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Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193504100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-10
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1935
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SS / 4S. Jahrgang x Mittwoch, W. April 193S Die Wehrmacht ehrt Lu-en-orff Oie Pläne für die Konferenz von Stresa - Vorbereitungen in Nürnberg für den Reichsparteitag 193S OerGeburtstag -es Fel-Herrn Militärische Feier in Tutzing X Tutzing, st. April. lDurch Fnnkspruchs Der hübsche, mit schönen Alleen und Gartcn- anlcrgcn geschmückte Ort am westlichen Gestade des Starnberger Sees, de» sich General Ludendorss zum AltcrSsitz auserkoren hat, steht am Dienstag ganz im Zeichen des 7V. Geburtstages des groben Fcldhcrrn -cs Weltkrieges. Das Wetter hat sich etwas aufge klärt. Plastisch und schars tritt das Gebirge hervor. Kraftwagen aus Kraftwagen strebt Tutzing zu, dessen Häuser zu Ehren Ludcndorsss reichen Flaggenschinnck angelegt haben. Zwei Sonderzüge bringen an 1700 Personen heran. DaS Haus Ludcndorsss ist schon am frühen Morgen von dichten Menschen mengen umlagert. SA. und Gendarmerie hallen mühsam die Absperrung aufrecht. Um 8 Uhr morgens zieht dcrDoppelposten des Rcichshecres vor dem Hause deS Generals auf. Dann folgt eine Abordnung nach der ander». Alle werden von dem GGeral herzlich empfangen. Dreistig Mitglieder des BrigadesührcrkurseS der NeichSsühr er sehn le der SA. treten im Garten an. General Ludendorss schreitet ihre Front ab, gibt jedem der Erschienenen die Hand und wechselt kamcradschastliche Worte mit den Kriegsteilnehmern. Um 10 Uhr trisst die Ehrenkompanie deS RcichshccrcS ei», die vom Infanterieregiment München gestellt wird. Unter Vorantriti einer Musikkapelle marschiert sic mit klingender» Spiel und mit den Fahnen deS ehemaligen FüsilicrrcgimcntS „General Ludendorss" iAiedcrvhcinischcs Nr. Ms dem Hanse zu. Die Ehrcn- tompanic nimmt ans einer Wiese in unmittelbarer Nähe des Hauses Ausstellung, am rechten Flügel das Musikkorps des Negimenls unter Leitung des Ober musikmeisters Fürst, anschlicstend die Träger -er vier Fahnen. Die Ehrenkompanie siihrt Hanplmann Rüderer. Mit ihr nehmen Ausstellung Obcift Gras und schlief,lich der Befehlshaber im Wehrkreis VII, General Adam, der die Truppe mit einem „Heil .Kameraden!" begrübt. Ferner sind vom Rcichshecr der Artillcricführer VII, General Halder, und der Ehcf deS Stabes im Wehrkreis VII, Oberst K iiblcr, von der Rcichslustwasse der Befehlshaber des Lust- krctskonnnnndos V, Generalleutnant Eberth, zur Ehrung Ludendorffs angetrctcn. In einem weiteren Biereck bilden Hunderte und aber Hnndenc von Zu schauern Spalier. Ansprache -es Reichswehrministers Punkt 11 Uhr fuhr Neichswehrminister General oberst v. Blomberg mit dem Ehcf der Heeres leitung, General der Artillerie Frhr. v. Fritsch, vor. Nachdem Meldung erstattet war, begaben sich die beiden Generale zum Hanse des Jubilars, der sie am Eingang erwartete und in sein .Haus geleitete. Tort übermittelte Generaloberst Neichswehrminister v. Blomberg dem Jubilar die Glückwünsche der deut schen Wehrmacht. Er führte aus: „Herr General! Als Vertreter der deutschen Wehrmacht bitte Ich Eiv. Exzellenz die herzlichen Glückwünsche zum 70. Geburtstag anSsprechcn zu dürfen. Ich bin glück lich, dieser Vermittler sein zu dürfen, da ich die Ehre hatte, im groben Kriege in meiner letzten TtcnststKle als I. AOK. VII die entscheidende Beeinflussung durch Eiv. Exzellcöz unmittelbar zu erfahren. Die deutsche Wehrmacht hat sich bemüht, durch lange Jahre hin durch die thr tm Versailler Vertrag ausgezwungcne Form mit schöpferischem Leben zu erfüllen. Nach der Einführung der Wehrpflicht nähert sich die neue deutfche Wehrmacht in ihrer Konstruktion wieder mehr der Wehrmacht der Vorkricgs, und LriegSzeit. Diese Wehrmacht war vor und wäh rend deS groben Ringens durch den Soldaten Ludendorss entscheidend stark beeinslustt «nd ge, siihrt. Auch ans die neue Wehrmacht wird dieser Geist ausstrahlen. Dl« Soldaten der deutschen Wehrmacht sehen in General Ludendorss den groben Feld Herrn des Weltkriegs, unten dessen Führuirg Deutschland einer Welt von Feinden di« Stirn geboten hat. Wenn heute Ehren posten vor diesem Hause stehen und eine Fahnen ¬ kompanie dem General Ludendorss ihre Bezcigungen darbringt, so drückt damit die deutsche Wehrmacht ihre tiefgefühlte Huldigung vor dem groben Soldaten ans nnd verbindet damit ihre aufrichtigen Wünsche für ein kommendes Lcbensjahrzchnt." — Inzwischen waren zwei Staffeln der Rcichslustwasse über dem See hcrangeslogcn nnd bereiteten in einem Vorbeiflug mit tadelloser militärischer Ausrichtung dem General eine Ehrung. Das letzte der Flugzeuge warf einen Noscnstraub mit einer Huldigungöadrcsse für den General ab. Kurz nach 1111 Uhr betrat Luden dorfs, geleitet von Generaloberst v. Blomberg und Gene ral der Artillerie v. Fritsch, den Platz. Er wurde mit brausenden Zurufen empfangen. General Ludendorss, der Gcncralsnnisorm mit dem Grobkrenz des Eisernen Kreuzes trug, bcgrübtc die Versammelten nnd schritt dann die Front der Ehrenkompanie ab. Ergriffen grüble er die Fahnen seines alten Regiments. Den Soldaten bot er ein kraftvolles „Heil KamcradenI" Nach dem Abschneitcn der Front unterhielt sich der General längere Zeit mit den Führern deS NeichS- hceres und begab sich hierauf zum Platz gegenüber seinem Hanse, wo er an der Seite des Generalobersten v. Blomberg den Vorbeimarsch der Truppe abnahm. Auch Angehörige seiner Familie wohnten dieser Ehrung bei. Mit sichtlicher Freude folgte Gene ral Ludendorss dem Vorbeimarsch und kehrt« bann unter abermaligen lebhaften Hnl-igungsruse» der Menge in sein Haus zurück. Die Ehrenkompanie wurde um 12 Uhr mit einem Sonberzug wieder nach München zurückbesördcrt. Glückwunschtelegramme X Berlin, .». April Nelchsmtnister vr. Goebbels hat General Ludendorss folgendes Glückwunschtelegramm gesandt: „Dem groben Feldherrn des Weltkrieges, der vier Jahre lang die schwerste Verantwortung trug, die jemals aus Menschenschultern lag, dem mutigen Be kenner einer neuen völkischen Weltanschauung, dem un erbittlichen Streiter tm Kamps gegen die überstaatlichen Mächte zum 7». Geburtstage meine ergebensten und aufrichtigsten Glückwünsche." Der RetchsverbanddeutscherOsfizierc gedenkt in seiner VerbanbSzeitschrist mit folgenden Worten LudendorfsS: „An seinem 70. Geburtstage ge- denken wir dankbar des groben Soldaten Ludendorss, insonderheit: seiner treibenden Kraft bei der letzten HeereSvorlage vor dem Weltkriege, des tapferen Front- sol-aten und «uergtschen taktischen Führers bet Lüttich, deS Organisators nnd Strategen von höchster Initia tive und fast übermenschlicher ArbeitS- und Willens-- kvaft tue Karten Kriege Sain Ram« kann in Deutsch ¬ land nur mit dem Andenken an den Weltkrieg über haupt vergessen werden." Der BnndeSfithrer des KysshäuserbundeS Oberst a. D. Reinhard richtete an Ludendorss folgendes Glückwunschtelegramm: „Eurer Exzellenz, dem groben Feldherrn des Weltkrieges, namens der im Deutschen Reichskriegerbund Kvsshäuscr vereinigten drei Millionen Soldaten ehrerbietigste und trcu- kameradschastliche Glückwünsche zum 70. Geburtstag auszusprechen, gereicht mir zur ganz besonderen Ehre und Freude. Die Taten der deutschen Armee im Welt- . kriege bleiben für alle Zeiten mit dem Namen Eurer Exzellenz untrennbar verbunden. Mit Stolz erfüllt es uns alte Soldaten, in einer Armee gedient und ge kämpft zu haben, die einen solchen Feldherrn den Ihren nannte." Der RelchskrlegSopferftthrer Oberlindober hat an Ludendorss folgendes Telegramm gesandt: „Die in der Nationalsozialistischen Kriegsopferversor gung vereinigten Frontkämpfer und Kriegsopfer ent- bieten Eurer Exzellenz znm 70. Geburtstag ihre auf richtigsten Glückwünsche. Diese gelten dem Bezwinger von Lüttich ebenso, wie sie den Dank slir den Feld herrn t« sich schliche« sollen." Verschwörung oder Lösung? Jean Paul hat in seinem „Titan" die Insel „Jsola Bella" bei Ltresa in dithurambischen Farben geschildert und, obwohl er diese Insel ebeniowcnig gesehen hatte wie Schiller den Vierwaldstätter See, den Schauplatz seines „Wilhelm Teil", sie mit Recht wahrhaft hell seherisch den „geschmückten Thron -es Fr ii h - ltng s" genannt. Ans diesem Frühlingsthron wird nun in den näch sten Tagen eine grvstc politische Entscheidung sollen, von der es nicht znm wenigsten abhängen wird, ob ein neuer Frühling in dos europäische Vvlkcrleben ein zieht. Noch sind die Enlichlüsse der Kabinette in säst undurchdringliches Dunkel gehüllt. Mon weist noch nicht, ob diese Beschlüsse sich einer Lösung der euro päischen Slrcitsrogen entgcgcubcwegcn oder ob sic einer Verschwör u n g gegen einen wohrhoslen Frie den glcichkommcn. Diese Frage: Verschwörung oder Lösung in Ltresa? wird heute vom „Poris-Lvir" gestellt. Sehr zu Recht! Es ist erfreulich, dast sich in Poris wenigstens vereinzelte Blätter finden, die nicht der allgemeinen Angstpsnchvse verfallen sind und die nicht in dos tö richte Kriegsgefchrei einstimmcn, das mon allentholbcn in den europäisch«, Hauptstädten jetzt zu Gehör be kommt. »kur in London ist man etwas nüchterner. Sir John Simon und Eden haben sich genau infor miert, und in den bisher vorliegenden Berichten wird übereinstimmend betont, das englische Kabinett fasse die Lage in Europa -war ernst ans, von irgend welcher Kriegsgefahr könne aber keine Rede sein. Ein Krieg, von dem alle Welt spreche, pflege sicher nicht einzutrctcn. Trotzdem ist die Verantwortung der Staatsmänner, die auf Strcsa zusomincnlvmmcn, ricsengrost. Wenn cs nach einigen französischen, italienischen und russischen Zeitungen gehen sollte, so wäre der Hauptzweck dieser Konferenz eine Aktion gegen Deutschland, gegen den angeblichen „Ncchlsbruch" der deutschen Regierung vom 1v. März. Wenn man aber schon in Slresa sich in juristische Entrüstung über diesen angeb lichen Rechtsbruch ergeht, so sollte mon auch die andre Seite der Medaille nicht vergessen nnd sich daran er innern, dast die Staaten, die sich dort ebenfalls als Richter über Deutschland auswcrscn, keinerlei Amt zu solchem Richtertnm haben. Tenn die deutschen Mast- nahmen vom 16. Mürz wurden erst getroffen, als keinerlei Aussicht mehr bestand, dost die andern Mächte ihre in Versailles IlttO eingcgangcne Abriislnngsver- pslichtnng erfüllen würden. Tie „cinseiligc Acndcrnng der Verträge" hat also ihren Ausgangspunkt nicht in Deutschland, sondern bei den Mächten, die vorher iHv feierliches Versprechen durch Neu ausrüstungen brachen. Mit Recht hcistt es heute in einem Artikel der „Diplomatisch-Politischen Korrespondenz"; „Die Her ¬ stellung der vollen deutschen Gleichberechtigung, die aus dem Verhandlungswege nach Ablauf der Jahre trotz bindender Zusagen nicht erlangt werden konnte, schuf in der Tot e Ine neue Lituati 0 n, Indem sie Tculschlond ans -em Zustand der Schutz losigkeit nnd damit einer ständigen Bedrohung seiner Integrität und seiner Souveränität befreite. Erst der deutsche Schritt vom t6. Mürz l»3ä vermochte dos zn verwirklichen, was längst ver sprochen war. Nur mit bewusst schlechtem Wille» könnte angesichts dieser Tatsache behauptet werden, dast die Beseitigung des seit über 1.1 Jahre» über Deutsch land hängenden Damoklesschwertes eine Gefahr sür andre Mächte bedeutet. Es sei denn, dost von diese» eine stündige über Deutschland drohende Gefahr geradezu als eiu Zustaud der Befriedung und Befrie digung erachtet wird." Mit grostcr Schürfe wendet sich die gleiche Korre spondenz ferner gegen die Propaganda unverantwort licher Scharfmacher und O.ncrtrcibcr, die immer wieder von deutschen Expansionstendcnzcn oder dro henden Vulkanausbrüchen sprechen, und betont, dast Deutschland jeder Gedanke auch nur an irgendeiner Kricgsinvasion, an irgendeiner kriegerischen Aktion völlig fernliege und dast alle Beratunacn in diesem Zusammenhänge von vornherein völlig fehl am Platze sind. Wenn man aber schon von der Organisation einer „kollektiven Sicherheit" spricht, die Mastnahmen vorsieht gegen jeden Vertragsbruch und die nur eine Tarnung sür ein gegen Deutschland ge richtetes Bündnis alten Stils sein soll, dann sollte man dort cingreisen, wo entsprechende Vertrags verletzungen slagrant erfolgen, z. B. im Memel gebiet, wo man zwar einmal platonisch sonst und leise protestiert hat, wo man aber gar nicht daran denkt, einen wirklich erfolgversprechenden ernsthaften Kvllcktivschritt zu tun. Ein solches Verhalten wäre bedeutend zcitgemäster als die Ausarbeitung juristi scher Formeln, hinter denen sich nur machtpolitiiche Ansprüche verbergen, machlpolilischc Ansprüche, baö hcistt jene Verschwörung gegen Deutschland und gegen den Frieden Europas, von der im „Paris Soir" heule ganz offen gesprochen wird. Eine „Verschwörung der Diplomaten" nut dem Ziele, Deutschland die Stellung, die ihm in der europäischen Völkersaniilie zukommt, zu ver- weigern, könnte niemals zum Frieden führen, würde niemals die Lösung der europäischen Streitfragen darstcllcn, die heute noch möglich ist. Wahrlich, die Verantwortung der Staatsmänner, die in Streia zu- sainmcnkomnicn, ist ricsengrost. Lösung oder Verschwörung — das ist jetzt die Frage. Dti. Sek. DieLondonerKabineitssi'hung Macvonald reist ebenfalls nach Stresa Telegramm unsres Korrespondenten ^.London,». April Im Lanse des gestrige« Tages ist baS eng lische Kabinett znsammengctreten. Mehr als vier Stunden haben die Besprechungen der Minister gedauert. Schon diese ungewöhnlich lange Zeit zeigt, daft auberordentlich schwierige Fragen beraten worden sind. In der hentigen Nnterhanssistnng wirb der Anstenminifter Sir John Simon eine Erklärung über die englische Politik im Hinblick ans die kom mende Konferenz in Stresa abgeven. ES ist jedoch nicht anzunchmen, dast Sir John Timon über eine allgemeine Darstellung hinauSgehen wird, da die eng lische Regierung sich vor der Konferenz von Stresa nicht sestlegen will. Da Eden durch seine Krankheit verhindert ist, gemeinsam mit Sir John Simon nach Obcritalien zu fahren, wird der Premierminister Maebonald selber nach Stresa gehen. Bekannt lich nehmen auch Mussolini «nd, wie man wenigstens hier annimmt, Flandin an der Kon ferenz teil. Die pplitischen Wege, die England in Stresa ein schlagen stckrd, sind im Augenblick noch unbekannt. Dast der Ostpart Barthonschcr Prägung tot ist, ist heute auch in London «in Gemeinplast. Ehrliche Eng länder geben auch zu, dast ihnen das im Grunde sehr sympathisch ist. Das ändert aber nichts an der Tat, sache, Lab England auch weiterhin di« Sicherung des enropäische« Friedens durch ein Kollektiv, sqstem erreichen will und dieses System sür am leichtesten imNahmcndeSVölkerbundes er reichbar hält. Im „Daily Telegraph" wird heute berichtet, das englische Kabinett habe den Ein druck, dast die Sicherheit Europas nicht durch regionale Pakte garantiert werden könnte. Man müsse vielmehr Europa als Einheit behandeln nnd vielleicht ganz im allgemeinen die Nnverlestlichkeit aller europäischen Grenzen proklamiere» und gleichzeitig Maßnahmen gegen einen Angreifer vor, sehen. Rach einem Bericht des „Daily Chr 0 nicle* hat sich die Mehrheit des britischen Kabinetts gegen jeden Versuch ausgesprochen, Deutschland durch Bünd, nisse der ihm benachbarteck Staaten elnzukreisen. Haltens Hauptinteresse: der Sonaupatt Telegramm unsre» Korrespondenten Rom, 0. April Am Vorabend der Konferenz von Stresa wird dlo Unzufriedenheit der politischen Kreise Roms über die „Unentschiedenheit" der englischen Polsirk immer deutlicher. Mussolinis bekannter Artikel Im „Popolo d'Jtalia", in dem vor übertriebenen Hoss, nungen auf die Konferenz von Stresa gewarnt wurde, hatte diese Mißstimmung »um erstenmal ausgo-
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