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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1939
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390315021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939031502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939031502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-15
- Monat1939-03
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Der Führe« in Böhmen und Mähren SeuMc Aumn I« Mm tlnmarWiett Berlin, 15. März M M?. -.Ä^ch^jL ' -.»8 ?'-d MH Gegründet 18S6 Dresdner »0 »ei nu vr ««jua»oed!chr S«i UgUch »weimoN^er KuMIu», ftet Hau» monatlich VM. i.»a, durch Postbetug ««. Z.»o einjchl. e»,41 Rpl. Vostged. lohne Poll,»IIeIiung»<,ebi>he> bei stebenm-I wbchent- Nchem verland. «injkl-Nr. IO Rp>.; auberhalb Dreaden» Berkaul nur mlt Moroenau»gabt Druck und Verlan i Llepsch L Reichard», Dresden A k, Mari««»» strafte )S/>2. Ruf252>I. Postscheck ioLS Dresden. Die Dresdner Vlachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de« Landrate« ;u Dresden, de» Schirdsamte« beim Vberverstche« rungsamt Dresden und de« Polizeiprästbenten in Dresden Der Führer hat Mittwoch vormittag Berlin verlassen, um sich zu »en in Böhmen und Mähren einmarfchieren-en Truppen zu begeben. -Vukn. Lcl>rrl-0Näkrch«nU Die Ankunft des tschechischen Staatspräsidenten in Berlin Das Oberkommando -er Wehrmacht gibt bekannt: Trotz vereister Straßen un- Schneeverwehungen befinden sich die deutschen Truppen in raschem Vorgehen. Fn -en Morgenstunden wurden Vilsen un- Slmütz besetzt. Truppen des Generals BlaSkowitz erreichten gegen s Mr Prag. Kurze Seit daraus sind die ersten deutschen Vorhuten auf -er Prager Burg eingetroffen. Auf dem Platz vor -er Burg stehen deutsche Panzerspähwagen. Bor der Polizei- dtrektion sind etwa zur selben Zeit drei Lastwagen mit deutschen Polizeiossizieren etngetroffen. Die deutschen Gicherheitsbehorden haben sofort die Verbindung mtt -en örtlichen Stcherheltsorganen aufgenommen. Das Prager Strahenblld Hal sich in den Morgenstunden des Mittwochs ungeheuer verändert. Mit Tagesgrauen erschienen auf den Häusern die ersten Hakenkreuzfahnen, freudestrahlende Ge sichter der Deutschen kündeten beredter als alles andere, dah die Stunde der Befreiung für die Deutschen Prags geschlagen hat. Die tschechischen Einwohner verhalten sich im allgemeinen ruhig. Die Prager Innenstadt ist überfüllt von Deutschen: die Schuljugend steht vor den Schulen. Meldungen über den Vormarsch der deutsche« Truppe« im Inner« des Blattes Proklamation -es Führers An das deutsche Volk! Nachdem erst vor wenigen Monaten Deutschland gezwungen war. seine in geschlossenen Siedlungs gebieten lebenden Volksgenossen gegenüber dem unerträglichen terroristischen Regime der Tschecho slowakei in Schuh zu nehmen, zeigten sich in den letzten Wochen steigend erneut gleiche Erscheinungen. Dies muh in einem Raume, in dem so viele Rationalitäten nebeneinander leben, zu unerträglichen Zu ständen führen. Als Reaktion auf diese erneuten Angriffe gegen die Freiheit und das Leben der Volksgruppen haben sich diese nunmehr von Prag losgelöst. Die Tschecho-Slowakei Hal damit aufgehört zu existieren. Seit Sonntag finden in vielen Orten wüste Exzesse statt, denen nunmehr aber wieder zahlreiche Deutsche zum Opfer fielen. Stündlich mehren sich die Hilferufe der Betroffenen und Verfolgten. Aus den volkreichen deutschen Sprachinseln, die der Grohmut Deutschlands im vergangenen Herbst bei der Tschecho slowakei belieh. beginnt wieder ein Strom von Flüchtlingen von um hab und Gut gebrachten Menschen in das Reich zu fliehen. Eine Fortdauer dieser Zustände muh zur Zerstörung der letzten Ordnung in einem Gebiet führen, an dem Deutschland lebenswichtig interessiert ist. ja das selbst über 1000 Jahre lang zum Deutschen Reich gehörte. Um diese Frledensbedrohung nunmehr endgültig zu beseitigen und die Voraussetzungen für die erforderliche Reuordnung in diesem Lebensraum zu schaffen, habe ich mich entschlossen, mit dem heutigen Tage deutsche Truppen nach Böhmen und Mähren einmarschieren zu lassen. Sie werden die terroristischen Banden und die sie deckenden tschechischen Streitkräfte entwaffnen. das Leben aller Bedrohten in Schuh nehmen und somit die Grundlagen für die Einführung einer grund sätzlichen Regelung sichern, die dem Sinn einer tausendjährigen Geschichte und den praktischen Be dürfnissen des deutschen und des tschechischen Volkes gerecht wird. gez. Adolfhitler. Berlin, den 15. März 1SZS. Alas-en heraus! Berlin. 15. März. Der Relchrminlster für Volksaufklärung und Pro paganda, vr. Goebbels, fordert die gesamte Ve, »ölkerung auf, aus Anlab de» Einmarsches der deutschen Truppen in Böhmen und Mähren zu flaggen. Auch die öffentlichen Verwaltungen haben zu flaggen. Reisesperre für V-Hmen un- Mähren Berlin, 18. Mürz. Der Reiseverkehr lSl«» ««b AnSreis«) in baS ««ter deutsche« Schutz -«stellt« böhmische ««b müh» rische Gebiet ist bis a«s weltereS ««sperr«. Der klein« Grenzverkehr a« der beutsch»böhmische« «»d dentsch- möhrische« Grenze bleibt i« bisherigem Umsa«g ««srecht» erhalte«. R««e «nSmeise für de« kleine« Gee«zverkehr «»erd«» z««tlchst »ich« a»S-«stellt. Auf dem Anhalter Bahnhof: von links der Aommanbant von Berlin Generalleutnant Seifert, Dr. Hacha, Dr. Lhvalkovskp und Staatsminister Dr. Meißner Grundsätzliche Lösung Mit der Proklamation des Führers hat ein- Entwicklung von geschichtlicher Bedeutung, die sich in wenigen Tagen dramatisch »«spitzte, einen Abschluß gefunden. Diese Proklamation be-eichnet ein Ende und einen Anfang. Zu Ende ist es mtt der Tschecho-Slowakei in ihrem bisherigen staatsrechtlichen Verhältnis. Die Ausschreitungen und sinnlosen Gewalttaten, unter denen in den letzten Tagen die nichttschcchischen Bewohner des Zwangsstaates zu leiden hatten, machten eine entschlossene und durchgreifende Lösung zur gebieterischen Notwendigkeit. Der wiedererstandcne Bcnesch-Geist mußte mit Stumpf und Stiel auSgerottct wer« den, sollte das Blutvergießen nicht ein unerträgliches Aus maß ««nehmen. Der Führer hat deshalb den Einmarsch deutscher Truppen nach Böhmen und Mähren an geordnet. Diese Truppen werden die von chauvinistischen, kommunistischen und jüdischen Kreisen gelenkten Terror banden und die hinter ihnen stehenden oder sie beschützenden Einheiten der tschechischen Armee entwaffnen. Gleichzeitig legt die Führer-Proklamation den Grund stein für eine Neuordnung im mitteleuro päischen Raum. Diese Neuordnung besteht in eine« „grundsätzlichen Regelung", einer Regelung, die die unhalt baren Verhältnisse in diesem Teile Europas endgültig stabili sieren wird. Es handelt sich dabei nicht um eine imperia listische Zwangslösung, die allein den deutschen Interessen gerecht wird, sondern vielmehr um eine Regelung, die auf einer tausendjährigen geschichtlichen Entwicklung beruht. Es ist notwendig, sich des geschichtlichen Werdens im Gebiet des bisherigen tschccho-slowakischen Staates zu er innern. Wer die Geschichte zu deuten weiß, für den ist di« jetzige Lösung ein organischer Abschluß. Selbst die tschechischen Geschichtsforscher haben nicht abstrciten können, daß das Ge biet Böhmens alter germanischer Kulturboden ist. In den Jahrzehnten vor und nach der Zeitwende erlebte Spiegel de; Seschellen; Deutsche Truppen überschritten am Dienstagabend die Grenze bei Mährlsch-Ostrau. Sie entwaffneten die tschechischen Truppen und stellten das Leben aller Be drohten unter Schuh. Der tschechische Staatspräsident Dr. hacha traf in der Rächt zum Mittwoch zu einer Unterredung mit dem Führerin Berlin ein. Morgens wurde ein Dokument unterzeichnet, wonach sich das tschechische Land dem Schuh des Deutschen Reiches unterstellt. Der Führer hat eine Proklamation an das deutschevolk erlassen, in der er verkündet, dah die Tschecho-Slowakei aufgehört hat zu existieren, und dah Deutschland die erforderlichen Schritte zu einer Reu ordnung in diesem Raum unternehmen wird. Am Mlttwochmorgen 6 Uhr gab Dr. Goebbels die Proklamation und den Befehl de» Führers an die Wehrmacht über alle deutschen Sender bekannt. Die Truppen des Generals Vlaskowlh erreichten auf ihrem Vormarsch in den Morgenstunden des Mitt woch» Prag. Der Führer ist bei den deutschen Truppen in Böhmen und Mähren eingelroffe«.
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