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Dresdner neueste Nachrichten : 05.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193509054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-05
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.09.1935
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Sette 4 Dresdner Neueste Nachrichten Aus Stadt und Land Nr. 207 Donnerstag, 8. September 1935 „Dresden voran!" Heute Mittwoch vormittag hatten sich die LOO po litischen Leiter, die zusammen mit einigen Hitler, jungen — nämlich einem Teil derer, die die Berbin- dniigSleule zwischen HI. und Partei sind — den Marsch block Dresden bilden, ans dem Adols- Hitter-Platz znsammengcfundcn nnd vor dem Opern- Haus Ausstellung genommen. Freude lag aus allen Gesichtern, die Freude darüber, mit zn denen gehören zu diirsen, die in Nürnberg rwr dem Führer -en Kreid Dresden vertreten. BInmen schmückten das braune Ehrenkleid aller, und immer wieder konnte man beobachten, wie au- der grasten Menge der Volksgenossen, die den Platz umsäumten, Jungen und Mädel mit Blumensträußen zwischen den ab sperrenden Kameraden durchschlüpslen, um dem Vater noch einen Blnmengrnst mit aus den Weg zu geben. Die LA.-Kapelle Veil und -er KreiS-Spielmann». zug erfreuten durch schneidige Marschmusik, während zwei .lüge des Ltreiscndieiisle- der Politischen Leiter dir neue Kreissturmsahnc einholten. Kurz nach deren Eintresscn erschien Kreisleiter Walter, nm sich von seinen nach Nürnberg marschierenden Kameraden zu verabschieden nnd die neue Fahne zu weihen. „ES freut mich", so betonte er, „dast die Vevöl. kerung an dem Marsch nach 'Nürnberg einen derartig starken Anteil nimmt. Das darf euch stolz fein lafsen, aber es legt euch zugleich auch die Verpflich tung auf, stets so zu handeln, dast ihr eurer Vater stadt würdig seid!" Dann gab der KreiSleiter die Parole für den Marfch: „Dresden voran!" Tiefe Parole gelte für den Marsch und auch für den Aufenthalt in Nürnberg, lind sie soll auch vor dem Führer er klingen. Selbstverständliche Disziplin und Einjatzbereitschast sollten die Parole Vie Parole -es Kreisleiters für -en Nürn-ergmarfch« bekräftigen. Allen, die neben ihnen marschieren, müßten sie ein Beispiel rückhaltloser und restloser Kameradjchast sein. Und bet der Rückkehr müsse feder von sich sagen können, er habe in schlichter Pflichterfüllung das getan, was er habe tun können. „Ihr seid", so fuhr KreiSleiter Walter fort, „unter Zehntausend«» aus Dresden auserwählt worden, Eure Heimatstadt zu vertreten. Deshalb gebe ich Euch als äußeres Zeichen eine Fahne mit, auf deren Spiegel nicht- weiter steht als das Wort Dresden! Diese Fahne, die wir heute weihen, ist eine Ange« lcgcnhcit der ganzen Landeshauptstadt. Ich will, dast sich nm sie das ganze ÄrciSgebict sammele — alle Menschen, denen diese Fahne Sinn, und Wunschbild ihres eigenen Lebens ist. Unter ihr soll es keinen Unterschied geben von Rang und Wür. den, von Ständen und Klassen, von Gehalt- und Lohn einkommen, keinen Unterschied der Uniformen oder der Zugehörigkeit bzw. Nichlzugchörigkcit zur Partei. Diese Fahne soll sein eine Fahne derVolksge. m cinschasi und des Begriffe- Nationalsozialismus, der jedem zu eigen sein kann, unter dessen Nock ein Herz für Deutschland schlägt." Der KreiSleiter er. mahnte dann seine Kameraden, das große Erleben -eS Marsches nnd des Parteitages der Freiheit sich für ihr ganze- Leben zn bewahren und weihte die Fahne mit dem Gedenkspruch: „Rückhaltloses Vertrauen und sanatisches Kämpfer, tum gestalten das Dritte Reichl Die Fahne soll sein ein Zeichen der VvlkSverbunden- heit und der Einsatzbereitschast für den Führer und die Verkünderin eines glücklichen Deutschlands." Nach Schluß -er Feier marschierten die Politischen Leiter unter Voranlritt der Kapelle und des Lpiel- mannzuqcS durch die scstlich geschmückten Straßen der Stadt zum Hanptbahnhos. Gegen die Dunkelmänner Gauleiter Höver in der Sporthalle an der Hans-Schemm-Allee Man sann den Kamps gegen die Dunkelmänner der Zeit wohl nicht wirksamer führen, als dast man ihrem verneinenden Geist ein lautes bejahendes Be rcnntnis zum Führer entgegensetzt. Der Gauleiter und Rrichsstatthalter Nover lOldenbing) sastte die se- Bekenntnis in der mächtigen Kundgebung, die die Partei am Dienstagabend in der großen Sporthalle an der Hans-Schrmin-Allec veranstaltete, tn die Worte zusammen: „Die Vewegnng Adolf Hitlers ist rin Bekenntnis zu den ewigen Gesehen der allmächtigen Lchöpsuug." Diese Versammlung hinterließ einen tiefen Eindruck. BiS zum letzten Platz war die weite Haler gefüllt, die durch Fahnen und grünen Lorbeer ein neue-, freund- lichereö Aussehen erhalten hatte. An- den« großen Mittelfeld vor der hohen Tribüne grüßte das Bild des Führer-. Zahlreiche Ehrengäste, Vertreter der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes, der Behörden hatten sich eingcsundcn, alle Gliederungen der Partei waren vertreten, so daß die Halle ein ungewohnt fest liches Bild bot. Die Etandartenkapell« IM spielte vor Beginn der Kundgebung und freudig stimmte die Menge ein, sobald die alten Soldaten- und Kampf lieder erklangen. Lebbast wurde der Gauleiter Rover begrüßt, als er mit unserm sächsischen Gau leiter Marti« Mntschmaun in der Halle erschien. Ter KreiSleiter Walter sprach kurze begrüßende Worte, in denen er mit Befriedigung aus den trotz ungünstigem Wetter überaus starken Besuch der Ver- sammlung hinivies, der der Bedeutung deS Thema» entsprcche. Dann nahm Gauleiter Höver das Wort. Er sprach davon, daß cs gewiß auch in Dresden Leute gebe, die sich ärgern, daß eine solche Kundgebung siattsiudct. Aber'ersreulichcriveisr handle c- sich nur um eine verschwindende Minder heit. Es seien die Leute, die dir Große -cd neuen Deutschland noch nicht ersaßt haben. ES sei zwar be dauerlich, daß über diese- Thema überhaupt »och ge sprochen werden müsse, aber das geeinte Volk wird auch mit diesen Leuten fertig werden. Diese Dunkel männer versuchten, den deutschen Menschen tn seinem Glauben an Adolf Hitler irrezumachrn, nur in der Hoffnung, dast die Bewegung eine- Tage- abtretcn werde nnd dast sie wieder die Macht In die Hand be kämen, mit der sie fünfzehn Fahre nicht» anzusangell gewußt hätten. Oder sie redeten gar von einer Aus- jpaltnng der Partei in einen rechten nnd einen linken Flügel nnd eine Mitte. Diese Menschen sind, so cr- klärte Rover, entweder dumm oder sie reden mit Ab sicht. um die Bewegung zu schädigen oder zu dissa- Mieren. Ihnen sei gesagt, daß Führer und Partei ein unteilbare» Ganzes sind. Wer die Vewegnng angreist, greift den Führer an. Der Nationalsozialismus hat die Macht erobert, er weiß aber, daß es mit der Mache nicht getan ist, daß vielmehr hinter ihr ein starker Wille stehen muß und hinter diesem starken Willen das gesamte Volk. Alle Kräfte müssen mobilisiert werden, eine Spaltung läßt der nationalsozialistische Staat nicht zu. Es ist ein Frevel, zu behaupten, daß nichts erreicht sei. Rover erinnerte daran, dast -te Schranken der Klassen und der Länder niedeigerijscii wurden und daß Deulschland wieder die Wehrho heil erlangt hat. Das sind Großtaten, an die nichts von dem heran- znreichen vermag, was die andern vielleicht glauben al» Leistung ausweilen zn können. Nover sprach von dem Geist, der einst Preußen groß gemacht hat, nnd erklärte: „Dieser Geist muß dem ganzen Volke ver- mittcli werden. Mit der Ehre und der Pllichterjüllung der deutschen Soldaten wird Deutschland unüberwind- lick, sein." Deulschland brauche ganz e Menschen, und den Gegner müsse man zwingen, Farbe zu bekennen. ES werde bestlwml gelingen, die noch AbscilSslehcnden zu überzeugen, -aß das, was Adolf Hitler will, richtig ist. Das Vertraue» sei das köstlichst« Gut, das der Nationalsozialismus besitze. Daun wandte sich Röver gegen die, welche die Kgnzel mit -cm Rednerpult ver wechseln. Er erinnerte an die Sladinger Bauern seiner Heimat, die vor 700 Fahren ihr Leben slir ihr Volk und ihre Ehre ließe». Man bcschnldigle sie -er Ketzerei, und die Bannbulle, die gegen sie erlassen wurde, unterscheide sich in nichts von der Rabulisttk der Zentrumsbonzen. Es seien dieselben Methoden, die man heute noch erlebe. Die Rasfensrag« sei, wie Röver bann weiter «»»führte, da» unantast bare Fundament der Bewegung: „Mtt thr stehen und fallen wir." Mer deutsches Blut tn den Adern habe, werbe den Weg zu Adolf Hitler finden. Die Jugend müsse wieder lernen, baß nicht Palästina, son dern Deutschland für uns das hetltge Land Ist. Dte deutsche Mutter, dt« den Blutstrom -cs Volke» lebendig halte, müsse am häuslichen Herd .üünderln de» Nationalsozialtsmu» werden. Ma» der Nationalsozialismus wolle, faßte Röver tn den Satz zusammen: „Ter Nationalsoztalt»mu» kann für sich das Recht tn Anspruch nehmen, baß er au» Lieb« zum Volke handelt." Der Kamps werde nie anshören, und an irden einzelnen richtete Röver dte Aufforderung, Auge tn Ange den Gegner zn überzeugen zn suchen. Jeder einzelne müsse seine ganze Kraft etnsetzen: „S e t d zu sto lz a l» De u t s che, ans die schmutzigen Anartlfe der Dunkelmänner zn hören. Helft unserm Führer bet seinem Merk« de» Wiederaufbau» Deutsch land» und sorgt dafür, tzaß eure Kinder euch nicht beschämen. Ma» wir wollen, ist da» Höchste, wa» Gott von un» verlangen kann: die Erhaltung de» Volkes nnd de» Blut«»." . / Mtt lautem Beisall wurde diese Rede ansgenom- men, deren Eindruck dadurch erhöht wurde, daß Röver wiederholt ans da» kämpsertsche Vorbild HInwIeS, da» der Retch»sta»thalter Martin Mntschmann gegeben hat. KreiSleiter Malter sprach ein kurze» Schlußwort, in dem er Röver dasttr dankte, daß «r den Blick von den Dunkelmännern über den Alltag htnau» auf das hohe Ziel de» Führers gelenkt habe. Kraftwagenbesitzer, Achtung! Seit einiger Zeit stiehlt «in „Spezialist" twrnehm- lich Reserveräder von Kraftwagen, ll. a. wurde am 29. August von einem Kraftwagen, der i» einem Grund- stück der Meißner Landstraße abgestellt worden war, ein vollständiges Reserverad, Größe 4,5X17, Mark« DKW, mit DiinlopoBerlifung, entwindet. Wer sich vor Schaden dieser Art schützen will, wirb gut tnn, seine Reserveräder tn geeigneter Weise zu sichern. Tas Kriminalamt bittet »m sofortige Benachrichtigung de» nächsten Pollzeibcamlen. wen» Personen beobachtet werden, die sich In verdächtiger Weise an abgestellten Fahrzeugen zu schassen machen. Die Fleisch-, Wurst- und Eierpreise Die bereits angekiindigte Verordnung des ReichS- ministerS fttr Ernährung und Landmirtfchast, di« die Preise für die wichtigsten Fleisch, «Ud Wurstwaren aus den Stand von Ende Mär» 1UU5 znritckssthrt, tritt jetzt in Kraft. In dieser Verordnung heißt e» u. a.: Die Klein handelspreise für Rindfleisch nnd Rindertalg (roh und ausgelassen) dürfen die Preise nicht überschreiten, die Ende März 1035 ortsüblich waren. Dies gilt nicht für Filet und Lende tRostbeas). Als Lende gilt der Teil des Tiere» vom Schlußknochcn bis zur dritten Rippe. In Gemeinden mit Bicharoßmärkten können Fleischer, die 70 v. H. ihres Frischslcischbcdnrfc» mit Tieren der Schlachtwertklasse X oder höher bewertete Tiere decken und Nachweisen, dast sie dies bereits seit dem 1. Ja nuar 1035 getan haben, mit Genehmigung der Prcis- überwachungsstclle beim Berkaus von Fleisch aus den Hinicrvicrlcln eine» Zuschlag bis z» 7 Pf. se Pfund bei Knochenbcilage und bis zu tN Ps. je Pfund ohne Knochenbeilage sordcrn. Für Bauchlappen und Haxe darf dieser Ausschlag nicht erhoben werden. Diese Vvrschrist gilt auch für Fleischer in den übrigen Gemeinden mit mehr als 20000 Einwohnern, wenn die Fleischer zur Deckung von mindestens 70 v. H. ihres Frischsteischbedarses für die Tiere Preise zahlen, die seit dem 1. Januar 1035 gezahlt wer den, die den Preisen für Tiere der Schlachtwcrt- klasse oder für höhcrbcwerte Tiere enisprcchen. Für Kurorte und für Vorortsgemeinben mit weniger al» 20 000 Einwohnern kann die PreiSttbcrwachungSstellc die gleiche Regelung treffen. Soweit Fleischer Rinder der Schlachtwertklasse 6 oder I) aus Schlachtvtclnnärktc» oder Rinder zu ent- sprcchcudcn Preise» außerhalb von Schlachtviehmärk ten gekauft haben, sind sie verpflichtet, in ihren Läden Rindfleisch zn Preisen setlzuhalten, die unter den Preisen für Rindfleisch erster Güte liegen. Die PreiS- iiberwachnngsstellc kann in besonderen Fällen Aus nahmen zulasten. Die Kleinhandelspreise für Schweinefleisch und Schweineschmalz dürfen die Preise nicht überschreiten, dte Ende März 1035 ortsüblich waren. Schweinespeck und Flomen »Liesen) gelten als Schweinefleisch im Sinne dieser Vorschrift. Die PrciSübcrwachttngssicllc kann mit Rücksicht ans jahreszeitliche Unterschiede im Verbrauch sür Ein zelteile höhere Preise genehmigen, sosern die Preise sür andre Einzelteile wertmäßig so gesenkt-werden, -ast der Durchschnittspreis sich nick» erhöht. Tie Preise für Bänchc, Pfoten tSpitzbcin) nnd Kops mit Backe» dürfen auch in diesem Fall nicht erhöbt werde». Die Preise siir Wurstsorten, die für die Volks- ernährnng von besonderer Bedentnng sind, dürfen die Preise nicht überschreiten, die Ende März 1035 orts ¬ üblich waren. Die PreiSüberwachungsstellen bestim, men die Wurstsortrn, siir die diese Bestimmung gilt. Die Fleischer sind verpflichtet, diese Wurstsorten so weit zu führen, als sie sie bisher geführt haben. Die PreiSltberwachungS-stellen können bestimmen, daß an Stelle -er obengenannten vrtSübltchen Preise dir Preise treten, die Ende März 1035 in den einzelnen Verkaufsstellen üblich waren. AlS Fleischer im Sinne dieser Verordnung gelten auch die Verkaussstellen von Fleiichwarcnfabrike». Die oberste» Landesbehörden, in Preußen die Oberpräsidenie», können in besonderen Fällen mit vorheriger Zustimmung des RcichSministerS für Er nährung und Landwirljchast Ausnahmen bei die sen Vorschriften zulaste». Bei Zuwiderhandlungen sindet die Ver ordnung über OrdniuigSslrasen bei Zuwiderkandlun- gen gegen PreiSschildervorschristen und PreiSsest- setzungen vom 8. Januar 1035 Anwendung. Gleichzeitig hat der Vorsitzende der Vauptve» einigung der deutschen Eierwiriichast eine Anordnung über Erzeugerpreise, Großhandelsciiikaiis-höchslprcste sowie Verbraucherpreise sür Hühnereier erlassen, in der eS u. a. heißt: Mit Wirkung vom 5. September wird für den Auskauf von Hühnereiern beim Erzeuger durch Wicdcrvcrkäuscr ein Erzeuger- mindestprc's von 1.40 M. sc Kilogramm und ein Er» zeugerhöchstpreiS von 1.50 M. je Kilogramm festge setzt. Tie Preise verstehen sich ab Hos des Erzeugers. Der stückweise Auskauf ist nicht gestattet. Der fest gesetzte ErzengerinindektpreiS darf nicht nnterschritten, der ErzeugerhvchsipreiS nicht überschritten werde». In der Anordnung werden weiter die Groß hand e l S e I n k a u f S p r c i s e für Hühnereier als Höchstpreise nach den Handel-klassen genau sest- gcsctzt. Die Preisfestsetzung erfolgt tu Rcichspsennigen je Stück. Tie GroßhandelSeinkansShöchstpreste gelten srachtsrci Empsangsstalion, versteuert einschließlich UnterschiedSbeirag, Kennzeichnung, Verpackung und Banderolierung, bei Auslandeiern auch verzollt. Bei Abgabe an Verbrancl>er dü.sen die Preis« für Hühnereier die GroßhandelScinkans-höchstpreils bei KühlhanSeiern höchsten» uni 244 Ps. je Stück und bet den übrigen Eiern höchstens nm 2 Ps. übersteigen. Bei nugckennzeichneten Hühnereiern, die im In. laude erzeugt sind, werden folgende Vefbranchcrhöchst- prciie sestgeietzt: für Eier im Gewicht bis zu 55Gram»r 10 Pi., über ."> Gramm 11 Ps. Soweit bisher die Spanne zwischen Großeinkauf Höchstpreis und Verbraucherpreis geringer war als die sich au» obiger Anordnung ergebende, darf die Spanne nicht erhöbt werden. Zuwiderhand. In ngen werden mit einer Ordnung-strase bis zu 1000 M. in jedem einzelnen Falle nnbeichadei der Strafbarkeit nach ? 6 der Verordnung über die Rege lung d«S Eiermarkte» vom 21. Dezember 1033 bestraft. Ordnungsstrafen sür Lleberschreiiungen In den Verhandlungen, die in der vergangenen Woche im Rcichsministcrium für Ernährung und Landwirtschaft mit den PrtiSübcrwachungSstcllcn statt- gesunden haben, sind allseitig die 'Notwendigkeit lin der Nutzen einer engen Zusammenarbeit zwischen den PreisübcrivachnngsstcUen und dem Reichsnährstand betont worden. - Dabei hat sich al» zweckmäßig erwie sen, dast den PreiSüberwachungsstellen zur wirksamen Durchführung ihrer Ausgabe der Preisüberwachung ausnahmslos ein Orduungsstrasrcchi auch dann zn- stchcu must, wenn die PreiSrrgelung vom Reichsnähr stand anSgcht. Das OrdnnngSitrasrcchi der tteberivachungsstrllen ist bisher nur für Prclsscsllctzuiigen gegeben, die vom RrichSkomMistar für Preisüberwachung erlassen «vor- den sind. Im Wege der RechiSauSlegnng ist daran seltgehalten worden, dast das Ordnung-strasiecht der Prcieuberwachnngsstcllcn auch dann gegeben ist, wenn die Preisfestsetzung zwar von einer andern Sielle er lassen wurde, aber eine Zustimmung deS Rcich-kom- mifsar» sür PreiSüberivachnng ausdrücklich testgestellt ist. Nach Ablauf de» Gesetze» über dt« Bestellung de» RcichSkommIssar» sind dessen Befugnisse wieder auf die zuständigen Reich-Minister ühe^gegangen. Preis festsetzungen durch -en Rcichskommissar oder inst seiner Zustimmung ergehen daher nicht mehr. Um da- Be stehen des Ordnung-strasrechtes auch sür PreiSfeit- setznngen sichcrzusicllcn, die jetzt vom Reichsnährstand mit Zustimmung deS RcichSministerS sür Ernährung und Landwirtschasi getroffen werden, ist eine ent- sprechende Regelung durch besondere Verordnungen crsolgl, deren Verkündung unmittelbar bcvorstehl. Soweit der Reichsnährstand oder Zuiammeistchlüiic da» 'Recht zur Festsetzung non Preisen besitzen, haben sie regelmäßig ein eigene- OrdnungSstiasrechl. ES wäre also in, Falle des Erlasse» -er erwähnten Ver ordnungen ein doppeltes Ordnung«strasrcchl gegeben. Da dies uulunlich ist, ist eS notwendig, zu bestimmen, dast da» OrdnungSstrasrechl deS Reichsnährstände» und der Zusammenschlüsse solange nnd iinoweit ruht, alS die PreiSliberwachiittgSstellen aus gleichem Gebiete ein Orduung-strasrechl besitzen. Unberührt dabei bleibi da» OvdiiunaSstrasrecht de» ReiMSnährstandes gegenüber andern Verstößen gegen die Marktordnung. Modenschau -es Gchnei-erhan-werks Zweimal war gestern der große Gaal de» Ans- stellunaSpalasteS wohl bt» aus den letzten Platz besetzt. Tie Rodenzentrale deS Retchstnnungs- verbande» de» Damenschneiderhand werks hatte zu ihrer Modenschau gerufen: die Da m e n s ch n e i b e r in nu » g z n Dre » d en zeigte sic unter Bcttetlianng de» Dresdner Friseur-, Putz- machtr- und Kiirschnerhandwerk» am Nachmittag den Gästen, aben-S Len Innung», und GesolgschaftSmit- gliedern. Obermeister Spohr begrüßte am Nachmittag die Gäste mit einem Hinweis aus den Wert guter Quali tätsarbeit tm Handwerk. FachschastSleiter Fänger vom Frtseurhandwerk sprach ebenfalls Uber dte Wich tigkeit guter handwerklicher Durchbildung. Und bann entstand auf blumenumkränzter Bühne, ans dem Lanssteg tm Gaal da» Bild der guten zweck vollen Herbst- und Wintermode — da» Bild de» Klei des, wie «» die britische Frau sür Alltag und Fest braucht und gern trägt. Ueber 100 Modell« — darunter eine ganze Reihe von Dresdner Firmen —, und jedes verriet Geschmack, Sorgfalt, war bi» in» einzelne gut durchdacht. Die präzise, klug gestaltende Arbeit der Hand, die den Begriff Wertarbeit besonder» hervor hebt, war deutlich in allem spllrbar. ' S» begann mtt Gktanzitgen: statt und praktisch, einfarbig und karrtert in Jacke oder Beinkleid, mit Krimmer-esatz an Kragen und Neuer». Und es «ndele mit dem Abendkleid: ltbellensarbtg schillernd, mtt ge wickelter Taille oder au» roten Spitzen unterm glei chen Gpitzrncape — Abendkleider siir die Jugend ans rosa ober matssarbenrm Tast, und solche an» satten Farben, wie sie auch dir reise« Fra» bevorzug». Und dazwischen die Parade all der VormittagSklelber — sehr viel Rehbraun, sehr viel Wildledcraürtcl und -befatz —, der Komplet» mtt den abstechenden leichten Wollblnscn, der Mäntel siirS Auto, sehr geschmackvoll au» genopptem Wollstoff mit Ledergarnierung, stir Vor- und Nachmittag, dte Pclzgarniturcn tn ganz neuartiger Vergrbeitung trugen. Der Kleider siir die kleine Geselligkeit zu Hanse, für alle die Gelegenheiten, wo die Frau da» schlichte Hait-kleld ablegt und sich schmuck nnd hübsch siir rillen besonderen Anlaß macht. Gerade diese Kleider verdienen neben dem vielen andern Schönen ein besondere» Lob. Denn gerade sie zeigen dte liebevoll ersonnene handwerkliche Kletnlg- keil: dte Spachtelspitze, den handgearbeiteten Kragen, der dem blauen Wollkleid einen originellen Abschluß gib», die handaetriebenen Schließen. Tie Blume wieder — wa» slir zarte und prächtig« Gebilde ans Staqekeellopha« odtr Tast — sind Sache des Abends. Hui, Frisur, alles stimmte gut zum Kleid. 'Viel Bestall grüßte Mode un» Modelle, denen Alice Weymuth vom Albert-Theater sachkundige Geleitworte ans den Weg zum Publikum miigab. Trante Steinbach mtt ihrer Tanzgruppe wurde cbensail» mtt herzlichem Beisall bedacht. Dantbar nahm man auch die seine musikalische Untermalung der Vorführungen durch Ltandattenkapcllc 100 (Walter Beil) entgegen. <2 Nachspiel eines Verle-rsunfailes Ein folgenschwerer VtrkehrSiinsaÜ, der sich am dritten Adventssonntag im Dezember 108» aul der an diesem Tage besonder» stark belebten Prager Straße in Dresden ereignet hat, sand vor der 82. Großen Strafkammer de» Dresdner Landgericht» jetzt ein 'Nachspiel. Der 28 Jahre alte Walter Alex H. kam auf seinem Motorrad die Prager Straße mtt einer Ge- jrhwindigkeit von IN bi» 50 Ltnnbrnkilomcler In Rich tung Hanptbahichos gefahren. Er hielt sich trotz seine» für die Vevhälinstse viel zu hohen Tempo» mich noch zu dicht an der Bordkante uns» streifte einen 55jährigen Ingenieur H. an» Berlin, der oben die Ltraste über queren wollte, brachte diesen zum Stürzen und fuhr dann tn eine Gruppe von Giraßenpassanten hinein, wobei drei Frauen »mgcrtssen wurden. Eine der Frauen erlitt «inen Lchädelbrnch und starb wenige Stunden später im Krankenhaus: die andtrn beiden Frauen ua-.d der angtsahrene Mann erlitten erheblich« Aerletzunaen. Die Anklage tn der jetzigen Verhandlung richtete sich nicht nur gegen den Motorradfahrer, sondern auch gegen den Straßenpassanten, dem mangelnde Vorsicht beim tteberschrelten der Straße zum Vorwurf gemacht wurde. Dis Strafkammer vermochte sich von der Schuld de» letzteren nicht »oll zn überzeugen nnd sprach ihn kostenlos srei, dagegen verurteilte sie den Motorradfahrer, dem sie ein ganz erhebliche» Ver schulden Setmaß, wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung zu neun Monaten Ge sang nt». , — Di« Bereinigung des Res.'Jns.'Reg. 1-1 ver anstaltet am 7. Und 8. September ihre vierte Mirder seht ns feier im Kristallpalasl zu Dresden. Fttr Sonnabend ll) Nbr ist «In Festkommers und sür Sonhtag 10.30 Uhr eint Htldengedenks«»«» aus dem GlttNisötlskleShof vsrstleht«.
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