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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.08.1939
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390810028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939081002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939081002
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- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-10
- Monat1939-08
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Marsch««, 10. August. Der schwcrindustriellen Kreisen nahestehende „Kurier Pols ki" verösfentltcht am Donnerstag eine» Arlikel, ln dem er nichts weniger fordert als die „Zerstörung Deutschlands"! Do wie Karthago vor 2»oo Jahren zer stört werden muhte, erheben sich heute immer mehr Stimmen, di« den Hrrrschaftsgelttsten l!> Deutschlands über die Völker Europas rin sür allemal ein Ende bereiten wollen. Deutsch land sei an dem Wettrüsten, da» die Welt zu riesigen Aus gaben zwinge, schuld. Deutschland trage auch die ganze Ver antwortung dasiir, daß der Welthandel nur vegetiert, ferner die Verantwortung für die Vertrauenskrise, die überall sest- zustellen sei, und auch für die Wirtschastokrise, die sich aus dem Weltkrieg, den die Dcutfchen hervvrgerusen hätten j!j, ergebe. DaS polnische Blatt fährt dann fort, vor zwanzig Jahren habe Europa vor dem Marsch nach Berlin geschwankt. Man wollte nicht den Fuß aus den zn Boden geworfenen Gegner sehen. Anstatt die Friedensbedingungen in Berlin zu diktieren, habe man Deutschland an einen gemeinsamen Konferenztisch nach Versailles eingeladen. Dieser Fehler w iirde si ch z n m z w eite n Pi a le nicht wieder - holen! Immer allgemeiner sei seht die Auffassung, das, Deutschland zerstört werden müsse. Es nähere sich mit raschen schritten der Augenblick, in dem die Auf fassung über die Notwendigkeit der „Beseitigung des Pest herbek" lm Zentrum Europas Allgemeingut wirb. Dann werde von Deutschland nur noch ein Trümmerhaufen Übrigblribeni * ES fällt nnS schwer, aus einen derartige« AuSbruch hysterischen polnischen Hasses, dessen unverblümtes Ziel die Zerstörung Deutschlands ist. noch mit sachlichen Argumenten zu antworten. Denn dieser Warschauer Grvßenwahnsinn schlägt doch dem Jan den Boden aus! Mit frecher Stirn wird hier der Wille deutscher Menschen nach Rückkehr in das Grvbdenlsche Reich al» „Herrschaftsgelüst" Deutschlands hingestellt und mit noch gröberer Frechheit und lügenhafter Verdrehung Deutschlands Schuld an dem gegenwärtigen Wettrüsten konstruiert. Lolche Folgerungen, wie sic der „Kurier Polski" zieh», trage» den Stempel der Lüge so deut lich auf der Ltirn, daß alle Einsichtigen darüber lächeln. RUitartsche Sperrgebiete bei Könitz Dir schau, 10. August. Die polnische Stadtverwaltung in Koniß hat eine Be kannt», ' ng erlassen, wonach gewisse Delle des Kreises Konisi sofort für den üfsentliche« Verkehr verboten sind. Dem Au. ns der Pofte« sei sosort Folge zu leisten, da souft geschossen würde. Kölnisches Matt fordert „Zerstörung Deutschlands" Gipfelpunkt polnischer Setze - Ra« erinnert an -ia Vernichtung Karchavos Varis un- L-«--n in Erwartung -er Danziger Vrotestkun-gebung Paris, 10. August. Die iür heute abeud augekltndigte große Protestkund- gebuug der Dauzigcr Bevölkerung gegen die polnische Drohung, das -eutsche Danzig zusammenzuschießen, wird ln Paris mit Spannung erwartet. Die Vlätter lassen wie üblich ihrer Phantasie freien Lauf, kombinieren und schätzen, können jedoch trotz krampshaftester Versuche keinerlei neue Gesichts punkte bei der Beurteilung der Lage Vorbringen. Mit größtem Interest« sehen auch die Londoner Blätter der Danziger Protestkundgebung entgegen. Der Berliner Korrespondent des „Daily Telegraph^ meldet in diesem Zu sammenhang, in Berliner RcgterungSkrrisen sei „kein Nach- lassen der Spannung" in der Danzsger Frage -n bemerke». Das Blatt kann nicht umhin, «scheinbar mit Bedauern fest- zustellcn, daß Deutschland und Italien auch bezüglich des deutsch-polnischen Streites zn einer völligen Eintgnng gelangt seien. Serum Kammersgaar- erneut zur Ostsee Durchguerung gestartet Seestadt Rostock, IN. August. Die dänische Schwimmerin Jcnnn K a m m c r S g a a r d, die im vergangenen Jahr die Ostsee von Dänemark nach Deutschland durchschwamm, ist am Mittwochabend SN Uhr i» Darßerort zu einer Durchquerung der Ostsee in entgegen gesetzter Richtung gestartet. Ihr Ziel ist das dänische Hafen städtchen Gjedscr. Venera! Franko ttnennt AalangeWrer Der kämpferische Geist -er Bewegung wir- -en Weg -es neuen Spanten bestimmen BurgoS, 10. August. Der Caudillo erließ mehrere Dekrete, in denen er die Ernennung für die sührenden Poste» innerhalb der Partei bekanntgibt. Zum Präsidenten des politischen Ausschusses der Falange wurde ernannt der jetzige Innenminister Serrano Sun er, der somit beide entscheidenden Posten in ZpanienS Innen politik bekleidet. Zum Generalsekretär der Partei und Chef der Kalange-Milizen wurde ernannt General Munoz Grande, der sich während des Krieges in den Kämpfen um Katalonien einen bedeutenden Namen erwarb. Zum Btzesckretär der Partei wurde ernannt Pedro Geinero del Castillo, einer der jüngste» Vertreter der Falange. Man betrachtet die Ernennungen als ein Zeichen dafür, daß der kämpferische Geist der Bewegung bei behalten und verstärkt wird, da führende Posten der Partei hauptsächlich von jungen, aber bewährten Kämpfern bekleidet werden. Die durch General Franco vollzogene politische Neu organisation in Spanien wird am Donnerstag zum ersten Male in der Pariser Presse eingehenderen Betrachtungen unterzogen. Die Blätter, die bisher über die politischen Ver hältnisse in Spanien sehr verworrene Begriffe hatten, wobei sie u. a. auch Behauptungen über angebliche Meinungs verschiedenheiten innerhalb der spanischen Regierung aus stellten, sehen nun ans einmal ihren tendenziösen Schilde rungen die Grundlage entzogen und müssen heute zugeben, Nenyork, 10. August. Ein sensationeller Fall von französischer Agitation in den Bereinigten Staaten unter der Mitwirkung amtlicher französischer Behörden wurde am Mittwoch durch ein Neuyorker Geschworenengericht ansgcdeckt. DaS Gericht beschuldigt daS französische Anben- mi n i st criu in, die Benutzng diplomatischer Kuriertaichen zum Einschmuggeln französischer Reisepläne in die Vereinig ten Staaten erlaubt zn haben. Ans Ersuchen der Geschwore nen wurde der Tatsachenbeitand Anstenminister Hüll zur weiteren Verfolgung der Angelegenheit zur Kenntnis ge bracht. Tie Untersuchung, die diesen Enthüllungen uorausging, wurde am 20. März nach der Verhaftung des französischen Filmphoiographcn Andre dc la V a r r c ungeordnet, -er an- daß daS politische Regime in Spanien fest und uner schütterlich üastcht. Große Beachtung findet vor allen Dingen die Verstärkung der Autorität deS StaatSchefS. lieber die außenpolitische Ausrichtung des neuen Spaniens sind sich die Pariser Zeitungen noch immer nicht schlüssig nnd empfehlen, die kommenden Wochen abzu warten, die nach ihrer Ansicht eine klare Entscheidung bringe» würden. Tokio, Ist. August. Der japanische Gesandte Kato und der britische Botschafter Craigie hatten am Donnerstag eine längere Aussprache über die zukünftige Gestaltung der Besprechungen in Tokio. Wie halbamtlich dazu verlautet, habe Craigie Kato dahin gehend unterrichtet, daß er den endgültigen Zeitpunkt nicht angeben könne, bis wann die neuen Instruktionen der eng lischen Regierung eintreffen würden. Kato habe daraufhin mitgcteilt, daß die militärischen Vertreter Tientsins nicht unbegrenzt ans daS Eintreffen der Instruktionen ans London warten könnten, und daß sic be schlossen Hütten, spätestens Anfang nächster Woche nach geklagt ist, !17ststst Fuß eines In Algerien, Frankreich, Holland, Ungarn, Marokko, der Schweiz und Tunis gedrehten Films durch einen französischen diplomatische» Kurier eingeschmuggelt zu haben. La Barre wurde inzwischen zur Bezahlung von -ttäu Dollar Geldstrafe verurteilt. In dem Hüll übermittelten Befund der Geschworenen wird ausge- stthrt, daß daS hiesige amtliche französische Touristenbliro, das französische Generalkonsulat, die hiesige Vertretung der „Compagnie Transatlantiquc" und deren Generaldirektor Morin de Linelays svivie acht andere Personen de la Varre halfen, die Bezahlung der amerikanischen Einfuhrzölle auf seine Filme zu umgehen. Wie aus Washington dazu berichtet wird, teilte der fran zösische Botschaster Graf de Laintquenttn mit, daß er daö Staatsdepartement anssuchcn werde, um den Fall mit Unterstaatssckrctär Welles zu besprechen. Eu-rttn-ruttches Selt-okument Ein dokumentarischer Bildbericht — das ist das fetzt im Adam Kraft-Verlag, Karlsbad-Drahowitz erschienene Buch „Von der SdP in die NSDAP" sKart. !>,.'<> NM. Leinen 4,.">0 RM.j, das der sudetendcutsche Gauprvpaganda- leiter Franz H öllcr herauSgegebcn hat und zu dem Konrad Henlein ein Vorwort schrieb. Von der Geißelung tschechi schen Terrors und sudetendentschen Leids im vergangenen Gommer über die Zeit des Freikorps hinweg zum Einmarsch der deutschen Truppe» ins Sudctcnlanü nnd der Endlösung mit der Errichtung des Protektorats führt der Weg, von den, 2VV zum Teil bisher noch nicht veröskentlichte Bilder einen bleibenden und nachhaltigen Eindruck geben. XV. 8. Tientsin zurtickznkchren. Fall» die Instruktionen nach der Abreise der militärischen Vertreter einliesen, so erklärte Kato abschließend, würde sich die japanische Regierung die Ent scheidung über Wetterführung oder Abbruch der Verhand lungen vorbehalten. Japan weist „Proteste" entschieden zurück Die Geschäftsträger der Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich sprachen im japanischen Außenamt vor und erhoben im Namen ihrer Negierungen Vorstellungen, wobei sie betonten, baß USA nnd Frankreich hinsichtlich de» Währungskrage und der Auslieferung der Silbervorräte ii den Konzessionen, gemeinsame Interessen mit England hätte». Wie man in politischen Kreisen Tokios hierzu erfährt, habe die japanische Negierung diese Vorstellungen ent schieden z u r ü ck g e w i e se » nnd erklärt, daß Japan WtrtschaftSfragcn ausschließlich mit England erörtern werde. Britische Reservisten streike« Loudon, Ist. August. Mit der Devise „Fünf Pfund für einen Matrosen, aber nichts für einen Tommn" traten in dem Militärlager Honndstone zahlreiche Reservisten, die als Instrukteure dienen, am Mittwoch in den „Streik". ES wird von östst Strei kenden gesprochen, obwohl das KricgSministerium nur ISO »»gibt. Ott- wtetvr auf RestauraltonSretsen London, Ist. Augnsk. „Daily Herald" will wissen, daßOtto vonHabSburg in den nächsten Tagen nach London kommen werde. DaS Foretgn Office habe gegen seinen Besuch nichts einzu wenden. Otto von HabSbnrg käme mit der Absicht, maß gebenden Kreisen seine N e st a n r a t i o n S p l än e vor- zulegen und nm deren Unterstützung nachzusuchcn. SAmtlggelwmn in französischen Kurlertaschen Gin -iplomatischrr Kurier schasste Attme nach ÄS«, um -ie Einfuhrzölle zu spare« Saran lSßt sich von England nicht -Walten Loki- wir- sich Gntschet-ung über Svettersührung -ter Vvbruch -er Vertzan-Iunven Vorbehalten Festlicher Starr in Venedig / Sonäerborlobt Ser vrooäaor kkoodriobt«» Benebig-Sido, Ist. August. Ain Eröffnungstage der diesjährigen Filmkunstausstel lung machte der Lido, Venedigs mondäner Badestrand, noch einen recht verträumten Eindruck. Aber schon deutete» die zahlreichen Fahnen in den Farben der beiden Achsenmächte nnd die festliche Ausschmückung der Straßen und Plätze auf die kommenden großen Ereignisse hin. Und bis znm Mittag hatte der Lido sein Angesicht völlig verändert. Fast schien er aus einem Dornröschenschlaf erweckt. Der Lido, schon Schau platz vieler grober Filmeretgniste, hatte seinen ganz groben Tag: Reichsminister Dr. Goebbels und der italienische Minister für Bolkskultur Alsteri sind zur Eröffnung der VII. Internationalen FtlmkunftauSstrllung eingetrosfen und geben damit dieser Veranstaltung ganz besonder« Bedeutung. Da» venezianische Volk und die deutsche Kolonie hatten den beiden groben Vertretern der mächtigen Nationen «inen be geisterten Empfang bereitet. Tanz Venedig — und besonder natürlich der Lido — stehen im Zeichen de« hohen Besuche». Ein« ganze Reihe festlicher Veranstaltungen verschiedenster Art werben den brutschen Täften auch außerhalb de» Rah men» der Biennale «inen vielseitigen, lebendigen Eindruck italienischen Leben» und italienischer Gastsriunbschast geben. Ein Abglanz der groben EmvsangSfeierltchkeiten liegt al» erwartungsvoll« Spannung über den vielen Menschen, die hierberarkommen find, um den Wettbewerb der Welt um die Vreise für die besten Filmwerk« br» letzten Jahre» mit- »«erleben. Die Anwesenheit so vieler führender Persönlich keiten der beiden Nationen gibt dieser Veranstaltung ein« weit über den bisherigen Rahmen hinauSgehrnbe kulturelle und politische Bedeutung. Schon lange vor Beginn der Vor stellung haben sich zahlreiche Menschen vor dem schönen, immer wieder durch die edle Schlichtheit seiner Formen an sprechenden Ftlmpalast versammelt, um die Ankunft der hohen Gäste mttzurrleben. Schetnwrrser, Kamera», «in span- nunageladene» Bild vom pulsterenben Leven, wie e» immer bet derartigen Anläßen sich zu »eigen pflegt. * Und bann «ressen sie ein, umjubelt von den Besuchern der Ausstellung, von Italienern und Deutschen. Graf Volpi di Misnrata hält eine kurze herzliche Begrüßungsansprache, Minister Alstert weist in seiner Red« auf die Bedeutung der Internationalen FtlmknnstauSstellung in Venedig bin, und dann beginnen di« Vorführungen mit einem großen deutschen Spielfilm, mit „Robert Koch, der Bekämpfe» des Todes". Dieser Film ist mehr als ein Spielfilm, er ist ein lebendiges Denkmal für deutschen Gclchrtengetst, deutsche Genialität, deutsches bestes Menschentum. ES hat wohl nur wenige Menschen gegeben, deren Ver dienste nm die Menschheit so groß waren wie die eines Robert Koch, der seine Theorien gegen eine ganze Welt von Gegnern mit zähem Fleiß und dem unermüdlichen Willen, der leidenden Menschheit zu helfe», ohne jede Rücksicht aus persönliche Bor- oder Nachteile, verfochten hat. Ein solche» Thema wie die Entdeckung de» Tuberkelbazillus in einem Spielfilm zu gestalten, war keine leichte Aufgabe. Galt «» doch einerseits, den historischen Tatsachen getreu die Film- Handlung aufzubauen und anderseits da» Publikum, da» kein« besonberen medizinischen Interessen mttbringt, zu fesseln und mtt»ur«ißen. Und beide» ist diesem großen Film- werk voll gelungen. Man merkt diesem Film die gründliche und langwierige Vorarbeit an, die für ihn geleistet wurde, ehe mit der «sgentltchen Drcharbeit begonnen wurde, tzebe Gzene sitzt, nicht» erscheint unecht. Kunst und Technik Haven hier in glücklichster Zusammenarbeit ein wahre» Meisterwerk vollbracht. lVtzßrna-rrtw-unvH« tzv Vuu-ftutt RetchSintendant de» deutsche« .Rundfunks Dr.» la S- Meter äußert« sich anläßlich der UeSttgabe der Navag an die RrichSrunbfunüiesellschast in Wien auch über die Frage der besonder» in Wien gewünschten Opernübertragunge«. ES bandel« sich hier keineSweas allein um bj« Frage, welche Opern übertragen werdendsten und wie oft ttn Monat der artige Sendungen zur Äcrctcheruna eines bunte« Pro gramm» erwünscht feien. Gerade die Oper fei doch auch auf ein« optisch« Wiedergabe angewiesen. Nur «n fHr geringer Hunbertsatz der Hörer vermag durch bloße» Anhbren einer Oper »»gleich auch ein anschauliche» Bild von de« Vorgängen aus der Bühne zu gewinnen. Eine wettere Schwierigkeit, Vie für alle Hörer gelt«, sei das bis heute noch nicht gelöste rein technische Pro-ltM, haß die Sänger ans die Aufstellung der Mikrophone nicht genügend Rücksicht nehmen können, weil st« da» in ihren Handlungen beengen würbe. Der Gänger Neben dem Schicksal eines der größten Söhne Deutsch lands gibt dieser Film ein lebendiges Zeitgemälde mit allen Licht- und Schattenseiten dieser Epoche. Der Regisseur HanS St ei »hoff, Schöpfer vietcr hervorragender Filme — be sonders solcher, die in ihren Schicksalen ein Spiegelbild ihrer Zeit geben — hat cs verstanden, alle Schwierigkeiten dieses Themas zn meistern. Seine Schauspielersührung ist ausgezeichnet. Die Dar stellung Virchows durch Werner Krauß ist einfach über wältigend,' es ist eine der größten und retfsten schauspiele rischen Leistungen, die jemals im deutschen Film zn sehen waren. Fast überragt er in den gar nicht einmal zahlreiche» Szenen seines Auftretens seinen großen Gegenspieler, den Robert Koch von Emtl Janntng», der hier in schlichter Menschlichkeit den groben Arzt und Forscher und den ebenso großen Menschen überzeugend barstellt. Ueberragenbe Lei stungen »eigen auch Josef Sieber und Hilde Körber al» verhetzte Sektierer,' ihr Schmer», ihre Verblendung sind mitreißend. Eine ganze Reihe weiterer erstklassiger Schau spieler tragen mit zum Erfolg des Filmes bet. DaS internationale Publikum folgte diesem einzigartigen deutschen Forscherschicksal gespannt und spendete dem Film starken anerkennenden Beifall. Dieser Film wird nicht nnr für den hohen Stand der deutschen Filmkunst, sondern für deutschen Geist überhaupt Zeugnis aolegen. llso >V«koor. fei ja zugleich auch Schauspieler und daher immer, auch bei einer Rundfunkübertragung, bestrebt, aus die Zuschauer zu wirken, obwohl bi« Zahl seiner Zuhörer die weitaus größere sei. Man werd« künftig di« Vorstellung nicht direkt von der Bühne übertragen, sondern vorerst ohne Publikum auf Schall vlatten gesondert aufnehmen. Dabet werde die Interpreta tion lediglich im Hinblick auf akustische Wirkung erfolgen. Auf die Frage nach moderner Tanzmusik äußerte sich RetchStntenbant Dr. GlaSmeter wie folgt: „Tan»musik soll so modern wie nur möglich — aber ohne Ja,» sein. Denn daß dies« kulturelle Sendung aerate beb deutschen Rundfunks, nämlich Tanzmusik ohne Ja-» zu bringen, er- füllt ist, dürften beut« auch schon jene Zweifler «tnaeseben haben, die moderne Musik mii Jazz gletchsctzten nnd diese auch dort zu hören glanbtcn, wo es gar keine gab. Sollten aber doch noch einige mißtrauisch sein, so mögen sic sich ge sagt sein lassen, bah innerhalb des deutschen Rundfunks Jazz tm wahrsten Sinne des Wortes auSgespielt hat."
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