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Dresdner neueste Nachrichten : 26.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-26
- Monat1935-10
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 26.10.1935
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Aus Stadl und Land Sette 4 Dresdner Neueste Nachrichten Nr. 281, Soutzqbend, 26. Oktober 1938 Verkehrswünsche rings um Dresden ,»t>. Siedlungsrmm Menscher Gründ Rechtselbisch unterhalb Dresdens Oberes Elbtal - AWdter Seile Das alte Strebe»» der Borortgcmeinden nach Berbefferim- der verkehrsmög« lichkeiten gewinn! angesichts der Dezentralisierung der Großstädte eine neue, erhöhte Bedeutung. Es dars also das Iutereffe «nsrer Leserschaft vorausgesetzt werben, wenu wir aus Grund von Rücksprachen mit den örtlich zustiindigen Stellen die ver schiedenartigen, vielseitigen BerkehrSwiinsche behandeln, die rings nm Dresden bestehen. Bielleicht tragen tiefe Erörterungen dazu bei, datz dieser oder sener berechtigte Wunsch Erfüllung sinket. Die Schristleitung ES herrscht im allgemeinen 15-Miniiten-Verkebr, land- wärls ab Stadtteil Köyscheubroda 80-Minuten-Ver- ckehr. AlS besonders lästiger Mißstand wird eb be zeichnet, datz di« Wagen der Linie 15 ost stl)vn aus dem Postplatz so stark übersülls sind, bah sie niemand mehr ansnehmcn. lind zwar übcrsütlt durch Jahr gäste, die nur biS zu einer Haltestelle des Stadt gebietes, nicht über Geblerstrabe hinaus, fahren. Für diese steht die im 7t4.Minuten-Verkeür besahrcnc Linie 115 zur Verfügung, di« den Radebeulern nicht dienen kann, weil sie nur bis Geblerstrabe verkehrt. Mts Abhilfe hat man Pendelverkehr ab (ikblerstrahc, anschlicßeud an die 115, vorgeschlagcn, oder als wirk samer und einfacher die Maßnahme, daß aus den Wagen der Linie 15 nur Fahrscheine über Gcbler- stratze hinaus, also nach jetzigem Taris über mindestens 32 Pfennig, nicht aber solche für 18, aus gegeben werden. Die Radebeuler mögen so unrecht nicht haben, wenn sie der Straßenbahn einige Ge neigtheit zu Entgegenkommen empfehlen, indem sie aus die neue Einrichtung der billigen lOer-Karten aus der Eisenbahnlinie Dresden—Radebeul—Meißen Hinweisen, die geeignet sein dürste, manchen Straßen- bahntahrgast des Berufsverkehrs zur Eisenbahnsahrt zu verlocken. So dankbar inan es noch heute an erkennt, das» durch den Ausbau der Straßenbahn die „Lößnitzfchankcl" schlimme» Andenkens beseitigt worden ist, so lebhast werden einige Reformen tarif lich«^ und betrieblicher Art gefördert. Schließlich sind Wünsche bezüglich der Reichsbahn auch hier nur in -weitaus geringerem Maße vorhanden. Vor allem wird auf der Linie nach Meißen der Ab- Sachsen Ist das am dichtesten bevölkerte Gebiet Deutschlands, und innerhalb Sachsens drängen sich — abgesehen von den Großstädten — die Menschen am -ichicsien im Licdlungsraum des Plauenschen Grundes znsammen. Mehr als 5:tt»W Einwohner zählen die Ortschaften, die sich in seinen Tälern lang hinstrcckc» oder sich an den Hängen hinauszichcn. Tie Stadt Freital mit ihren rnnd 38 000 Einwohnern bildet den Mittelpunkt. Sie umfaßt die ehemaligen Gemeinden Deuben, Niedcrhäslich, Schweinsdors, Döhlen, Pot- schappcl, Niederpcsterwitz, Zauckerode, Birkigt und Burgk. Weiter gehören zum Siedlnngsraum deck Plauenschen Grundes Hainsbcrg, seit 1033 mit Eoß- mannsdorf vereinigt, mit 47M Einwohnern, und Soms dorf, Rabenau und Tharandt, die trotz ihrer abseitigen Lage in ihren Bcrkehrsbczichungen dein Plauenschen Grund zuzurechnen sind. Ihre Einwohnerzahl beträgt 1000 bcz. 3300 und 4000. Schließlich gehören zu unserm Siedlungsgebiet uoch die dem Grunde zuuächst- gelegenen Teile der Gemeinden Dölzschen und Gittersce. Für die VerkchrSvcrhältnissc entscheidend ist die durch den Plauenschen Grund gegebene langgestreckte Form des Siedlungsgebietes, weiter das Fehlen einer Trennung der Wohn- und der Industriebezirke. Tie Bevölkerung, überwiegend in der Industrie beschäftigt, geht ihrer Arbeit größtenteils in entlegenen Teilen dcS Siedlungsgebietes nach, so daß ein überaus reger Verkehr innerhalb der Stadt Freital selbst wie auch zwischen dieser und den Nachbargemeinden besteht. Groß ist auch die Zahl derer, die ihre Arbeitsstätte in Dresden, besonders in den Stadtteilen Löbtau und Eotta haben und deshalb an den Berkehrsverhällnisscn zwischen Freital und Dresden lebhast interessiert sind. Diese Vorbemerkungen machen sich nötig, wenn die besonderen Vcrkchrswünsche des Plauenschen Grundes zutrcsscnd gewertet werden sollen. Zunächst eine er- sreulichc Feststellung: Tie Reichsbahn hat die srüker offenen Wünsche tm Lause etwa der letzten zwei Jahre weitgehend erfüllt. Sic hat die Zugfolge ans der Vor- ortstrccke Dresden—Tharandt verdichtet und die Fahr zeiten nicht unwesentlich, von 20 bis 22 Minuten biS ans 14 Minuten, verkürzt, hat den Freitalern Sonn tagskarten nach Dresden, Tharandt und den Stationen der Strecke Hainsberg—.9ipsdors zugebilligt — und so ist der Planensche Gr;Und im allgemeinen mit der Reichsbahn durchaus zufrieden. Allerdings würde cs begrüßt werden, wenn die Reichsbahn die Anschlüsse in Richtung nach und von Stossen günstiger gestalten wollte. Ihrem Einwand gegen den Wunsch, im Hin blick aus die Größe der Stadt gewisse Fernzüge in Freital halten zu lassen, kann man gcrechterwcisc die Stichhaltigkeit nicht ablprechen: Daß die Entfernung bis nach Dresden und Tharandt als Stationen für den Fernverkehr so gering und die Möglichkeiten, ohne viel Verzögerung dahin zu gelangen, bei der dichten Zug- sotge im Vorortverkehr reichlich genug seien, nm den übrigen Reisenden nicht einen neuen Aufenthalt zu mute» zu müssen. Der für Fernzüge in Tharandt übliche Aufenthalt ist durch betriebliche Notwendig keiten bedingt, z. B. durch den Vorspann von Loko motiven für den Verkehr in Richtung Freiberg. Um so reichhaltiger aber ist die Zahl der Wünsche bezüglich der Straßenbahn. Eie ist das Sorgenkind des Plauenschen Grundes. Erstens natürlich: zu teuer. Die Fahrpreise Habsburgerstraße—Ztraßcnbahnhos Deuben und Habsburgcrstraße—Eoßmannsdors mit 22 bez. 27 Pf. werden im Hinblick auf die schlechte wirt schaftliche Lage der Mehrzahl der Freitaler Volks genossen als zu hoch cmpsundcn. Wenn eincHcrabsctzung auf 28 bez. 25 Pf. gewünscht wird, so erscheint das auf den erste» Blick kleinlich — nicht aber, wenn man sich ver gegenwärtigt, daß diese 2 Ps. bei nur zweimaliger Straßenbaknbenutzung je Arbeitstag aus den Monat inngercchnct eine Mark ausmachen. Die zwei be stehenden Kurzstrecken Gitterseebrückc-Bahnhof Pot- schappcl und Bahnhof Potschappcl—Straßcnbahnhof Deuben werden als nicht genügend bezeichnet und unter Hinweis aus die zahlreichen weiblichen Arbeits kräfte, z. B. aus der Spinnerei Eoßmannsdors, zwei weitere gewünscht — etwa Etraßeubahnhos—Vahnhos Hainsbcrg und Bahnhof Hainsbcrg—Endstation Coß- mannsdorf. Es wird die durchgängig gute Benutzung der Straßenbahn innerhalb des Plauenschen Grundes und im Verkehr mit Dresden ins Feld geführt, »m darzutun, daß das von der Straßenbahn zu bringende Opfer durchaus nicht unbillig wäre. Aber auch dichtere Wagensolgc wird als dringend erforderlich bezeichnet, seitdem vor einigen Jahren die Fahrten der Linie 1 zwischen Habsburgcrstraße und Eoßmannsdors eingestellt worden sind. In der Tat weist der jetzige Fahrplan in den 1814 Stunden, über die sich der Tagesverkehr von Betrtcbsbeginn bis zum ersten Nachtwagcn erstreckt, rund 12 Stunden lang nur 20-Mtnuten-Verkehr aus, eine dichtere Wagensolge nur iu den Hauptverkehrszeiten — am zeitigen Morgen und am Nachmittag. Aber auch In diesen Stunden und nur auf der Strecke bis Strabenbahnhos Deuben herrscht nur 7-, 10- bez. 18-Minuteu-Bertehr. Die ost stürkstcuS überfüllten Wagen geben den Beweis, daß die Wagensolge in der Tat unzu reichend ist. Entsteht au Werktagen diese Uebersüllung durch den Berufsverkehr, so an Sonnabenden, Sonn tagen und Mittwochs durch die Ausflügler nach Tha randt, Rabenau usm. ES ist keifte Seltenheit, daß die Nagen sz. B. ost mittags) bereits an der Habsburger- straße dicht gestillt ankommen — und trotzdem der An- bängewagen abgekoppelt wird. Ftettalrr Kreise reden einen» Schnellverkehr der Straßenbahn das Wort, in der Weise, daß wenigstens an den Tagen mit erfah rungsgemäß stärkster Benutzung Eilmagen von Dres- DreSden-Freital—Oelsa—Dippoldiswalde, ebenfalls von der KVG. betrieben, wird täglich nur zweimal be- fahren, kommt also nicht als wesentlich «n Betracht, während die KVG.-Liuir Dresden—Annaberg-Ober- wiesenthal, die eine regere Befahrung ausweist, prak tisch ausscheidet, »veil der Fahrpreis Straßenbahnhof Ttuben—Hauptbahnhof 75 Pf. beträgt — etwa so viel vt« Eisenbahn I.. Klasse! Es besteht nun schon seit längerer Zeit die Absicht, eine Autobuslinie für den Freitaler Stadtverkehr einzurichten, die von Nieder- bäSltch (Gasthaus Maldschlößchen) kommend, die Dred- her Straße ain Straßcnbahnhof kreuzen würde, um hinter Bahnhof Freital-Deuben an den Gußstahl werken vorüber zum Rathaus in Freital-Töhlen zu führen, weiter eine Strecke von etwa 50 Meter die Dresdner Straße, dann die Wilsdruffer Straße be- nittzdnd, an der oberen Grenze von Stadtteil Zaucke- rode enden würde. Ein privater Unternehmer wäre bereit, diese»» Stadtverkehr einzurichten, ohne städ- tischerseitS einen Zuschuß zu beanspruchen, lediglich Atgtn kostenfreie Ltraßenbenuhung. Aber bisher ist Vie Erlaubnis dazu versagt worben, weil die Autobus- linie aus -en, erwähnten Stück von 5» Metern »nit der Straßenbahn gleichläust. Das BedttrsniS kann als gegeben angesehen werden, würde diese Ost-West- Vcrvindung doch abseits gelegene Stadtteile ai» bei» Verkehr anschließcn. Für die Straßenbahn würde die Linie keinesfalls eine Konkurrenz bedeuten, sondern lediglich die Rolle eines ZubringerverkehrS über nehmen. Die Entscrnung bis zur Stadtmitte von Niederhäslich wie voi» Zauckerode beträgt etwa vier Kilometer. Die Linie würde an großen Industrie- Unternehmungen vorüberslihren z. B. Gußstahlwerke, Porzellansabrik, Stcinkohlenwerke »»sw. Ihre Be deutung für den Berufsverkehr kann nicht in Zweifel gezogen werden. Radfahrwege durch den Plauenschen Grnnd oder wenigstens beiderseits der Straße asphaltierte Fabr- strcisen — ein alter Wunsch der Bevölkerung. Aber bei der gegenwärtig geringen Straßenbrcite wohl kaum zu ermöglichen, ohne den übrigen Verkehr unange messen cinzucngcn, nachdem der vor Jahren begonnene Van einer Entlastnngsstraßc jenseits der Weißcritz in den Anfängen stecken geblieben ist. Die Notwendigkcit, sür die Radfahrer zu sorge», steht bei dem starken Verkehr aus der Dresdner Straße außer Zweifel. Weitere Wünsche liegen mehr abseits — so z. B. der der Tharandter, die Straßenbahn bis nach ihrer Stadt weiterzuführen. !>5VM Einwohner zählt dieses Siedlungsgebiet, soviel, »vie «ine sehr ansehnliche Mittelstadt. An grenzend an die Dresdner Stadlflur nimmt die jung« Stabt Radebeul mittzviioo Einwohnern den Raun» zwischen Elbe und den Lüßnitzbergen ein, zieht sich an den Hängen hinaus. AuS den Gemeinden Radebeul, Oberlößnitz, AahnSdorf, Serkowitz, aus Köschenbroda, 'Naundorf, Niederlößnitz, Lindenau und Zitzschewig ist dieses Gemeiiiwescn znsammeu- geichweißt worden, au Größe Freiberg übertreffend. Elbabwärts schließen sich EoSwig mit 10 000 und Weinböhla »nit 8000 Einwohnern an — auch dieses SicdlnngSgcbilde von langgestreckter Form. Die Entfernung von der Dresdner Stadtgrenze bis EoSwig beträgt etwa 12, die Brette des Gebietes etwa 4 Kilometer. 'Nimmt man dazu, daß die In dustrie ans bestimmte, ziciniich scharf begrenzte Be zirke beschränkt ist, die übrigen Teil«, soweit nicht landwirtschaftlich genutzt, reine Wohngebiete sind, so ergeben sich für die Berkehrsverhältnisie günstige Vorbedingungen. Tie Industrieviertel sind zwischen Stadtgrenze Dresden und Bahnhof Radebeul, zwischen der Elbe und dem Bahnhof Radebcul-Kvtzschenbroda, iu EoSwig und in einem Teil von Weinböhla zu suchen. Die chemische Industrie herrscht vor. Das größte Werk dieser Gattung hat eine Bclegschast von mehr als 8000. Maschinenfabriken, «in« Schuhfabrik mit über 1200 Arbeitskräften sind zu erwähnen, und von Einfluß aus die VerkehrSverhältnissc ist cS, daß zahl reiche Einwohner von Radebeul in DrcSden-Piefchen, Trachau usw. ihrer Arbeit nachgehen, wie dann die Radebeuler Industriebetriebe eine «rhebliche Zahl von Dresdnern beschästigcn. Auch tn diesem Gebiet richten sich die meisten Vertehrsivünschc an die Adreße der Straßenbahn. Nach Verbilligung geht der Rus, und man kann ver stehen, daß cs Verstimmung bei de» Einwohnern von Radebeul auslöst, wenn sie sehen, daß inan sür die 16 Kilometer lang« Strecke Niedersedlitz—Stadtgrenze Geblerstrabe 18 Pfennige Fahrpreis zu bezahlen hat, sür die Wciterfahrt über Geblerstrabe hinaus bei Benutzung eines IlcbcrgangSsahrschcineS aber 80 Psennige biS Haltestelle Weintraube. Aus diese Strecke Geblerstrabe—Weintraube entfallen also auch 18 Pfennige, nur — -ab diese noch nicht ganz vier Kilo meter lang ist! Ein ähnliches Mißverhältnis besteht auch bezüglich der weitere»» Teilstrecken. Ilm nur noch «in Beispiel anzuführen: Niedersedlitz—EoSwig 58 Pfennig, Anteil der 10 Kilometer langen Strecke ab Stadtgrenze 85.Pfennig gegenüber 18 Pfennig für die 16 Kilometer Niedersedlitz—Geblerstrabe. Auch tu» Radebeuler Biuneuverkchr empfindet' mau die Tarisc als zu hoch: ES koste»» Geblerstrabe— Weintraube (4 Kilometers 18, Geblerstrabe—Bahnhof straße Radcbeul-Kvtzschcnbroda (5,8 Kilometers 2i, Geblerstrabe—Weinböhla <11 Kilometers 45 Psennig. Zwölferkarten bringe»» zivar eine Ermäßigung, als für sie nur der Preis für zehn Fahrten zu entrichte»» ist, aber das Mißverhältnis gegenüber den» 18-Psen- uig-laris innerhalb d«S Dresdner Stadtgebietes bleibt doch daS gleiche. Den Wunsch nach Verbilligung rechlsertigcn die Kreise dieses Verkehrsgebietes mit dem Hinweis, daß die Linie 15 ein« der sich an» besten rentierenden des ganzen Dresdner Straßenbahunetzis sei — nicht zuletzt durch bei» starken Verkehr, der ihr aus den Lößultzortschaften zusällt. AIS vordringlich Vezetchttkt man die Einführung «tner Anrzsahrstreck« Geblerstrabe—Htndenburgstraße (Radebeuls, bis zur vierten Haltestelle ab Geblerstrabe. Dieser Wunsch wird besonder» im Interesse der Belegschaft der dort am Anfang von Radebeul ansässigen groben In dustriebetriebe erhoben. Ein tariflich«» Kuriosmü, wie e» wohl einzig dasteht, hat die Linie 15 aufzuweiltn: Aus der Strecke Strabrubahnhos Mickten—Radebeul (Hinbrnburgstraßc) zahlen Kinder den gleichen Führ- preis wie Erwachsene, nämlich 20 Pfennig, während sie stör 22 die ganzen 80 Kilometer von Niedersedlitz biS Weinböhla fahren können. , Uebersüllung der Wagen ist die weiter« Klage, die auch hier gehört und al» Beweis für bi« Notwsndigkeit btchttzrer Wagenfolg» angeführt rvtrd. Parole für -en Belriebsappell am 26. Olttzder Wollen wir als GemelnsHast bestehen, dann müfse» wir da» Trennende überwinde«! «dolf Hitler. den biS Eoßmannsdors eingesetzt würden, Eilwaaen insofern, als sür sie nur wenige wichtige Haltestellen gelten sollen und die Fahrgeschwindigkeit erhöbt wäre. Man erhofft durch diese „V-Züge" eine Entlastung der übrigen Wagen, wie auch daraus hinaewiesen wird, das, eine dichtere Wagensolge der zu bestimmten Stunden üblichen Uebersüllung sofort abhclscn würde. ES ist die Anregung gegeben »vorden, eine neue Verbindung zwischen Dresden und Frtital-Deuben über Vnrgk durch Verlängerung -er Autobuslinie Eoschütz—Gitter see (Anschlub an Straßenbahnlinie 6, Wilder Mann— Eoschütz» zn schassen. Aber es muß Zweifel begegnen, ob diese Verbindung ausreichende Benutzung finden würbe. Außerdem würde die Durchführung AuSban bez. Neuanlage verschiedener Straßenslrecken er- fordern. Man dars nicht vergessen, daß die 22 auch — und das in sehr beträchtlichem Ausmaß — dem Freitaler Ortsverkehr dient. Sollte es nicht möglich sein, durch Einsatz von Sonderwagen wenigstens etwa zwischen Gitterseebrücke und Wettinburg in den Zeiten des 20-Minntcn Verkehrs «ine dichtere Maacnfolgc hcrzustelleu? Ter Ausbau von zwei GIcisschleisen würbe natürlich erforderlich werben. Ein Nachteil der Straßenbahn — allerdings ohne Verschulden der Leitung — ist der, daß sie zwar die im Plauenschen Grunde selbst liegenden Ortsteile bedient, nicht aber die abseits gelegenen. Die KVG. führt zwar einen Pendelverkehr zwischen Freital-Deuben und Possendors durch — aber nur an Sonntagen. Tie Ver bindung, wie für den Berufsverkehr erwünscht, auch wochentags und in ausreichend dichter Wagensolgc zu unterhalten, hat die KVG. für eine spätere wirtschaft lich günstigere Zeit in Aussicht gestellt, Tie Strecke Ans die Verkchrsverhältnifse dieses Gebietes ist von Einsluß, daß Dresden hier seine Grenzen durch die großen Einverleibungen von 1021 weit hinaiis- geschobei» hat. Kleinzschachwitz, Leuten, Laubcgast, Prohlis und Dobritz kamen zum Stadtgebiet — schon damals überaus stark bevölkerte Ortschaften. Die Stadt übernahm mit der Eingemeindung auch dle Be treuung in bezug aus dir Verkehrsverhältuisse, so daß dieser Teil des Gebiets hier ausscheidet. Es bleiben also die Gemeinden 'Niedersedlitz mit Groß- und Klein luga (7000 Einwohner), Großzschachwitz mit Spovbitz und Mcußlitz (7000), Zschiercn (20M) und Heidenau »ulk Mügeln, Gommern und Großsedlitz (17 000), deren Verkehrswünsche hier behandelt werden. Tas gesamte Gebiet umfaßt also rund 33 000 Einwohner, und da in allen den genannten Orten und OrlSteile» eine parke Industrie »nit großen Gesolgschastszahlen an- sMg Ist, entwickelt sich ans Eisenbahn und Straßen- bahn isiid zn Rad «iü Verkehr so lebhast wie iin „Plauenschen Grund. Man kann »Vöhl sagen, daß von allek Vorortsgebieten rings um Dresden diescö am besten versehen ist. Der Eisenbahnfahrplan der Linie Dresden—Pirna Ist überaus dicht, und dt« Straßenbahnlinien 15 und I» chltt ihrem Anhang, der Autobuslinie nach Klein zschachwitz, ergänzen einander recht befriedigend. -sAVllerdingS haben nur Niedersedlitz und Zschachwltz, schließlich auch noch der Ort-teil Menßlitz davon Vorteil. Sie genießen die An nehmlichkeit, nnmtltelbar an die Großstadt anzu grenzen und an deren VerkehrSetnrichtungen teilzu haben. Im EtlenbahnvorortSverkehr fühlt sich Nieder- sedlltz durch den Tarif benachteiligt: die «insachc Fabht-di» Dresden 8. Klasse kostet 40 Pf. 8 Kilometer zu H'Pfennig «rhibt eigentlich 82 — ater die Aus. ruubungt Die Straßenbahn befördert den Reisenden ab iva-nbos Niedersedlitz sür 18 Pf. nach Dresden — eine Gelegenheit, dir auch Heidenauer und selbst Pirnaer Einwohner au»nützen, indem sie die Eisen bahn nur bi» Ntrberseblttz, dann die Straßenbahn H-iWtzei». Tic neu« Einrichtung der Zrhnerkarien, die es auch im Verkehr Dresden—Niedersedlitz (2,40 Mckkk) und Mit Heidrnau gibt (SL0 bzw. 82» M.), «trd auch Pirr ba^'' Antigua sinben. stand zwischen de»» Zützen 6.05, 7.11, 7.40, 0.38 un8 10.36 alS zu groß empfunden. Sonst ist mau mit dem Eisenbahnfahrplan im großen und ganzen zufrieden, auch die Fahrpreise empfindet man alS angemessen. Daß im Hinblick gui den AuSflugSverkehr auf der Klein bahn nach Moritzburg rauch- und rnßsreie Triebwagen eingesetzt werben möchten, ist zwar schon ost geäußert worden, vielleicht ebenso ost wie der Wunsch, die Linie elektrisch betrieben zu sehen — aber an eine Verwirk lichung glaubt man wohl selbst nicht so recht. Schön wäre es natürlich. Aber zum mindesten in absehbarer Zeit kaum zu machen. Ter Autobusvcrkcht der KVG. spielt für unser Gebiet eine geringere Rolle als man annehmcn bürste. Zwar fahren die Linien von Dresden nach Meißen- Lommatzsch, nach Meißen—Oschatz—Leipzig und nach Meißen selbst durch EoSwig und Radebeul, aber die Fahrpreise sind Höher als daß der Verkehr zu Auto bus nach beiden Richtungen wesentlichen Umfang an nehmen könnte. Eine Schuellverbindung in Gestalt einer Autobus linie nach Dresden, und wenn «s nur bis zum Albert- platz als großen Straßenbahnkuotenpnnkt wäre, würde viele Wünsche mit einem Schlage erfüllen, voraus gesetzt, daß der Fahrpreis im Einklang mit der Lei stungsfähigkeit der Benützer stünde. Zur Entlastung der Straßenbahnlinie 15 hat mau schon an eine Ver längerung der städtischen Autobuslinie Mickten-Kadih, die Fortsetzung der Straßenbahnlinie 17, gedacht. Da mit »väre zivar die Erschließung bisher abseits des Verkehrs gelegener Teile von Radebeul erreicht (Alt-Radebeul, Serkowitz), aber es fragt sich, ob die Benutzung stark genug wäre, um die Linie wirtschaft lich tragbar zu machen. Ein privates AutobnSuuter- nehmen, Stadtautobusverkehr Radebeul, daS z. Z. eine Linie von dem an der Elbe gelegenen Stadtteil Äötzschenbroda über Bahnhof Kötzschcnbroda nach dem am Bcrghang gelegenen Tcll und weiter nach Lindenau unterhält, könnte den Anfang zn einem Stadt verkehr nach Niederlößnitz und Radcbcul-Oberlößnitz bilden, wenn man nicht daran denken will, bei Ein richtung eines Schnellverkehrs mit Dresden die Ranke straße und ihrs Verlängerung ln Radebeul zu be nützen und hinter dem Weißen Roß di« oberen Stadt teile zu erreichen. Die Anlage ehier Autostraßen« Verbindung zwischen dem Elbtal und der Lößnitzhoch- släche, die von Autofahrern immer und immer wieder gewünscht wird, um eine Anfahrt zu den aussichts reichen Gaststätten über dem Elbtal zu haben, sei alS letztes für dieses Gebiet verzeichnet. Denn auch ' auf -em jenseitigen llfer der Elbe, ' ... und Klotzsche-Hellerau Ein besondere» Siedlungsgebiet mit ihren eigenen Verkehrswünsche»» bilden die Gemeinden Klotzsche und R ä h n I h-He l l e r a u mit 0000 bziv. 5000 Einwohnern. Durch den neuen Flughafen und den starken AuSflugSverkehr, der dorthin ein gesetzt hat, und durch den Autobahnhos an der Reichs, autobahu nach Görlitz, der aus Rähnitzcr Flur er richtet werden wirb, erhalten die dortigen Verkehrs, wünsche besonderes Gepräge. So wird eine neue Straße vom Ortsteil Rähnitz nach dem Flughafen als Verlängerung der Radeburger Straße als notwendig bezeichnet und einer Straßenbahnverbindung nach den» Flughafen als Abzweig vielleicht am Nathans daS Wort geredet. Die Verlängerung der 7 bis an diesen Punkt, die in di«sem Jahr durchgesührt worbe»» ist, hat große Befriedigung gusgrlvst, aber auch der Wunsch, die Straßenbahn nun noch bis zur Schule Rähnitz durchgesührt zu sehen. Hinsichtlich dcS Tarifs gilt hier das gleiche »vle sür Radebeul: die Fahr- preise sür die Vörorlstreck«» werden im Verhältnis zn der billigen Fahrt im Stadtgebiet als weitaus zu hoch bezeichnet. „Zu teuer", klagen di« Bewohner von Klotzsche und meinen damit den Straßeubahntartf. DaS Miß- Verhältnis liegt auch hier klar zutage: Postplatz— Industrtegelände kostet 18 Ps., bis Klotzsche, 4 Kilo- meter weiter, gleich 82 Pf. Nicht «tnaeseben wird, warum b«i einer Fahrt Uber den Postplatz hinan gar noch mehr (88 Ps.) zu zahlen ist, während buch sonst innerhalb de» Stadtgebiete» der Fahrpreis «in- heitlich unabhängig von der Entfernung ist. Da gleich« gilt auch für andre Vorortltnten. Dl« Ein wohner von Klotzsche weisen darauf hin, baß ihre Ge meinde seiner Zeit beim Bai« der Straßenbahn «inen recht erheblichen Zuschuß geleistet habe. Eine Anzahl von Wünsch«»» au» den verschieden« sie» Gebieten. Vollständigkeit war nicht beabsichtig«. Ab«r schon diese andeutunä-wels« Behandlung zeigt aus, nach welcher MichtilufAte Rünsche gehen, wo der Hebel angesttzt werdet Muß, um unser Verkehr«, wesen so zu fördern, da» «U di« Ausgaben voll erfüllt, die dle neuzeitliche EtUtvnklung lm großstädtischen EtedlungSraum ring- um Dr«»d«n ihm stillt. AVt. ln Cossebaude und Gohliö» gibt es Verkehrswünsche, die behandelt sein wollen. Die beiden Orte zählen 3500 und 1000 Einwohner und haben, abgesehen von Niederwartha, eigentlich cketn .Hinterland". DaS aus schlaggebende Verkehrsmittel für -en nicht unbeträcht lichen Berufsverkehr ist die Straßenbahnlinie IS bzw. 110. Hier geht der hauptsächlichste Wunsch aus Be schleunigung. Dis Fahrzeit sür die neun Kilometer lange Strecke Cossebaude—Postplatz z. B. mit 81 Mi nuten wird als zu lang empfuuden. Sie entspricht zivar der sonstigen, allerdings nicht sehr beträchtlichen Geschwindigkeit der Dresdner Straßenbahn auch aus den meisten andern Li»K»N, aber man hak'» in diesen Vororten nicht unrecht, wenn man auf dis dünne Be- sisdlung der Strecke landwärts von Eotta aus hinmetst und der Beschleunigung durch Wegfall einiger Halte stellen das Wort redet. Zweifellos wird es Inter, «ssenten geben, die gegen dielen Vorschlag Widerspruch einlege»» werden, aber wenn man berücksichtigt, daß dis fünf Kilometer lange Strecke Roquctlcstraße bis Ende nicht weniger als zwölf 'Iwischenhaltestcllcn ausweist, wird mau diese» Wunsch verstehen, zumal die Zahl der Halle durch An- und Abhängen von Anhängern noch vermehrt und die Fahrzeit wirklich über Gebühr verlängert wird. Der kkstgletsigc 'Betrieb, der auf der Strecke ab Cotta landwättS besteht, braucht sich nicht als Verzögerung auszuwirkcu. So wie es jetzt ist, veranlaßte es einen Gohliser Einwohner auf die Frage nach VerkehrSwüiilchen zu dem Stoßseufzer: „Die 10 ist die umständlichste Linie, die cS geben kann." Daß sie jenseits der Stadtgrenze noch uin drei Zwischen haltestellen, 1800 Meter weit, auf Cossebauder Gebiet wciterstthrt, ist Grund für die Straßenbahn, im Ver. kehr dorthin 22 Pf. oder bei Umsteiger 37 Pf. statt 18 Pf. und 22 Ps. bis Stadlgrenze zu erheben — mit dem Erfolg, daß cS zu den Ausnahmen gehört, wenn ein Cossebauder nicht an der Stadtgrenze aus- bzw. cinstcigt. Ein Zustand gleich dem, der früher in Niedersedlitz — Stadtgrenze Straßcnbahnhof — herrschte.
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