Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 21.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-21
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.03.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
fd».«, Se«.«V Dresdner Neueste Nachrtiht« Donnerstag, 21. «Lr, 1SM „Jagdgeschwader Richthofen" über Berlin Im Zusammenhang mit der Berliner Lustschutzllbung erschien am DtenStagnachmIttag Uber der Reichs hauptstadt eine Anzahl von Klugzeugen, unter denen sich auch Jagdflieger des Geschwaders befanden, dem der Führer und Reichskanzler auf Vorschlag des General» der Flieger, Göring, im Gedenken an den deutschen Fltegerhelden den Namen «Jagdgeschwader Richthofen* gegeben hat. Absturz überm Llrwald Das Flugzeug -es französischen SeneralgouverneurS aufgefunden — Sämtliche Insassen getötet X Paris, ist. Mär» Durch die sranzöfische Botschaft in Brüssel ist daS französische Aussenministerlum in Kenntnis gesetzt worden, dass das seit vier Tagen vermisste Flugzeng des Generalgouvernenrs von Franzöflsch-Aeqna« torial-Asrika, Renarb, nach einer beim belgischen Kolonialministerinm eingcgangcnen Meldung, im Belgischen Kongo IS Gr, 80 östl. Länge «nd ll Gr. »0 füdl. Breite von Bolobo zertrümmert ausgefunde« worden ist. Die Insassen find tot. Rn Bord befanden sich anher dem Gcncralgonverncnr Nenard «nd feiner Fra» Major Bonninque, Fliegerhanptmann Gau« lard, der Fliegerunterossizier Ditte «nd zwei Man« Besatzung. Renard war bekanntlich am Freitag der ver gangenen Woche mit seinen Begleitern in einem drei motorigen Flugzeng von Brazzaville abgeflogen, «m einen JnspcktionSslug z« nntcrnchmen, der ihn bis »nm Tschadsee führen sollte. Das Flngzeng — eS folgte dem Laus des Kongo — ist jedoch nördlich von Bolobo, hart an der Grenze zwischen Französisch« «nd Bclgisch-Kongo aus belgischem Gebiet aus bisher unbekannter Ursache über dem Urwald abgestürzt. Man «immt au, bah es i« eine» in dieser Gegend häustg anstretenden Sturm geraten ist. Sin belgisches Flugzeng, das den Urwald in kaum 80 Meter Höhe überslog, entdeckte am Dienstag morgen eine breite Furche in dem undurchdringlichen Dickicht. SS stellte bei genauer Beobachtung sest, dah die Trümmer deS sranzöfische« Flugzeuges aus dem Grund dieser Furche lagen. Die blanwethrote Ko karde des FlngzeugeS «ar deutlich sichtbar. Die bel gische« Flieger konnten selbstverständlich keine Lan dung im Urwald an der Unglücksstelle vornehmen, sondern begaben sich nach Bolobo, wo sie die bel gische» Behörde» benachrichtigte». Die protestantische Misston von Bolobo sowie Bertrrter der belgischen Regierung find ans dem Wege zur Absturzstelle. * Generalgonverneur Renard war vor seiner Er nennung seit 1020 Präfekt deS Seine-DepartementS; er ist 1888 in Oran geboren und war die längste Zeit seiner Laufbahn in der Präsekturverwaltung, häufig auch dem Innenministerium zugeteilt. Er war »ach den Ereignissen des 0. Februar 1084 aus Solidarität mit dem abgelebte» Polizeipräsekten von Paris, Chiappe, von seinem Posten als Seine-Präsekt zurück- getreten. Aufruhr im Reserviertet Wüste Tumultszenen lm Norden New Yorks X New Aork, Al. Mär- Im Ncgerviertei Hartem im Norden New BorkS kam eS am Dienstagabend aus einem gering- stigigen Anlass z» wüsten Ausschreitungen. Tausende von Negern beteiligten sich daran. In einem haupt sächlich von Negern besuchten Geschäft war ein Regerjnng« beim Diebstahl einiger Stück« Znckcrwerk ertappt worden. Während er gerade an Ort und Stelle vernommen wurde, wurde an dem Laben ein Sarg vorbet getragen. In diesem Augenblick singen einige Neger weiber laut an zu schreien, der sestgenommene Jung set totgeschlagen worden und werde gerade in einem Sarg weggebracht. Hierauf ereigneten sich unbeschreib- liche Szenen. Immer grösser werdende Mengen von Negern drangen in das Geschäft, stürzten sich ans die Angestellten, misshandelten sie, und zertrampelten und »erstörten den grössten Teil der ausgestellten Waren. Die Ausschreitungen grissen dann aus die um liegenden Ltrahen über. Bald war daS ganze Negerviertel von Tausenden von tobenden Negern erfüllt. Sie warfen die Laden fenster'ein und überschütteten die in Stärke von mehreren Tausend Mann zusammcngezogene Polizei mit Steinwürsen. Auch kommunistische Plakate mit Lynchmordbeschuldtgungen waren zu sehen. Volks- redner feuerten die rasende Menge zu immer wetteren Ausschreitungen an. Der Polizei — sie konnte sich zuerst nur darauf beschränken, di« auch in andre Stadtteile vordrtngrnde Regennasse in ihr Viertel zurückzudrängen — gelang eS erst gegen Mitternacht, die Ruhe wiederherzustellen. Zahlreich« Läden «mrden vollkommen arrSgeplünbert. Dem Urheber des gewaltigen Tumultes, dem kleinen Negerdteb, war »S bereit» bet Begin« der Ausschrei tungen gelungen, sich in aller Still« davonzuschletchen. Oer To- im Rebel Son verdien st der Dresdner Neuesten Nachrichten Brüssel, A). März. iDurch United Press) Zu dem Unglück auf der Strecke Brüssel—Ant werpen^ wobei sieben Bahnarbetter getötet wurden, werden noch weitere Einzelheiten bekannt: Der sogenannte „Train B l o c", der morgens um 7 Uhr Antwerpen mit Bestimmungsort Brüssel ver lässt, fuhr bet der kleinen Ortsckiast Weerde in der Nähe von Mecheln in eine zwölsköpfige Gruppe von Streckenarbeitern hinein. Der Lokomotivführer, der die Arbeiter erst wenige Meter vor ihrer Arbeits stelle gewahr wurde, versuchte sofort, den Zug zum Stehe» zu bringe». Aber die VremSstrecke war nicht mehr weit genug, und das Unglück konnte nicht mehr verhütet werden. Auch hatten die Arbeiter nicht mehr die Zeit, beiseitezuspringen. Elf von den Arbeitern wurden von der schweren SchnellzugS- lokomotive erfasst. Sieben wurden unter den Rädern auf der Stelle zermalmt. Bier wurden zur Seite geschleudert und blieben mit Verletzungen, vrumtriiglieit? Wbiw-Pillen führen mild und sicher ab, sie regel« die Verdauung und reinigen da« Blut. Ebne-Pille«, M. 1.—, besorgt jede Apotheke bestimmt. Eiuzigartig am Bahndamm liegen. Sie wurden schnellstens ins Krankenhau» in Mecheln transportiert. Man hoffte sie am Leben erhalten zu können. Da» Unglück selbst wird auf den Nebel zurück geführt, brr dir Sicht stark erschwert«. Auch eine italienisch« Lokomotive in Arbeiter« kolonne gefahren X Pari», A). Mär» Aus der Eisenbahnstreck« Nizza—Tuneo fuhr ein« italienische Lokomotive betm Rangieren aus italienischem Gebiet in eine Gruppe von Streckenarbeitern. Drei Arbeiter wurden getötet und einer schwer verletzt. Veuifcher Tourist bei Zrrnratt «-gestürzt X Basel, 20. Mär» Von einer Bef;7'gung der Dusourspthe, die von Zermatt au» Bergführer Graven mit einem Leut- schen Touristen am Montag unternahm, kehrten beide nicht mehr zurück. Touristen, die am Dienstag den Monte Rosa, bestiegen, bemerkten, dass die beiden unterhalb des Gipfel» aus einem Gletscher leblos lagen. Eine später auSgesandte MettungSkolonne fand beide tot ans. Sie waren abgestürzt und lagen mit zerschmetterten Gliedern ans dem Gletscher. Bei dem deutschen Touristen handelt es sich um einen etwa 8» Jahre alten Ingenieur W. Wentzel au» Düffel dors, jetzt in Berlin wohnhaft. Leni Riefenstahl bei der Arbeit Dor der Llraufführung -es Reichsparteitagsfilms .Triumph -es Willens" Seit September vorigen Jahre» keinen freien Tag, etngespannt in die Hast des Arbeitstages, vor der Ftlmapparatur, deren Mattscheibe Kilometer um Kilometer eines Filmbandes, tausend, zehntausend Etnzelszenen zeigt, so hat die Schöpferin des Reichs- parteitag-Films „Triumph des Willens", Leni Ries en stahl, bis in die letzten Tage vor seiner Fertigstellung gearbeitet. Am 28. März wird nun die Urau führung stattfinden. Zuletzt noch die Begleitmusik, die begleitenden Worte. Die Marschmusik, der Badenweiler Marsch, LieblingSmarsch des Führers, andre Musik, dazu im Paradeschritt marschierende Kolonnen der braunen SA.-Männer, der grüngrauen ArbetSdtenstmänner. der Hitlerjugend, des Jungvolks, der PO., der Rhythmus zuckt in den Beinen, kein Ton, kein Akkord darf fehlgehen, darf nachhinken ober vorauüetley. Ein« wahrhaft minutiöse Arbeit. Dann die Reden! Man hat die Mundstellung der Redner zu beobachten: wenn auch nur ein Vokal verrutscht, ein Mund sich öffnet zu einem Ausruf, während der Ton einen Zisch laut gibt, das Unglück wäre fertig, eine verpatzte Geb schichte, würde man sagen. Der Arbeitsdienst hatte einen Sprechchor gestellt, der Film lässt ihn mit unvergleichlichem Eindruck sprechen. Oder — der Führer während seiner Rede in der Kongresshalle. Dazu die Gesichter der Lauschen ¬ den. Wie sie gebannt aus den Führer scheu, wie ihre Gesichter ihre Empfindungen widerspiegeln; im Nach hall der Rede ebbt die Wirkung der wuchtigen Worte langsam ab, man findet sich wieder. 82 Operateure, Helfer und Kameraden Leni Niefcnstahls haben alles in ihren Kästen eingcfangcn. 12818)0 Meter Film wurden belichtet. Ter vorige Reichspartcttag-Ftlm „Sieg des Glaubens" ivar 17l)<) Meter lang, der jetzige „Triumph des Willens" wird 820t) Meter lang sein, zwei Stunden Spieldauer. Symbol der deutschen Einheit wird dieser Film sein, in Breite und Tiefe wird die Macht der national sozialistischen Bewegung gezeigt, Symbol auch des Willens, der diese machtvolle Bewegung schuf und sie nach einem Jahrzehnt des Kampfes ans Ziel brachte. Im Schneidezimmer Hai die Künstlerin Lent Riesenstadt ihrem Film das letzte Format gegeben. Hier ist er zur letzten Form g.'reist, und diese Form ist gut. Man denkt vielleicht: Aufmärsche und wieder Aufmärsche, Vorbeimärsche, Lagerlebcn, Massen- Versammlungen, der zähe Fluss grosser Massen, ge staut, losbrechcnd, sich wälzend — das wird ermüdend sein. Aber daS ist ganz anders. Einzelszenen ohn« Zahl kürzen ab, erheitern, erschüttern, lassen das Aug, angenehm verweilen, beleben, bringen Abwechslung und sprengen doch den gewaltigen Ablauf diese» Films nicht auseinander. So kam ein ErlebniSstlm zustande, der Film eine« Partei, die Trägerin unsres Staates ist, und darum ein elementarer Film, für den es k«in bessere» Kenn- wort gibt als dieses: „Triumph de» Willens." Pbol. tllctchsvarletiaastlm im Ulaleih Leni Riefenstahl Das Beispiel der Wmschauspieler .Auch hochbezahlte Künstler fordern Vorschuß" - Oer 60. DerhandlungStag im Rundfunkprozeß X Berlin, 20. März Im Nundsunkprozcss war am Dienstag der t>0. Vcrhandlungotag. In der VormiltagSsitzung wurde der Direktor Lehmann von der llfa als Sachverständiger vernommen, nm sich ans Antrag der Verteidigung darüber zu änsscrn, ob es auch beim Film üblich sei, solche Angestellte, von denen der künst lerische Erfolg abhängt, durch gelegentliche Sanie- rungsmassnahmcn vor wirtschaftliche» Schwierigkeiten stcherzustcllen. Die Verteidigung will daraus hinaus, dass die für den Angeklagten 1)r. Flesch während seiner Tätigkeit als Rundsnnkintcndant unter nommenen SaniernngSmassnahmcn im Kunstlcbcn nichts ungewöhnliches seien. Der Sachverständige erklärte, die Höhe des Einkommens von Filmkünstlern Hube nichts damit zu tun, dass auch solche hochbezahlten Kräfte in Geld verlegenheiten gerieten und mit Vorschnssforderungc» kämen. Wenn das Unternehmen aus die Arbeit dieser Kräfte grossen Wert lege, dann werde man selbstver ständlich Helsen- eingrciscn. Die Ufa habe natürlich wie jedes Kunstinstitut ein Interesse daran, dass den Künstlern die Spielsrendigkeit nicht durch wirtschaft liche Schwierigkeiten genommen werde. Eine LIcbesszenc würde total verunglücken, wenn die jugendliche Heldin in den Armen deS Ge liebten durch den Gedanken gequält werde, dass im gleichen Augenblick der Gerichtsvollzieher bei ihr in der Wohnung pfände. -Vorsitzender: DaS muss ja allerdings jede LiebeSszcne stören. lHcitcrkcit.) — Sachverständiger: Geldverlegenheit gibt eS sogar bet Produktionsleitern, deren Einkommen 100 000 M. erreicht. Im allgemeinen aber sind die Künstler in ihrer Lebensweise viel bürgerlicher ein gestellt, al» die Oesfcntlichkcit glaubt. Unter allge- meiner Heiterkeit sührte der Sachverständige bann das Beispiel eines Künstlers an, der früher trotz hoher Einnahmen bauernd im Vorschuss fass, weil er mit Geld nicht zu wirtschaften verstand. Dieser Künstler habe jetzt ein ansehnliches Vermögen gespart, weil sich eine gleichfalls bei der Ufa beschäftigte Künstlerin seiner angenom men nnd ihren guten Einfluss ans ihn geltend ge macht habe. — Vorsitzender: Bet der Funkstunde gab eS leider nicht eine Dame mit so gutem erziehe rischen Einfluss. lHcttcrkeit.) — Der Sachverständig» betonte, dass die Ufa streng daraus achte, -ass alle Vorschüsse pünktlich »nrückgezahlt werden. Tie Leitung bemühe sich, den Künstler» bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten beratend zur Seite zu stehe». Zinsen würden für Vorschüsse nicht er hoben. — In der Nachmittagssitzung wurde der Generalintendant der Preussischen StaatSthcater, Tietje», als Zeuge und Sachverständiger ver nommen. Generalintendant Tictjen erklärte: Der Vorschuss ist eigentlich ein integrierender Bestandteil des künstlerischen Daseins. DaS gilt auchfür diehoch bezahlten Künst- l e r- Wenn ein Künstler oder Intendant, aus dessen weitere Mitarbeit man Wert legt, vor grossen wirt schaftlichen Schwierigkeiten steht, dann wird man ihm seitens der Bühnenlcitnng helfend beispringen. ES besteht bei den öffentlich-rechtlichen Bühnen die Vor schrift, dass ein Vorschuss im Laufe eines Etats« jahrcS abgedeckt werden muss. ES kommen aber auch Fälle vor, in denen über diese Vorschrift hin« weggeschen wird. Ans eine Frage der Vertetdi« gung erklärte Generalintendant Tietje», unter Um ständen würde die Biihnenleitung auch Prozess kosten für die Künstler »der Intendanten bezahlen, wenn der Ausgang des Prozesses für das Theater von Bedeutung sei. Mar-onal- auf -em Wege ins Unterhaus Am Montag wurden im Unterhaus Mitteilungen über die englisch« Note an Deutschland gemacht. An dieser mit grosser Spannung erwarteten Sitzung nahm auch der Prrmtermtntster Mac-oual- tett,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder