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Dresdner neueste Nachrichten : 05.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193509054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-05
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.09.1935
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Pis reizendste F^au komtlll »US äor 2eit RisM»roks / Von k^ITL SÜVLklR ». Hortsetzung Und nun ssllk unssrs IVillgilsrisr Kau« t «peisezimmer utztrüist 8 IBlttmSNttMen. Manometer an d. Srv. b. -auptstr.» u. io MM«! Zpsiss-Xsttoffsln gslbklslscklg SLL SLkaat, M',- lrbmMflril irriett Z prorsn« Kobalt In ßstarksn raer PSoto.Eastelt.. SLS v«ne»n»enb«u t^vktdM «ek>««.. «KM «ankltmlttM kllcr, u. -U R -1ÜL «rv. ». vl. ,.o.L0utl«nttt.«4. «Ächen-Krank« Wi>N«N veksestieaenes heiraten Vt.tk.iu ßä.10000 ßiauptgo«. sisusgesucste Velicstieöenc; /^bgads nut an Lsnoassnaotiastamitgiiscior f^ I t g I I s c! kann j s ck a r varctsn «er, «tnkayuer sfüljio, i»1U8lK in8tiuisti>l>tt! MK.« Au» Nachlatz «r?.', «.'i »*».. m-d. KI, bist. tu vi, Kam«n»«rrtr.8st.8 «MWmMk MM ». t»s M. an. tzretdank. Zteael- pslsumeii 17 U> ait»,r» r n »«»»»«tt.I1 Itllvloi'- vsmon-msiasl' lük clsu k-lstb8t auss.,1Kreb.1NuS- »I«bt..4Polsterstst., 7 re«. 285.- 1 Schlafzimmer sckwereBerarbelt., Lchr.m Jn.-Sinr., Arflierkoin.. 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Saals mit LevN-cIvNN0rN. fraitog »piolt Wv II-l.0 »lerusSt. Nriiulei« lucht naturlteb. Herrn zu aeinein« sam. Nanderun- acn «w. Heirat keiinemiilern.css. unter -« N liNSl" an d. Srv. d. Bl. verbraultittgenolseulchafl Ottöütll -o'M i. Vo,— Kaul« aetraaen« Wintermäiitel Jackett- u. Smok.» «rl,,.Psa»ds<heln«. Webera.ir.l.28S24 1 lack, «itckx. mod. Vltset» m. «ulwt.. «t.. I. n^ ,2'i M. bar. vk. tlichlerei. Voiitlenslr. 1». laa irlllsaldg Sollt, SIId»r lrank» tu«. «or»«r, lenakkairtr.ia. vornan» - rau,«» Buchliibruu« Steuerlach. u. Re. villon. erLvromvt u. btü. «lelner«, MorlvNr. 5. * »I« llaukan dllltal I' ltüM 1°«Ä" ULliislr.^U lSveim.;», «»lliollil, 0r.-I.rdi. r,«»«ir.i».tit.r„t»», »„eil >«r ls>«>I>ot«ed. LS'dLÄLL??' Wchen «ii«. m.«llbll«r.. Nulwlcht.,6tl..neu, Sretberaer Pl. 21. «iLL" KAMA "!°n°i'n«i le^vrtw. «eael. Äfi^aufir, 1, >, °0b,Kro,?S,7bÜ Piaternisl.ld.l.T,. I««»«.—,«»>., Men, Mi>ut« lill.,»u verkaulen. Uae . „Mattave. MK vsrgou »SUN« po»i!pl»tr Sie sprachen miteinander. Oft hlrlf er ihre Hand in der seinen. Er wollt« hundert Ding« von ihr er« fahiciu Jod« diirini^teit aus ihrem Leben interessierte ihn. Sie sträubt« sw» zuerst, ihre klösterliche Erziehung war aller Vertraulichkeit im Wog«, aber unversehen« wurde sie doch so lebhaft, daß sie über sich fast erschrak. Ist «S denn vorstellbar, daß wir uns gestern noch gar nicht gekannt haben? fragte sie sich. Wenn Gäste in die osfcne Tür kamen, fielen sie beide ohne Verabredung in eine kleine Komödie: er wie» in ein Notenblatt, das aus dem Klavierpult lag, und sie ließ irgendeinen Akkord erklingen, «in paar leis«, suchende, sragcnde Klänge, und sie sprachen dabei möglichst sachlich über musikalische Dinge. Die Stören- sriede traten dann meist rasch wieder zurück. „Nun ist es also heiliger Ernst zwischen uns, Kathy", sagte er und beugte sich tief aus ihre Hände, um sie beide zu kiesen, „wir werden Mann und Krau." „Dann muß ich also von den Ursulinerinnen weg? Ach, Nikolai, eigentlich ist es schade, daß du nicht zu mir kommen kannst!" Er lachte. „In dein weißes, unschuldiges Kloster- stübck>en? Zärtlich streichelte er ihre Hände. „Dort würdest du mir auch das Notturno auf dem schönen Flügel spielen?" „WaS du willst! Alles! Alles könntest du von mir verlangen!" „Ach, Kathy, ich glaube, ich halte so wilde Wnirsche, wie sie in einem Klostcrstübchen noch nie erhört wor. den sind." Sie sühlt«, daß ihr das Blut wieder in die Schlä fen stieg. „Du sollst einer der umworbensten Garde offiziere von Petersburg sein, sagt Tonte Dorothea, und du hättest schon wahre Romane erlebt. Wie wird das nun alles werden? Weißt du: ein bißchen fürchte ich mich vor Petersburg." „Meinen Urlaub können wir immer hier in Fon- taineblan verleben, wenn du willst. Auch unsre Kitt- terwoclicn." „Hier im Schlößchen?" Sic sah sich um. „Aber dann dürfen nicht so schrecklich viel« Menschen hier sein wie heute!" Lachend preßte er ihre Hände. „Nein, gaziz gewiß nicht! Kathy: wird «S lange dauern, bis wir di« Ein- wllligung von deinem Vormund bekommen? Wir wol- len bald heiraten, sehr bald." „Darüber wird Tante Dorothea entscheiden, glaube ich. Onkel Peter überläßt es ihr gewiß." In diesem Augenblick stolperte Sergei ins Zim mer. Es war fast dunkel geworden,' er vermutete nie- mand hier und erschrak, als er das Paar vor dem Flügel sitzen sah, an dem die Kerzen noch nicht -rann ten. Ans der Gesindetrcppe, die er benutzt hatte, nm vom Boden ans unbemerkt zu den GesellschastS- räumen zu gelangen, war er seinem Kammerdiener begegnet, der ihm in aller Eile über die wichtigsten Nettigkeiten Bericht erstattet halte. „Ist «S wahr, daß es Krieg gibt?" fragte er den Rittmeister hastig, noch ganz verstört, in erregtem Flüsterton. .^Krieg?" wiederholte Orlow ungläubig.,Liier sagt da»?" „Vertraulich erzählen sich's die Gäste, die aus dem Jagdschloß hcrübergekomnien sind. Drüben, beim Kai. ser, soll man schon ganz offen darüber reden. Es gehe wieder los mit den Türken. Zar Nikolaus werde diesmal das ganze Heer mobilisieren, um den Un- gläubigen endlich Ernst zu zeigen." Der Rittmeister hatte sich erhoben. „Ta müßte doch mein Ehef zuallererst darum willen?" „Ihr Ebef ist noch auf der Jagd, hörte ich, Nikolai Alcresewiksch: er kommt erst morgen nach Paris zu rück. Aber sicher erhält er in den nächsten Tagen seine RUckberufung nach Petersburg." „Teuerster Troubetzkoi, das ist doch ausge schlossen —!" „Sämtliche russischen Offiziere werden aus Paris abreiien müssen!" Nun stand auch Kathy hastig auf. „Oh, mein Gott! Schon?!" Da sah dte erfahrene Herzogin ihre verträumten Lugen, ihre erhitzten Wangen, ihre in Unordnung ge- raten« Frisur. ,Lathy —!^ Sie schickte die Bedienung mit kurzem Wink weiter und faßte ihre Nichte bei der Hand. „Nikolai Orlow —?" fragte sie hastig. Ach, Tante Dorothea, ich glaube, er wird zu dir kommen, um dich zu fragen. . . Aber ich weiß selbst nicht, wie das alles gekommen ist . . . Ich soll seine Krau werden — denk nur! Aber seht, zwischen den beiden Tänzen, soll ich ihm das Notturno spielen. Wäre daS wohl möglich?" „Du kleines Klosterfräulein, du bist ja ganz ver- wandelt! Weißt du denn, -aß Orlow einer der um- wovbensten Gardroffiziere von Petersburg ist? Er hat schon wahre Roman« erlebt, mein Töchterchen!" „Er ist ein schöner Mensch. Und auch ein guter Mensch, glaub« ich." „Sehr verwöhnt, fürchte ich. Der will verstanden und gelenkt sein. Wie «in edles, sungrs, feuriges Pferd. Traust du dir da» zu? Du bist fa noch gar nicht auSgesührt." Sic brach rasch ab, weil sie Exzellenz Revard kommen sah. „Ich hatte Ncvard gebeten, nach Serges Umschau zu halten." Mit ein paar geschickten Griffen bracht« sie Kathys Haar in Ordnung. „Bleibe im Hanf«, mein liebes Kind, damit ich dich finde! Wir müssen lib«r all das sprechen. Was soll ich bloß deinem Vormund schreiben . . .? Ah, meine liebe Exzellenz Revard, ich habe Ihnen ein kleines Amt anzubieten: wollen Sie für ein paar Stunden mein Haushof meister sein? Zum Diner kommen Gäste au» dem kaiserlichen Jagdschloß, und ich habe niemand, der mir sie empfangen Hilst. Der gute Fürst Troubetzkoi ist spurlos verschwunden — Sergej Troubetzkoi —, Sie wissen: den e» dilettiert, hier den Vorhang aufzu ziehen, wenn «S um Tanz und Kartenspiel geht..." Kathn fand Gelegenheit, unbemerkt in ihr Zimmer zu schlüpfen. Schwester Berthe hatte «S verlassen; ge wiß war sie zur Abendandacht in die Kapelle gegangen. Bor dem Trnmeau blieb Kaihy stehen. Sie erschrak über ihr Au-sehen. Die kleine Zofe Octavie war ihrer Herrin ans dem Treppenhaus gefolgt. Als Helle Pariserin merkte sie sofort, ebenso wie die Herzogin, die bedeutsame Ver- Änderung, die mit der Prinzessin vor sich gegangen war. Hastig holte sie Kamm und Bürste vom Toilet tentisch. „Gut, daß Schwester Berthe die Prinzessin so nicht sieht", sagte sie, vertraulich flüsternd, ,/sonst würde sie fragen." Sie begann ihr« Arbeit mit ge- schickten, leichten Händen und lächelte ihre junge Herrin im Spiegel an. „Ich frage nicht, denn ich weiß." „WaS weißt du?" stieß Kathy fast schuldbewußt aus. „Nein, nein, ich weiß nicht — ich denke-mir bloß!" Die kleine Pariserin Hob Brust und Schultern in einem tiefen Atemzug. „ES muß wunder-, wunder schön sein!" . . . Während dir Dinergäste sich einstellten, dun- kelte es. In allen Schloßräumew wurden die Kerzen angezlindet. Kathy faß mit Nikolai Orlow im Blauen Zimmer am Stutzflügel, der so verstimmt war, daß sie sich nicht entschließen konnte, darauf zu spielen. S ubellubl tk, lchwere Läuten f. Blattvllan,cn u. daß 8. in. Klicken, weih, S»ii.I»»M., Wascht.m.Mann. IS. 2», Nacktt. ab 8. Blichcilchrk., eckt Nnbb., 58, Stlible m. Robr ab », RclormbkUlt. in. «nslao. 15—.1» M.. Triwi.-Dvlkaei IN 11.1» M., Tevviche 18 M.. 2 Kaltenmatravkn »nI. 18, Rolllckräittwen, lckwar, ool„ 25. 1 Nubb..Lalons»ik, f» M., Scktvsa »». weiße Bank-Trube 2». Irisier- toll., weiß, 12. echt Siche «5. n. a. ni. Möbel-Zenker Zinzendorfstraße 2 b. Part, Tel. 18 71«. Wäiche.K.leidickrk. 9W8 Erv. o. Bl. e/a/sa r,», 1», rr Zkoi/ko S t/dr WIWIIWMIM It. Vsrorcknung vom KO. ckunl 1SSS XkI'toNUMKvKlLg MaUzr-So 21X17 em, 10 glatt »tarlr 50 M»ti«rS0e 32X20^ em. 32 m»»t »tarie 75 mmcid-ö.i>lWllMM gi.ttzrSV« 32X2» am KkuDonumsvkIsg 21 Matt »i.rk !.I0 ksppdanli 4» »i.tt »nuk 2.10 Kleiniak.. alles in beit. Zustand, an Privat « ,» verkaulen. Bon W12 ,äal. tz»»««rltt.7,1.lk», Mz'uaid w »<! N»»m»»a. VI»»»»I, ki»r»», Nraai», OUs »»»rlalill » »» »» »MW. Fteenbery Vrssösn-A. W»öluNsr8tlLSs44 aimsn- msimo» in Vioil» u. Saum- «oll», »nnlstan »ck. ainnliian «I, Sotiian, yiaivst a. iMtnastman. Kaur ».»», 0.15 0.55, 1.00 MvMM» Ko»un»tr»«» eoN» »mmonatr. reine tVoile.aoarterdun- t«r strafen mit tVeitea- /II «iosatr, Or. 42 ,^LlL» «M reine IVoli«, mit Meillem 7III unckt»rbIz.ktv»t»,Or.42 W Variangan Si» dltt» 8o»t«nln» mainun nauun Nlidiur-Nalaioa -.«vallfU.anß.- arm ulst, ver- Aron« -*.» 1 Jahr Sara'nti« HtM van an L.Beramun SS' Sergej hatte im Halbdunkeln in einem Schrank, fach gewühlt. „Da liegen doch Dutzende von Karten spielen! Ich wußte ia, daß alles an seinem Platz ist. Aber ich war nach dem Frühstück so entsetzlich müde geworden, und da habe ich cs gemacht wie Seine Majestät . . . Ja, der Kaiser zieht sich nach Tisch doch auch in sein« Prtvatgemächer zurück, um in der Slille zu arbeiten . . Diener kamen mit langen Wachslichtern, um di« Kerzen anzuzünden. In den anstoßenden Sälen weil ten schon viele neue Gäste. Exzellenz Revard halte daö Geschäft des VorstellcnS übernommen. Kathy mußte sich eilen, um an dte Seite von Tante Doro thea zu treten. „Wenn es keine Tatarennachricht ist, daß wieder Krieg gemacht wird, Kathy", sagte Orlow und hielt sie sest, als sie an ihm vorüberkam, „dann miisjen mir unsre Hochzeit noch viel, viel mehr beschleunigen!" Sergej glaubte, nicht recht zu hören. „Ihre Hoch- zeit, Nikol»! Alexejewitsch?" Er deutete aus Kathy. „Mit meiner Nichte? Aber — aber Sie sind ja noch gar nicht verlobt!" Orlow umarmte ihn plötzlich und küßte ihn nach russischer Sitte aus beide Wangen. „Ja, mein lieber Troubetzkoi, mährend Sie in Ihren Privatgemächern in aller Stille gearbeitet haben, ist hier das Schtckkal tätig gewesen. Für mich unsagbar gnädig und liebe- voll. Ich werde Ihnen siir Ihre Deseuneretnladung jedenfalls Zeit meines Lelttns dankbar sein." Kathy wandte sich in der Tür noch einmal halb zurück. „Hast du eigentlich gewußt, Onkel Leracs, was für ein reizender Mensch Stikolai Alexejewitsch ist?" Sie warf ihrem Verlobten noch einen strahlenden Blick zu, daun mischte sie sich rasch in einen Zug von Gästen, die auf den Kristallkroulcuchtcr zuschrilten, unter dem die Gruppe mit der gnädig lächelnden Her zogin stand. . . . Auch zu den weiblichen Gästen mar das Ge rücht gelaugt, daß es -mtsckxn den Russen und den Türken wieder einmal zum Kriege kommen sollte. Aber das war so weit von Paris entfernt, daß es ihr« Gemüter nicht sonderlich erregte. Viel spannender er schien ihnen das- Liebesspiel, das sich au diesem bunten Nachmittag Hier in ihrer Mitte zu entwickeln begann. Der jung« Fürst Orlow, über dessen Petersburger Abenteuer manckierlei getuschelt worden war, als er in der Pariser Gesellschaft austauchtc, hatte die Auf merksamkeit der Damen am Hose Navolcous auch durch seine besonders ritterliche, ja, ausfallend schön« Erscheinung aus sich gelenkt, lind er galt für klug, für begabt; mau sagte ihm eine große Karriere im Gcue- ralstab voraus. Seltsam, daß nun seine Wahl aus dieses noch ganz weltfremde Klostersräulein gefallen war, die klein« Prinzessin Troubetzkoi, von der man nicht viel mehr wußte, als daß sic — beinahe — vor Kaiser Napoleon Klavier gespielt hätte. Tas junge Paar war viel beobachtet worden, ohne eS zu ahnen: bet der Frühstückstascl. beim Tanz auf der Terrasse und im Gelbe« Saal, bei deu Spazier, gangen im Garten und im Park. Beim Diner war man sich bereits darüber einig, daß die Herzogin am heutigen Abend noch die Verlobung anküudigen würde. Exzellenz Revard wußte indes verschiedene ver trauliche Auskünfte in dieser Angelegenheit zu geben, di« kein« ganz so glatte Regelung erwarten ließen. Der Vormund der Prinzessin sei ja überhaupt noch nicht eingeweiht, und ohne seine Zustimmung würde die Herzogin kaum einen offiziellen Schritt unter- nehmen. Der Fürst Troubetzkoi nur -er bekannte Gouverneur von Smolensk, ein strenger alter Ossi- zier, der sich wohl auch in Familiendingcn nicht über- gehen lassen wollte. Nun sei gar noch der abenteuer liche Plan anfaetaucht, die Hochzeit ohne jedes vor herige Aufgebot zu begehen, angeblich, weil ein be sonderer Ausnahmezustand in Rußland dies ermög lich«: die Ueberfiihrung deS Heeres auf den Kriegs fuß. (Aortstbuna folgt) Der »ItUrlse Jn»alt de» RomanS: Pari» im Jabre 185». Dte verwaiste rutstsck« Prlniesstn Katho Droubebkol, jetzt 18 Jabre alt, wirb in einem Kloster »u Fontaine bleau erzogen. Sie ist eine hockbegabt« Pianistin. Bei einem Emvkang, den ihre Tante in ihrem Pariser Palais gibt, spielt sie »um erstenmal vor einer größeren chescll- ickaft. Der iung« GardeossiKer Nikolai Alerejewltsch Orlow verliebt tick in sie, kommt einstweilen aber nur mit ihrem Onkel In» Gefvräck. Der löst ibn »um Srlib- stück in» Scklöbcken Troubetzkoi nack Jontainebleau ein, »u dem auck Satbu erlckeint. «u» dem kleinen ftrtihstiick wird durck besonder« Umstände ein Diner mit »wölk Gälten. Trotzdem findet Orlow Gelegenbest, der Prtn- »esst» Katbv eine Liedeserklärung »u macken. Kathy antwortete: „Ich weiß es nicht, Nikolai Alexejewitsch. Es ist jetzt so viel aus mich eingestürmt. Ich muß mich erst wiederfinben." „Aus der Terrasse spielen sie zum Tanz auf. St« sind mir zwei Tänze schuldig, Prinzessin. Und da- -wischen höre Ich noch einmal das Notturno. Ja? Ich bitte Sie herzlich!" „Oh, ich werde eS nicht spielen können! Meine Hände zittern . . „Mein Gott, die sind ja eiskalt? Arme Katha- rina!" Sie stand vor ihm still, überließ ihm beide Hände, die er küßte und an seine Wangen preßte, um sie zu wärmen. Ein« wunderbare Seligkeit überströmte sie. Aber sie fühlte, daß ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Nein, ich weine nicht!" verteidigte sie sich so- fort und versuchte zu lachen. „Sie sollen auch nicht ,Arme Katharina zu mtr sagens Ich fühle mich nicht arm, nicht unglücklich. Und wenn Sie meinen Namen auSsprcchen wollen, dann sagen Sie lieber „Kathy' zu mir! So höre ich mich noch manchmal von der Stimme meiner Mutter rufen. SS kann so herzlich klingen. Ach — nun lachen Sie mich aus?" „Kathy —!" sagte er flüsternd. ,Fathy —l" wieder umfing und küßte er sie. Ein neuer Taumel erfaßte sie. Dte hätte jauchzen und schluchzen mögen zu gleicher Zeit. Da sich Stimmen näherten — die Schnarrstimme von Exzellenz Revard klang scharf heraus —, gingen sie rasch bis zum Ende der Konifcrenallee. Dort bog Kathy um die Hecke des Rosengartens und lief ins Haus. Atemlos blieb sie auf oer Treppe stehen. Au» dem Gelben Saal kam die Herzogin, in ihrem Gefolge der Kammerdiener, die Hofmeister!« und ein paar Jungfern. „Wir suchen Sergej. War er nicht draußen im Garten? Niemand findet die Spielkarten. Weißt du zufällig, klein« Keckhy, wo sie hier im Hause verwahrt werben?" Die Herzogin lacht«. „Wetten wir. du hast keine Ahnung? Und du sollst doch hier selbst «lnmal Hausfrau sein, klein« Kathy! Aber gewißivirst-du noch Hundert andre Dinge suchen, ohne sie zu finden." Kathy war noch viel zu verwirrt, um richtig ans- warten zu können. „Hundert andre Dinge?" fragte sie schluckend. ßä. S7S00 6o«inno me«kH8. «Mim 1IIIIIIIII«,ttI!MlIIIIUIII!IIIttIIIIIU«I!tt1»II!!UttIII1I!MIIIIIttMttttttI1II!!!I!IIINIIII1ttIII1 63k. liskukig 14. Lspl. 35 In aiion l-ottsiio- unck ckurok Plakats konntiicsi gsm. SsscßSttsn ru tiabsn. llaiinllionßl» kö. tiokbauir, llkiäin, lottitiig., Nll1I1l1''ö11l, In,»siö,nöanß, vr—öin , I Mavtel.Anzil«« v. t»M.. Hos.TJaiken v. 2 M.. kederbet- ttu 10,15. Kisten 2, MeminlnaNr. 5. " IBetonmWer 15N Ltr., los. »u verkf. A. Ruliia, Grokbartbau. *
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