Dresdner Nachrichten : 07.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
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- Dresdner Nachrichten : 07.11.1941
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Bisher Z4 Truppentransporter an -er Krim versenkt 0 r a b t m v I <k u n 8 unserer Vvrllnvr 8 ck r l r t l o l t u n 8 Berlin, 8. November. Die Meldung, das« deutsche und rumänische Truppe« bereits in breiter Front zwischen Feo, dosia «nd Falta die Schwarz meerkii st e erreicht haben, erhält ihr besonderes Gesicht durch die Tatsache, das, -er Durchbruch zur «liste trotz schwierigster Witterung»- und Wegeverhältnifse ersolgt ist. Fluchtartig verliehen die - Bolschewisten vor de« kein Hindernis — weder Regen noch Sturm — tenneudeu verbündeten Truppen ihre Stellungen im Jailagebirge. Hals über Kops versuchten sie sich über das Schwarze Meer hin nach der KaukafuSkUfte zu ret ten. Die deutsche Lustwasse war sreilich ans der Wacht «nd hat bereits eine große Anzahl von Ersolgen. in der Versen kung von sowjetischen Truppentransportern. Bisher nmrden dieser TruppentranSportschisse mit insgesamt t87l>oa BRT aus den Grund des Meeres geschickt. 88 Schisse wurden schwer beschädigt. Damit dürste wohl dem letzten Briten die Grütze der bolschewistischen Katastrophe auf der Krim bewutzt werden, eine Niederlage, die auch zugleich eine solche Englands ist. Für den Londoner Nachrichtendienst sind die Hiobsbotschaften von der Halbinsel Anlatz, dein Ehes der bolschewistischen Schwarzmcerflotte „nochmals dringend zu raten", lieber heute als morgen seine Schisse zu vcrsenlcn, als sie den Deut schen in die Hände fallen zn lassen. Alle bis jetzt noch von den Sowjets gehaltenen Schwarzmeerhäsen erscheinen den Briten jedenfalls nicht mehr sicher. Sewastopol, so wird in London erklärt, ist zwar stark befestigt nnd könnte viel leicht eine Belagerung aushalten, wenn nur die deutsche Lust wasse nicht einen längeren Aufenthalt in diesem Hafen der bolschewistischen Flotte unmöglich machen würde. In zwischen sei auch Sewastopol schon von den Deutschen umstellt. Dasselbe gelte für Kertsch im Osten der Halbinsel, einem Hafen, der freilich nnr gering be festigt und im übrigen nnmittclbar bedroht sei. Bliebe den Bolschewisten nur noch Noworossijsk nnd Baku m für eine Zuflucht. Aber auch hier seien die Ehancen keineswegs günstig, da Noworossijsk trotz einiger Neubauten bei weitem nicht so stark befestigt sei als Sewastopol »nd das kleine Batum als Schutzhascn für eine Kriegsflotte undenkbar er scheine. Mister Faser im britischen Nachrichtendienst sieht also nichts anderes als „ein grotzcs Seedrama" voraus, bei -em die Deutschen, wie Major Hastings im Londoner Rund funk erklärte, dank der ihnen immer gebliebenen Initiative den Regisseur spielen würden. Angesichts dieser ganzen Lage sind die englischen Kommentare ans einen ziemlich pessimistischen Ton gestimmt, wenn man sich auch immer wieder gern einzurcden vcrsncht, das! die Sowjets an irgendeiner Stelle einen erfolgreichen „Gegenangriff" unternommen hätten. Nach alter Methode arbeitet man auch wieder mit Terminen und erklärt jetzt, Hitler habe ursprünglich am 7. November, dem Jahrestag der bolschewistischen Revolution, in Moskau cinzichen wollen. Es ist ein alter englischer Agitationstrick, uns irgendwie Terminannaben untcrzuschiebcn, um dann erklären zu können, datz wir unser Programm nicht einhicltcn. Dazu kann man nur immer wieder scststcilcn, datz nicht die Herren Engländer die Termine bestimmen, sondern das OKÄ. Kennzeichnend für die schwierige Lage sind auch die nicht abreitzcnden Bemühungen der Engländer und der Ameri kaner, die Finnen nach Möglichkeit ans dem Krieg hcraus- zuhalten. Tic „Times" erklärt de» Finnen, wie sehr die Engländer enttäuscht wären und droht zugleich mit der offenen Kriegserklärung Londons. Ausserdem arbeitet man wieder einmal mit dem alten Märchen von angeblichen Un stimmigkeiten innerhalb des finnischen Balkes, und die Ge samthaltung der englischen Presse zeigt, datz man sonst etwas darum geben würde, die Finnen aus dem Krieg herauszu bekommen, um die Murmansk-Bahn für englische und ameri kanische Transporte benützen z» können. Fn Schweden hat, soweit man dort nicht im englischen Solde steht, wie etwa «Göteborgs Schiffahrts- nnd Handels zeitung", der englische und amerikanische Druck aus Finnland stärkstes Befremden hervorgerufcn. Die schwedischen Blätter stellen sich eindeutig auf die Seite Finnlands und unter streichen die Argumente der finnischen Presse. Auch in andere» Ländern ist das ErpressungSmanöver Roosevelts Gegenstand lebhafter Kommentare, in denen mit aller Dent- lichkeit darauf verwiesen wirb, datz die Praxis wieder einmal zeige, was von dem grotzcn Gerede der Demokratien von der Fteiheit und Selbständigkeit der kleinen Böller zu halten ist. Bomben auf die Häsen Sewastopol und Kertsch Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten am 0. November erfolgreich die Häfen von Lcwastopol nnd Kertsch. Drei in den Häsen liegende Transportschiffe von WM, 5000 und 8000 BRT wurden versenkt. Bier weitere Schisse am Kai erlitten schwere Beschädigungen. Kampfflugzeuge griffen bei Sewastopol nnd ans der Halbinsel von Kertsch sowjetische Artilleriestellungen nnd Feldbefestigungen mit Erfolg an. Zwischen Anita un- Feo-osia am Schwarzen Meer Aus dem Führerhanptquartier, 6. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ans der Krim wnrde die Verfolgung des geschlagenen Feindes ans der gesamten Front ersolgreich sortgesetz«. Fm Fatla-Gebirge warfen dentsche «nd rumänische Truppen abgefchnittene Kräfte des Feindes «nd stießen zwischen Falta und Feo dosia in breiter Front zur Küste des Schwarze» Meeres vor. Auch im Gebirge ostwärts Sewastopol wurde seindlicher Widerstand gebroche«. Die Lustwasse «uterftützte bi« Operationen und fügte den Sowjets in den Gewässern der Krim sowie vor der Rordost- küfte des Schwarzen Meeres neue schwere Schiffs verluste zu. Sie versenkte drei Truppen transporter mit zusammen 18ÜN0 BRT nnd be schädigte dnrch Bombenwnrs vier weitere größere Handelsschiffe. Bor Leningrad wnrde« Ausbruchsversuche des Gegners abgewiesen. Schwere «nd schwerste Batterien »es Heeres bekämpften kriegswichtige Ziele in Leningrad und seiudlichcu SchissSverkehr im Finnischen Meerbusen. Zwei Kriegsschisse nnd ein Frachter wnrde« schwer getrosten. Bei einem Rachtangriss der Lustwasse aus die Indnstrie- stabtGorkt wurden neue schwere Zerftörnngeu in Rüstungs werke« «nd Versorgnngsbetrieben angerichtet. Andere Kampssliegerverbände belegten in der letzte« Nacht Moskau «nd Leningrad mit Spreng« und Brandbomben. An der Südwestkttstc Englands bombardierte die Lnst- wafse in der Nacht zum 6. November Werstanlagen des HasenS Falmouth. Der Feind slog in der vergangenen Nacht mit schwachen «rüsten in das deutsche Küstengebiet ein. Der AngrissSvetsnch blieb ohne Wirkung. Siebe« britische Bomber wurden abgeschosse«. F« der Zeit vom r». Oktober bis 4. November verlor die britische Lnftwafs« 87 Flugzeuge. Während der gleiche« Zeit ginge« im Kamps gegen Großbritannien siebe« eigene Flngzenge verloren. Die Bezwingung -er Krim Neue Erfolge meldet der Mehrmachtbcricht von der Krim, Nachdem gestern erst mitgcteilt wurde, datz das Jatla-, Gebirge bereits an einer Stelle durchstoßen sei, heißt es heute bereits, daß es in breiter Front von Jalta bis Feodosia überwunden ist. DaS läßt daraus schließen, daß sich nahezu die gesamte Lübostküstc der Halbinsel in deutscher Hand befinden dürfte. Tas Iaila-Gcbirgc weist Höhen bis zu 1707 Meter auf. Es steigt vom Laudcsinncrn mit flachen Böschungen an und fällt zur Küste steil ab. Wie ein Riegel liegt cs vor der einen Seite des Krim-Vierecks. ES wird aber von mehreren Pässen durchzogen, nm deren Besitz sich die Kämpfe abgespielt haben dürsten. Was nun noch zwischen seinen Karstfelsen zu tun bleibt, ist die Ausräumung nnd Säuberung von vielleicht noch vorhandenen versprengten Truppenteilen. Jalta ist übrigens Kurort mit vielen weihen Billen und Schlössern, die ans früheren besseren Zeiten stammen, und liegt eingebettet in Weinberge und Tabak felder. Tie einheimischen Bewohner sind Tataren, die auf das Russcntum mit Geringschätzung herabblickcn. Diese Nach fahren Dschingis Khans siihlen sich ihren Beherrschern an Gesittung überlegen und unterscheiden sich in Temperament nnd Haltung wesentlich von der lässigen Gleichmut der Russen und ihrer ost geringen persönlichen Kultur. Sie sind übrigens Mohammedaner. Es ist eine eigenartige, bunte Welt, mit der unsere Soldaten hier in Berührung kommen. Ein geringer Abstand nur noch trennt sie von Sewasto pol. Diele Festung nnd die andere an der Nordostecke, Kertsch, stellen Nüsse dar, die noch zu knacken bleiben. Von ihnen abgesehen, ist die Inbesitznahme der Halbinsel Krim ast vollständig geworden. Tie Verfolgung des ge- chlagencn Feindes wird auf der gesamten Front ersolgreich ortgcsetzt: Deutschland nimmt den Block in die Hand, der ich wie eine breite Landungsbrücke in das Schwarze Meer jineinschiebt und es beherrscht. Ter berühmte Krtmkrirg von 1854/öö, den man mit Recht den seltsamsten Krieg aller Zelten genannt hat, brauchte anderthalb Jahre, nnd erst nach langwierigen Kämpfen konnte die Armee des Zaren von den verbündeten Engländern, Franzosen, Türken und piemontesischen Truppe» geschlagen werden. Die deutsche Wehrmacht hat im Blitz- tcmpo die Aufgabe bewältigt. Besonders mit -er Be zwingung des BefestignngssnstcmS von Perekop hat sie ein neues bleibendes Ruhmesblatt an ihre Fahnen geheftet. Diese Wasfcntat wird in der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes in einem besonderen Artikel gewürdigt, nnd die beigcfügte Karte vermittelt einen anschaulichen Eindruck von der „Maginotlinie der Krim". In dem Augenblick jedoch, in dem sich das Ende des Krimfcldzuges abzcichnet, ist eS angebracht, seines Anfangs zu gedenken. Denn wieder einmal wurden die sowjctrnssischcn Pläne nicht nur vereitelt nnd über den Haufen geworfen, sondern in ihr Gegenteil verkehrt. Perekop war nicht nur BcrteidigungSzone, sondern ganz ausgesprochen als S t u r m a u S g a n g S st e l l u n g gedacht. Tic Bolschewisten hatten auf der Krim umfangreiche Streit kräfte zusammcngezogcn. Außerdem hatten sie auf dem Fest lande im Nord ost en davon, nämlich längs der Bahnlinie Melitopol —Saporosh je, zwei Armeen bercitgestellt, die l). und die 1»., nm von dort aus vorzustoßcn. Zwei Gruppen also waren vorhanden. Mit ihnen beabsichtigte Bndjcnny eine Offensive zu unternehmen, deren Ziel weit gesteckt war. Seine Pläne gingen dahin, den Deutschen in der Nogaischen Steppe eine Schlacht zu bereiten, ihnen vom Süden her mit den Streitkräften der Krim in die Flanke zu fallen, sie über den Dnjepr zurttckzuwcrfcn und damit die Be drohung zn beseitigen, die der deutsche Bormarsch über das Dvnczbeckcn mit seinen rauchenden Schloten und über die hervorragende strategische Naturposition der Halbinsel Krim verhängt hatte. In den letzten Scptcmbertagen kündigte die Sowjetpresse eine „ungeheure Offensive" an. Wieder einmal schöpfte man Hoffnungen an der Themse, und die gewohnten Andeutungen erschienen in den englischen und USA-Blättern, daß die Deutschen demnächst vor unliebsamen Ncberraschungen stünde». Die Sowjetzeitung „Für den Ruhm des Vater- PK ^utnLkme Kitezrkerlcktek I8cker1) Panzerdivisionen stoßen vor Biestge schwam« Rauchwolken hüllen den Himmel ein. Und wieder rollen unsere Panzerdivisionen vor, um dem Feind den Rückweg abzu- schneiden. zz-ptt-suln-itiine Urle^ideclcli.ee kuNi <8ck.) Erster Reitversuck ans dem Ramel ü» den weiten Ebenen der südlichen Sowjetunion begegneten unseren ioldaten zum erstenmal Ramele. Auch unser« ^-Männer machten selbstverständlich daraus einen Versuch. c-U-zutn»I>me Nii«,»dettclilre I vu« iSeli.i Bücher für die U-Boot-Männer Eine Sendung von Büchern, di« für ein U-Boot gestiftet wurde, ist eben ein- getroffen und wird nun an Bord gebracht
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