Dr. Brandt habe« am Dienstag abend über »a» vefl«»e« »es LeggtionSsekretärS vom Rath folgende» Kvmmnnian» ««-gegeben: Da» Besin»«« vo« Le- gati»«»serre»«r vvm Rath hat sich »iS zum He«ttge« Abend nicht gebessert. Es besteh«« «r«fte Besorgnisse. Die Temperatur ist geblieben, «st st«»«« fich «„eichen einer be« gj««on»ptz Npptßkg«ffchw»che. Die Ewige wache Gegründet k»K«o Vs«» «.Verla», LlepfchKAerchaebt,Vread«n.«.l, Marku- stra-e Zr/tt. ckernrufrrril.Postscheckkonto loSS Vreoben Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der DttidtN,mN«bendaulg. 10«p,.; außer».«a»I. 2lmt,hauptmannschast VreobSn und de» Schiedsamtr» beim 'ur , »tt «rendauigabe ti «ul-, Eudeteuland la »vl. Gberversicherungsamt Dresden linvt. Dee Marsch -es Sieges Das war da- Große an jenem Blutopfer de» V. No vember, daß, so niedergedrückt und ver-weifelt die Stimmung in de», Kreisen der Getreuen Adolf Hitlers auch gewesen sein mag, so groß die Trauer auch war über den Tod von 19 der besten Kameraden und über das Scheitern der ersten national, sozialistischen Revolution, doch in keinem Augenblick voü Verzicht, vom Aufgeben des Kampfes die Rede war. Auf da» Weiterführe» der Partei stauben fünfzehn Jahre Zuchthaus. Es mußte von vorn begonnen werben, getarnt und verst«<Ü. Die Gegner mochten wohl wähnen, nun sei alles aus, bi« Beweg»»,m Adolf Hitlers gehöre als kurze Episode der be wegten Nachkriegsgeschichte Deutschlands an. Aber tief wag in den getreuen Anhängern des Führer» die Ueberzeugung verankert, baß ihr Wollen rein gewesen war bei jenem Marsche zur Feldherrnhalle, daß das höhere Recht auf ihrer Seite gewesen »var und nicht bei denen, die sich unmehr an schickten, über di« Führer der Revolution zu Gericht zu sitzens daß ihrem Glaube»» an Deutschland die moralische Ueb er leg enh eit innewohne und die Idee Adolf Hitlers den noch eines Tages den SiegeSzng antreten werde. Seit der Wiedererrichtung der Partei nach der Entlassung des Führers aus der Festung Lanböberg am Lech hat Jahr für Jahr diesen Glauben bestätigt. Schwer hat die nationalsozialistische Weltanschauung ringen müssen, in einen Kampf gestellt, in dem alle äußere Macht — die Staatsgewalt, die'Polizei, die finanziellen Mittel, die Presse, der Rundfunk, der Film — in den Händen der Gegner lag und auf! feiten der Kämpfer für ein neues Vaterland nichts war als die Treue, die Hin gabe, die Opserbereitschast. Aber es erfüllten sich die sehe rischen Sähe, die Adolf Hitler am 24. März 1924 vor de« Volksgerichtshof sprach: „Ich glaube, daß die Stunde kommen wirb, da die Masten, die heute'mit unserer Kreuzfahne auf der Straße stehen, sich vereinen werden mit denen, die am 9. November auf uns geschossen haben. Die Armee» die wir herangebtldet haben, die wächst von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde schneller. Gerade in diesen Tagen habe ich die stolze Hoffnung, daß einmal die Stunde kommt, baß dies« wilden Scharen' zu Bataillonen, die Bataillone zu Regi mentern, die Regimenter zu Divisionen werden, daß die alte Kokarde aus dem Schmutze herausgeholt wirb, baß die alte» Fahnen wieder voranflattern, daß dann di« Versöhnung kommt beim ewigen letzten Gottesgericht, zu dem anzutreten wir willens sind." Und Adolf Hitler behielt recht. Aus der Bewegung wurde da» Volk, seit der Machtübernahme von Jahr zu Jähr enger den Blutopfern des 9. November verbunden. Doch nie noch »vurde die volle. Wahrheit des „Ihr habt doch gesiegt" so tief empfunden wie jetzt, 1988. „Ihr habt doch gesiegt" ist kein Spruch mehr von lediglich tnnervolittscher Bedeutung. Er steht leuchtend über einem Umbruch Europas, über der Tasache, daß die Erkenntnis deS Wertes der nationalsozialisti schen Weltanschauung sich durchgesetzt hat in allen Zonen der Erde. Die Heimkehr Oesterreichs brachte bsm dk»»t- schen Volke die Erfüllung eines jahrhundertealten Wunsche» und einen Macht- und Gebietszuwachs um ein Zehntel seiner Gesamtheit. Räumlich und bevölkerungSmäßig stand die Be- fretnng des SubetenlandeS dahinter zurück. Aber nicht in der gesamtpolttischen Wirkung. Als Wien reichs deutsch geworben war, da verharrten bi« Ideologen der Demokratien noch in voller Ueberheblichkett. Sie wagten e» noch, von Bergewälttgung zu reden. Die Urberlegenhett d«r demokratischen Einrichtungen, des Parlamentarismus und des Liberalismus galt ihnen weiterhin als ein« Lehre, an der nicht gezweifelt werben durfte, die trotz der bereits riesigen Erfolge des Dritten Reiche» nach innen und außen un- Heimat rmü Volkstum ck I _. . . ^.2 l
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