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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381124013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938112401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938112401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-24
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1938
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«8,44 «ps, Postged. lohn« Polljustellgcd.» bet 1 x IvdchenU. Berland. Slniel-Vtr. lv -tpt.; außerb. Tieiden« mlt Adendau«^ 10 Rpl.; auberb. äachl. mi» «bendau»aabe I» Rvt.. Eudelenland »0 Rvt. gamiltenanzetnen «. Lteliencieiuche «Mimeter- »eile « HpI. Ü»Ieraeb. »o 8p». — Narbdruck nur mit Quellenanirabe Dresdner Nackririllen, Underlanlite Lcbrillltücke werde» nicht aulbewubrt Druck ».Verlag»Ltepsch k Reichard»,Vresden A. I, Marken straße ) 8/42. Fernruf 2k24l. Postscheckkonto lSS8Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschas» Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberverstcherungsam« Dresden Kulturabkommen mlt Aalten unterzeichnet Bedeutsame Ergilmna der vollWen Achse Rom, 23. November. Der italienische Außenminister Graf Ciano und der deutsche Botschafter von Mackensen haben am Mittwochvormittag im Palazzo Chigt, in Gegenwart des italienischen Unterrichtsministers Bottai und des Ministers für Volksbildung, Alfieri, sowie des Leiters der kulturpolitischen Abteilung des Reichsministeriums des Auswärtigen, Ministerialdirektor Stieve, das deutsch-italienische Kulturabko in m e n unterzeichnet. DaS Abkommen bestimmt, baß beide Staaten alle kultu rellen und wissenschaftlichen Einrichtungen fördern werden, die der Kenntnis des anderen Landes und seiner Kultur dienen. Die bestehenden Einrichtungen sollen zu diesem Zwecke besonders gepslegt und andere Einrichtungen mit dem gleichen Ziele geschossen werden. Die italienische Regierung wird daher daS in der Billa Seiarra WurtS gelegene Instituto Italiano di Studi Ger- manici in Rom io weil fördern, daß es sich als die wich, tigstc italienische Einrichtung sitr daS Studium der deut schen Sprache, Geschichte, Kultur, Literatur, Kunst, Philo sophie und Ttaatswissenschast entfalten kann. Institut für italienische Geschichte Dementsprechend nimmt die deutsche Regierung in Aus sicht, in Berlin ein Deutsches Institut für das Studium der italienischen und nachrömiichcn Geschichte und Kultur unter Leitung eines reichsdeutschcn Gelehrten zu errichten. Beiden Instituten werden zweckentsprechende Büchereien angc- gliedcrt. DaS in Köln bestehende Deutsch-Italienische Kultur- iiiüilut lPetrarca-Haust wird ebenfalls anSgcbant, wobei sich die dent'chc Regierung Vorbehalt, den bisher von der Stadt Köln gestellten finanziellen Beitrag zu übernehmen. Ander seits wird in Mailand ein entsprechendes Italientsch- Teulschcs Kuliurinstitut errichtet werden. Beide Staaten werben dem Institut für Meeresbiologie in No- vigno ihre Förderung angcdcihen lassen. Deutschland wird in Italien folgende Institute unter halten: 1. Das Deutsche Archäologische Institut in Nom, 2. das Deutsche Historische Institut in Rom, dein das ehe malige Ocsterreichische Kulturinstitut in Rom cinverlcibt wird, S. das Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Kunst- und Kulturwissen schaft in Nom, 4. das Kunsthistorische Institut in Florenz, 5. die deutsche Akademie in Nom (Billa Massimos. Besondere Beachtung der italienischen Sprache Anderseits wird die italienische Regierung daS Italienische Institut in Wien guch weiter aufrcchterbalten und neue Institute inBerlin und München gründen. Tie in Nom begründete Arbeitsgemeinschaft für Pflege und Bcrticsuug der Beziehungen auf dem Gebiete der Rechtswissen schaft wird von beiden Seiten gesördert werden. Tie Zweigstelle des Deutschen Akademischen AuStanschdicnstcS, die sich zur Zeit in Rom im Easino Massimo bcsindct, wird aufrcchtcrhalten. Die deutsche Regierung gestattet die Grün dung einer entsprechenden italienischen Einrichtung im Ge biet dcS Deutschen Reiches. (Fortsetzung auf Selle 2) Dle ungarische Regierung Smredy zuMgelreten Der MiMervrüfi-ent überretÄte -em Retchsverweser -te Demission Budapest, 23. November. Amtlich wird ml «geteilt: Ministerpräsident Iinrcdy hat am Mittwoch nm 2t Uhr dem Reichsverweser von Horthq die Demission der Negierung überreicht. Der Neich.'verwcser hat sich die Entscheidung hierüber vvrbehal» tcu. Das ungarische Staatsoberhaupt wird im Lause des morgigen Tage» verschiedene Politiker zu Besprechnuge» empsangc«. * Die Gründe der schweren Regierungskrise, die daS erst am 15. November gebildete Kabinett Jmrcdn erschüttert hat, liegen in den Plänen der Negierung, die Geschäftsordnung des Parlaments zu ändern und weitreichende, längst fällige Rekormcn des wirtschaftlichen und sozialen Lebens anS An las, der Angliederung Oberungarns durchzusühren. Hierbei war es zu einer Spaltung der Regierungspartei gekommen. Diese Spaltung hatte eine Niederlage in der ParlamcntS- sihiing am Mittwoch mit 115 gegen »1 Stimmen zur Folge. Der Führer der Absplitterung aus der NegierungSpartei ist der bisherige Ackcrbanministrr S z t r a n n a v s k n. Er konnte über l>» Abgeordnete um sich scharen, darunter den Präsidenten und den Vizepräsidenten dcS Abgeordnetenhauses und die früheren Minister Bvrncmtsza. Dr. Mikecz. Szcll und Lazar. Diese Opposition umfaßt nicht nur den rechten Flügel der bisherigen Regierungspartei sondern auch einen Teil der gemäßigten mittleren Gruppe. Ter Gegenstand der AuSeinandersehung war einmal der Wunsch Imrcdns, die Geschäftsordnung des Parlaments zu ändern, was ihm von seinen Gegnern als Streben nach autoritären NegierungSsormen auSgelegt wurde. Gegen diesen Borwurs ha« sich der Ministerpräsident energisch ver- wahrt. Der Hauptgeaensatz sedoch ist in der Frage der poli tischen und wirtschaftlichen Reformen zu suchen. Diese Frage war bringend geworben, weil die seht von der Tschecho-Llo- wakei an Ungarn abgetretenen Gebiete im Zuge der tschcchi, scheu Gesetzgebung sich zahlreicher Errungenschaften erfreuten, die in den altungarischen Gebieten noch nicht ein- geführt waren. Imredy vertrat nun die Ausfällung, daß man in den neuen Staatsbürgern Ungarns nicht das Gefühl aus- kommen lallen dürfe, als hätten sie eö in der Tschecho-Slv- wakei besser gehabt. Anderseits hielt er eine ungleiche Be handlung AltnngarnS und Oberungarnö für unmöglich und setzte sich daher für die Angleichung der altungarischen Ber- hältnisse ein. Demgegenüber erklärten seine konservativen Gegner, die Reformen würden den Erfolg haben, daß der von Ncncsch eingepslanzte Geist sür ganz Ungarn maßgebend sein werde. In ber ParlamentSsitznng am Mittwoch hatte die Oppo sition der Regierung Ihr Mißtrauen ausgedrückt. Der Antrag der Regierung auf Annahme der von ihr eingebrachten Tagesordnung blieb dann bei der Abstimmung in der Minderheit. Schwere Ser-Wlirme verheeren England Bisher fünf ro-esdvfer - „Queen Martz" lta-1 »ar -sm Aalen lest London, r». Rooemder. Neber England fegt ein Sturm dahin, wie man ihn seit langem nicht mehr gekannt ha«. Bisher hat daS Unwetter bereits «Uni Todesopfer gefordert. In Eardtss ist eine große AuSstellunaShalle ein- gestürzt, in der 2« Arbeiter beschäftigt waren. Einer von ihnen wurde aus der Stelle getötet mehrere verletzt. In der Orftchaft Strout tu der Grafschaft Glonerster, hat der Sturm das Dachwerk eines Geschäftshauses herabaerillen. Zwei aus der Straße stehende Personen wurden von den herabsallenden Ziegeln erschlagen. Auch in Taunton wnrdrn zwei Arbeiter von einer etnstlirzenben Mauer getütet. Die telephonischen Berbindunaen zwischen London und Irland lind völlig unterbrochen. Die aus Amerika zurück kehrende ..Queen Marn* liegt vor dem Hasen von Plnmouth. sie kann tnsola« des boben SeeaanaeS n i ch« i n d e n H a s e n htueinkabren. Sin größerer Küstrndampser ist ar- strandet. Die Mannschaft konnte bisher noch nicht aercttet werden. „Royal Vak- am Auslaufen gehindert Das britisch« Schlachtschiff «Royal Oak", das am Mitt- rvoch um 12W Udr mit den sterblichen Ueberrcsieu der ver- storbenen Königin Maud von Norwegen an Bord den Hafen von Portsmouth verlassen sollte, wlrb infolge des schweren Sturme-, der tm Aermel Kanal ivlitet, leine Ausreise nicht antreten können. Die Abfahr« ist ans den heutigen Donners- tag tzerschoden worden. König Haakon und Kronprinz Olas, di« sich bereits an Bord dr» Schisses befanden, werden vor- auSsftdtltch lr» Portsmouth bleibe»«. Zwei Völker und ein Geist Es gibt ganze Jahrzehnte in der Geschichte, die die Histo riker mit einem Satze abtun oder überhaupt nicht erwähnen, weil sich in ihnen nichts Wesentliches ereignete. Tic zwölf Monate dcS Jahres 1938 aber waren für uns Deutsche der artig geladen und zum Bersten vollgepfropft mit größten und weftrcichcndstcn Taten, daß »vir uns beglückwünschen dürfen, in dieser Zeit zu leben und sic mit Bewußtsein zu erleben. Zum Ende neigt sich das Jahr. Nun bescheren uns die letz ten Novembcrwochen noch die Unterzeichnung eines BertragS- werkeö, bellen tiefgreifende Bedeutung sich heute nur voraus- schauend ahnen, doch kaum bereits voll erfassen läßt. Tas deutsch-italienische Kulturabkommen wird man einmal als epochemachend in größtem Umfange bezeichne»«. Zunächst stellt es die endgültige Besiegelung der unlöslichen Freundschaft zweier Böller dar, er wachsen aus der Freundschaft der beiden Staatsmänner, die ihr Jahrhnndert weit überragen: Benito Mussolini und Adolf Hitler. Mit dem Danke an sic muß man auch an dieser Stelle beginnen. Bride haben wiederholt zum Aus druck gebracht, daß die Achse Berlin—Rom keine vorüber gehende politische Zwcckvereinignng ist, sondern sie bezeichnen cs als ihr BermächtniS an die kommenden Gene rationen, daß man die Deutschen nnd bi« Italiener nur noch ln kamerabschaftltcher Berbundenhett ihre» Weg zur Höhe marschieren sehen wirb. Tort auS der faschistischen Welt anschauung, hier aus -er nationalsozialistischen ist eine Wiedergeburt erwachsen. Anders als Revolutionen in früheren Perioden erstrecken sich unsere Revolutionen auf alle Bezirke des menschlichen Daseins: Die Politik be währt sich als die grobe Schöpferin aller Dinge. Macht war da» erste, »vaS sic schuf: das gesunde Bolk in Waisen, die Formung der BolkSgemcinschast und die einheitliche Willcnsbildung. Macht aber in Berbindung mit der Willcnsauürichtung bcsruchtct die mannigialtigsten Lcbcnsgcblete und reißt sic empor, nun ihrerseits nicht zurück- zustehen, sondern ebenfalls vorzustoken zu voller Entfaltung aller im Bolke schlummernden Begabungen und Kräfte. Tie Welt hat »nit Staunen gesehen, daß der Italiener de» Zeitalters Mussolinis ein anderer ist als der von früher; sie hat erkennen müssen, daß der deutsche Michel keine Zipfel mütze mehr trägt, sondern der Michael ist »nit dein Schwerte, der Kämpfer sür das Edle und Hohe. Aus der Virunblage der verwandten Weltanschauungen sind bisher schon das deutsche und das italienische Bolk aneinandergewachscn. Zehn- tausende von deutschen Arbeitern sind hinuntergefahren in den sonnigen Süden, italienische Kameraden suchen in einen« ständig sich verbreiternden Strome unseren Norden auf. Man will sich nicht nur oberflächlich kennen, sondern man will sich aus dem Inneren Wesen heraus verstehen. Und das tst der tiefste Sinn des Kulturabkommens, daß es diese 'Verflech tung so eng gestaltet, wie sie noch zu keiner Zett und noch nie zwischen zwei Völkern bestanden hat. Wir geben an anderer Stelle den Inhalt ausführlich wseder. Es ist not wendig, ihn sich aufmerksam einzuprägen denn diese gegen seitige Ausrichtung auseinander geht leben einzelnen an. Es tst nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß in Zukunft jeder Deutsche, bei« irgendwie die entsprechende Neigung und das Interesse treiben, in seinem Leben einmal in Italien ge wesen sein wird. Ans den Schulen haben wir von den leben de»» Sprachen Französisch und Englisch gelernt. M c h r Deutsche werben in Zukunft Italienisch sprechen: aber auch die Kenntnis des Deutschen wird in Italien einen Umfang wie nie zuvor erhalten, denn dort nimmt sich die Faschistische Partei ihrer Förderung au, und hier geschieht ein gleiche» durch die NSDAP. Es ist das erste mal, daß politische Parteien tu ein derartige» Bertragswcrk eingeschaltet sind. Allerdings sind es keine Parteien tm dcmokratisch-libera- ltslischen Sinuc, sondern die W i l l e u S t r ä g e r der auto ritären Nationen. Tab ihnen eine wichtige Nolle mit zugcwicsen ist, dokumentiert den ganzen Ernst und die Tiefe der Bestrebungen. Hinzu kommt der Austausch von Künst lern, Schülern, Lehrern, Studenten. Zwei Kulturkrciie durch dringen und befruchten sich gegenseitig. Zahlreich waren schon bisher die deutschen Institute ans italienischem Bode». Jetzt zieht Italien gleich. Tie Nomantik wird aus deutschen hohen Schulen eine Pflege erfahren wie nie zuvor, und die Aerma- nistik aus denen Italiens. Für die wettere Entwicklung bürsei« wir wohl auch Erwartungen mit Bezug auf unsere schöne Stadt Dresden hegen. Eng und ins Auge springend sind >a die kulturellen Beziehungen, die von Dresden ber über die Alpen gehen. Bermielen sei nur aus die katholische Hoftirche. die Italiener bauten, auf unsere Gemäldegalerie auf die zahl losen Dinge, die iedem geläufig sind. Al» 18«5 als erste Dante - Gesellschaft auf außerftalienilchcin Boden die deutsche Dante-Gelellschaft gegründet wurde, trat König Ishann von Sachse»« an Ihre Svitze. Unter dein Namen Philalelhcs hatte er schon 1849 die erste große deutsche Taute-
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