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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1939
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390327011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939032701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-27
- Monat1939-03
- Jahr1939
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1939
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Mersrn-Au-sab« Sir. iss Mvntag, 27. Mär» ISS» rretdkn« mit Abendautg. lO Rps.;aub«,h. Eacht. . mit Abendausgabe 1b Rpf., Sudetenland 10 Npf. kUIIAbtlMb UN^> dtA ^)Olizriprä^l^rneen tN Dresden Zwei Revolutionen begegnen sich Mussolini über -le europäische Sendung -er Achse Ligons vraktmolckung ckor Ijrosckusr Iknvkrloktoll Rom, 26. März. Aus Anlah des 20. Jahrestages der Gründung der faschistischen Kampfbünde fand in Rom ein groher Generalappell von 65 000 alten Kämpfern vor dem Duce des Faschismus im Forum Mussolini slalt. Die Abordnung des Reiches, mit Dr. Ley an der Spitze, und die Abgesandten der spanischen Falange wurden stürmisch gefeiert. Der Duce war, als er die Tribüne bestieg, der Mussolini aus den Tagen des Jahres 1922. In seiner Rede belonle er u. a. das unerschütterliche Fest - halten Italiens an der Achse Rom — Berlin und die Forderung Jlallens gegenüber Frankreich. Während der ganzen Nacht zum Sonntag zogen die Schwarzhcmden, die znr steter deS 20. Jahrestages der Gründung der faschistischen Kampfbündc aus allen Teilen Italiens in die Hauptstadt des Imperiums gekommen waren, in Nom ein. Der kalte Sturm blicS die ganze Nacht, und Regenschauer prasselten nieder. Es war genau wie einst, als die Lchwarzhcmdcn ihren weltgeschichtlichen Marsch ans Nom im Oktober 1022 antrate». Die .Kolonnen marschierten zum Ltadion des storum Mussolini, begleitet von einer zähen Jugend, die seit Tagen in Zeltlagern auf den nmlicgcndcn Hohen dieses Tages warteten. Am Sonntagvormittag hatte der Himmel ein Einsehen. Die Sonne brach hervor. Zum erstenmal konnte dir Menge über die nenerbante schöne Brücke, die die Stadtteile icnscitS des Tiber mit der User seite des Stadions verbindet, in das mit den Statuen der italienischen Provinzen geschmltckte Marmorstadiou einziehen. Mussolini hielt in seiner Rede nicht mit seiner Meinung über den Geist der Demokratie zurück, und oftmals unter brachen EntrüstungSsliirme und tausendfaches Pfeifen seine Bemerkungen. Aber wo es auf die staatsmännische Sprache aiikam, da klang die Rede präzis, eindeutig und gemessen. Als Mussolini von der Achse Berlin—Nom und dann von Zvauie» sprach, wandten sich aber tausende Augen zur deut schen und spanischen Abordnung an seiner Seite. Den bc- srcuudctcn Ländern wurden begeisterte Huldigungen dar gebracht. Ter Duce führte u. a. auö: „Kameraden der Kampfzeit! Alte treue Kämpfer der ersten und aller Stunden! In tiefer Bewegung richte ich Heine nach 20 Jahren, seit der Gründung der Faschistischen Kampsbünde, daS Wort an euch und sehe euch dabei tief in die Augen. Bor meiner Erinnerung stehen die vielen Tage, die wir gemeinsam erlebten, frohe, traurige, stürmische, dramatische, aber immer unvergcsiliche. Am 23. März Illi!) haben wir die schwarze stahnc der faschistische» Revolution entrollt, und damit die europäische Micdcrcrncucrung an gekündigt. Um diese Fahne scharten sich die Bctcrancn aus den Schützengräben und die Jugend von damals, um das Bolt von den verheerenden Zcrsctzungsthcoricn des Bolsche wismus und den verhängnisvollen Einflüssen der Welt von 1760 zu befreien, stür diese stahne fielen kämpfend als Helden im wahrsten römischen Sinn des Wortes Tausende von Kameraden in den Straften und auf den Plätzen Italiens, in Afrika und in Spanien, die immer in unserem Herzen lebendig bleiben werden. Der alle Kämpfer ist jederzeit bereit Es kann sei«, daft der «ine oder der andere die harten Ltnnden der ersten Kampfzeit vergesse« habe« mag (Z«rns: vargoS. LS. März. Die «ationalspanisch« Ossensive hat Sonntag» morgen bei Cordoba eingesetzt, nachdem sich herauögestellt hat, daft ei«e ««blutige Uebergabe des spanische« RestgebieteS ans der Grnndlage der nationalspanischen Bedingungen im Verhandlungswege nicht z« erreiche« ist. Die sowset» spanische« Unterhändler des Madrider Berteidiguugs» anSschusses hatte« «och längere Besprechungen mit de« nationalspanische« Beanstragte« gehabt, bei den ihnen ei« endgültiges Ultimatum General strancoS überreicht wurde. Bet Einbruch der Dunkelheit traten sie unverrichteter Dinge den Rückslng an. Wie man in nationalspanischen Kreisen am Sonntag seftstellt, war mit dem Abflug der sowletspanischen Unterhändler die Entscheidung, dab der spanisch« Krieg dnrch eine« letzten Wassegang beendet werden wird, gefallen, «ns nationalspanischer Sette betont man noch einmal, General Franco habe sich von dem Wnnsche leite« lasse«, überflüssiges Vlntvergieften z« vermeide«, wen« man sich znr Beendigung des Krieges aus dem Berhandlnngöweg« bereit gesnnben hätte. ES lei selbstverständlich, dass di« nationalspauische StaatSregiernng dabet keine« Angenbllck von dem Stand punkt abgegange« sei, eine eindeutige Sage in Spante« z« schasse«. Die Artillerievorbereitung de» Angrisse» war hur kur» aber intensiv. St« rourd« durch dts Lultwass« Niemals!). Aber die alten Kämpfer haben sie nicht ver gessen und können sie nicht vergessen lZurus: Niemals!). Es kann sein, daft jemand in der Zwischenzeit in ein behagliches Leben zurückgcsalle« ist, aber die alten Kämpscr stehen auf recht da und sind bereit, jederzeit das Gewehr in die Hand zu nehmen und wie sriihcr zu neuen Erpc, ditionen aufzubrechen. Der alte Kämpscr sagt den Allzu- Lngstltchcn, die hinter den steustcrläden stehen, daft die Rcvo- lntion nicht zu Ende ist, da sie vom Gesichtspunkt der Um formung der Lebensintcrcssen, des Charakters und der fozialen Unterschiede kaum begonnen hat. Ich lasse anderen die Ausgabe, die Bilanz ans aller Mühe und Arbeit in diesen 2U Jahren zu ziehen. Diese Bilanz ist gigantisch und dazu bestimmt, für Jahrhunderte zu bestehen. Man braucht nur daS Italien von lülv — unruhig, entzweit, vom Bolschewismus angesault, gleich einem besiegten, nicht aber siegreichen Lande — zu vergleichen mit dem Italien von heute, das geschlossen, kriegstüchtig, diszipliniert und imperial dastcht. (Stürmischer Beifall.) Man darf aber wohl heute daran erinnern, wie ost von dem dcmoplutokratischcn Lager in sich immer wieder über stürzenden Lügcnwelle» (Zischen und Pfeifen) dem be reits heute in alle Winde zerstreuten stumpfsinnigen Herden- viel, voranSgcsagt wurde, daft das faschistische Italien dem nächst, ja unmittelbar vor seinem ganz sicheren Untergang stehe, weil es in Afrika und später in Spanien verblutet sei und deshalb notwendig eine Anleihe brauche, die — wie Mussolini mit ironischem Tonfall hinzusügte — natürlich nur von England komme» könnte. (Ironische Zurufe.) Diese nnd ähnliche Dinge zeigen nur zu denilich, daft das faschistische Italien im Zeitalter des NundsunkS ebenso un bekannt ist wie der entlegenste Winkel des Erdballes. „Mein Wille kennt kein Hindernis i" Das verdient sestgchalten zu werden, stür unö aber ist es wichtiger, ivaö wir tun werden. Und wir werden cs tun, denn mein Wille kennt kein Hindernis und eure Begeisterung und euer Opscrsinu sind unverändert gleich geblieben. Ihr seid nicht meine Leibgarde (doch, doch!). Ihr wollt vielmehr die bcwassnete Garde der Kaschistischen Revo lution und des statistischen Regimes sei« (ungeheurer Bei» soll). Euer Ausmarsch, der den Höhepunkt des 20. Jahres, tageS der Gründung der Kampsbiindc bildet, findet in einem für das europäische Lebe« ernsten Augenblick statt. (Fortsetzung auf Seite 2) wirkungsvoll unterstützt. Nach Durchbruch der stront wurde diese nach allen Setten bin aufaerollt. DaS Ziel des An- arikseS ist bisher noch unbekannt, weil mehrere nationale Kolonnen in verschiedenen Richtungen in das feindliche Gebiet eingedrunaen Nnd. Ihr Vormarsch betrug in den ersten Stunden der Offensive bereits acht Kilometer. Der Wortlaut des Ultimatums DaS Hauptquartier der natlonalspanischcn Truppen richtete am Sonntagnachmittag folgendes Ultimatum an S o w j c t sp a n i c n: „Der Triumph der nationalen Trup pen in Katalonien ist von der ganzen Welt anerkannt worden. Sogar die roten Anführer waren gezwungen, die Ucberlegcn- heit der nationalspanischen Truppen zuzugestehen. Der Krieg Ist für die Sowjets verloren und die Ncbergabeihrcr Ba st tonen ist rin« Notwen digkeit. Nationalspanten hält alle Angebote aufrecht, in denen es groftzttgig Verzeihung versprochen hat. Der erzwungene bisherige Waffendienst in der Sowjetarmee stellt an sich noch kein Bcrbrcchen dar. Wir wollen aber nur Bcrbrcchcr von den Gerichten aburteilen lassen. Dagegen ist ein weiterer militärischer Widerstand ver brecherisch, weil er nichts anderes als unnützes Blutver giessen bedeutet. Die Ersordernisie des Krieges machen eine letzte grosse Offensive notwendig, die unwiderstehlich sein wird. Daher wird dir Bevölkerung in der sowletspanischen Zone ansgesorber«, keinen Widerstand zu leisten, fon« der« sich zu ergebens' Das vor Slltwa Zuschauern in stlorenz anögetragene Fntzball- Länderspiel endete mit einem knappen Siege der Italiener, der de« Spielverlaus auch »ollans entspkach. Ein »weites Länderspiel stihrt« in Disserdingen Deutschland und Luxemburg zusammen, das nur lehr knapp 2:1 von den Luxem burgern gewonnen wurde. In stranksurt a. M. konnte sich die repräsentative Mannschaft des Gaues Siidwest mit 2:1 gegen Italiens H-Mannschast be- haupten. Bayern gegen Sachsen unentschieden Das »wischen den Gaumannschasteu Bayerns und SachsenS l« München dnrchgesllhrt« Kuhballtressen endet« onentschieden I tl- MTSA JR 11 Leipzig behauplele sich I» de« Kämpse« -m die De»tsche Hantballmeifterschast setzte sich Sachsens Meister, MTS« IN 1l Leipzig, durch einen 11:1-Sie, über Hindenbnrg Bischosbnrg dnrch. Mi» dem gleichen Ergebnis besiegte Elektra Berlin die Els des SB Stettin. Guts Muts gegen BSV Chemnitz 2 :3 Das drittletzte «auliga.Pnnktspiel wnrd« von PS« Ehemnitz aus Dresdner Boden mit 8 :2 gegen Guts MutS gewonnen. (Aussührliche Berichte im Sportteil) 11 Ducs!" Das grosse politisch« Ereignis dieses Sonntags war die RededeSDuce. Sie wurde durch den Rundfunk in zahl reiche Länder übertragen. Ihre Bedeutung in diesem Augen- blicke wird durch zwei Momente gesteigert. Einmal: Im Norden ist durch Deutschland an verschiedenen Stellen unseres Kontinents Ordnung geschaffen worden. Die tschechische strage, die noch bestand, ist auSgcräumt, und ebenso ist dem Mcmelproblem ein Ende bereitet worden. DaS Interesse wendet sich daher wieder stärker dem Süden zu, dem Lebens raum des MittclmcerS. Zum andern: In diesen Tagen ist wiederum versucht worden, zwischen Deutschland und Italien einen Keil zu treiben. Gewisse gewohnheitsmässige politische Spekulanten in Paris streckten ihre Fühler aus, nm zu son dieren, ob nicht gegen Deutschlands Machtzuwachs ein An- einanderrücken Frankreichs und Italiens auögcspielt werden könne. Bon Kreisen deS Quai d'Orsay scheinen die Pariser Journalisten, die derartige Bcrsnchsballonö steigen liessen, hierzu ermutigt worden zu sein. Um ihre Meldungen glaub würdiger erscheinen zn lassen, versahen sie diese sogar mit ganz bestimmten Angaben und Rainen. So wurde als franzö sische Mittelsperson in Nom das Mitglied der französischen Botschaft, de Lagarbelle, genannt, das angeblich über gute persönliche Beziehungen zum Duce verfüge. Mussolini jedoch hat, wie inzwischen in Rom erklärt worden ist, diesen Diplo maten seit mehr als zwei Jahren überhaupt nicht gesehen und ihn auch vorher nur zwei- oder dreimal gesprochen. Immer hin hat die französisch-englische Geriichtcmacherct dazu bei getragen, die Spann u n g, mit der die Rede des italienischen Staatochcf erwartet wurde, zu erhöhen, und cs kann Nom und Berlin nur recht sein, wenn sie stärkste Beachtung findet. Der Gcneralappell der faschistischen Kampfbünde war ge laden mit jener Elektrizität, jener Lebhaftigkeit, jener Atmo sphäre der Kampfbereitschaft, die dem Hörer der Ucbcrtragung im Rundfunk entgegenfchlägt wie ein brodelndes, brausendes Meer. Aus allen Teilen Italiens waren znr Zwanzigsahr» feier die Getreuen des Duce hcrbcigekommcn, die mit Stolz und Freude auf zwei Jahrzehnte des Einsatzes zurttckblicken. „Sie find nicht der eine nick» der andere", hietz es von ihnen, „sie sind alle dieselben. Sie haben gestern marschiert, sie marschieren heute, und sie werden morgen marschieren." DNt lauten Rufen: „Hitler, Hitler" begrüfttcn die 65 000 die ein treffenden Vertreter der NSDAP: sie riefen: „Franco, Franco", als die Abordnung der spanischen Falange ihrs Plätze einnahm. Kampflieder klangen auf: die Takte der Giovinezza mischten sich drein. Dann scholl ein Sturm deS Jubels dem Begründer des Imperiums entgegen: „Due^ Duce, Duce!" Eine Hymne, feierlich wie ein Gebet. Und eine erhoben« Stimme kündet: „Parla tl Duce": Mussolini spricht! Kurz ist die Rede bcö italienischen Staatschefs. Aber jeder Satz ist aus Stahl geschmiedet und stellt eherne Leit- fätze auf. Klarer und unmissverständlicher konnte der Welt nicht gefügt werden, woran sie ist. Den „Faschisten der ersten und jeder Stunde" rief ihr vergötterter Führer zn, dass di« Revolution noch nicht abgeschlossen sei. Man fühlt« sich hierbei erinnert an die Ziele, die Mussolini bereits vor zwanzig Jahren in jener Versammlung im Gebäude der Industrie- und HandelSalltanz an der Piazza San Scpolcro in Mailand verkündete, in der die faschistischen Kampfbttnde begründet wurden. Sie sind seitdem kompromiftloS verfolgt worden. Dem Italien von lvlS, in Parteien aufgespalten, vom Bolschewismus insiziert, stellte Mussolini das diszipli nierte Imperium von 1939 gegenüber. Aus dem Kriege Ist der FafchtSmuS hervorgegangen, und .Flieg' tk ketu Besinn -er nati-naffvanWen Offensive bei Lor-eba Gn-vültlveS Ultimatum Framos - Jubel in vom roten Mob befreiten Ortschaften Llgsns vraktwolcknug ckor vroacknor llaobrtoktou
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