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Dresdner Nachrichten : 12.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193902126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19390212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19390212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-12
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1939
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8Z. Aahrgang. Rr. 7Z Sonntav, 12. -ebru« im» Be»ua«grd. bet täglich «welmallgei Zustellung Irei Haue monatlich RM. ».SU, durch Postbezug «M ».SO einlchl. 4«,44 R»l. Postgebichr lohne Poftzuftellungigebührl bei stebenmal wbchent- schein Berland. Sonntaginnmmer lb Rps., -uberh Zachien« so Rpl-. Ludetenland l» Rpl. Gegrünöet Druck und Verlag: Ltepsch L Reichardt, Dresden A l, Marten- straße )S/». Uusrzrtl. Postscheck 10SS Dresden. Vir Dresdner Nachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de« Landrat«« zu Dresden, de« Schiedsamt«» beim Vberversiche» rungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden tll «nzetgenpreiie ll. PreUlist« Nr. 7: MMimeterzell« (,r mm breit» 1l,b Rpl. NachUste nach Et-II-l 0. gamilienanzeigen u. Etellengeluch« Millimeter zelle S Rpl- Llllergeb. »0 Rpl. — Rachdnul nur mll Ouellenangabe Tretdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aulbewahrt IW «W rote Milizen wollen z« Franko Strom -er Nllükthrer über -le Vyrenüen Grenze Bei dem französische« Greuzbahuhos Tour de Carol warte« lSVOO ehemalige bolschewistische Milizen aus die Einreise nach Natioualspanieu. Weitere 58 000 Milizleute uud Zivilsliichtlinge habe» (besuche eiugereicht, um nach Natioualspauien zurückkehre« zu dürseu. Roter Polizeipräsident stellt sich den Rationalen In Jrun trafen am Freitag insgesamt 17 Züge mit 18 NON ehemaligen Soldaten ein, die in die sowjet spanischen Abteilungen gepreßt morden waren. Darunter be fanden sich 8NN Berwundetc, die sofort vom Sanitätsdienst übernommen wurden. In Jrun erwartete eine grosie Menschenmenge die Soldaten, die einen sehr ausgehungerten Eindruck machten. Wie gros, im übrigen die Sehnsucht nach der Heimat bei manchen sowjetspanischcn Funktionären ist bzw. wie hoffnungslos die Lage Valencias be urteilt wird, geht aus der Tatsache hervor, daß in San Sebastian der „Polizeipräsident" von Barcelona, der so genannte rote „General" Torres, sich den national- sp autsch en Behörden gestellt hat! Selbst Geomez, der Kommandant der bolschewistischen Leibwache de» Ober bonzen Azana, sowie fünf Mitglieder der Leibwache haben sich in Gan Sebastian gestellt! Für Sonnabend wirb die Rückkehr des Obersten Rey d'Harcour erwartet, der seinerzeit als Militär gouverneur von Teruel mit seiner Garnison von den Bolsche ¬ wisten bei dem Angriff auf die Stadt gefangen worden war. Auch Oberst Barba, der einst zu den berühmtesten Ver teidigern Tcruels gehört hatte, aber trotzdem in Gefangen schaft geriet, wird Sonnabend zurückkehre». Er ist infolge der Folterqualen im Gefängnis von Barcelona erblindet. Wie die Zigeuner . . . Ein Bericht von SavaS schildert, in welchem traurigen Zustand die Roten die Strasten zwischen Puiacerda und der französischen Grenze zurttckgelassen haben. Die nationalen Truppen konnten stellenweise nur mit Hilfe von Feuer Ordnung schassen und aus diese Weise die Gefahr einer Ausbreitung von Epidemien bannen. Strasten und Gräben sind mit alten Matratzen. Lumven.von Decken und Kleidungs stücken, altem Schuhwerk und allen möglichen Dingen, deren sich die Flüchtigen beim Herannahcn der Franco-Truppen entledigt hätten, angcsüllt. Auf diese Weise hätten die roten Flüchtlinge versucht, im Laufschritt die französische Grenze zu erreichen. IbO Kraftwagen und Autobusse haben die Roten zwischen Puiacerda und der Grenze einfach stehen und liegen lassen, nur um ihr Heil den eigenen Beinen anzuver trauen. Die letzten KOO Meter vor der Grenze seien buch stäblich mit Waffen und Munition überschüttet. In den französischen Grenzorten steht eS au». als ob die Ziaeunerhorden sie durchzogen hätten. Ein tolles Durcheinander herrscht auf Strasten, Plätzen und in den not dürftigen Unterkünften. Neben zerfetzten Decken. Bratpfannen, Fellen findet man einen halben geschlachteten Ochsen und daneben wieder Bücher über Strategie und MG-Ladestreifen. Negrln Konferenz von Feavtos Fliegern verjagt Beratungen in Cartagena nn- Ma-rt- - Zwischen Wt-erstan- und Fluchtve-anken relcllnun«: zv-ftd>lck-011e»e Di« spanische Front nach dem Ende de» Rrieges in Aaralonien Bilbao, 12. Februar. Der bolschewistische Sender in Eartagena bestätigt das Eintreffen Negrins und del Vanos aus sowjetspanischem Gebiet. Die beiden Bonzen seien in aller Heimlichkeit in Cartagena angckommen, wo sie sofort eine Konferenz der mili tärischen Führer zusammcnberufcn hätten. Nationalspanische Flieger hatten freilich von der Konferenz rechtzeitig erfahren und überflogen das Rathaus, in dem die Beratun gen stattfandcn. Die roten Bonzen konnten nur knapp dem Tode ent rinnen, da das Rathaus von den nationalen Fliegern bombardiert wurde. Von Cartagena ans begaben sich Ncgrin und del Vayo nach Ma drid. wo sie mit „General" Miaja die Lage „prusten". Sie beschlossen, den Sih des Valencia-Vonzcnauö- schusses nach Madrid zu verlegen und Übergaben Miaja den Ober befehl zu Lande, zu Wasser uud in der Luft mit dem Auftrage, „den Widerstand bis zuletzt zu organi- fieren. Mit welch geschwollenen Phra sen die Sowjetbonzcn noch Eindruck zu machen versuchen, geht aus den Redewendungen hervor, in denen der rote Sender über die Reise und die Beratungen NegrinS und seines Begleiters berichtet. Da heisst es u. a., die beiden hätten sich „von der Begeisterung der Bevölkerung überzeugen können, den Wider stand bis zum letzten Mann sortzusetzen. Die Nachrichten darüber, ob Zentralspanten kampflos kapituliert oder ob der rote General Miaja sich noch zu einem Widerstand entschliestt, aehen nach wie vor auseinander. Auch in Madrid sollen nach Dar- stellungen der italienischen Presse die Meinungen geteilt sein. In einem ..Ministcrrat" sollen einige Mitglieder sttr die Nebcrgabe Madrids ctngctrcten sei», während andere sich für die Fortführung des Krieges erklärten. Kennzeichnend ist aber, dast der rote General Miaja es für richtia erachtet bat. sein Devot bei der Spanischen Kreditbank, das aus ge raubten Gold und Juwelen bestand, abzuhcben. Offenbar bereitet sich Miaja aus eine rasche Flucht vor. die er nicht vüne die notwendigen Gelder vornehmen möchte. In militärischen Kreisen Natioualspauien» verlautet, dast die Phrasen der bolschewistischen Bonzen über die Fort führung des Kriege» nicht ernst gemeint sind, sondern lediglich den Zweck verfolgen, eine vollständige Anarchie in Sowjetspanien zu verhindern. Ferner verlautet, hast Negrtn dt« Absicht habe, Unterhändler nach National- spanten zu entsenden, um über die „Bedingungen" der UeVer- gäbe zu verhandeln. „Krieg in Katalonien ist beendet!" Der nationale Heeresbericht meldet in eindrucksvoller Kürze: Die nationale« Truppe« erreichte« am Freitag alle Punkte an der trauzöstscheu Grenze zwischen Puiacerda «nd Port Bou. Der Krieg tu Katalonien ist beendet. Miaja nur Strohmann? Ligons vrsdtmoläuag «lor vrssänor Uaodrloktou Gibraltar, 11. Februar. Wenn auch der rote „General" Miaja als Oberbefehls- Haber und Diktator MittelrotspantenS betrachtet wird, so scheint er doch nicht der wirkliche Machthaber zu sein. Die» soll vielmehr ein gewisser Fernandez sein, der den Posten beS politischen OberkommissarS der roten Truppen von Madrid und Valencia tnnehat. Mit diesem Kommunisten häuptling hatte Miaja soeben wieder eine längere Unter- redung. Fernande- gilt alsbesondererVertrauenS- man» Dtmttrofs«, Blut un- Kattun In den letzten 50 Tagen hat sich das Schicksal Spanien» grundlegend gewendet. Kurz vckr Weihnachten verkündeten die englischen Zeitungen ihren Lesern, daß in Nationalspanien eine allgemeine Revolte ausgebrochen sei und dast Franco auf Mouate hinaus nicht in der Lage sein würde, einen militärischen Schlag zu führen. Als die Engländer eben da bei waren, diese erfreuliche Botschaft beim Frühstück ge- niesterisch aufzunehmen, begann Franco seine entscheidende Offensive gegen die Bolschewisten in Katalonien, die mit deren völliger Vernichtung beendet wurde. Nachdem jetzt selbst Stalin kaum noch auf einen Endsieg seiner Beauf tragten rechnen kann, hat man sich in London entschlossen, wieder mal „Realpolitik" zu treiben. Da» Pferd, auf das man grostc Summen gesetzt hatte, lahmt. Jetzt heißt es, zu retten, was zu retten ist, damit merr^ olck Lnglanck nicht auch hier wieder zu spät kommt. Dem erstaunten englischen Zeitungsleser, der sich aller dings seit geraumer Zeit daran gewöhnt hat, unverdauliche politische Ereignisse schließlich doch zu schlucken, bot sich vor ein paar Tagen ein ergötzliche» Schauspiel. Er las da plötz lich, daß Franco eigentlich ein tüchtiger Mann sei, daß die „ständige Unparteilichkeit England»" während de» Spanien- kriegeS ihre Früchte zu tragen beginne („Times"), daß Franco die Italienisch - deutsche Freundschaft liquidiert habe („Daily Expreß") — und ähnliche erfreuliche Dinge. Wenn dieser Leser bisher noch immer von -er Aufrichtigkeit, dem Weitblick und der Beständigkeit des politischen Kurses briti scher Zeitungen überzeugt gewesen sein sollte, wird er das Blatt fluchend in den Kamin und einen entrüsteten Brief nach Fleetstreet gefeuert haben. Aber die englischen Zeitungs- leser sind zahm geworden, sie glauben schon lange nicht mehr au die Qualität ihrer Informationsquellen — und vielleicht ist ihnen durch den verdammten Spanienkrieg irgendein Ge schäft kaputtgegangen, das sich jetzt möglicherweise wieder an knüpfen läßt. So nahmen sie die frohe Botschaft mit from mem Augenaufschlag entgegen, aufrichtig dankbar, dast der liebe Gott England doch immer wieder aus der Patsche hilft. Ganz ähnliche Hoffnungen erfüllen in diesen Tagen auch die Gemüter der verantwortlichen britischen Politiker, nur mit dem Unterschied, daß eS für sie diesmal nicht so leicht ist, den obersten Grundsatz jeder englischen Politik, den Grund satz der Grundsatzlosigkeit, in die Tat umzuschen. Die bösen autoritären Staaten haben nämlich ein gutes Ge dächtnis und besitzen die Frechheit, die Weltöffentlichkeit immer wieder an einige peinliche Vorfälle zu erinnern, die doch längst vergeßen sein sollten. So gab eS einen weltweiten Heiterkeitscrfolg, als die Londoner Blätter und der englische Rundfunk plötzlich nicht mehr von „Rebellen" einerseits nnd „Negierung" anderseits, sondern nur noch von „Nationa listen" und „Republikanern" sprachen. Dieser Um schwung geschah so plötzlich und so bar aller Skrupel, daß selbst den verbündeten Franzosen ein heimliches „Donner wetter" entfuhr und das „Oeuvre" mißtrauisch von einem „teuflischen Spiel" schrieb, das England gegenwärtig in Spanien betreibe. Ob so viel heuchlerischem „eant" bleibt denn auch dem ollen ehrlichen Hetzblatt „News Chrontcle", das zweieinhalb Jahre für die Unterstützung der spanischen Bolschewisten cingetretcn ist, die Spucke weg. Es macht seinem Acrger deshalb mit folgenden Worten Luft: „Gegenüber der heuchlerischen Behauptung, dast die britische Regierung durch ihr Eingreifen (zugunsten Francos) weiteres Blutvergiessen verhüten wollte, erübrigt sich jedes weitere Wort. Ein solcher Humbug (I) kann England nur den Spott der Diktatoren zuziehen." ES ist in der Tat ein starkes Stück, was man in London der Welt an Vergestlichkett und Gutgläubigkeit zumutet. Ob wohl Frankreich wegen der gemeinsamen Grenze immer hin ein lebenswichtiges Interesse an der Gestaltung der spani schen Machtverhältntsse zugebtlligt werden kann, hat es sich WIK KKINOktt «kUIk kin räciirirciisr Pionier oir errtsr im Vovovmont Leits 3 vis /üciircizs Xviturctiictatvr in Lciivvecten Leits 4 ferctinonci vorrcii rvm (-sc/äciitnir Leits 6 t>isvs Leigen — oitsr Xiang Leits 7 Visi -Ortzeit um »in Ltreictiiioir Leit» - kirern« Oien er cisr Loncizvirtrctiott ... Leits 12 ksriin vor cisr ^vtoovrrtsiivng Leits 17 vsr Lctirsitrtkck ^Ivrroiinir Leits IS „Lorrotrci,", cier ^lonn atm» t>isrvsn Leits 23 ösiiogs „Ober ctsm ^iitog" Leiten 2-/30 Lsiiag» ,^)i» 5noa unct iiire Weit" Leits 32
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