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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381213011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938121301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-13
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1938
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Dienstag,» Dezember 1»M Mersen-AuSoabe Nr. 484 E// M)LUe/r- Msi MF/srfEFFS^e Litauen will bas Mcmel Slatut erfüllen Gailius zum Gouverneur -es Memellandes ernannt Der GebeinifchWel im Fo-annesevansetium k^ikkono vralitmoläung Literarische Umschau als zur in den Kreisen der anderen zahlreiche Verhaftuna e n Amtlich wird erklärt, daß der wurde, weil die Ereignisse im allein mit ihrer ganzen Ltäbter noch von »ns, bringen, das, wir mehr »nb Lcluveinc ftir euch gamUtenanzelaen u. EleNknneluche ANINmeler- ,elle « Rptz llülergetz. »0 «ptz — R-itzdruS nur mlt QurNrnanftnd« Drrtdnrr NachUchte«. Uuvrrlonslr LchrlNftücke werdrn nicht ausbiwatN «8,t« Sipi. Postneb. lohne PostjustrNncb.) bei 1 x wöchenii. »orlonh. 0in,el-d!r. 10 «ui.; nutzech. Lresden« mtt SIbendau»». >0 Rp,.; autzertz. Lachi. mit Sibendoutoabe IL Rui-, Ludeieniand 10 Npl- wonncn habe. Er erklärte: „ES ist eine außerordentlich schlaue Bäuerin. Fch habe den Eindruck gehabt, mich einer Frau gegenüber zu befinden, die weiß, was Ne will, und sehr gut alles versteht, was um Ne herum vorgcht." Der Zeuge Tverskon, sriiher kaiserlicher GcncralstaatSanwalt, er klärte, Frau Skoblin habe bereits im Krieg einen schädlichen Einfluß aus General Gregoriew, dem Kommandanten von Kowno, anSgcitbt. Ter nächste Zeuge im Prozeßverlaus, der ehemalige Hauptmann der Kaiserlich Russischen Armee und Ictzige Taxi- chaiisscur Lavin, bringt eine ganz neue Wendung, indem er erklärt, daß seiner Ansicht nach nicht die SkobltnS, sondern vielmehr der General Ehatiloss zusammen mit Kolti- ptn eine Bcrräterrolle bet der Entfiihrung von Millers ge spielt hätte. Leiner Aussage zufolge, die im Saal gewisses Erstaunen hervorrust und zahlreiche Fragen des Gerichts präsidenten verursacht, sei ein gewisser MargutS Mendez de Sevilla der Entslthrcr des Generals von Miller. Der MarqntS habe am 22. September 1>M in einem Eafs aus den EhampS-ElnsseS um 12,l5 Uhr das Zusammentreffen mit Slvblin und von Miller gehabt. Der Marquis habe einen sehr starken Kraftwagen besessen, mit dem er den General Miller entslihrt hätte. Das Berschwinden SkoblinS kann sich der Zeuge in diesem Zusammenhang sedoch nicht erklären. Nach einer weiteren Bernchmnng verschiedener Zeugen war die Zeugenvernehmung beendet. Kowno. 12. Dezember. Die Vruenuuug des M e m e l - L i t a « c r S Victor Gail ins zum neuen Gouverneur des Memellandes wurde am Montagmtttag durch einen Akt des Ltaatspräsidcntcn Smctona vollzogen. Der bisherige Gouverncnr Kubilius ist zum Mitglied des StaatSratcs ernannt worden. Gailius ist der zwölfte Gouvernenr des Memellandes. Victor GailiuS. der 15 Fahre alt ist, gehört politisch zu den ..gemäßigten Memel-Litauern". Er ist der Svitzen- kandidat -er Vereinigten Litauischen Listen und Vertreter der Litauer im Hauvtivahlausichuß. Er war lange Fghrc hin durch GonvcrncmentSrat und ist zur Zeit Direttvr des litauischen Verlage» RntaS. Der am 11. November miederacwählte litauische Staats präsident Antanas Smctona wurde am Moniaa durch den Kownoer Erzbischof v c r c i d i a t. Nach der Vereidigung hielt Staatspräsident Smctona eine Rede, in der er zur inner- und außenpolitischen Laae Steiluna nahm. Er wies ans die Ereianine der letzten Fahre hin und betonte, daß Litauen bemüht sei, mit leinen Nachbarn ante Beziehungen zu unterhalten. Mit Deutschland leien die 'Beziehungen von Anfang aut aewelen. Fn bezug aus Memel, so erklärte -er Staatspräsident, lei die l j t a u i s cl> e N e a i e r n n a a e - w i I l t. d a s S t a t u t z u erfüllen. Der litauische Staats präsident ging dann auf die i n n e r p o l i t i s ch c Lage ein und nahm scharf aeaen die Strömungen Ltelluna. die sich gegen das bestehende Regime richteten. ES könne heute keine Üvalitivn von Parteien mehr geben, sondern Henle diirse cs nur noch eine Zusammenfassung aller litauischen Kräfte geben. Die Verhänauna des Ausnahmezustandes in Kowno siebt mit den. Ltudentenunruhcn in Zusammenhang, die weitere ernste Kundgebungen gegen die Regie rung und die bestehende Staatsordnung zur Folge gehabt haben sollen. Es heißt, daß in den e r t r e m i st > i ch e n Ncchtölreilen wie auch t o v o s i t i o n s g r n v v e n noraenommcn worden sind. Ausnahme zustand n otivcud ia Memelacbict weite Kreise der litauischen ^cssenllichkeit be unruhigen. Die Beunruhigung der ^csientlichlcit werde zu persönlichen und varteivolitischen Zwecken auSacnutzt. Fn dieser Hinsicht hätten sich besonders die sogenannten Er- tr« mist en IWoldemaraS-Anhängeri bemerkbar gemacht. 1. Der Fnhaber ist Ausländer. 2. Die Arisierung der Firma ist vom ReichswirtschastS- Ministerium aus Grund der Verordnung vom 8. Dezember 1»88 eingelcitet. 8. Es ist bereits ein arischer Treuhänder für den Gesamt betrieb vom NeichSwirtschaftSministerium eingesetzt. 1. Die Genehmigung zur Wiedereröffnung sämtlicher „Etam"-Läden ist vom NcichSwirtschastsministerium ausdrück lich erteil« worden. Die Schilder: „Fn Arisierung begriffen" entsprechen also dem tatsächlichen Sachverhalt. Eine Beeinträchtigung solcher Geschäfte schädigt daher nicht den südlichen Fnbaber. sondern den arischen Erwerber. Paris, 12. Dezember. Tie Berhandlnng über die Verschleppung des weißrussi schen Generals von Miller durch die GPll begann am Montag gleich mit einer Sensation. Der Anwalt der Familie von Miller laS dem Gerichtshof einen 'Brief vor, in dem die gegenwärtig in Jugoslawien lebende Fran des weißrussischen Generals Kutsepow, der ebenfalls durch die GPU er mordet n»b von französischem Boden verschleppt wurde, mit teilte, sic habe kein Einreisevisum erhalten und könne deshalb nicht an der Pariser Prozeßverhandlung teil nehmen. Die Frau des Generals Kutsepow bestätigt das Bild, daö das Gericht bereit» von der Eße Lkoblins gewonnen Hai, nämlich, daß die Frau e» war, „die die Hoieu an hatte". Ferner erklärte Fran Kutsepow, die Skoblin habe in Riga Beziehungen zu Svwsetagrntcn unterhalten. Im weiteren Verlaus der Verhandlung wurde der tleber- setzer 'Blnmcnscld über die von der Kriminalpolizei mit Be schlag belegten Lchriststückc vernommen, vor allem über ein Johannescuangclium. da» einen G e h e t m s ch l ii s s c l barg. Ein Teil der Papiere, so gab der Ucbersever an. interessiere -en französischen Spionagcabwehrdicnst mehr al» den Ge richtshof, denn in diesen Papieren hätten sich Listen von iowsetrnssischen Agenten befunden, die aus sranzösischem Boden arbeiten. 'Blumeuseid gab zum Schluß, wie er erklärte, ein völliges persönliche» 'Bild, das er non der Angeklagten ge- Vruck ».Verlagr Ltepkch k B«l<ardt, Dresden A. l, Marten- strafte ZS/SL. FernrusLiril. Postscheckkonto ISSS Dresden Die» Blatt enthält bi« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim cvberversicherungsamt Dresden „Sn Arisierung begriffen" Berlin, 12. Dezember. Amtlich wird mttgcteilt: Losern an einem bisher südischeu Geschäft der sichtbare Vermerk angebracht ist: „Fn Arisierung begriffen", kommen Käufe, die in diesen Gesthäslen getätigt werde», nicht mehr dem südlichen Vvrbesitzer, sondern dem arischen Treu- händer zugute. Losern sltdischc Geschäfte wieder eröffnet werden, handelt es sich entweder um Geschäfte von An» ländern oder nm solche Betriebe, die mit besonderer Genehm! gnng des Reikhemirlschasloministeriums wieder ansgemacßt werden Fnsbelvndere wird zum Fall der Wledererötiunng der „E t a m" Filialen folgende» sestgestellt: Das Mädchen Veronika Als Schriftleiter ist man es gewohnt, baß einem gelegent lich der Leser die Meinung sagt. Selten sind es freundliche Worte, die er uns widmet,- meist flattern uns mehr oder weniger geharnischte Episteln aus den Schreibtisch, die wir uns bestimmt nicht hinter den Spiegel stecken sollen. Aber selten waren wir über einen solchen Brief so betroffen, ja erschüttert, wie über den, welchen uns vor einigen Tagen ein sächsischer Bauer schickte uud der sich mit einem ziemlich imaginären Mädchen Veronika beschäftigte. Dieses izu- nächst nur gedachtes Mädchen Veronika war in der Stabt als Hausangestellte tätig, und die Verfasserin de» Beitrages in der Fraucnbcilage hatte für sic warmherziges Empfinden gezeigt, wenn sic der Hausfrau ein wenig zurcdcte, Veronika nett und anständig zu behandeln, sic gut und sauber wohnen zu lasten, ihr Freizeit zu gewähren, und was dergleichen durch den ReichStrcuhändcr der Arbeit unterstützte cin- lcuctuende Wünsche eines sungen Mädchens noch sind. Darauf schrieb nun ein Bauer, und es klang wie ein Schrei der Verzweiflung aus seinen Zeilen: wie können denn unsere Mädels aus dem Lande anders handeln, als in die Stadt gehen, wenn ihnen hier schwarz aus weiß erzählt wird, wie gut und wie bequem sic es da haben werben! Aber die Bauersfrau, die schon genug zu rackern und zu schaffen hat — sie kann sehen, wo sie Arbeit bleibt, uud dann fordert ihr daß wir mehr Eier aus den Markt Butter verkaufe», baß mehr Kälber aufgezogen und geschlachtet werden. Tas schrieb an uns der Bauer, und mir sahen an diesem Tage immer daö Bild seiner Frau, von der nun die letzte ihrer Mägde Abschied genommen hat, um in die Stadt zu wandern. Die Frau, die bisher schon mit dem Haushalt, dem Kochen, Waschen und was noch daran hängt, mit dem Hühner stall und mit den Schweinen genug zu tun hatte, muß nun auch die Kühe versorgen, sic muß nicht nur in der Kartoffel ernte, sondern auch sonst mit hinaus aufs Fckö, und sie weiß nicht mehr, woher sic die Zeit nehmen soll, und dabei denkt sie immer an die Mägde und an die Töchter, die sortgcgangcn sind, uird an die Stadt, die sie ihr genommen hat. Vor dieser Frau fühlten wir uns allesamt schuldig. Es war nur ein schwacher Trost, daß wir uns sagen konnten: was bei uns in der Zeitung über das Leben In der Stadt steht und die Menschen vom Lande lockt, ist's sa nicht allein. Die adrette Hausgehilfin mit weißer Tändelschtkrzc in dem zuletzt im Dorfkino gezeigten Film übt ja die gleiche Wirkung aus, und der Autobus mit glückstrahlenden KdF-AuSslüglcrn, der am letzten Sonnabcndnachmittag durchs Dorf fuhr, ebenfalls. Ge wiß: schon die Stubenmädchen in der Tändclschürzc scheinen für die Leinwand unentbehrlich zu sein, und KdF ist eS für unser neues Leben unter allen Umständen. Die Lockung der Stadt bleibt und ist nicht zu verbieten: aber das Problem bleibt erst recht. Und das Problem ist ungeheuerlich, so schwer, daß man nicht mehr den Kopf davor in den Sand stecken kann. Was früher manchmal geschrieben worden ist vom „gleißenden Glanz", mit dem die Stabt die Menschen betört, und der sich hinterher als ein Schcinglttck erweist — mag cs tausend innere Wahrheiten enthalten —, hat doch nur die Wirkung einer leeren Phrase gehabt. Die Mädclö haben trotzdem die Mistgabel in die Ecke gestellt, und die sungen Männer haben den blauen Kittel angezogcn und sind in die Fabriken ge gangen. Von 1883 bis UM hat die deutsche Landwirtschast IstOOstg Arbeitskräfte an die Stadt verloren, und baS in einer Zeit, in der sie durch die ErzcngnngSschlacht ihre eigene Leistung gewaltig steigern sollte und auch gesteigert hat. 120 0M Gefolgsleute braucht die sächsische Landwirt schast insgesamt: 80E, rund ein Viertel, schien ihr an dieser Zahl. Sicherlich: auch die deutsche Stadt, die deutsche Fndustric schreit heute nach Männern, die die Maschinen bedienen: der Handel rnst nach Mädchen, die die Kontorichcincl besetzen sollen: sie alle wissen auch nicht, wie sic die vielen Ausgaben, die ihnen gestellt sind, ohne die nöligen Menschen erfüllen sollen. Aber die Stadt kann mehr Lärm machen, sie kann lauter ruscn, während das Land, der weite Acker st u m m ist, obwohl seine Leutcnot heute schon größer ist. Schon gibt eS Bauernhöfe, aus denen die Kräfte fehlen, nm die Felber so tntensivzu bestellen, wie es die knappe Nahrungsdecke Deutschlands erfordert. Wie schwer eS aber ist» einen Hof, Die Schüler der beiden litauischen Hochschulen in Memel, des Pädagogischen JnstttntS und der Technischen Hochschule, die sich dem Streik der Kownoer Studenten angeschlosscn haben, wollte» am Montagabend in Memel eine Kundgebung gegen die litauische Negierung veranstalten. Auch die litauischen Studenten in Memel sind WoldemaraS- Anhänger. Ta» mcmclländische Direktorium hat diese Kundgebung verboten, weil politische Versammlungen nach den geltenden Bestimmungen 21 Stunden vorher angcmeldct werden müssen, was in diesem Falle nicht erfolgt war. Fm übrigen besteht bei den verantwortlichen mcmelländischcn Stellen keine Neigung, da» autonome Memelgcbict Plattform für i n n e r l i t a u i s ch e Machtkämpfe Verfügung zu stellen. 97 v. A. Mahldeleiltguns tn Memel Memel, 12. Dezember. Tic Zähluna der bei der Wahl des Memclländischcn Landtag» abgegebenen Wahlumichlänc ist bi» gus einige »och fehlende ländliche Bezirke beendet. Die Wahlbeteiligung be trug dgngch im Durchschnitt rund i>7 v. H. gegenüber v. H. bei der letzten LandtggSwahl. Diese für ein Ge biet wie das Mcmelland außerordentlich hohe Wahl beteiligung ist ein bemerkenswerter Ausdruck der ein- mittigen Geschlossenheit und Bekenntnissreudiakelt der M e m e l d e u t s ch e n. Litauische Staatspolizei Privatpersonen Memel, 12. Dezember. Dgö Direktorium des Memelgebietes hat an die memel ländischen Behörden eine interne Dienstanweisung erlassen, in der unter Hinweis aus den Artikel 20 des McmclltatutS folgendes iestgeiteill wird: „Angehörige der litauischen Staatssicherheitspolizei im Memclgebiet sind als Privatpersonen zu betrachten und gegebenenfalls entsprechend zu behandeln." Es ist eine krasse Verletzung des Statuts, wenn die litauische Staatssicherheitspolizei sich, gestützt aus den eben falls statutwidrigcn Kriegszustand, viele Jahre lang amt liche Befugnisse im Mcmelland a n m a ß t e. DaS Menieldirektorinm hat nur eine selbstverständliche Pflicht er füllt, wenn c» setzt nach Aushebung des Kriegszustandes die ihm unterstellten Behörden auf die erwähnte Bestimmung des Statuts aufmerksam gemacht hat. Dunkle Nerbln-unven -er Arau Skoblin - Neue Sensationen im Pariser SntsührunvSprozeß äor vresctnor Kaobriodton
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