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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.08.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380831015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938083101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938083101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-31
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.08.1938
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«o»a»n-Au<«ad» 5K. «08 kll Gegrun-et 18S6 ligi. N-Üm-I. Luii.llun, k«i vruck «.Verlag r Ltepkch L Reichard», Dresden.«. I. Marien- »V««-»-»-'». ltraß« ;s/52. Fernrus252tl. psstscheckksnto lsöi Vresdtn !?b«u> l»,°"»» «t-'I-i V'e. »latt en.^t di. am.lichen Le»ann.n^ung^r «e. >» «»I.r -"««». ^dkn, ml« «end.»»». AmtahauptmannschaftDresden und de» Schied-amte» beim «it ou«m"n-^ Dr-s^a n«^^ r»Rps.! i»tnh.s«L!en»m.ndenda>»i-.l»r>vl. Vbervtrsicherungoamt Dresden Uiw-a-n-t« GchrtstAke« »eede»sicht a»stew»-n Bor Mr Negierunsskrlst ln Prag Mlnlsterrat ergevaislos abgebrochen - Benesch greift ein vraktborlokt unser»» »tänälgen gi-blltardelter» ln Prag Prag, Sl>. August. I« Prag trat am DienStag der politische Mini» sterrat zusammen, um über die vom Ministerpräsidenten Dr. Hodza angektinblgte neue Verhandlungsgrundlage in der Nationalitätensrage zu beraten. Nach einer mehr» siiindige« Sitzung mntzte« die Beratungen ergebnislos abgebrochen werden. Die Ursache dieser plötzlichen Unter brechung sollen grundsätzliche MeiuungSver» schiedenheiten zwischen Dr. Hodza und seinen Minister kollegen gewesen sein, die so ernste Formen angenommen hätte«, daß von einer „leichten Regierungskrise" gesprochen werden könnte. Diese Jnsormation, deren Richtig keit von den amtlichen Stellen zunächst noch in Abrede ge stellt wird, stndet eine Bestätigung durch den Umstand, daß die Minister am Nachmittag nacheinander vom Staatspräsi denten Benesch empfangen wurden. * Allgemein herrscht die Ansicht vor, daß die Verhandlun gen mit den Sudeteubeutschen an dem kritischen Punkt stehen, wo es sich entscheiden muß, ob eine friedliche Verständigung überhaupt noch möglich ist. In den vergangenen Tagen hat sich überdeutlich gezeigt, daß die StellungLord R u n c i- manS als Vermittler in diesem äußerst schwierigen Kon flikt zu schwach ist und daß die Entscheidung über den wei teren Verlaus der Dinge nicht in Prag sollen wird, da die sudrtendeutsch« Frage zu einer europäischen Frage erster Ordnung angewachsen ist, an der die Londoner NegierungSkreise — um die Mission Lord RuncimanS zu retten — ein Interest« zeigen, bas bereits bis zur unverhüll- tcn Einmischung gediehen ist. Zu all den Schwierigkeiten kommt der erschwerende Umstand, -aß sich die Ansichten der tschechischen Regierungsstellen, der Sudetendeutschen Partei und der englischen Regierung über die Aufgabe Lord Runci- Gin System -er Lüge mi- WWskelt D-r -rutsche Protest gegen -ie Schmähungen tschechischer Hetzblätter Prag, SV. August. Der deutsch« Geschäftsträger hat bei dem der Prager Regierung übermittelten Protestschritt gegen die Sudeleien des „Moravskoslezlki Denik" zum Ausdruck gebracht, daß es sich bei den Berössentlichungeu der genausten Zeitung um «iu« planmäßige Hetzkampagne gegen das Deutsche Reich handle. Die Tatsache, daß hier ein aus Lügen und Gehässigkeit.ausgebautes System vorliegt, wird auch dadurch belegt, daß die i« Olmütz erscheinende Zeitung „Pozor" de« Hetzartikel des „M ora-SkoSlezski" vom 1». d. M. wörtlich »achgedruckt hat. Weiterhin muß fest- gestellt werde«, daß die tschechischen Zeusurbehörden. bereu WirknngSmöglichkeiten überall besteuS bekannt sind, auch de» neue» Artikel vom 24. b. M. ohne Beauftanbnng er- scheine« ließe«. Dies ist «» so erstaunlicher, als der deutsche »o«sul in Brün« bereits am 17. August, also eine Woche vor dem Erscheinen b<S zweiten Artikels, die «usmerksamkeit des höhere» Landesamtes in Brün» aus die hetzerische Schreib weise der genannte» Z«it«»g lenkt«. Der bentsch« Geschäftsträger hat der Srwartung Antzdruck gegeben, baß seitens der Regierung gegen dig^ettnugen „MoravsraRezski" und „Pozor" «n»«rzüglichMtl»ach- trückliche« Mittel« «ingeschritte» und de« veraMwrt- Einführung -er Postsparkasse für das ganze NM Del 47V00 Amtsstellen kann gespurt werben - Verzinsung mit s vH. mans in Prag wesentlich voneinander unterscheiden. Während man in Prag erwartet, baß Lord Nunciman die „seit jeher gerechte Haltung der Tschechen gegenüber den nichttschechischen Volksgruppen voll anerkennen werde", und die Sudeten deutsche Partei erwartet, daß Lord Nunciman die seit zwan zig Jahren snstematisch durchgeführte Benachteiligung des Sudetendeutschtulnö erkennen und öffentlich seststcllen werde, wird aus Kreisen, die der Prager englischen Gesandtschaft nahestehen, erklärt, daß der englische Vermittler nicht sest- zusteilen habe, wo Recht und Unrecht liege. Durch eine der artige Entscheidung würde er — und das ist allem Anschein nach die Meinung der gesamten englischen Oessentlichkeit — die Funktion eines Richters erfüllen, eine Funktion die ihm London nicht übertragen habe. Die Ausgabe Lord Runci- mans bestehe vielmehr darin, eine Einigung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen herbeiznsühren. Diese Aus- sajsung scheint für das Sudctcndeutschtum insofern gefähr lich, als eine der wichtigsten Forderungen der Partei Kon rad Henleins in der Wiedergutmachung deS den Sudetcndeutschcn seit 1018 zugesügten Unrechts besteht. Das kritische Stadium der Prager Verhandlungen wird noch dadurch unterstrichen, daß Staatspräsident Dr. Benesch sich entschlossen hat, persönlich in die Verhandlun gen einzugreifen und zu diesem Zweck zum ersten Male zwei Mitglieder der siidetenbeutschen Verhandlungs abordnung, Dr. Sebekowsky und Abgeordneten Knndt, empsing. Gleichzeitig verlautet, daß Dr. Benesch dir Absicht hege, nach einer grundsätzlichen Einigung mit der SdP über ' dte drktte BerhanblungSbasis sdktt GauetnteilungSplan) eine große öffentliche Kundgebung zu veranstalten, um dem tschechischen Volk mit der Autorität oes Staatspräsiden ten die dringliche Notwendigkeit aller künftigen Entschließun gen begreiflich zu machen, die ohne die Unterstützung des Staatspräsidenten für die Prager Regierung untragbar wäre. kicke« Versöultckkeite» ein« ttortsetznn« ihrer verleumderische« und vergiftende« Hetz« gegelt das Deutschtum »»möglich ge macht wird. >. Reue Ausschreitungen gegen SubeteubeuW- Prag, 80. August. Drei Jungturner namens Erich Mather, Gerald Nitsche und Wilhelm Nitsche aus Freudenthal wurden auf einer Radtour bei der Ortschaft Busan von den drei Insassen eines Lastautos in tschechischer Sprache aufgefordert, stehcnzubleiben. Als die drei Radler, die Jungturnerkleidung trugen, keine Folge leistete,», um Pöbeleien aus dem Wege zu gehen, machte das Auto halt, kehrte um und verfolgte die drei Sudeten deutschen. Den Tschechen gelang es, einen der Radler, Erich Mather, durch Vorfahren anzuhalten. Der Wagenlenker und der Mitfahrer sielen über ihn her, rissen ihm da» Turner hemd vom Leibe, schlugen ihm ins Gesicht und brüllten dabei: „Denkt ihr, ihr seid in Deutschland?" Der dritte Tscheche blieb inzwischen lachend im Auto sitzen. Als dte Rohlinge schließlich von Mather abgelassen hatten, fuhr dieser nach Müglih und erstattete Anzeige. Am Dicnstagvormittag weilte der englische Sonder beauftragte Sutton-Pratt in GaberSborf bei Trau- tenau, um sich iiber die Zwischenfälle, die dort von de« Tschechen heraufbeschworen wurden, zu unterrichten. Berlin, 80. August. Im Reichsgesetzblatt Nummer. 134 vom 80. August wird der Erlab des Führers und Reichskanzler» vom 20. August 1038 zur Regelung des Postspar - kassenwesens im Deutschen Reich veröffentlicht. BerettS im Erlaß vom 1». März 1S88 hatte der Führer und Reichskanzler das seit 188» in Wie» »«stehende Poftspar- kassenamt in die beutsche ReichSpvft ««»gegliedert. Durch den neuesten Erlaß deS Führers «nb Reichskanzler» wird ein« Einrichtung des Landes Oesterreich aus das ganze Reich a « Sg « deh »1, bi« fich al» ein« der sozialste» Etnrich- tunge nicht nur dei der Bevölkerung Oesterreichs größter Be liebtheit erfreute, sondern auch für dte österreichisch« Wir«, schäft stets segensreich gewirkt hat, «nb die in der ganze« Welt al» mnftergültig galt. Durch den Postsparkassendienst der deutsche» ReichSpost werben im Altreich mehr als 47000 Aemter und Amts stellen der deutschen ReichSpost, und zivar etwa 8000 Post, ämter, 2 000 Zweigpostämter, 10 000 Postagenturen, 26000 Poststellen und sooo Posthilssstellen dem Tpargebanken nutz- bar gemacht werden. Hinzu kommt ein Heer von 26000 Landzustellern, die ebenfalls Spareinlagen annehmen und Rückzahlungen leisten werden. Die Spareinlagen werde» mit d Prozent verzinst. Da» Postsparbuch wirb völlig sretzttgig sei«. Einlage« ans das Postsparbuch werden innerhalb de» ganze« Reichsgebiete» von allen Aemter« und Amtsstelle« deuEUt- sche« ReichSpost angenommen, gleichgültig an welchom Ort da» Postsparbuch ausgestellt worden ist. Anch Ab hebungen könne« bei jede« beliebige« Amt vor genommen werbe«, bei Abhebungen bi» 106 RM sogar ohne vorherige Kündigung, et« Vorteil, der vor alle« bei dem «nnerbentschen Reiseverkehr von erheblicher Bedeut««» sei« wird. Der Postsparkaffendienst wird durch da» Postspar kasse »gehet mnts unter dem besonderen Schutz des Reiches stehen. Im Reichspostmtnisterium wirb zur Zeit mit Beschleunigung eine Postsparkassenordnung auSae- arbeitet, um nach dem Willen des Führer» die Vorteile de» Postsparkassendtenste» möglich st bald dem gesamten deut sche» Volk zugänglich zu machen. Das große Rätselraten Es muß doch ein unheimliches Land sein, diese» Deutsche Reich. Uns scheint e» licht und hell geworden, wie unsere Architektur etwas Freies und Großzügige» bekom men hat. Wir sehen auch keine krummen Wege mehr, wir sehen gerade und klare Linien. Aber es muß wohl eine Fabrik geben, die dem Auslande Scherenfernrohre mit ge- trübten Gläsern liefert, die obendrein die Eigenschaften haben, die Gegenstände zu verzerren. Jedenfalls erblicken dte ausländischen Beobachter »um großen Teil dort, wo auf der Landkarte Deutschland liegt, eine grobe dunkle Nebel wand, und ihr Denksport besteht in dem großen Rätselraten, was sich dahinter verbergen könne. Deutschland hat Reser visten einberusen. Andere Länder pflegen das zwar auch ztt tun; denn Hebungen sind nun einmal allgemein üblich, um Kenntnisse auS der aktiven Dienstzeit wieder aufzusrischen. Aber hat Deutschland nicht besonders viel Reservisten ein berufen, hält es nicht so zahlreiche Divisionen unter Waffen, daß man eine besondere Absicht dahinter vermuten muß? Das Gespräch über die deutschen Manöver will nicht zur Ruhe kommen, wird verkoppelt mit Erörterungen dar über, wie stark denn nun in Wirklichkeit die beutsche Wehr macht sei, übzr wieviel« Jnfanteriebatatllone sie verslMe, über wieviele Tanks und wieviele Flugzeuge, und wie sich diese Schlagkraft verhalte zur augenblicklichen politischen Lage. Gibt es Krieg, gibt es keinen Krieg? Wie lang« schon treibt man diese» Abzählspiel, bas die Welt beunruhigt. Wenn e» zu einem Krieg kommen sollte, so unterschiebt man dabei, so würde natürlich bei Deütschland die Verantwor tung dafür liegen. Nur erinnern wir un» sehr gut, daß Deutschland bereits der Sündenbock für alle Spannungen in Europa war, als es noch abgerüstet am Boden la«. Behauptet man. also jetzt, dte Entscheidung über Krieg und Frieden lieg« nur bei Hitler, so stellen wir fest, daß dte» unzutreffend ist; daß eine solche Behauptung nicht» weiter darstellt als eine Propagandaphrase. die man zu durchsichtigen Zwecken in die Welt setzt. Wir glauben. Laß jede europäische Regierung ehrlich den Frieden will. ES ist törichtes Gerede, wenn man von den Kanonett spricht, die unter Umständen von selber loSgtngen. Der artiges hat sich bisher noch nie ereignet, sondern immer haben bann Kanoniere hinter den Geschützen gestanden, die schießen wollten. So leicht „schlittert" die gegenwärtig« Generation nicht in Abgründe hinein, die sie deutlich sieht. Allerdings möge man sich in einigen Hauptstädten genauer überlegen, ob man wirklich alle» tut. um da» Ab rutschen auf «ine schiefe Eben« zu vermeiden. In England hat man, wie Sir John Simon bekundete, Gkepsi», ob sich gegebenenfalls ein Konflikt lokalisieren lassen werde. Die Geschichte der jüngsten Vergangenheit lehrt, Lab seit dem Weltkriege noch feder Brand auf seinen Herb be schränkt werden konnte. Siehe Spanien, siehe den Fer ne n O st e n. Es kommt nur auf den Willen der Inter essenten an. Wohl, gegen Naturkatastrophen ist der Mensch machtlos. Aber der Lauf politischer Entwicklungen ist weder abhängig von vulkanischen Erschütterungsherden im Erü- innern, noch von elektrischen Ballungen in der Wolkendecke, sondern von menschlichen gestaltenden Kräften. Ledig lich waltet insofern eine höhere Vorsehung, als man sich nicht ungestraft einer im Zuge befindlichen groben geschichtlichen Wandlung entgegenstellen kann, die etwa- Natnrhaste» an sich hat, weil in ihr die höchsten Triebkräfte volklichen Wer den», die Grundsätze einer ewigen Gerechtigkeit zur Erfüllung drängen. Deshalb kommt der Moral in der Politik ihre Bedeutung zu. An der Unmoral von Versailles krankt Europa noch heut«, nach zwanzig Jah ren. Nur ein solcher Staatsmann hat daher europäische» Format, der sich der Notwendigkeit nicht verschriebt, die Sünden der Vergangenheit auSzuräumen. In Deutschland steht der Reichsparteitag Vevok An die Vorarbeiten wird dte letzte Hand gelegt, schon sind die Marschierer unterwegs, und in wenigen Tagen beginnen die Züge zu rollen, die die Massen nach Nürnberg bringen, dte Politischen Leiter, die Blocks der SA und ff, die Män- ner vom Spaten, die Hitlerjugend, dte teilnehmenden Frauenorganisationen. Wer hätte wohl früher im Aus lände grob einen deutschen Parteitag beachtet. Wenn Grup pen und Grüppchen der Systemzeit zu ihren jährlichen Be ratungen zusammenkamen, nun, so war daS keine Angelegen heit von weltweiter Bedeutung. Höchsten» hatte man in Pari» u,td London seine geheime Freude darüber, wen» bet Gelegenheit solcher Kongresse möglichst viel schmutzige Wäsche innerhalb einer jeden Gruppe gewaschen wurde und bi« Zer rissenheit Deutschland» augenfällig in di« Erscheinung trat. Dte RetchSparteitage der NSDAP sind von einem gndea sfcuic kkii-äoc Heimat un- Va/Krtum
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