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Dresdner neueste Nachrichten : 11.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193706116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-11
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.06.1937
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Verstärke Zusammenarbeit Abschluß btt Besuch» v. Nemaths in Sofia X e »fia, 11. Jnnt Relchlanßenmintfter ». Reurath hatte gestern mit de» bnlgartschen Mintsterprästdenten u«h Anßen« Minister Kjosseiwanoss eine einstündige Unterredung, nach der die beiden Minister Vertreter der Presse «mp- singen. Hierbei verlas der RelchSaußenminister ein Kom- muntquö, in dem es heißt: „Der freundschaftliche und ossene Charakter dieser Besprechungen entsprach Len herzlichen Beziehungen, die zwischen den beiden Sündern zu langjähriger Tradition geworden sind. Cin grober Teil der Unterhaltungen galt der Erörterung der au bin- polttischen Probl« ure, dit'sllr den europäischen Frieden im allgemeinen und sür beide Länder im besonderen von Vebeninng sind. In allen diesen Fragen wurde eine völlige U c b c r e i n st i m - m ung der Ansichten scstgestellt und dabei von beiden Seiten der lebhaft« Wunsch ausgedrückt, dt« freund schaftlichen Beziehungen zum Nutzen beider Völker weiterhin zn vertiefen und z» festigen. Die auf dem wirtschaftlichen und kulturellen Gebiet bereits be stehende Zusammenarbeit soll nach beiderseits bekun detem Willen weiterhin auögebaut und verstärkt werden." Freiherr v. Neurath wirb heute nachmittag nach Budapcst weltersliegen. » Fm Auftrag des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler überreichte Reichoanßenminister v. Neu rath dem bulgarischen Ministerpräsidenten das Grob kreuz des Ordens vom Deutschen Adler. Empfang bei Dorpmüiler in Pari- Telegramm unsres Korrespondenten H. Parts, 11. Juni Im Deutschen HauS in der Weltausstellung in Paris veranstaltete gestern Neichsvcrkchrsminister Dr. Torpinüller einen groben Empfang, zu dem neben dem deutschen Botschafter Gras Welczck der Leiter der NSDAP, in Frankreich und zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie von französischer Seite Handclsminister Bastid, der Minister sür össent- liche Arbeiten Bcdouce, die leitenden Persönlichkeiten der groben französischen Eiscnbahngcscllschasten, der Schisssgescilschasten und der Reedereien, der Flugver- kehrsgefellschasten und des Automobilklubs, erschienen waren. In einer kurzen Ansprache erklärte der Rcichs- verkehrSminister u. a., es lüge im Wesen des Ver kehrs, dab er als Mittler zwischen den Völ kern nicht Haltmachen könne an den Grenzen, son dern gerade seine Ausgabe darin sehen müsse, politische und wirtschajtliche Grenzen zu überwinden. Er gäbe daher der Hoffnung Ausdruck, dab die Beziehungen -mischen Deutschland und Frankreich sich weiter ver- tiefen mögen. Schließlich gab der Reichsverkehrsminister in seiner Rede auch bekannt, dab in diesem Jahr zum erstenmal auch zwischen den deutschen und den sran- zösilchen Eisenbahnern ein umfangreicher Kinder austausch vollzogen worden sei. Oe la Rocques Absage an Ooriot X Paris, 11. Juni ' Die Absage der Französischen Svjslalpartei de la Rocgues an Doriots Versuch der Zusammen fassung der Rechtsparteien zu einer Freiheits fron t gegen den Kommunismus, wird von Doriot heute iu einer Auslassung in der „Liberts" bedauert und zugleich scharf kritisiert. Dieser Beschluß, so führt Doriot aus, entspringe mehr den Sondcrintcresscn der Sozialpartct als dem Wunsche, schnell und wirksam gegen die kommunistische Gefahr Stellung zn nehmen. Er scheine eine doppelte Fehlerquelle zu haben, einmal die osfensichtliche Unterschätzung der kommunistischen Gefahr, zum andern die Ueberschätzung der Stärke der Lozialpartct de la Rocques. Dieser Fehler aber könne dem Lande einmal teuer zu stehen kommen. Bei der Bildung der Frclheitsfront hätte die Sozialpartei eine Reihe von Bedingungen an ihren Beitritt ge knüpft. Nun, da ihren Wünschen Rechnung getragen worben sei, lehne sie einen Anschluß ab. Man müsse fast annehmen, schreibt Dortot, als ob es der Partei daraus ankäme, derBildung derFreihettSsrontSchwierigkeiten in den Weg zu legen. In der Uebcrzrugung, daß nur eine Einigung der Masse gegen den Kommunismus das Land retten könne, werde die FreihcitSsront alles tun, um zu einem derartigen allgemeinen Abkommen zu gelangen, das allein in der Lage sei, einer späte ren Regierung eine feste und dauerhafte Grund lage zu gewähren. Oie anMurvette Kreunbfchast Ium Bukarester Besuch -e- polnischen Gtaatspräflbenten Die polnisch-rumäntsche Freundschaft geht wieder in Ordnung. Das ist in knappen Worten der Sinn der amtlichen Verlautbarung über den Besuch beS pol nischen Staatsprästbeüten Mosicky in drb rumänischen Hauptstadt. Dt« Aprtlfahrt beö Obersten Beck nach Bukarest hatte die Rumänen zu einer kühlen „Politik der Tatsachen" bestimmt, für die Genf nur mehr ein Rechenposten, aber keine bindende Verpflichtung mehr ist. Es scheint, als ob Bukarest nicht mehr so gan- abgeneigt wäre, die neuen politischen Methoden zu be- solgen, die Außenminister Bkck bel seines« Trinkspruch im April so angelegentlich empfahl. - Rumänien sieht immer mehr die Notwendigkeit ein, aus der politischen Sackgasse hcrmtSzukommen, in die es der übereifrige Staatsmann TttuleScu hineinmanövericrte. und wenn die Nachrichten über einen rumänisch-italienischen Pakt ähnlich dem „Poli tischen Vertrag" von Belgrad szwischen Italien und Jugoslawien) noch reichlich verfrüht seit? mögen, so liegen die rumänischen Versuche,'sich irgendwie an die Achse Rom—Berlin heranzutastrn, so pssen zutage, daß man sie nicht mehr verbergen kann. Und da spielt die polnische Chance ein« keineswegs unter geordnete Nolle. Jedenfalls: eine rumänische Außen politik, die sich nicht zuletzt unter dem Einfluß des KrastlinienseldeS Rom — Belgrad — Berlin—Buda pest-Sofia von den Rußlandbtndungen TituleScu- scher Prägung vorsichtig loslösen .will, braucht eine Rückendeckung. Die fand sie aber in Warschau und in dem wieder auSgegrabenen Militärvertrag, der — heute zumindest — praktisch nur mehr ein polnisch rumänisches Defensivbündnts gegen Rußland ist. Gegen jenes Rußland, mit dem Frankreich und die Tschechoslowakei Militärverträge aus der Grundlage der „gegenseitigen Hilfeleistung" abgeschlossen haben. Hier liegen die Schwierigkeiten. Paris und auch Prag sehen die Wiederbelebung der polnisch-rumä nischen Freundschaft nicht gern. Skoda und Schncidcr- Creuzot haben nach Bukarest nnd Warschau immer brav Kanonen geliefert, setzt tauchen aber Zweifel auf, ob diese Kanonen im Ernstfall auch nach der ge wünschten Richtung losgehen werden. Diese Zweifel wurden laut (sehr laut sogar), als der rumänische Außenminister Antonescn vor zwei Wochen in Paris war. Die französischen Staatsmänner haben damals aus ihren Rußland wohlgesinnten Herzen gewiß keine Mördergrube gemacht, und Herr AntoneScu wirb manche Kritik zu hören bekommen haben, nebenher aber auch den sehr eindeutig geäußerten Wunsch nach einer tunlichen Ueberprüfung seiner Polenpolitik. Al» Begleitmusik zu diesen Unterhaltungen im Quai d'Orsay ertönte in der Pariser Presse nachhaltig der ,/Schrei nach TttuleScu". Trotzdem kam der polnische Staatspräsident nach Bukarest und die Bedeutung seiner Reise ergibt sich schon aus dem dramatischen Vorspiel in Paris. Die Rumänen halten an der Polensreundschast fest, trotz dem sie damit in Pari» wenig Ehre ausheben, und Moskau schwer verstimmt ist. Mit derselben Selbst- Verständlichkeit wird wenige Wochen später der Milt- tärvertrag, über dem der Geist PtlsudskyS schwebt, wieder auf die Beine gestellt werden. Jetzt ist das noch nicht geschehen, von militärischen Dingen war in Bukarest »Nr hindeutenb und oberflächlich die Rede. Ein bindendes und zielweisendes Militärgespräch kann zwischen Polen und Rumänien nur dann gestthrt werden, wenn an dem Gedankenaustausch auch der polnische Oberbefehlshaber, Marschall Rydz-Smigly, der Sachwalter des Erbes PtlsudskyS, teilnimmt..Der polnische Marschall kam aber nicht nach Bukarest. Er wird zugegen sein, wenn König Karol von Rumänien noch in diesem Monat den polnischen Staatsbesuch in Warschau erwidert. * - Die Unterhaltung der beiden Außenminister be- wegte sich naturgemäß auf der Linie der Avril- gespräche. Die Annahme aber, al- hätte sich Beck um eine rumänisch-ungarische Entspannung, AntoneScu um eine Beilegung des polnisch-tschechischen Konflikts bemüht, trifft nicht zu. Dagegen war die politische Unterhaltung der beiden Staatsmänner weitgehend von der nachhaltigen Wirkung der Südostrelse des deutschen Reichsministers für Auswärtiges bestimmt. Bukarest stand in diesen Tagen im Schatten Herrn v. Neuraths. Im übrigen soll auch die Wirtschaft wieder hcrhalten, um die neuen politischen Bindungen zwischen den wiedergcsuudenen Freunden von unten her zu festigen. Die Linie Gdingen—Konstantza ist ein alter Gedanke osteuropäischer Wirtschaftspolitik, der beson ders in jenen Jahren zeitgemäß war, wo sich auch die überzeugtesten Anhänger der rumänische» Demokratie um eine von Riga bis Konstantza reichende Abwehr front gegen den Bolschewismus bemühten. Diese Ideen leben anscheinend 'in Warschau nnd Bukarest wieder auf. Bi» zu ihrer Durchsilhrung ist aber noch ein weiter Weg, den zu beschreiten für die neuangekur» bclte Freundschaft Warschau-Bukarest keine zwingende Notwendigkeit vorliegt. kV D. Orudor Schau von Deutschlands Freude Der Auftakt zur Beichstagung der AGG. Kraft durch Areude X Hambu r q, 11. Juul Die Reichstag«»« der NS^Gemeinschaft Kraft dnrch Freude begann am Donnerstag mit einem Werk konzert des Rattoualsozialkftische» ReichSsymphonie- orchesterS - im Betrieb Fasskenrted der Hamburger Hochbahn-AG. ,, Zu den vielen GefolgschastSmitglicdcrn, die in ihrem Arbeitszeug erschienen waren, gesellten sich die Abordnungen und Volkstumsgruppcn des In- und Auslands in den bunten Trachten. Als Rcichsorgani- sationSlciter Dr. Ley mit dem Reichsstatthalter Kauf mann und Gauobmann Habedank in Begleitung von Ministerialrat Drcßler-Audreß, Amtsleiter Lasscrentz und Amtsleiter Rentmeister die Halle betrat, wurde dem Schöpfer des FreizettwerkeS ein herzlicher Emp fang bereitet. Unter Erich Kloß brachte das Orchester cin auserlesenes Programm zum Vortrag. Orchester und Dirigent wurden mit Brisall überschüttet. Dr. Lcy überreichte dem Dirigenten als Dank und Anerken nung einen Lorbecrkranz. Die erste der Kulturveranstaltungen beS Aus landes galt den Staaten Dänemark, Schweben und Belgien. Im festlich geschmückten Thaltalhcater wurden Orchesterwerke von Komponisten dieser Staaten ans geführt. Die zweite BdtcttMltung wlttbt öük Estland, Polen, Griechenland' unknBnlgarirn öestckitten. Auch die Trachtengruppen wirkten mit. ReichSorgantsationSlrittt Dr. Ley hat zur Reichs- tagnng Kraft durch Freüde ein Grußwort an alle deutschen und ausländisches Gäste erlassen, in dem es heißt: „Sie werden mit ußS eine Schau von Deutsch lands Freude, Deutschland» Lebenswillen und des neuen Deutschlands Schönheit erleben. Wir freuen uns nur von Herzen, daß wir den andern Völkern etwas von unser» Lrsolgen »eigen können. Vor vier Jahren war das Volk verbittert, verhärmt und haß erfüllt. DaS ist gerade dtrS Gewaltige, waS unser deutsches Volk heute selbsttfo stark beeindruckt: diese lachenden Menschen. Daß man heute überall in Deutschland fröhliche Gesichter sieht, ist für uns der grüßte Stolz. Und das dänken wir unserm Führer Adolf Hitler!" Beichsbetrie-sappell am LS. Lunt X Berlin, 11. Juni Am SS. Juni 7.8g Uhr. wird au» einem großen Werk in Bielefeld ein ÄeichsbetrtebSappell über all« deutschen Sender übertragen. Das Tontünstlerfest Di« ersten Konzerte Vonunserm Korrespondenten Darmstadt, 11. Juni Die ersten Konzerte des TonkitnstlerfesteS liegen hinter uns. Der Schwerpunkt des Orchester konzertes im Darmstädter LandcStheatcr lag bei der Sinfonischen Suite des junge» Münchners Cesar BreSaen. Hier spricht ein wirkliches Talent zu unS, da» schon heute Persönliches nnd Bedeutsames zu sagen hat. Frisch und musikantisch find die fünf Sätze angelegt, die mit starken polyphonen und linearen Verdichtungen arbeiten. Etngelettet wurde der Abend durch den Chor „Wir schreiten" von Ludwig Weber. Und es ist erfreulich, daß man auch in diesem Jahre di« Wen dung mitmacht, die von -er Konzertmusik zur Gemetn- schastSmusik führt. Zu diesen wesentlichen Zeugnissen kamen noch zwei weniger geschlossene Eindrücke. DaS Konzert sür Klavier, Klarinette nnd Streicher von Gerhard Frommel zeigen den jungen Frankfurter (wie schon kürzlich bet seinem Ballett) im Widerstreit mtt klassischen und romantischen Stilelrmenten. Mit Geist und Klangsinn versteht eS Hermann Wunschzu musizieren. Seine „Variationen über ein Schweizer Lied" sind freilich nicht gerade reich an Kontrasten und Höhepunkten. Bei allen Werken zeichnete sich da» Hessische LanbeS- thcaterorchester aus, ei» tradittonsrcichcr und leistungsfähiger Jnstrumentalkörpcr, der seit drei Jahren von dem strebsamen Karl Frtd«rich geleitet wird. Bet dem Chorwerk wirkten mehrere Darm städter Vereine mit. DaS Klavierkonzert hatte in Georg Kuhlmann einen Interpreten, der die außer ordentlichen Schwierigkeiten virtuos meisterte. Dt« kurzen Programme der beiden Kammer» mustkkonzerte in der Schwüle beS Vormittag» wurden allgemein als wohltuend empfunden. Der stärkste Gewinn hier: da» Streichquartett S von Wil- Helm Maler. Das wirb überall, wo «S erscheint, Achtung finden und Freude bereiten. Eröffnet wird «S durch einen Satz, der sich durch fein« Kombinationen tanzarttger Formen auSzeichüet. Köstlich ist aber dann der zweite und letzt« Satz: «ine Folg« von Variationen über «Ine anmutige Melodie Henry PnrcellS. Wie Spielbälle werfen sich die Instrumente diesen hübschen Einfall zu, hervorragend in der Führung der Sttm- men, in den rhythmischen Straffungen. Sprechen wir von den äschern Stücken. Da'lernte man ein Streichquartett des Königsbergers Otto Besch kennen. Ein Werk bester -nachromantischcr Haltung mit einem langsamen Satz, der vo» einer nicht alltäglichen Wärme des Ausdruckes durchdrungen ist. Da hörte man ein Strekchtrio des Kölners Her mann Schroeder, bei dem alle drei Sätze durch einen gesunden Spieltrtrb bewegt werden, das sich so konzentriert wie nur irgend möglich äußert, «et der Kü-Dur-Sonatr sür Oboe und Klavier von Walter Siegfried Müller gefällt vor allem die ganz einfache Anlage, aber auch die Art, wie das Soloinstrument eingesetzt wird. (Die Oboer werden dieses Werk mit Freuden entgegennchmen.) Das Quartett sür Klari nette, Violine, Viola und Cello von Werner Schrauth erweist sich als ein liebenswürdiges, leicht faßliche» Stück. Di« im vergangenen Jahr in Weimar vom Pro gramm abgcsetzten Goethe-Gesänge Hermann Si mons wurden nunmehr in Darmstadt nachgeholt. Baritonlieder nur von Harfe, Horn und Pauken R- gleitet, da» ist gewiß originell. Sehr gegensätzlich sind freilich die Gestaltungsmittel, bald aus das rhythmische Element der Pauke, bald ans Las klangliche der Harse gestellt. Aber immer wird das Ethos eines starken und ehrlichen Musikers spürbar. Von Kakl Marr hörte man diesmal eine zarte Silbtrstiftlyrik ohne stärker« Jnnenspannunaen, begleitet von einem durch- sichtigen Streichquartettsatz. Mit freundlichem Beifall wurden auch die leicht archaisierenden Ltedgebilbe Adolf PsannerS ausgenommen. Lrnat Lrnuo» „Meißner Porzellans Bon unserm Korrespondenten Leipzig, 11. Juni Die entzückende Freilichtbühne im Park des Goh- liser Schlößchen» steht mtt dem Beginn ihrer dritten Spielzeit bereit» al» rin nicht sortzndenkender Teil de» Leipziger Kulturleben» in der Gunst der Besucher. Nach dem „Torquato Tasto" de» städtischen Schauspiel» bringt bi« Oper «inen Sing--und Tanz abend, bessen einzelne Teile unter dem Gammelwort „Meißner Porzellan" zusammengefstßt sind. Da tritt der ehrwürdige Erbauer des Schlößchens, der Kaufherr Caspar Richter, auS den Büschen und begrüßt seinen zur Melle reisenden Gast, den Modellmeister der Meißner Porzellanmanufaktur Johann Joachim Kändler. In gewandter Zwiesprache (bas Rahmenspirl schrieb mit feinem Einfühlungsvermögen Alfred Lehmann) rühmt Kändler di« Vorzüge der edlen heimischen Erde und der aftS ihr geformten kunstvollen Gebilde. Er beschwört deren Lebendigkeit, und also- bald erweist sich dieses Lob als Wirklichkeit. Zu den Klängen von Mozarts Serenade Nr. 6 schwebt ein Rokokoschäserpaar werbend und gewährend über den Rasen des nächtlichen Parke». Wie die Meißner Porzcllankiinstler China mit eigenen Augen sehen, zeigen in der Opera bufsa von Pietro Metastasto und zur Musik von Rinaldo da Capua und R. v. Mojsi« sovicS die Sängerinnen Hilde Frey, Ruth Schöbel, Edla Moskalenko und der Tenor Paul Reinecke von der Leipziger Oper in anmutigem Spiel. Zum Schluß läßt Kändler aus seines Äastherrn Wunsch den entfesselten Freudenrausch einer Harle- kinade nach der Mozartiana-Suite von Tschaikowsky Gestalt werden, und das Ballett bewährt sich auch hier wieder als vorzügliche» Instrument, um den Zauber einer echten Rokokonacht heraufzubeschwvren. Kein Wunder, daß dieser Abend voller Grazie und Farben pracht, voller Beschwingtheit und fern aller Erben- schwere einhelligen Beifall fand. ) I)r. fordert k'iilcinsr Krebsbelämpfung und Goztal-ygtims Leipzig, 11. Juni In einer Sitzung der Medizinischen Gesellschaft in Leipzig sprach im Hvrsaal brr Universitäts-Frauen klinik der Generalsekretär der Belgischen Nationalen Liga für Krebsbekämpfung, W. Schraenen (Brüssel) über „Dir Roll« der KrebSbekämpsung in der modernen Soztalhyatene". Er gab «inen inter essanten Einblick in dt« Krebsbekämpfung in Belgien, dir straff organisiert und start zentralisiert ist. SS ist dafür Sorge getragen, baß lebet Krebsfall sofort ärzt lich behandelt wirb, denn da» Wichtigste bet der Krebs, bckämpsung ist die möglichst frühzeitig« Erkennung beS Krebses und seine sofortig« Behandlung ES wird alle» Unternommen, um dir Bevölkerung hierüber anfznklärcn, so daß sie als Gesamtheit der volkSsruch« Krebs grgenübersteht. Ebenso wichtig ist aber auch, daß der Arzt den Krebs al» solchen sofort erkennt. ES sind deshalb Stellen eingerichtet, bet denen der Arzt sich jeden Rat holen nnd sich fortbilben kann. Im Anschluß an den Vortrag zeigte Professor Fritz König (Würzburg) vom RelchSauSschuß für Krebs forschung im Deutschen Reich in großen Zügen dir Voischasterpnferenz in Londori Telegramm unsre» Korrespondenten Loudon, 11.In« Der Außenminister Eden hat gestern die spanische varentiesrage nacheinander mit dem französische», dem deutsche« und -em italienischen Botschafter be, sprachen. Die Unterredungen biente« der Vordere!, tnng einer KoufereU» der vier Botschafter, die heate t« Foreig« Osste« ftattsindet, «m den Garantiepla» tu di« Form eines «udgttlttge« Entwurfs zq briage». Fall» nicht unerwartete Hindernisse eintreten, scheint beute der Weg zur Verständigung frei zu sein. ES ist dabei geblieben, daß der fertige Eniwurj den Bürgerkriegsparteien von der englischen Regierung direkt und nicht aus dem Wege über den Nichiein- mischungSauSschuß zugeleitet werben soll. Aus diese Art und Weise, wird der tm Nichteinmischungsaus- chuß zu erwartende StörungSvcrsuch Moskaus um- langen. Der Sowjetbotschafter ist inzwischen von dem tellvcrtretenbcn Vorsitzenden des Ausschusses, llntcr- taatSsekretär Wallace, in einer Antwort ans seinen Bries vom 8. Juni an den Hergang der Sitzung er- innert worben, die am 81. Mat unmittelbar nach -cm Uebersall aus die „Deutschland" stattsand und an der Maiski selber teilnahm. Dreimal, so schreibt Wallace, habe «r in dieser Sitzung angeregt, die Garamicver- hanblungen be » vier Kvntrollmächlen, also nicht dem NichtetnmischungSauS-schuß -lS Ganzes, zu überlassen. Niemand habe dem Vorschlag wider sprochen. >, Ser Angellagte im Untergrund Bericht unsrer Berliner Schristlettung 8r. Berlin, 11. Funi Daß Sowjctrußland die Verhandlungen über eine ausreichende Sicherung der Kontrollorganisation mit ausgesprochenem Unbehagen verfolgt, kann, ans» Ganze gesehen, als «tn weiteres Zeichen sür das giinstige Fortschrcitcn dieser Verhandlungen gcnom. men werden. Der Sowjetbotschafter in Londou, MatSkt, hat, ganz ossenknndig aus diesem llnbchagen heraus, versucht, die Besprechungen zu stören, und m dtesem Zweck dem Vorsitzenden deS Ntchteinmischungs- ausschuncs einen Vries geschrieben, in dem allerlei Einwände gegen das Verhandlungövcrsahrcn vorge- traaen werden. Der Vertreter -es Vorsitzenden hat diese hcrbetgeholten Einwände nun tn seinem von unserm Londoner Korrespondenten erwähnten Aut- wortschrciben als völlig unberechtigt zurückgewicsen. Der «törungSversuch Mat-kiS ist also restlos miß. glückt. Das ist an sich eine Selbstverständlichkeit. Unsre Ausmerkamkeit erregt dieser Vorgang aus einem andern Grunde. Sowjctrußland gehört nun einmal zum Nichtein- mischnngSausschuß und wird von dem Vorsitzenden nach den Regeln behandelt, die für den Verkehr inner- halb solcher internationaler Gremien nnd mit solchen Ausschüssen üblich sind. Dagegen ist sicherlich rein formal kaum etwas etnzuwenden. Und doch ist dieser Briefwechsel nicht allein wegen der Begründung der sowjetrussischcn Beschwerde eine Grotc'skc. Um was geht es denn eigentlich? Die Bolschewisten haben — ob unmittelbar oder mittelbar durch die von ihnen völlig abhängigen Genossen tn Valencia, spielt >n dtesem Zusammenhang nicht einmal die entscheidende Rolle — auf Schiff« «tnzelner'm, der Kontrollorgan), satio» beteiligter Mächte Bombenangriffe auSsilhrn jassen, die erhebliche Todesopfer forderten. Um der- artige bolschewistische Uebersälle sür die Zukunft un- möglich zu machen oder sofort mit entsprechend nach haltiger Gegenwehr zu beantworten, sind je?I zwischen den maßgebenden Großmächten Verhand lungen eingclettct worben. Der Bolschewismus, das 'heißt also Sowjetrußland. steht als Angeklag ter im Hintergrund dieser Besprecht!»- gen. Daß MaiSki sich mit StvrungSabsichten eftmischal ten juchte, ist nicht weiter verwunderlich. Immer und überall und ganz besonders tn dieser Angelegenheit Schwierigkeiten zn verursachen und Gegensätze her vorzurusen, ist ja MoSkanS Taktik. Daß man sich aber mit der dreisten Beschwerde der Macht, die in diesem Falle Angeklagter nnd nichts als Angellagier ist, abgtbt, sie sorgfältig studiert nnd höflich nnd be hutsam beantwortet, ist bei Lichte besehen einfach lächerlich. Absurde Dinge sollen auf. Und so spiegeln sich tn solchen Vorfällen gewisse Zustände oft klarer nnd überzeugender wider als bei sehr viel crnsiercn Vorkommnissen. Dieser sogenannte Briefwechsel ist ein neues sehr anschauliches Beispiel sür die aus sichtslose Unsinnigkeit jener Politik geworden, die Sowjetrußland als gleichberechtigten und gleich bestimmenden Partner in den Kreis der europäischen Nationen geholt hat und in diesem Kreise hält. Arbeit auf, die in Deutschland auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung geleistet wirb. Auch tn Teulschland werbe der Aufklärung der Bevölkerung größte Be deutung beigemessen. Was aber besonders noilui, ist die Verbreitung der Erkenntnis, daß der Krebs lat- sächlich heilbar ist, was sich statistisch Nachweisen laßt. An öle sächsische Künstlerschaft Sin Ausruf des Landeölciters der Neichskammer der bildenden Künstler Der Landesleitcr der Neichskammer der bildenden Künste» Direktor Walther von der Staatlichen Kunstgewerbeakadcmie Dresden, hat zum Tag der Deutschen Kunst folgenden Ausruf erlassen: Am 17. Juli sindet tn München eine Arbeits tagung der RetchSkammer der bildenden Künste statt. Auch kommen wir von Woche zu Woche dem groben kulturellen Ereignis, dem Tag der Deutschen K u n st näher, der vom 16. bis 18. Jnlt in München gefeiert werden soll. Am 18. Juli wird dt« Weih« deSHauscSder Deutschen Kunst durch unser» Führer erfolgen. DaS soll ein Festtag werden für alle in der Reichs- kammer der bildenden Künste zusammengcfaßtcn deut schen Künstler und für alle, die teilhaben und teil nehmen wollen an dem Geschehen der deutschen Kunst. Alle Künstler aber sind gebeten, sich an diesem Feste zu beteiligen; denn diese Tage gelten ihnen. Die Welt soll sehen, daß und wie der deuische Künstler innerhalb de» Volk-ganzen geehrt und ge friert wird. Darum ruft der Präsident der Reichs kammer der bildenden Künste alle Künstler auf, sich be- rettzustellen für dies« Tage der Arbeit uud der Weih« tn München, um teilzunehmen an dem groben, für unsre deutsche Kunst so überwältigend bedeutsamen Ereignis. Sonderziige sollen mit Svprozentiger Ermäßigung tn weitestgehendem Maße die Teilnahme erleichtern und ermöglichen helfen. Vorbedingung hierzu ist allerdings genügende Br« tetligung und fristgemäße rechtzeitige Anmeldung. Ich bitte alle BcrnfSkameraden, sich aus diese Tage «inzustellrn, dt« dleSbüttgltchen Rundschreiben der Kammer zu lesen und genauesten» zu beachten und bürch überwältigende Anmeldung Und Teilnahme Ihre Tkeut zum Führer, thke Treue zur deutschen Kunst und ihre Treue zu ihrer StanbeSorganisattoii unter Beweis zu stellen.
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