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Dresdner Nachrichten : 10.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193812103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19381210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19381210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-10
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1938
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Im Mittelpunkt der Nachmittagssistuug der Sammer staud die Rede des Ministerpräsidenten Da lädier. »Alle Parteien der Sammer", so erklärte er, „sind einig darüber, dast et« grostcs Problem der allgemeine« Politik vor dem Laude geklärt werden must. Mir bcsinden uns in einer Stunde, wo die brutale Osseuheit bester ist als alle Schein« Heiligkeit. Ich glaube, dast man Henle sich darüber schlüssig «erden must, ob man mich stürze« oder mir gestatte« will, mciue Anstrengungen sortzusestcn. Ich habe meinen Weg zwischen zwei Wegen gewählt." Daladier ging dann auf den Generalstreik ein, besten politischen Charakter er immer wieder nntcrstrich. Der Generalstreik sollte ein Protest gegen die Anstenpolitik der Negierung sein. Aus einen Zwischenruf von links, der die Wahrheit dieser Feststellung deo Ministerpräsidenten be zweifelte. verlas Daladier eine Reihe von Schriftstücken, die seine Aussassung einwandfrei belegen. Die kommunistische Partei, so fuhr Daladier fort, habe die Arbeiter zum Generalstreik gegen die sogenannte „Kapitulation von München" führen wollen. Am Tage der Ankunst Chamberlains seien lächerlich« Kundgebungen ver anstaltet worben, die aber durch den wundervollen Empfang der Pariser Bevölkerung für den englischen Staatsmann er stickt wurden. Nachdem diese lächerlichen Kundgebungen ge scheitert waren, sei man zu dem Streik und den Fabrik- beketzungen geschritten, die Daladier als ungesetzlich be» zeichnet«. Immer zu den Kommunisten gewandt, erklärte Daladier, eö habe sich bet dem Streik darum gehandelt, das ganze Leben des Landes zu lähmen, und der Kommunismus sei dafür verantwortlich. Aber er sei aus die Gesetze geflohen. CS handele sich nicht um einen Sieg der Negierung, sondern um einen Sieg des französischen Bolles. Im zweiten Teil seiner andcrthalbstünütgen Rede kam der Ministerpräsident Daladier aus die Austenpolittk zu sprechen und erklärte einleitend, er könne nicht znlasscn, dast man von einer „Erniedrigung, einer Schmach und einer Kapitulierung" Frankreichs in München spreche. Man habe die deutsch-französische Erklärung kritisiert, als ob nicht alle Borgänger die Verständigung mit Deutschland versucht hätten. Diese Erklärung, die die beiderseitigen Grenzen achte, ent halte nichts Entehrendes. Das gleiche gelte für die vor gesehenen gegenseitigen Beratungen. Austerdcm würden die Berpslichtuugen dritten Staaten gegenüber geachtet. Mit lauter Stimme erklärte der Minister» Präsident: „Ich will den Frieden mit Deutschland! Und alle ehemaligen Frontkämpser wollen den Frieden mit Deutsch land!" (Hier wurde der Ministerpräsident, wie überhaupt häusig während seiner AnSsühruugeu, von lebhastem Beifall nnterbrocheu.s Gegen Ende seiner Rede beschäftigte sich Ministerpräsi dent Daladier mit der Finanz- und Wirtschaftspolitik. Seine Regierung wolle das Ausbluten dcS Landes verhindern, und sie ldic Negierung! hoffe, für diese Politik eine Mehrheit zu finden. Er werde bis zum Ziel kämpfen und seinen Weg fortsetzen. (Vergleiche auch Leite Llj Das Memelland im Zeichen -er Wahl am Sonntag Kein Zweifel über ein gewaltiges Bekenntnis -er Memellan-er zum Deutschtum Memel, 9. Dezember. Am Sonntag trete« die Memclläober znr Wahl des I. Memella«dtagcs a« die Wahlurne. Scho« die Anwese«« hcit von kV bis 99 ausländischen Pressevertretern i« Memel deutet daraus hin, dast es sich bet diesem Abstimmungsakt «m mehr handelt, als um die Wahl der Al Abgeordnete« «tueS kleinen Landtages. Und Hunderte von Transparente« aus alle« Straften «nd Wege« verkünde« la«1: Di« Memel länder wollen am Sonntag ein Bekenntnis ablese«. Sie «ollen sich als Deutsche zum dentscheu Bolk und zur Welt anschauung aller Deutsche« bekenne«. Sic wolle« I« fester Eioigkeit unter der Leitung Dr. Neumanns zusammen« stehe«, um de« Kamps «m ihre Rechte und ihr« FreiheU zum Liege zu sühreu. Trotz zahlreicher Provokationen zugewanderter Elemente ist die Ruhe und Ordnung während dcS Wahlkampfes nir gend» gestört worden. Der von Dr. Neumann nach Auf hebung des Kriegszustandes in wenigen Tagen buchstäblich aus der Erde gestampfte Ordnungsdienst hat eine her- vorragende Haltung bewiesen. Man kann also annehmcn, dast auch der Wahltag ohne Zwischenfälle verlausen wird. Die Wahl selbst must nach dem recht umständlichen litauischen Wahlgesetz durchgcsührt werden. Es handelt sich dabei um eine sehr komplizierte Verbindung von Personen wahl und Listenwahl. Jeder Wähler kann so viel Stimm zettel abgebcn, wie Abgeordnete zu wählen sind, nämlich 29, diele Stimmzettel, die aus den Namen der einzelnen Kandi daten lauten, werden dann einzeln gezählt und entsprechend aus die Kandidaten und aus die Wahlvorschläge verteilt. In dem bisherigen, am 39. September 193.5 gewählten Landtag standen den 21 memcldeutschcn Abgeordneten fünf Litauer gegenüber. Heute, am Vorabend der Wahl, gibt sich niemand mehr einer Täuschung darüber hin. dast die Ab stimmung am Sonntag den deutschen Charakter des Memcl- landeö und die Forderung der Memcldeutschcn nach Recht und Freiheit überzeugend und unwiderruflich bestätigen wird. 1Z--V Personen bisher in Rumänien verhaftet Man rechnet wte-er mit mehreren Lo-eeurtetten - Die Lase weiter gespannt Parts, v. Dezember. Der Bukarester Berichterstatter deS „Paris Midi* loekbet, dast die Zahl der Berhastungeu nach dem Attentat in Eernowist sich von Tag zu Tag erhöhe. Man lei der Ansicht, dast bisher im ganze« etwa IS 999 bis IS 999 Personen sestgeuommeu morde« si«d. Am Donnerstag seien zum ersten Male die Schulen, hauptsächlich die oberen Klassen, ebenso die Universitäten, von der Polizei durchsucht worden. In Cernowttz allein seien 129 Studenten, die im Besitz von Waffen gewesen seien, fest genommen worben. Auch hätten Professoren, Rechtsanwälte und andere namhafte Bürger von Cernowitz den Marsch in die Hast antrctcn müssen. Alle diese Personen seien Mit glieder der von Codrcanu gegründeten Eisernen Garbe. An fang kommender Woche werde vor dem Ccrnowitzer Gerichts hof der Prozess gegen die „Terroristen" eröffnet. Man rechne damit, dast mehrere Todesurteile aus gesprochen werden. Im ganzen Land bleibe die Lage ge spannt. Man erwarte für die kommende Woche auch einen Regierungswechsel ober wenigstens eine Veränderung innerhalb des augenblicklichen Kabinetts. * Die Innervolitischen Verhältnisse Rumänien» snlüen sich demnach weiter zu. Mit dem Mord an dem ..aus der Flucht erschollenen" Codrcanu und seinen Unterführern Ist eine Bahn betreten worden, die offensichtlich das aanze Land in Schrecken und Verwirruna stürzt. Die Regierung scheint ihre lebte Zuflucht zu einer ungeheuerlichen Kraftprobe zu nehmen. Juden wollen die Eiserne Garde bestechen Die Bukarester Juden sammeln.für eine Aktion gegen die Eiserne Garde, eine Sammlung, an -er sich auch k Madame Lupe Sei» beteiligt haben soll. Man will mit dem I Gelte versuchen, die in Freiheit befindlichen Mitglieder der s Eisernen Garde zu bewegen» unter Verzicht aus sede weitere politische Tätigkeit allster Landes zu gehen. Wer nicht darauf ctngchen will, dem wird mit der Auslieferung an die rumänische Polizei gedroht. ES fällt aus, dast die Juden sehr gut in der aufgelösten Eisernen Garde Bescheid wissen, und eö scheint, dast sie von der Polizei die entsprechenden Unter lagen erhielten. Rumänischer Diplomaientvechsel Llgooor vrnhtdsriokt «lor vrossaor -raokrlodton Bukarest, 9. Dezember. Die königlichen Rät«, die zum gröstten Teil aus den Reihen der ehemaligen Ministerpräsidenten ernannt worden sind, wurden am Freitaamtttag von König Sarol zu einem Frühstück eingelaben. Am Nachmittag fand im königlichen Schlost ein Kronrat statt, der am Mittwoch, 11. Dezember, fortgesetzt werden wirb. Wie die amtliche Verlautbarung weiter besagt, wird TatareScu. der zum rumänischen Bot schafter in Pari» ernannt worden ist, am Freitagabend den AmtSeld in die Hand dcS Königs ablegen. Wie in politischen Kreisen verlautet, drehten sich die Er örterungen sowohl in der Zusammenkunft der königlichen Räte als auch im Kronrat nm weitgehende Veränderungen im rumänischen diplomatischen Dienst und um die Errichtung neuer Botschasten. Vor allem sollen die Gesandtschaften Rumäniens bei den Staaten des Balkailbiindeü — Jugo slawien, Griechenland und die Türket, sowie beim Heiligen Stuhl in Botschaften umgewandelt werden. Avmfelivr Argumente In der englischen Presse nimmt die K o l o n i a l f r a ge zur Zeit wieder einen breiten Raum ein. Die Ursache ist, dast sich die L a b o » r - P a r t c i bemüssigt fühlte, am letzten Mittwoch eine Kolvnialdcbattc im Unterhaus zu entfesseln. Die Labour-Partn hat bekanntlich eine grostc Zukunft hinter sich. Sie ist in der praktischen Politik von Mistcrfolg zn Mtsterfolg gestolpert, und ihre etwas überalterten Häupt linge können cS deshalb nicht recht vertragen, dast Strö mungen in der Luft liegen, die ihre verstaubten Ideen zum alten Eisen werfen. Nene Gedanken erzeugen die Wort führer dieser müden Richtung nicht mehr, die längst auf gehört hat, eine Bewegung zu sein. So lebt die Labour- Partn austenpolitisch von dem billigsten Stoff, der ihr greifbar ist: von der Abneigung gegen die jugendsrische Dnnamtk, die von der Mitte Europas aus die Triebkraft der Entwicklungen geworden ist. AuS den Pazifisten von einst wurden die Hetzer von heute. Nicht um sachliche Erörterungen geht cS der Labour-Parln, wenn sic die Kolo- nialsrage anschneidct, sondern lediglich um Stimmungs mache gegen Deutschland. Uns lässt es kühl, wenn dabet ihr Wortführer Noel-Baker sich zu Tiraden versteigt wie der von der „Wiederherstellung der Sklaverei" in Mittel europa durch daS autoritäre Regime. Er macht sich damit vor ernsthaften Politikern nur lächerlich nnd offenbart eine groteske Unkenntnis. Von Sklaverei konnte man reden, so« lange Deutschland unter der Tribut fron von Ver sailles stand: aber nicht mehr, seitdem selbst ein Hetzblatt wie „N e w S^C h r o n t c l e" sich genötigt sieht, zuzugeben, wenn auch an versteckter Stelle, dast in Deutschland jeder Arbeit hat und baö Volk sich unzweifelhaft glücklicher fühlt als unter der früheren Demokratie. Aber bedenklich ist es, wenn ein aktiver englischer Minister, und zwar der Letter des zuständigen NessortS, auf die An zapfungen der Opposition hin eine Erklärung abgibt, die man zum mindesten als merkwürdig bezeichnen must. Die Erklärung ist um so verwunderlicher, als sie zweifellos mit Billigung des Kabinetts erfolgt ist und diesem vorher Vorgelegen hat. Wir erinnern uns, dast der damalige Schatzkanzler im Kabinett Baldwin, Neville Chamber lain, am 7. April 1939 im Unterhaus in einer klaren upd wohltuend sachlichen Rede bekannte, die Mandate seien nicht Bestandteile des Britischen Reiches. Das war eine An erkennung der tatsächlichen rechtlichen Verhältnisse. Di« deutschen Kolonien sind immer noch deutsche Kolonien, nnd die Inhaber der Mandate füngieren lediglich als Treuhänder. Aus trügerischem und schwanken dem Boden bewegte sich daher der Kolonialminister Ntol- colm Macdonalb, als er die britische Ansicht wörtlich wie folgt formulierte: „Ich glaube nicht, dast c» heute irgendeine Meinungs gruppe in unserem Lande gibt, die geneigt wäre, an irgendein anderes Land die Obhut über irgendwelche Gebiete und Völker auSznhändigcn, für welche die Negierung entweder alS Kolonial- oder als Mandatsmacht verantwortlich ist. Diese Ansicht ist von allen Teilen dcS Hauses zum Ausdruck gebracht worden. Und daS ist die Ansicht, die von der Re gierung Seiner Majestät geteilt wirb. Wir erörtern diese Angelegenheit nicht. Dir erwägen sie nicht. Sic ist jetzt nicht ein« Frage der praktischen Politik." Diese Auslastung steht in einem befremdlichen Ge gensatz zu der Plattform, aus der seit dem 29. September die politische Diskussion zwischen Deutschland und England eigentlich geführt werben sollte. Auch wenn man den Ton auf die beiden kleinen Worte „heute" im ersten und „t etzt" im letzten Satze legt, enthält sie etwas Peinliches für den Ministerpräsidenten und seine Münchner Worte. Die englische Presse unterschlägt sogar zum grostcn Teil diese Einschränkungen. Uns will scheinen, als würde der grosszügigen Bekundung des Führers und Reichs kanzlers schlecht gedankt. Adolf Hitler hatte klargcstellt, dast die Kolonialsragc für Deutschland nicht Anlast zn einem bewaffneten Konflikt mit England werden könne. Anstatt daraus mit einer ebenso grostzügigcn nnd fairen Prüfung der Probleme zu antworten, tritt seit Wochen eine Ver härtung der englischen Stellungnahme zutage, die ins» gesamt die Hoffnung auf ein engeres Einvernehmen be lastet und die gewtst von den weitsichtigen Friedensfreun den in England selbst bedauert wird Denn etwas be deutet doch die Erklärung Malcolm Macdonalds zum min desten: Die britische Negierung hat cs im Augenblick für nötig gehalten, der Opposition Zugeständnisse z« machen. Sie hat kapituliert vor der Schars mach e re t, die von Kreisen der Labour-Partn und dem ein- gefleischten jüdisch geführten Libcralistenklüngel betrieben nurd. Fadenscheinig sind die Motivierungen, mit denen Mac- bonalb im weiteren Verlaus seiner Darlegungen hervortrat. Er sprach davon, dast eS notwendig sei, die durch den deut schen Kolonialanspruch in die Mandatsgebiete getragene Be unruhigung zu beheben, da sic sich ungünstig ans die Geschäfte und die sinanzielle Lage dieser Mandate anSwirke. Deutschland soll also dafür verantwortlich gemacht werden,
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