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Dresdner Nachrichten : 23.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194011236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19401123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19401123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-11
- Tag1940-11-23
- Monat1940-11
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1940
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Lonnabent, rs. November 19s» 83. Aahrsang. Rr. 323 kll Gegrunöet 18S6 Nn,eI«kn»n!I- UPr-UUle Mr. 9; PUIttmeIer»e«- <92 ->-> breit) II,» «Pi. Siachläste nach Et-IIel o. gamllienan,eigen 9 Siv!., CteUengeluche MilUm., Zeil« 9 Rps., NÜIergeb. S» «Pi. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lrebbner Machrtchlen. Unverlangte Lchriltllücke werden nicht «ulbewabrt lklezuglgedllbr »ei wkchenttich sietenmallgem Srlcheinen monailich AM. 9,70 frei Hau«, durch Postbezug MM. 9,79 einlchliestüch 29,4 Mpl. Postgedststr lostne Postzustellgebüstr). vin,»l- numnier >9 Rstl.: austcrstalb Lächle»« ld Np!» Ludctenland >9 Rvl- Druck und Verlag: Llepsch tb 2lelckardt, Dresden 2l l, Marken- strafte ZS/^2. Vuf 2Z2tl. Postscheck ISÜS Dresden. Die Dresdner Nachrichten entkalken die amtlichen Bekanntmachungen de» Landrate» zu Dresden, de» Schiedsamte« beim Vberverstche- rungsamt Dresden und de» Polizeiprästdenten in Dresden Die antlbrltWe Weltfront wachst Lonbon« SM«: Kein Milt« «gen »le Bomber vradtmolstuue uosorsr Lorliaor Sokriktloltuoer Berlin, 22. November. Kennzeichnend für die antzcr- ordcntllch starken Wirkungen der deutschen Vcrgeltungs- angrisfc aus Coventry und Birmingham ist eine Acutzerung des englischen Ministers für Flugzeugproduktion, Lord Bcavcrbrovk. Ter Minister erklärte nämlich in einer Konferenz mit Vertretern der Flugzeugindustrie und der Automvbiliiidustrie, wenn noch einige Luftangriffe ähn lich denen von Coventry und Birmingham erfolgen sollten, könne die britische Flugzeug- und Automobilinbiistric cin- v a ck e u. Er verlange eine schleunige Dezentralisation der Betriebe, selbst um den Preis einer neuerlichen Schwächung der Produktion der Flugzeugindustrie. Damit sind die Folge» der deutsche» Vernichtnngsschlägc wesentlich besser gekennzeichnet als mit den amtlichen Meldungen, in denen bisher noch nicht einmal der Name Birmingham genannt wurde. Angesichts dieser schweren Schläge wird nun in England wieder die Luftabwehr sehr stark kritisiert. Der „Dail y Telegraph" bezeichnet die Erfolge der britischen Flak als völlig unzulänglich. Der „Daily Exprctz" widmet seinen Leitartikel dem gleichen Thema und fragt, ivic cS denn eigentlich um das schon vor einiger Zeit von der Negierung in Aussicht gestellte sichere Abwehrmittel gegen die deutschen Nachtbomber stehe. „Bon Zeit zu Zeit", so steitzt es in diesem Artikel, „spreche eine britische Autorität davvn, das; wir die deutschen Nachtbomber besiegen wurden. Dann steigen die Hoffnungen. Aber plötzlich be ginnt der Blitzkrieg wieder. Deutsche Flugzeuge schwirren tiber unsere Städte und kommen zu ihren Stütz punkten zurück. Die Nazis befassen sich auch mit dem Problem der Nachtbomber, und zwar mit der bei ihnen üblichen Gründlichkeit. Paftt auf, sic werden die Lösung finden, während man hier noch immer schmerz stillende Mittelchcn von amtlicher Stelle auStcilt." TaS Blatt wird vermutlich vergeblich auf eine amtliche englische Antwort warten. Stellte doch erst dieser Tage der britische Lustmarschall Sir Philipp Joubert fest, dast man kein Mittel gegen die deutschen Nachtbomber habe. Genau so vergeblich sucht man in England nach einer wirksame» Abwchrmethode gegen den „diplomatischen Blitz krieg" der Achse. Man mutz fcststellen, datz die Front gegen England immer stärker wird und datz der Drei mächtepakt immer mehr an Anziehungskraft gewinnt, während England isoliert ist. In dieser Not ist man nun darauf verfallen, die abgc dankt en Grützen, die in London Zuflucht gesucht haben, zu einer Konferenz zn- sammcnzutrvmmcln. Wenigstens wissen amerikanische Blätter zu berichten, datz beabsichtigt sei, eine Konferenz aller Cril- regicrungen in London zn veranstalten. Ausgerechnet diese Konferenz soll sich dann mit Plänen für die politische Neu ordnung Europas befassen. Etwas Kläglicheres kann man sich kaum vvrstcllcn, so bemerkt mit Recht „Popolo di Noma". ES sei Churchill gelungen, eine wahrhaft „i inpvnicrcnd c" Versammlung matzgcbendstcr Persönlich keiten um sich zu vereinigen: Leute vom Range eines Bene sch, Beck, König Zogu, des Exnegus und an derer Männer, fürwahr mächtige Verbündete, die nur den einen Fehler hätten, datz cS sich um Herrscher ohne Land, um Generale ohne Soldaten handelt, waS Churchill allerdings nicht hindern werde, auf der beabsichtigten Konferenz auch den „LcbcnSranm" für diejenigen fcstznlcgcn, die nicht mehr am Leben sind. Ein solches Programm sei wahrhaft er heiternd. Dem stellt auch die italienische Presse gegenüber, datz in der ganzen Welt die Initiative der Achsenmächte mit grötztcm Interesse verfolgt werde. Die antibritische Weltfront sei auf dem Marsche, so schreibt „Popolo d'Italia". Der gleiche Gedanke wird auch in den römischen Kommentaren zur Dentschlandreise des rumänischen Staatö- sührcrS AntoneSc n zum Ausdruck gebracht, wobei hinzu- gefügt wird, datz die Zusammenarbeit Rumäniens mit Deutsch land und Italien eine noch festere Form annchmen werde. Der Führer empfing General Antonettu z»f». äN»nNc, Not,>9 <»!.) Der rumänische Staakof,ihrer, General Antonescu wurde von» Reich-Minister de« Auswärtigen von Ribbentrop empfangen Berlin, 22. November. Der Führer empfing am Frei tagnachmittag in der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen, v. Ribbentrop, den rumänischen StaatSsührer, General Antouescn, zu einer längeren Aussprache, die im Geiste des zwischen den beide»» Etaaten bestehenden herzlichen Einvernehmens verlies. Anfchlietzend stellte General Antonescu dem Führer den rumänischen Antzeuminister Prinz Stnrdza vor. Eine Ab teilung der F-Leibstanbarte erwies bet der An- nnd Abfahrt die militärische« Ehrenbezeigungen. Besprechung Ribbentrops mit Antonescu und Sturdza Der RcichSminister des Auswärtigen, v. Ribbentrop, empfing am Freitagvormittag den rumänischen StaatSftthrcr, General AntoncScu, und den in seiner Begleitung befind lichen rumänischen Autzenministcr Sturdza zu einer Be sprechung. Zum Empfang der rumänischen Gäste in der NcichS- hauptstadt erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Besuch ist für mehrere Tage berechnet nnd erfolgt aus Einladung der Neichsrcgierung. Der Sonderzug, der den rumänischen Ltaatschef, General AntoneScu, und den rumä nischen Autzenministcr, Prinz Stnrdza, nach Berlin brachte, traf gegen lll,30 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof ein. Der Bahnsteig war festlich geschmückt mit den Fahnen des nationallegionärcn Staates Blau-Gelb-Not, mit den Fahnen des Deutschen Reiches und der dunkelgrünen Fahne der Legionären Bewegung Rumäniens mit dem schwarzgoldencn Gitterkrcuz. Ans dem Umfang der ru mänischen Abordnung ergibt sich bereits die Wichtigkeit und die Vielseitigkeit der vorgesehenen Berliner Besprechungen. In der engeren Begleitung des Generals AntoncScu nnd des AntzcnministcrS Prinz Sturdza befanden sich neben dem königlich rumänischen Gesandten in Berlin, Greciann, der bis an die Grenze cntgcgengcsahren war, Wirtschafts minister Cancicor, ArbcitSministcr IanScinski, der Staatssekretär für Propaganda, Constant, der Staats sekretär im Finanzministerium, Papanace, Professor Pa- naitcScu, Rektor der Universität Bukarest, der General sekretär im Innenministerium, BiriS, der Direktor der Prest'cabtcilung, Ministerial direktor Mcdrca, der Chef der LcgionärSprcssc, Direktor Ran da, KabincttSchcs Oberst DiaconeScu sowie Major Marin, der Adjutant des StaatSsührers. Der RcichSminister des Aus wärtigen, v. Ribbentrop, hictz den rumänischen Staats führer nnd den rumänischen Antzcnminister auf dem Bahn steig herzlich willkommen. Gcnc- ralscldmarschall Keitel, Neichs- organtsationSleiter Dr. Ley, RetchSprcssechcf Dr. Dietrich und zahlreiche wettere führende Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht waren zur Be- grtttzung auf dem Bahnhof er schienen. Der rumänische Gesandte Val er Pop, der sich in be sonderer Mission in Deutschland aufhält, der rumänische Ge- chästSträger in Berlin, Ge- andter Brabetztanu, nnd >ir Mitglieder der rumänischen Gesandtschaft waren zum Emp fang anwesend. Auch der könig lich italienische Geschäfts- träger in Berlin, Botschaftsrat Zamboni, nnd der jngo- llawische Gesandte Antec hatte» sich cingcsunbc». ISortfetznng ans «eite 2s Arme kleine Insel Wo ist sie, die Insel des Friedens in Europa? Land karte her: In Spanien begann es. llnd England schürte das Feuer. In Polen dann schlug die Flamme bis zum Himmel. In Belgien, in Frankreich. Sollen wir sie alle wieder ans- reihen, die Kette der Namen, deren letzter eben, Griechen land, in diese Geschichte eines freventlich begonnenen Krieges einbczogcn wurde? Landkarte her: Am Schwarzen Meer: Rumänien — England wollte es in den Strudel zerren. Am Bottnischen Meer: Rutzland — cs sollte nach Stalins Aus spruch „die Kastanien aus dem Feuer holen". Und Finnland mutzte seinen Glauben an englische Verheitznngcn blitzen. Finnland: nnd die englandbegeistcrten Norweger und Holland. Sic alle. Wo ist noch Frieden? In Schweden, ja, aber cs sollte Der slowakische Ministerprösi-ent kommt nach Vertin Berlin, 22. November. Aus Einladung der Neichö- regiernng wird sich der slowakische Ministerpräsident und Autzenminister, Professor Dr. Tnka, binnen kurzem zu einem Besuch nach Berlin begebe«. auch bereits verheert werden. In Portugal, richtig. Aber wie gern hätte man cS mit in den Abgrund gerissen. Was bleibt? Eine einsame, arme kleine Insel im Westen Grotz- britannienS: Irland. Und eben nm sie jagen fetzt die eng lischen Furten. ES darf ja nicht sein, -atz ein einzelnes, armes, bescheidenes, des Friedens so sehr bedürftiges Land zur Seite steht, wo alles brennt — um Englands willen. Irland — waS bat eö mit dem Kriege zu schaffen? WaS mit England? In Irland hatzt man die Briten, Irland will seine Ruhe haben. Einen Frieden, den cö für Jahr hunderte benötigt, um endlich einmal wieder anfznbancn, was man jenseits der Irischen See in Grund und Boden gcstvtzcn hat, vernichtete bis fast zum letzten Trümmer deS VolkStums. Wie kommt Irland, der selbständige Staat Eire, zu der zweifelhaften Ehre, erneut dem grüneren Nachbarn blutige Vasallcndienste leisten zn sollen? Sehr einfach: England weist vor Niederlagen zur See nicht aus noch ein. Der Zusammenbruch im Innern wird vielleicht noch überboten durch die Katastrophe seiner Handelsmarine, die trotz der die „Meere beherrschenden", „siegreichen" englischen Flotte täglich zu Zchntauscndcn von Tonnen den Weg hinab zn den Fischen nimmt. Gcleitzüge? Sie vermögen auch nicht mehr zu helfen, seitdem deutsche U-Boote und Ueberwasserstreitkrästc den Atlantischen Ozean derart kontrollieren, datz säst täglich neues Unheil in Londons Siratzcn auSgeruscn werden mutz. Im Weltkrieg war eS zwar nicht anders, solange Deutschland den Willen zeigte, seine Kräfte znr See rück sichtslos einzusehen. Und eS war doch anders: Damals stand Irland noch unter englischer Botmätzigkeit. Seine Häsen konnten der britischen Flotte Unterschlupf gewähren. Von hier ans, vom äntzersten Westen des noch „Vereinigten KönigSreichcs", war es möglich, den Atlantik zn beherrschen. Die Anfahrt war kürzer, die Basis günstiger. Heute fehlt das. Aber was England nicht besitzt, mutz cS haben. DaS war schon immer so, im Frieden und erst recht im Kriege. Und nun gar in jenem Kriege auf Lebe» und Tod, in den Churchill sein Land hincinmanövricrtc. Was gelten die Freiheit, die Wohlfahrt irgendeines europäischen Landes? Nichts, wenn sic zum Nutzen Englands vergewal tigt werden könnten. Es hat's bewiesen. Es beweist cs nun schon lange wieder im Falle Irland. Denn hier sind nicht nur letzte Möglichkeiten für den englischen Kampf. Hier gilt cs obendrein vielleicht, ehemaligen Besitz durch Handstreich wieder zu gewinnen. U n r e ch t m ä tz i g c n Besitz — aber was schiert das England. Scho»» seit langem versucht man von London aus das arme irische Land erneut unter Druck zu setzen. Im Nord gebiet der Insel, im heute noch englischen Ulster, werden Armeen gchänst, Fabriken für Kriegsmaterial errichtet. Alles wird darauf angelegt, zur rechten Stunde in den irischen Raum cinzusallen, der sich vor wenigen Jahren erst end gültig aus der britischen Klammer befreite. Zunächst ver suchte man eS, wie bei den andere» allen, durch Zureden, dnrch Versprechungen. Da nichts dergleichen hals noch Helsen konnte, spannte inan die anderen ein. USA sollte überreden, Kanada insbesondere „schwesterlich" etwa in der Art von Dominion zu Dominion den Iren „inS Gewissen reden". Dominion? Aber das ist doch Irland längst nicht mehr. In London scheint man diese Fiktion anfrcchtznerhalten. Man hält zäh an der Illusion fest, datz alles, was einmal eng lisch war, und sei cs auch mir unter der englischen Knute geduckt, sein Glück nur in englischen Banden finden könne. Zwar hat der Führer des Landes Eire, de Valcra, nun schon wiederholt und mit zunehmender Deutlichkeit zum Aus druck gebracht, datz er seinen Staat neutral zu halten wünsche, datz Irland gar nicht daran, denke, sich in das von England angcrichtele Unheil stürzen zn lassen. Aber noch ist eS Chur chill immer wieder geglückt, neue Teilnehmer seines Amok laufes zn gewinnen. Soll das arme Irland doch daran glauben müssen? Arm? Ist die Insel, die einst -er Ehre gewürdigt wurde, im Namen -es englischen Weltreiches geslihrt zn werden, so bedauernswert? Dürste sic nicht stolz daraus sein, ans jenes „Vercinigle Königreich von Grotzbritannien nnd Irland"? Ist sie nicht überhaupt nach Volkstum und Sprache selbst ein Teil
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