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Dresdner Nachrichten : 11.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193911112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19391111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19391111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-11
- Monat1939-11
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1939
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Sonnabend, n. Rovemder wes »N<-«lnen moNaMch Nit. »,70 fr«t Hau», durch ,»ftde,ug ««. ,.?a eiplchllrdlich »»^« npf. P,ftg«ia-r lohn« PsstjustcNgebahr). Mn-el- nKmmer 10 «PI.; außerhalb «schien» 1» «p>., 8udelenland »0 «vl. Postscheck I0-svr«»den. DI« I^e»dner gamMenan»etgen u. Etellengelüch« Mwimeler- Nachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de« g „p,, g>,,„geb. -o «p>. — Nachdruck Landrate» zu Dresden, de» Schied-amtr» beim Oberveesiche- „ur mit OueNenangab- rrerdnee «achrichien. rungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden unverlangte SchEM«-werden nicht ausbewahrt t . . . . l » . , - > . .» , . . . , , . , . > . , . . » r' , ' - Ganz Deutschland an -er Bahre -er Opfer Nächtliche Feierstunde vor -er Fel-herrnhalle München, 10. November. Die Hanptftabt der Bewegung und mit ihr daS ganze dentsche Volk schickt sich an, Abschied z« nehmen von de« siebe« Loten» di« vor 18 Stunde« im Bürgerbräukeller sür de« Führer und Deutschland gefalle« find. Die «sichtliche Aufbahrung der Hingemorbete« vor de« Stuse« zur Feldherr«» Halle i« der 10. «bendstnnde des Freitags hat die Tranerfeierlichkeit«« ergreisend u«b erhebend ei«geleitet. Tiefer Ernst liegt über dem Platz. Wir lenken den Blick hin zur Feldherrnhalle. Die drei Bogen sind mit dunkel rotem Tuch ausgeschlagen. In der Mitte steht ein mächtiger Podest, der auf rotem Tuch das Hakenkreuz trägt. Davor brennt eine breite Feuerschalc. Die lodernden Flammen ver mischen sich mit dem Feuer der vier Pylonen, die vor der Feldherrnhalle errichtet sind. Sonst ist der ganze Platz in Dunkel gehüllt. Der Zeiger rückt vor. A«S dem Dunkel Wachse« die Schatte« marschierender Männer. Zwei Kompanie« der F im Stahlhelm rücke« a« ««d «ehmen vor de« seitliche« Tribüne« Ausstellung. Dumpf dröhnt der Rhythmus der Trommler. A«S dem Hosgarteutor heraus bewegt sich der Zug mit de« Särge«, in de«e« die Tote« ruhe«. Fede« Sarg deckt ein rotsamte«eS Tuch mit dem Hakenkreuz. De« Trauer zug geleitet «ationalsozialiftische Jugend mit brennende« Fackel« vor die Stuse« der Feldherrnhalle. Stumm u«d i« tiefer Ehrfurcht grüße« di« Mensch«« die Tote«. Da«« zer reibe« kurz« Kommaudornse di« Stille. Die Truppe präsen tiert das Gewehr mit vlickwendnna zu de« Särge«. Der Präsetzttttitzätsch erkstügt. Die Mättüer, die di« Särge trage«, setze« sie a«s Podeste, die vor de« Stufe» ,«r Keld- hennhalle stehe«. N«« find die Tote» des Bürgerbräukellcrs aus geheiligte« Bode« ausgebahrt» ««weit der Stätte» wo die erste« Blutzeuge« der «ationalsozialisttsche« Bewegung ge falle« sind, z« der«« Gedenke« sich jene am Abend des 8. No vember i« Bürgerbräukeller sammelte«, die heute als die jüngste« Blutzeuge« sür Führer und Deutschland ihr Lebe« geopsert habe«. Und nun ergiebt sich der Strom der Volksgenossen nach der Feldherrnhalle. Stumm, mit erhobener Rechten, ziehen sie vorüber und nehmen Abschied von den Ermordeten. Und im Geiste marschiert mit ihnen das ganze deutsche Volk. * Der Staatsakt a« d«r Feldherrnhalle sür die Opfer des 8. November wird heut« So««ab««d «m 11 Uhr über all« deut schen Sender übertrage«. -lassen auf Halbmast! Berli», 1V. November. Der Reichsminister des Inner« und der Reichspropagandaleiter der NSDAP gebe« folgendes bekannt: Aus «»laß der Beisetzung »er Opfer deS ruchlose« Münchner Attentates setze« am Sonnabend, dem 11. No vember, all« össenttiche« Gebäude ««d die vsjentltchen Schule« im ganze« Reich die Flagge» aus Halbmast. Sämtliche Partei dienststelle« find angewiesen, «bensalls halbmast zu flagge«. * ES ist eine Selbstverständlichkeit, baß die gesamte Be völkerung ihrer Trauer um die Todesopfer -rS verab scheuungswürdigen Verbrechens in der gleichen Weise Aus druck gibt. Auslänöischer Arspruns -es Sün-avvarateS Zur Zeit find Sachverständige damit besaßt, aus daS Ge naueste die ausgesundeue« Teile deS zur Entzündung der Sprengladung benutzte« mechanische« Zündapparates seftzn« stelle». Man kann rnhig schon heute sagen, daß jedenfalls i« bezug ans die Legierung einzelner Metallteile tatsächlich ei« ausländischer Ursprung «achzuweise« sei« wird. SS find gegenwärtig Untersuchungen, die von verschiedene« Seite« geführt werde«, im Gange, «m ganz ««abhängig von einander ei« absolut einwandfreies Ergebnis zu erhalten. Gerade diese Art der Untersuchung ist von ent scheidender Bedeutung, nm so mehr als di« Sonderkommisston bereits eine ganz spezielle Richtung «ersolgt, «nd man kann sage«, daß vielleicht schon in den allernächste« Tage« der Oesfentlichkeit näher« Einzelheiten bekanntgegebe« werde« können. Weiteres fieh« Seite » Lebhaftere Späbtrupptätiskeit Berll«, 1V. November. DaS Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Weste« zwischen Mosel und Pfälzer Wald leb- Hafter« Spähtrnpptätigkeit als an de« Bortagen. Im übrigen «nr an einzelne« Stelle« der Front anslebenbeS Artilleriefeuer. Das am 8. November als vermißt gemeldete dentsche Flugzeug ist bet Liedersdorf an der deutsch - französischen Grenze von sranzöfische« Jäger« abgelchoffe« worden. Vrtttsche- Kriessfcktff stark überfüMs Die Admiralität rechnet mit Verlust Amsterdam» 10. November. Der Sekretär der briti sche« Admiralität teilte mit, daß das KriegSschisf „Northern Rover" stark überfällig sei. Sei« Verlust müsse angenommen werde«. Di« Verwandte« der Besatz««« wurde» benachrichtigt. 20OO chtmftfcke Vervleutr ertrunken Ligva» vrndtmaläuu« ckor vroackaor Aaodrtodton Mailand, 10. November. Rach einer Meldung des -Lorriere della Sera" ans Tschnngklug hat sich in einem Bergwerk bei Kntschtnaschte« ei« schweres Unglück er eignet. Ans «och nicht näher seftgestellte« Gründe« find SOllüchinestscheverglente dnrch das Eindringen von Wassermass«« «rtrnnke». Secr*st Service Ein Raunen geht um. Zu auffällig war es, daß ma« in London schon Kunde von dem Attentat in München hatte, bevor noch die amtlichen deutschen Stellen sprachen. DaS englische Reuterbüro kabelte seine Meldung mit einer ver dächtigen Eile in die Welt. In Belgrad, Budapest, Bukarest und anderen Hauptstädten konstatierte man diese Schnellig keit und zog gewisse Folgerungen daraus. Sie standen in Verbindung mit der Frage, wer allein ein Interesse an dem scheußlichen Verbrechen von München haben konnte,' ist eS doch ein alter Grundsatz, zu überlegen, wer sich von einer Untat etwas verspricht, um Schlüsse auf ihre Urheber ziehen zu können. Leise gemunkelt oder auch offen ausgesprochen macht das Wort „8 so rot 8orvtoo" die Runde. Man er innert sich des Satzes Chamberlains, er hoffe den Tag noch zu erleben, an dem Adolf Hitler erledigt sei. War das sein tieferer Sinn? Besteht eine Verbindung, direkt oder indirekt, zwischen diesem Gedanken und dem berüchtigten britischen Geheimdienst? Die Spuren des Verbrechens führen ins A » slan b. Lovrot 8orv1ooi Zwei Gesichter hat Großbritannien. DaS eine ist bigott, hebt frömmelnd die Bibel hoch, führt die scheinheiligen Phrasen im Munde, die dazu bestimmt sind, die Gemüter der ewig Harmlosen in aller Welt zu betören. DaS gndere ist brutal, ist da» Antlitz der praktischen Wir kl ich kett, die Aegypter nieberknüppelt, indische Etngeborenendörfrr durch Bomben vernichtet, Araberführer in Palästina abschlachtet und vor keiner Grausamkeit und keiner Gewalttat »u- rückschreckt. Immerhin, derartige Greuel ereignen sich offen. Es gibt aber auch eine Organisation, die führt den britischen Krieg im Dunkeln. Nichts scheut sie mehr als daS Licht. Ihre wahren Leiter kennt niemand, obwohl das Amt deS Chefs so wichtig genommen wird, baß er jederzeit Zutritt zum britischen König hat. Nur hin und wieder lüstet sich einmal der Schleier um ein kleines Stück, wenn aus Eitelkeit oder sonstigen Motiven ein Eingeweihter daS Schweigen bricht. So erfuhr man im Weltkriege, baß der Generalleutnant Baden-Powell, den man bis dahin nur als den Be gründer der Pfadfinder-Organisation kannte, einer der leitenden Mitarbeiter des 8eerot 8ervico war. Dieser hat seinen Sitz in Downing st reet 10. Nicht weit von London, in Devonshtre, unterhält der britische Geheimdienst eine Schule, zu der nach sorgfältigster Prüfung nur die befähigtsten Anwärter geschickt werben, die in der weit überwiegenden Mehrzahl aus der britischen Oberschicht, der sogenannten Society, genommen werden. Ungeheuer sind die Geld mittel des 8ecret 8vrvlee, über deren Verwendung im Parlament nie Rechenschaft gegeben wirb. Im Jahre 1038 wurden allein 600 Oüü Pfund, also rund sechs Millionen Mark, nachbewtlligt. Der britische 8eorot 8orv1cv stellt die umfassendste Spionageorgantsatton dar, die jemals auf Erden bestanden hat. Sie arbeitet tm Krieg und S zukn. p-«»»«-ttolknion Am Abend des November Der Führer spricht tm Bürgerbräukeller zur Alten Sarde. Man erkennt tm Bilde »en «roßen Saal, der wenige Minuten, nachdem der Führer nach der diesjährigen Bede den Saal verlassen hatte, st, «tue wüst« Trümmer-ätt, veewandelt «a* > Der Bürgerbräukeller nach dem Attentat Der abscheuliche Anschlag aüf den Führer ist zwar mißlungen, aber zahlreiche Volksgenossen wurden sein Opfer. — Unser Bild zeigt die Trümmerstätte nach dem Anschlag. Ein gewaltiger Schutthaufen liegt an der Stelle, wo der Führer gesprochen hatte. Vir Decke — bereit» z. T. durch di« Behörden abgestüyt — liegt zerschmettert im Baum. Nur ein große» Stück de» Mittelfelde» mit dem Kronleuchter hat fkch erhalten.
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