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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381128029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938112802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938112802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-28
- Monat1938-11
- Jahr1938
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gamlllrnantelaen u. Li«Il«ngeluch< MMimet.r- ».U« « *»>. Utter««». »0 «vl. — Nachdruck nur mit Outllexanaabe Dretdxer Nachrichten, llnverlemat« SchrtNIIück« »erden nicht aufbewadrt N». ,.>0 einlchl. <«,ee «»,. «ostaeb. (ohne V«lNulteIIuns<«ebüd«> bet liebenmal wöchent lichem verland. liinjel-Rr. lo »ps.; aulxrhalb Tretdent verlaut nur mit vtor-enaubgaba Druck u. Verlas»1-iepsch L Rekchardt, Vresdrn-A. k, Marken straße ZS/42. Fernruf 2! 211. Postscheckkonto IS6S Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schtedsamte» beim Oberversicherungsamt Dresden DylwillltanWag auf WWe Eynagvge Auflehnung -er Südafrikaner gegen -le Süden Pretoria, 28. November. Dao immer dreister werdende Gebaren der in den letzten fahren zugewanderten Jndeuschast hat bei der bodenftändi scheu weihen Bevölkerung deo Johannesburger Mineureviers eine Abmchraktion hcrvorgerusen, die in der Stadt Johannes, bürg leibst bereits zu erheblichenZusammenstößen geführt hat. Als weiterer Denkzettel solgte setzt ein Dynamitanschlag aus die Synagoge der kleiueu Ltadt Benoni, durch de» daü Gebände leicht beschädigt wurde. Als Schutzmaßnahmen gegen weitere Aktionen der empörten Bevölkerung sind sämtliche Synagogen des Wltwater-Randcs polizeilich besetzt worden. Zahlreiche Polizeipatrouillen durchziehen die Straßen der Judustricorte. In der Stadt Benoni ist c» schon vor Wochen zu Reibe- rcicu livischen der eingesessenen Burenbevölkcrung und den zahlreichen jüdischen Händlern gekommen, die sich in letzter ! seit in säst allen Städten des Industriegebietes cingenistet haben und die Bcrgarbeitcrbcvöllerung zur Einführung l billigen europäischen Schundes zu teuren Preisen begaunern. Die natürliche Abneigung gegen die srcmdstämmigcn Ein dringlinge hatte sich auch schon darin geäußert, daß der burische Ortsausschuß sür die Fahrhundertscicr des Großen Trelks den Ltadtrar von Benoni von den bevorstehenden Feierlich keiten ausgeschlossen hat, ivcil der Bürgermeister der Stadt ein zugcwandcrter Hude ist, der nach allgemeiner Ansicht aus dem Fest der alten Bortrckkcr in keiner Weise etwas zu suchen habe. Nach den Johannesburger Zusammenstößen nnd dem An schlag in Benoni erwartet man vielfach ein weiteres Um sichgreifen der antijüdischen Bewegung. Wie der „Daily Erpreß" meldet, ist der Judcnschast der Schreck Uber diese Borsällc bereits erheblich in die Glieder gefahren. Jüdische Firmen in Johannesburg und Pretoria haben bereits Barri kaden angeschasst, nm ihren znsammengeschachcrten Reichtum vor der Empörung der Bevölkerung zu schützen. Gleichzeitig wnrdc bekanntgegcbcn, daß die jüdischen Geschäftshäuser bei den leisesten Anzeichen weiterer judcngegncrischer Knndgcbun- gen geschlossen werden würden. Französische Erinnerungen an den Streit im Fahre ist« Die Eisenbahner wollen -en Streik -urchsetzen - Parts am Mittwoch ohne Zeitungen? Paris, 28. November. Tic Maßnahmen der Regierung gegen den Generalstreik tNcauiricrung der Eisenbahnen, Bergwerke und staatSwtch- tigcn Betriebe, besonders der Fabriken, die sür die Landes- Verteidigung arbeitens veranlassen zahlreiche Blätter zu der Feststellung, daß Ministerpräsident Da lädier damit im Grimde genommen nur das System anwcndc, das im Jahre lüm der damalige Rcgicrnngsches Brtand anwandtc, um eine» Eiscnbahnerstreik zn brechen. Damals wurde daö gc- sainie erforderliche Eiscnbahnpcrsvnal, sowohl StationSvor- sicher, Zug- und Lokomotivsührcr wie auch Heizer, Weichen- steiler uiw., unter die Fahnen gernscn. Im Weigerungsfälle sorgten Militärgerichte dafür, daß die Streikenden, die so- ,mögen zu Deserteuren wurden, zu cmpsindlichcn Gefäng nisstrafen verurteilt wurden. Die Legalität dieser Maß nahmen ist gegenüber 1010 noch durch das Gesetz über die Vor bereitung der Nation in FriedcnSzciten bzw. Organisierung der Nation in KricgSzcitcn verstärkt worden. Tas „Oeuvre" kündigt an, daß am Mittwoch keine Zeitungen erscheinen werden. Ter „Matin" meldet, daß am Mittwoch auch die Untergrundbahnen requiriert werden, um den normalen Verkehr trotz des Streiks ausrechtznerhal- len. Das „Journal" berichtet, daß die Eisenbahner trotz der Nequirierungöorder planen, mit allen Mitteln den Eisen bahnverkehr am Mittwoch zwischen 4 Uhr früh und 7 Uhr abends lahmznlegcn, d. h. daß sämtliche Signale blockiert lind auch die elektrischen Signale stillgelcgt, und baß die Eisen bahner mit verschränkten Armen während der ganzen Dauer des Streiks an ihren Plätzen stehen werden. Auflösung der Kommunistischen Partei gefordert Der Abg. Montig ny hat in Bordeaux bei der Tagung der Republikanischen Volksunion in einer Rede den Minister präsidenten ausgcsvrdcrt, die Kommunistische Partei sür illegal zu erklären und auszulöscn. Der Abgeordnete prangerte die kommunistischen Umtriebe in Frankreich an und stellte öffentlich fest, daß die Kommunistische Partei mit allen Mitteln versucht habe, Frankreich in einen ideologischen Krieg wegen Spanien hineinzurcißen. Später habe sie alles getan, nm den deutsch-tschechischen Konflikt z» verschärfen, um wiederum die Frauzoscu in einen Krieg zu stürzen. Die Forderung des Abg. Montigny nach einem Verbot der Kommunistischen Partei ist bereits in vielen Zeitungen und auch in parlamentarischen Kreisen erhoben worden. Nauer um kühne -euWe Luftpioniere Zu -em schweren Alugzeugunslück tn Vathurft - Pionierarbeit mit -em Lobe bezahlt Nrolitmolckung unsoror Berliner kekrlktlsitung Berlin. 28. November. Durch das schwere Flugzeuguiiglück tn Bathurst, Uber das wir bereits berichteten, dessen Ursachen aber noch nicht völlig geklärt sind, verliert die deutsche Luftfahrt hervor ragende Mitarbeiter. Am bekannteste» waren von den so tragisch ums Leben gekommenen Fliegern, Funkern, Bord- Maschinisten und Ingenieuren die beiden Flugkapitäne Blankenburg und Untucht. Joachim Blankenburg, der geborener Berliner war, aber seit längerer Zeit in Bremen wohnte, kam im .fahre 1017 zur Fliegerei. Er hat mit 107 TranSatlantik- ilügcn die meisten Ozeanüberqnerungen aufzuweisen. Schon IW hat er die ersten Ozeanslüge von der „Bremen" und „Europa" auö unternommen und auch die ersten slugplan- mässigen Post-Atlantikslüge aus der Strecke zwischen Bathurst «Vestasrikaj und Port Natal (Brasiliens durchgesührt. l030 untcruahm er mit dem Direktor der Deutschen Lufthansa, Freiherr« von Gablenz, den ersten Nordatlantikslng. Als er im August d. I. seinen IM. Ozeanslug znrückgelegt hatte, erhielt er nicht nur die Glückwünsche des General- seldmarschalls Göring, sondern auch der Berliner, Oberbürgermeister Dr. Lippert beabsichtigte, ihm als Sohn Berlin» ein Ehrengeschenk zu überreichen. Blankenburg selbst ist nicht mehr dazu gekommen, diese» Ehrengeschenk in Empfang zu nehmen. Mit ihm geht einer der erfolgreichsten Bahnbrecher de» TranSozeanlnstvcrkehrs dahin. Allein über dem Ozean flog er weit über eine viertel Million Kilo meter. Flugkapitän Robert Untucht ist Magdeburger. Er gehörte zur Besatzung de» Lusthansa-FlugzeugeS U-Anoy „Rudolf von Thttna", das im Herbst vergangenen Jahres nach der glücklichen Ueberquerung des Pamir-GebirgeS vier Wochen lang verschollen war nnd dann nach abenteuerlichen Erlebnissen wieder tn Afghanistan anstauchtc. Untucht war vor KriegSfchlnft Flieger geworden und der Fliegerei auch später treu geblieben. Er flog eine Zeitlang sür den Zir kus Sarrasani und war seit 1032 Einflieger und Erprobungs flieger der Deutschen Lufthansa. Er gehörte zu den Fliegern, die unerhörte fliegerische Großtaten. Langstreckenslügc, Ozeanübercwerungen usw., mit vollem Einsatz ihres großen fliegerischen Könnens dnrchstthrtcn. Obermaschtntst Gillwald ist seit 1822 tn der Luftfahrt tätig und begann bei der Danziger Luftpost GmbH, einer Vorläuferin der Deutschen Lufthansa. — Ans dem Atlantik- slngdtenst kommt auch der Fiugzengsnnker Sager, der zahlreiche der ersten BersuchSslüge ans dem Sttdatlanik mit gemacht hat. Englisches Flugboot überfällig London, 28. November. Nach In London eingctrossenen Berichten aus Rutbah «Irak» wird das britische Flugboot „Calpurnta" der Imperial Airways vermiß«, da» seit Sonntagabend auf der Strecke Rutbah—Habbaniya «Iraks überfällig ist. Da» Flug- boot hat am 2N. November England verlassen. An Bord de» Flugbootes befanden sich fünf BcsatzungSmitglieder, um deren Schicksal man sich ernste Sorgen macht. Nach später ringegangencn Meldungen wurde da» Flug boot jetzt von britischen Militärflugzeugen ans der westlichen Seite des Habbantyah-SeeS, 30 Meilen von Bagdad entfernt, gesichte». Das Flugboot ist zu einer 'Notlandung gezwungen Ivorden. Soweit bisher bekanntgcworden ist, soll eine» der fünf BcsatzungSmitglieder dabei verletzt worden sein. Daö Flugzeug selbst soll beschädigt sein. Gchwarz friert Geburtstag auf -em Verghof Berchtesgaden, 28. November. Seinem alten Mitkämpfer und Mitarbeiter, RetchS- schabmetster Schwarz, der am 27. November seinen 88. Ge burtstag in wledcrhcrgestellter, vollster Gesundheit beging, sprach der Führer persönlich seine herzlichsten Glückwünsche au«. Der Rrichsschatzmeister und seine Gattin verbrachten aus Einladung des Führers den Geburtstag im Beraßos am Obersalzberg. 81 Ntliiemn ReWmark Süuerittasen Berlin, 28. November. Bei den Besitz- und V c r k e h r s st e u e r n de» Reiche» sind im Rechnungsjahr 1087 in 31811 Fällen rund 84 Mil lionen Reichsmark Gcldstrascn rechtskräftig festge setzt worden. Tie Zahl der Strattällc hat sich gegenüber dem Vorjahre nm 14 800, die Höhe der Geldstrafen nm mehr als 13 Millionen Reichsmark vermehrt. Diese Tatsache läßt aber, wie Ministerialrat Groth vom Rcichssinanzministertum scststcllt, nicht etwa den Schluß zu, daß sich die Stencrmoral verschlechtert habe. Tic Vermehrung sei allein darauf zurück- zuführcn, daß die Zahl der Stcncrpslichtigcn und die Sum men der Bestcnerungsgrundlagen stark gestiegen sind, und daß sich die Bcranlagungsarbcit der Finanzämter immer mehr vertieft. Den Finanzämtern stehen immer bessere Unterlagen für die Prüfung und Ersasiung zur Verfügung. Tic Vermehrung der Straffällc liegt hauptsächlich bei der Einkommen steuer und der il m savstencr. Aus die Einkommensteuer entfallen ssS 12 000 Fälle oder 3300 mcbr als im Vorjahre, aus die Umsatzsteuer 1»30si Fälle oder 7300 mehr als im Vor jahr. Tas Mehr an Geldstrascn tritt besonders stark in Er scheinung bei der ReichSfluchtstc u e r mit mehr als zehn Millionen Reichsmark. Tie bei der Rcichssluchtsteurr fest gesetzten Geldstrascn betretten nur 370 Fälle, erreichen aber eignen Betrag von 8 2,7 Millionen. Die Retchssluchtsteucr steht damit an der Spitze, denn sie überschreitet die bei der Einkommensteuer festgesetzten Geldstrafen sogar noch um 0,8 Millionen-Reichsmark. Bei der Lohnsteuer, Einkommen steuer und Umsatzsteuer beträgt -aö Mehr an Geldstrafen gegenüber dem Vorjahre zusammen rund sechs Millionen Reichsmark. Deutfche Meisterschaft auf -er Echrelbmaschirre Bayreuth, 28. November. Am Sonntag wurde in Anwesenheit des Reichswalterk dcS NS-Lchrcrbundcs, Gauleiter Wächtlcr, die deutsche Meisterschaft aus der Schreibmaschine anSgetragen. Es nahmen 180 der besten deutschen Maschincnschrciber und -schrciberinncn teil, darnntcr ein blinder Maschinen schreiber, der ausgezeichnete Leistungen vollbrachte. Außer den deutschen Maschinenschrcibern beteiligten sich auch zwei Maschiuenschrciberinncn aus Dänemark. 87 Teilnehmer er rangen die Meisterwürde. Tic zehn Besten wurden zu Reichs siegern erklärt. Es sind dies: Walter Behrens «Hannovers, Ilse Bcnck «Berlins, Dora Birnbaum sLöbauf, Olga Fischer «Berlins, Anny Günzler «Suhls, Hildegard Holzbrecher «Zella- MehliSi, Frau Hedwig Prötzl «Nürnbergs, Erna Springer «Zella-MchliSj, -Ella Tag «Berlins, Gerda Weßling «Kiesf. Die -eutfchen Abveor-nelen nehmen an -em Präser Wahlakt nicht teil Vrsbtmolclung unserer Berliner Sodriktleltung Berti«, 28. November. Wie bereits berichtet, wird die Wahl des neuen Staats präsidenten nunmehr am Mittwoch erfolgen. Für diesen Tag ist das Abgeordnetenhaus und der Senat, die sich zur tschcchi- schrn Nationalversammlung vereinigen, cinberufen worden. Die Wahl wird nicht, wie letzthin, in der Prager Burg statt- sinden, sondern im Abgeordnetenhaus. Tie deutschen Abgeord neten und Senatoren nehmen an dem Wahlakt nicht teil; sie erklären, daß sic mit diesem Fernbleiben keinen Vorbehalt gegen die Persönlichkeit dcS neuen Staatspräsidenten zum Ausdruck bringen wollen, sondern lediglich ihre Einstellung daßln bekunden, daß Art und Ausmaß ihrer Beteiligung am politischen Leben deS neuen Staate» von der Zusammen setzung und dem Programm der künftigen Regierung ab- hängen. Luflfchutzübunven tn Anvarn vralitmoickung unserer Berliner kolirlktloltune Berlin, 28. November. In Ungarn werden in der Zeit vom 1. bis 10. Dezember große L u s t sch u b ü b u n g e n stattfindcn. Es handelt sich darum, die bisher getroffenen Maßnahmen zn erproben. Auch der Rundfunk wird in den Dienst der Lustschntzübungen ge stellt. So wird der Sender Budapest l die Verkündung der Lustschutzbercitschast, die Ankündigungen der angenommenen feindlichen Angriffe und die notwendigen Schutz, und Ab- wchrmaßnahmen mitteilen. Für die Hebungen ist das Land in vier Bezirke eingekeilt, in denen je an einem Tage Lust- schutzlibungcn stattstnden. Vaupr-gramm für englische Geeslrettkräftt, Londo«, 28. November. Für die Durchführung eines neuen Bauprogramm» für leichte Seestreitkräste wird, wie der „Daily Telegraph" mel det, wahrscheinlich im Parlament ein Zusatzantrag Ange bracht werden. Gewisse Mängel der Küstenverteibigung sollen dadurch behoben werben. Daö Programm soll den Bau von Begleitschiffen, die in ihrer Bestückung sowohl einem Lüft- wie Uebcrwasierztel gerecht werben können, sowie kleinere nnd billigere Torpedoboote als die gegenwärtig in Dienst stehenden Zerstörer umfassen. Diese Schisse seien ausdrücklich für Verteidigung nnd Angriff bestimmt, könnte» schnell nnd billig gebaut und ihre Besatzung allgemein ans den Reserven genommen werb«».
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