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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1939
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390714017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939071401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939071401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 28, Seite 10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-14
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1939
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Fttltas, I«. gukl I9LS Morgen-Ausgabe mon»«. N«. ».ra: poftbez. ««. ».»o el»I<l,l. «8,<4 Siu!. Postgeb ohne PoftzuftcUgkb.I bei 7 X wSiben» Bc»and. Uinzel-Rr. >0 Sipl.; aubech. Dretdrn- mit Abcndaxjg. IN Nv>.: aubrih. Lachi- >n!t Abendauigabe Id Np!., Lubetenianb lo Np!. ,i- mm breU> »l,d Np!. N-chlSii» nach Ltaiiei v. gamtUenanzetgen x. Lteiiengesuche MtUimeter- >eile n Nv!. Ziiteilieb. 80 Np!. — Nackchruck nue mit vueilenanaabe Lreddne, Nachrichten. Unbertanate Lchriltltücke werden nicht auibewabrt N-. Llcpsch « Rclchardt, Dresden B I, rNorlen- strafte ZS/ß2. Ruf 2 52 ßl. Postscheck los» Dresden. Die Dresdner Nachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de» Landrate» zu Dresden, de» Sckiedsamtes beim Gberversichc- rungsamt Dresden und des Polizeipräsidenten in Dresden LnsirreFis „«-»vsts" Sersks sn Oeutsc/ie Kim Sa», brr ttedm Bricstamibcr LmlaM Außenminister mb ibm den Austras Berlin. 13. Zull. In den letzten Wochen wird Deutschland mit einer Flut scheinbar privater Briese über schüttet. die mit der Post aus England kommen. Alle diese Briese sind geschrieben morden, um zu versuchen, das deutsche Volk gegen seine Führung aufzuhehen. Neuerdings liegt wieder ein in grotzer Anzahl verbreiteter Vries von dem englischen Hintertreppenpolitiker Stephen King-hall vor, der in einer selten dumm dreisten Weise versucht, im deutschen Volke eine be sait i st i s ch e Stimmung zu erzeugen. Angesichts der Tatsache, datz dieser Vries in besonders vielen Exemplaren nach Deutschland geschickt worden ist. haben wir in London nähere Erkundigun gen nach der eigentlichen Urheberschaft angestellt, deren Ergebnis verblüffend war. Besonders gut unterrichtete und eingeweihte Kreise haben nämlich feslgestellt. datz Herr Stephen King-Hall gar nicht der Privatmann ist. für den er sich ausgibt, sondern datz er im Dienste der neugegründeten, unter der Leitung von Vansiltarl stehenden Propaganda-Abteilung des Forcign Office stehl und datz der englische Autzenminister Lord Halifax per sönlich nicht nur diesen Brief kennt, sondern sogar bei seiner Abfassung Pate ge standen hat. Dieser olso bcnnstrnstkc Herr Stephen Kinst-Hall wendet sich nun in seinem Bries an den „lieben deutschen Leser" und teilt mit, dun er olS britischer Marineossizier uon MM bis I!>2» in der köninlichcn Murine stedient butte. Dünn will er sieben Iohre in der wiisenschustlichcn Ivrschnnstsabteilnnn dee> lbniulichen .Instituts siir uusivürtine Annclenenheiten ue- urbeitet buben nnd sei, wie er selbst mitteill, znm „Kandi- dulen" siir dus Parlament ernunut. Bor drei Jahren habe er dielen Nachrichtendienst anstcsanaen, der seht schon lO Leute beichasliue. Hinznnesüat wird, duft das Personal dieses Dienstes nur siins Ta,ie in der Woche arbeite nnd einen Monat bezahlte Ierien bekäme. Diese llebnna verbreite sich in Grvstbrttannicn immer mehr. Herr .Kinn Hail betrachtet seinen Nachrichtendienst als eine privat aclcitcte össcnt- liche Einrichlunn nnd will dem Publikum von der Tastes- prene und anderen Einflüssen völlig nnabhänaige Jnsor- mativnen neben. „Warum schreibe ich Ihnen nun?" so sraat er den Empfänner des Brieses, „ich schreibe deshalb, weil ich den Iricdcn will." „Ich weitz, wie der Krieg aussieht" Herr Kinst-Hall verbreitet sich dann in länstercn AuS- sübrnnnen iiber seine KrienSerlebnisse nnd stellt sest: „Ich weist also, wie der Krieg aussieht. Ich bin seht ein Mann von Hi Jahre» mit drei Kindern, und ich will den Frieden, ivcn» ich ihn unter ehrenvollen Bedinstnnstcn haben kann. Ich traue mich nun, ob wir den Irieden haben werden. Ich zweislc sehr daran. Ich will nicht sauen, das, wir unbedingt recht haben müssen. Es mau sein, das, wir unrecht haben. Aber cs ist wirklich wichtin, dast Sie wissen sollen, was wir siir wahr hallen!" Der Durchschnittsengländcr sei entrüstet über die „schand bare Art", in der die deutsche Negierung das Abkommen von München verletze, so dast er immer mehr zu der Ncbcrzcugung komme, dast die deutschen Iührcr, wenigstens Nibben- trop, Goebbels nnd Himmler, „ganz nnmiigliche Menschen" seien, mit denen man nie irgendwelche Abkommen fressen könne, die gehalten würden. „Ich nehme an", so führt King-Hall fort, „dast eö schreck lich siir Sic kling«, aber ich mnst Ihnen sagen, dast Hiklcrö Wort heute in England recht geringen Kurswert hat. Es be steht nicht die geringste Aussicht dafür, dast Grostbritannicn Die Rote hat solgcndcn Wortlaut: „Die königlich italienische Negierung hat durch die Presse von dem am r». Juni zwischen der französischen und der türkischen Regie rung abgeschlossenen Abkommen über die Abtretung des Sandschaks an dir Türkei Kenntnis erhalten. Italien hat die Ehre, In seiner Eigenschas« als an der Mandatslibertragnng beteiligte Macht ssiehe Beschlust des Obersten Interalliierten Nates vom Lü. April lk>»N in San Remo) den ausdrücklichsten «nd weitestgehenden irgendwelche Konzessionen au Deutschland macht, bevor das Vertrauen an Dcntschlands Wort wiedcrhcrgcstellt ist. Kolonien auüzuhündigcn nach dem, was in Prag geschehe« ist, ist einfach keine praktische Politik." Herr King-Hall behauptet, dast in vielen Punkten die Politik Deutschlands ja völlig unverständlich sei. Er will glauben machen, dast bis zum „Naub der Tscheche-" die ganze Irage der deutschen .Kolonialansprüche in Grostbritannicn ernsthaft erörtert worden sei. Die deutsche Negierung be haupte jetzt, dast Deutschland eingckreist werde. Das geschehe allerdings, wenn Deutschland politische Probleme mit Gewalt lösen und anderer Völker Gebiet rauben wolle. Ittr Eng- Deutschlands Antwort Reichsminister Dr. Goebbels nimmt Stellung Neichsministcr Dr. Goebbels nimmt aus Grund der Tatsache, dast dieser Bries in offiziellem Auftrag versastt nnd versandt worden ist, im „Völkischen Beobachter" unter der Uebcrschrist „Antwort an England" ausführlich dazu Stel lung. Wir bringe» diese Antwort nachstehend. Der Artikel des Ncichsmlnisterö zn dem Pamphlet hat folgenden Wortlaut: „Sie, Herr Stephen King-Hall, versuchen sich in einem Pamphlet, mit dem Sic eine Unmenge von deutschen An schriften bedenken, wie Sie sagen, an das deutsche Volk zn wenden. Wenn wir Ihnen aus Ihre Stilübungcn überhaupt Vorbehalt in bezug aus den Inhal« dieses Abkommens zu machen, der ohne sein Wissen und seine Ru st i m m n n g abgeschlossen wurde und in ossenem Wider spruch zn den Anfgaben des Mandats und dem Willen der interessierten Bevölkerungsteile steht. Da die Presse auch einige bei dieser Gelegenheit von der sranzvflscheu Negierung und dem französischen Austenmintster schristlich und mündlich abgegebene» Erklärungen ver- össentlicht hat, macht die italienische Regierung in bezug aus diese Erklärungen die gleichen Vorbehalte." land sei ein wohlhabendes Deutschland ein Aktivposten für den Welthandel. Furcht vor Deutschland und Italien Ter Briesschreiber erörtert dann die Irage der Ersolgs- möglichleiten eines .Krieges und versucht, den Leser mit dem .Kriegseintritt Ameritas, der Blockade usw. cinznschüchlcrn. Er rät nns, von den Engländern Anstenpvlitik zn lernen, nnd bietet uns an, wir sollten den Engländern unser Or ganisationstalent, zum Beispiel ans dem Gebiete des Strasten- transports, zur Beriügnng stellen. Er fährt dann wörtlich fort: „Es ist wahr, dast Sie die Italiener zum Bundes genossen haben. Aber die Italiener sind knapp an Roh materialien und haben leine graste Widerstandskraft usw." tEs erübrigt sich, ans die weiteren Beschimpfungen Italiens in diesem Pamphlet einzngehen.j „Indem, wen» der Krieg vorüber ist, ivaS wird dann geschehen? Zunächst wird cs eine» Iricdensvertrag geben, mit dem verglichen der Vertrag von Versailles ei» .Kinder spiel ist. Je mehr ich über diese Dinge nachdenke, desto stärker komme ich zu dem Ergebnis, dast Menschen wie Sic und ich gemeinsam überlegen sollten, wie wir dieses törichte und schreckliche Ereignis verhindern tönne». Die endgültige Entscheidung liegt bei Ihnen. Es ist Ihr Iührcr, nicht mein alter Premierminister, der das Signal znm Angriff geben wird, wenn alle Stricke reisten, nnd, osseu gestanden, ich fürchte, dast Goebbels nnd Ribbentrop ihm wichtige Informationen vorenthaltcn. Ich glaube aber auch, dast das deutsche Volk einen ebenso hohen Prozentsatz von intelligenten Männer» nnd Irancn hat, wie jedes andere Volk, fllnd vielleicht mehr als einige s" Der Bries schliesst mit der Aufforderung, einmal „selb ständig" nachzudenken, den Bries mit Ircnnden zu besprechen und gegebenenfalls Bemerkungen dazu an Herrn King-Hall zu schicken. „Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund, wenn Sic ant worten, ich möchte wissen, worin ich nach Ihrer Meinung unrecht habe nnd worin Sic mit mir einer Meinung sind. Mit den besten Grüstcn Stephen King-Hall." eine Antwort erteilen, so glauben Sic bitte nicht, dast mit Sie deshalb für wichtiger halten, als Sie in Wirklichkeit sind. Wir hätten von der Tatsache, dast Sie sich das Recht Heraus nahmen, mit der deutschen Ocssentlichkcit einen Disput zu be ginne» und antideutsche Prvpagandaschristcn, als englische Liebesgaben verpackt, an weite »reise des deutschen Volkes zu senden, überhaupt keine Notiz genommen, wenn Sic in der Tat, wie Sie schreiben, ein Privatmann wären. Nu» aber hat ein für Sic unglücklicher, für uns aber «m so glücklicherer Zufall uns Kenntnis davon gegeben, dast Sie im Dienste des englischen Iorcign Office stehen, dast Ihre Briese im Auftrage nnd unter gütiger geistiger Mithilfe von Lord Halifax selbst geschrieben, gedruckt und versandt werden. Sic sind also, fast möchte man sagen, offiziellen Eharaktcro, und diese Tatsache gibt allerdings der ganze« Sache eine andere Bedeutung. Nicht, dast damit die kindische Albernheit, die in Ihren propagandistischen Schülcrarbeiten zutage tritt und hier im Gewände einer pietistischen Frömmelei cinherschreitct — wie übrigens bei Engländern noch immer dann, wenn sic jemand übertölpeln wollen , abgemildcrt wurde,' im Gegenteil, sie wirkt angesichts der Tatsache, dast sic direkt ans der Prvpa- gandawcrkstatt Downingstrcct stammt, nnr nm so krasser nnd widerlicher. Aber Sic sagen, Sie wollten znm deutschen Volke reden, nnd wünschen und erbitten von den Empfängern Ihrer Briefe Antwort. Dafür allerdings kann man nur dankbar sein. „Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund!" schreiben Sie. Dieser freundlichen Anssordcrnng kann kein fühlend Herz widerstehen. Also: Sic wenden sich gleich in Ihrer Anrede an den „liebest deutschen Leser". Tast er deutsch ist, steht fest: ob er lieb ist, wollen Sic bitte nach Lektüre dieser Antwort entscheiden. Sic schreiben, Sic sind britischer Marincvssizicr nnd habest 2l Jahre von INM bis l»2d in der Königlichen Marine ge dient. Das ist schon sehr wichtig nnd aufschlnstreich! Dann dienten Sie also auch in jener Königlichen Marine, die von l»l« bis litt» eine L e b e n s m i t t c l b l o ck a d e gegen Deutschland dnrchsührte nnd damit, getreu den Prin zipien der altbewährten britischen Polltit im Bnrenlrieg, der 27nun Bnrenfrauen nnd -linder in englischen Konzen trationslagern znm Opser fielen, den Wcltlrieg auch gegen wehrlose Frauen und Kinder exerzierte und viele Hnndert- tansciidc von ihnen — entgegen allen geschriebenen und un- MlienWer Protest gegen -le Abtretung -es San-Maks Eine Note -er italienischen Regierung an Frankreich wegen -er wt-errechttichen Berschacherung Rom, 13. Zull. Die italienische Regierung Hal, wie amtlich verlautet, am 10. Zull eine Role an die fran- zösischeRegierung gerichtet, in der sie unter Berufung aus ihre Eigenschaft als an der Mandats übertragung beteiligten Macht die ausdrücklich st en und weite st gehenden Vorbehalte in bezug auf die Abtretung des S a n d s ch a k s an die Türkei formuliert. Deutsches Bolt, -as ist britische Propaganda! Wir waren schon immer überzeugt, datz die britische Politik ohne viel Skrupel betrieben wird und waren deshalb über dieses allerdings dankenswerte blöde Machwerk nicht sehr erstaunt. Wir fühlen uns aber verpflichtet, das deutsche Volk darüber auszuklären, wie die englische Propaganda, die Herr Chamberlain vor einigen Wochen ankündigte, aussiehl. wir kennen diese Methoden Englands, mit denen es versucht, einen keil zwischen Führung und Volk zu treiben.
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