Dresdner Nachrichten : 23.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194112236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-23
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- Dresdner Nachrichten : 23.12.1941
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w. rrr klnrelpretsiSL^?^^^ Vlenst-g, sz. verember 1-41 6esründetiS5ö Dle Dresdner Nachrlchtenerschelnen als Morgenbiattr dle Lonnlagsnummer schon am Lonnabendnachmlttag, wöchentlich 7 Ausgaben. * Lie enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Dresden, des Lchiedsamtes beim Oberverstcherungsamt Dresden und des Polizeipräsidenten in Dresden. m Durch ein deutsches A-Boot im Atlantik torpediert Aus dem AührerhauplquarNer, 22. Dezember. Dav Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein im Atlantik operierendes Unterseeboot unter Führung von Kapitänleutnant Rtgalk torpe dierte einen englischen Flugzeugträger. Das Schiff ist gesunken. Die Versenkung eines englischen Flugzeugträgers im Atlantik bedeutet einen schweren Schlag siir die britische Flotte. Erst vor einer Woche, nämlich am 18. Dezember, meldete bas OKW, das« ein deutsches U-Voot unter Kapitän leutnant Guggcnbergcr im Mittclmcer den englischen Flug zeugträger „Are Royal" versenkte. Der neue Verlust trisst die Engländer um so schwerer, als gerade seht nach dem Untergang der „Princc of Wales" und der „Nepulse" in England immer wieder auf die Notwendigkeit eines gemein samen Operierens der Schlachtflotte mit den Luftstrcitkrüftcn hingcwicscn wird. Dieses Thema hat in England in den letzten Tagen die Gemüter stark bewegt und soll auch noch den Gegenstand einer NntcrhausanSsprache bilden, weil man der Ansicht ist, das, die Vernichtung der beiden Schlachtschiffe hätte vermieden werden können, wenn britische Luststreit- träfte zur Stelle gewesen wären. Nun sind sicherlich die beiden Schlachtschiffe nicht aus Leichtsinn ohne den genügen den Schuh in der Luft aus Singapur ausgelaufen, sondern weil sich dieser Schuh nicht stellen lieh. Die Zahl der Flug zeugträger, die England besitzt, ist ja nicht so gros,, das, die britische Flotte Überall einen Flugzeugträger stationieren tönntc. Nach der lehtcn Ausgabe des Taschenbuchs der Kriegs flotten verfugt Eugland über sieben Flugzeugträger, mäh- rcud vier weitere als im Bau befindlich angegeben werden. Von diesen sieben ist inzwischen die „Arc Nonal" im Mittel meer versenkt worden. Aus amerikanischer Quelle ist aber auch bekannt geworden, dass die britischen Flugzeugträger, die im Mittelmcer und im Atlantik beschädigt wurden, amerika nische Werften aufsuchen muhten, ohne das, im einzelnen nun weiter gemeldet wurde, wann diese Reparaturen beendet waren. Die englischen Flugzeugträger sind im allgemeinen Schiffe von 20 000 Tonnen Wasserverdrängung, abgesehen von zwei kleineren. Die Zahl der FriedenSbesahung schwankt zwischen 750 tauf den kleineren 100) und 1000 Mann. Die kühne Tat des deutschen N-VootS unter Kapitän leutnant Nigalk erinnert an die Versenkung des Flugzeug trägers „EonragcouS" durch ein deutsches U-Boot unter Kapitänleutnant Schuhart am 17. September 1838. Mehrere Torpedos, die in kurzer Folge die Rohre des deutschen U-Bootes verliehen, besiegelten das Schicksal dieses 22 580 Tonnen grohen englischen Flugzeugträgers. Ein anderer eng lischer Flugzeugträger, nämlich .MoriouS", ebenfalls 22 500 Tonnen, wurde am 8. Juni 1810 durch eine Kampfgruppe deutscher Ucbcrwasserstreitkräftc, die zur Entlastung der um Narvik kämpfenden Truppen auf dem Nordmeer operierte, in Grund geschossen. Diese beiden letztgenannten Schiffe sind natürlich in der oben angegebenen Zahl der englischen Flug- zcugträgcr nicht mehr enthalten. Insgesamt wurden also bis her schon durch die deutsche Kriegsmarine vier englische Flugzeugträger vernichtet. Der von dem deutschen U-Voot gcsahtc Flugzeugträger dürste aus dem Wege nach Gibraltar gewesen sein, wo er wohl Ersatz für die „Arc Royal" werden sollte. Es blieb allerdings bei der Absicht. Die Briten fliehen aus Perak / Ligen« Orabtmslsung 6 «r Dresdner Hs «belebten Bangkok, LS. Dezember. In der thailändischen Haupt« stadt sind Meldungen eingegangen, «ach denen sich die bri tische» Truppen in Perak in wilder Flucht befinden. Sie haben viele Verwundete und AuöriiftnngSgegenstänbe zuritckgelassen. Wie weiter gemeldet wird, haben dle Ja paner Suata-Kangscr, nördlich von Jpoh, erreicht. Es liegt 500 Kilometer vott Singapur entfernt. N« der Front von ttelanta« ziehe« sich die Briten eben falls znrück. Der zu den vereinigten Malaienstaaten gehörende britische Schutzstaat Perak ist bei einer Gesamtfläche von über 20 000 Quadratkilometer und einer Bevölkerung von fast einer Million infolge seines Zinnreichtums und seiner riesigen Kautschnkanlagcn der wirtschaftlich wichtigste der Malaicnstaaten. Der Malaienstaat Kelantan an der Ost küste der Halbinsel hat 15 000 Quadratkilometer und 100 000 Einwohner. Seine Hauptstadt ist das im Verlaufe der Kampfhandlungen ost genannte Kota Vahrn. Sir Mirza Ismail, der Sultan von Kelantan, ist am Sonntag in die Hauptstadt Kota Bahru zurückgekehrt. Der Sultan, der im Anschluh an die Landung der japanischen Truppen in Kota Bahru sich ins Innere geflüchtet hatte, stellte sich unter japanischen Schutz und ersuchte die japanische Verwaltung, in Kelantan Ruhe und Ordnung her- znstcllcn. Tleue grohe japanische Truppenlandungen auf Luzon Das kaiserliche Hauptquartier gibt amtlich bekannt: Nene starke japanische Truppcnverbände habe« Montag morgen nnter dem Schutz der Flotte Landungen an verschiedene« Plätzen aus Luzon (Hanptinsel der Philippinen) dnrchgesührt. Japanische U-Boole an der Westküste der USA Das Marincministcrium der Vereinigten Staaten gab be kannt, bah japanische U-Boote an der Westküste derVer- einigten Staate» tätig seien. Der Tanker „Agwiworld" (0771 BNT) sei von einem feindlichen U-Boot beschossen, der Tanker „Emidio" (0812 BNT) torpediert worden. Ein Teil der Besatzung habe gerettet werben können. i Ver Kriegsschauplatz in Südostoslen "«nmia - <,»«« stuf Mindanao, der fttvlichsten groben Znfel der Philippinen, Haden cinheiten der japanischen sinne« und Morine «Ine kann..«» Luegestihtt. Zn Maiaia wurde di, Znsei p.nong eingenommen und der vermaisch nach Süden VL NdA fortgesetzt. Südostbilimz IM Von unserem stSnstgen blltordelter Nir SüäostsuropU Wohl kaum im Lause der Geschichte hat Südosteuropa in den letzten Tagen eines zur Neige gehenden Jahres auf so inhaltsschwere und für alle Zukunft so bedeutende Monate zurückblicken können wie in diesem Dezember. Welch eine Wendung! So möchte man in Erinnerung an jenes historische Wort sagen, wenn man das Südost- cnropa zu Beginn des Jahres 1811 vergleicht mit dem Südostenropa, daS sich jetzt an der Schwelle des neuen Jahreö 1812 darbietet. Wollte man die Wandlung, die sich in diesen zwölf Monaten im südosteuropäischen Raum vollzogen hat, mit einem einzigen Satz kennzeichnen, so könnte man dies vielleicht am tresfcnbstcn mit der Feststellung tun: „Aus der einstigen Verschiedenartigkeit und Gegensätzlichkeit in diesem Raum ist nunmehr eine Einheit geworden." Erst in die sen Tagen hat sich diese Einheit vor aller Welt sichtbar mani festiert, nämlich als die Regierungen Bulgariens und Kroa tiens, Rumäniens, Ungarns und der Slowakei, das heißt also die Regierung aller im Augenblick selbständigen un unabhängigen Staaten des europäischen SüdostraumeS, den Plutokratenmächten England und Amerika, den Krieg er klärten, womit sie sich klar und eindeutig zu dem neuen Geist Europas bekannten, dessen Träger die Achsenmächte sind. Diese Kriegserklärungen sind ja in der Tat keineswegs nur etwa mehr ober weniger zwangsläufige Auswirkungen des Drei mächtepaktes, sondern weit mehr als dies. Sie sind eine endgültige Absage an den liberalistisch-dcmokratischen Geist, der vom Westen her kam, und sie sind ein Bekenntnis zum neuen europäischen Gemctnschaftsgcdanken, der eine Ein wirkung raumsremder Mächte auSschließt. Denn man hat in Südosteuropa nunmehr klar erkannt, bah dieser Krieg ein europäischer Krieg ist, daß er nicht um die Macht oder Vormacht des einen oder anderen Staates geführt wird, son dern baß er ein Kampf der Weltanschauungen ist und baß es nun gilt, einem neuen Europa, einer neuen Welt neue und dauerhafte Fundamente zu geben. Und wenn die Staaten deS europäischen SüdostenS nunmehr mit ihren Kriegs erklärungen an die angelsächsischen Plntokratcnmächtc gegen diese Stellung beziehen, so bekennen sie sich gleichzeitig damit auch zu dem neuen Geist, in dem die Achsenmächte dieses neue Europa zu gestalten bestrebt sind. Vergleicht man diefe Haltung und Einstellung der süd osteuropäischen Staaten mit der Lage, wie sie noch zu Beginn des Jahres 1811 zu beobachten war, so wird der gewaltige Fortschritt erkennbar, der in diesen zwölf Monaten zurück gelegt werden konnte. Noch zu Beginn des Jahres 1811 ent falteten die angelsächsischen Mächte in Sttdosteuropa eine ge fährliche Tätigkeit. Noch im Februar des Jahres 1811 er richtete England beispielsweise in der damals noch zum jugoslawischen Staate gehörenden Stadt Laibach in näch ster Nähe der Grenze des Grosideutschcn Reiches ein neues Konsulat, das natürlich dort keineswegs englische Staats bürger zu betreuen hatte, sondern nur eine wirksamere Mög lichkeit für eine ausgedehnte englische Propaganda- und Sptonagetätigkeit gegen Deutschland geben sollte. Und noch im Frühjahr desselben Jahres bereiste als Beauftragter des ewig kriegslüsternen amerikanischen Präsidenten Roosevelt jener berüchtigte Oberst Donovan ganz Sttdosteuropa, um die einzelnen Staaten zu einer Einheitsfront gegen Deutsch land und Italien aufzuhehen. Man träumte damals noch von den sagenhaften hundert Divisionen, die hier tm Stidosten beö Kontinents von Jugoslawien, Griechenland und der Türkei, wenn möglich auch von Bulgarien und Rumänien gegen Deutschland mobil gemacht werben sollten. Hier sollte die zweite große Front gegen Deutschland entstehen, der dann im günstigen Augenblick die dritte Front im Osten, von Sowjetrußland her. folgen sollte. Man braucht sich nur der Tatsache des Abschlusses des sowjetrussisch- jugoslawtschen Freundschastö- und Nichtangriffspaktes in den ersten Tagen des Monats April zu erinnern, um die unge heure Gefahr zu erkennen, die damals im Stidosten drohte und die diesen Teil des Kontinents für immer in die Ab hängigkeit von England und damit gleichzeitig auch von den Vereinigten Staaten Amerikas gebracht hätte, wenn ihr der Führer nicht rechtzeitig begegnet wäre. Churchill selbst gab es ja später in seiner UnterhauSrcde zu, daß das Schick sal Südosteuropas damals nur an einem Faden gehangen hatte. Dann aber kam wuchtig und mit Blitzesschnelle der deutsche Gegen sch lag. In wenigen Tagen wurde Jugoslawien zerschmettert, wurden die Engländer mit ihren HIlsSvölkern von der griechischen Halbinsel verjagt. Damit war ein für alle Mal fttr Sttdosteuropa die Gefahr einer Einwirkung raumfremder Mächte gebannt. Wie sich im Lause der fol genden Entwicklung zeigte, hat man überall in Sttdosteuropa die ungeheure Bedeutung dieser Auswirkung deS deutschen SübostfelbzugeS sehr schnell in ihrer ganzen Bedeutung er kannt, und man begann alsbald aus dieser Erkenntnis die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Aber noch mehr: es war durch den blitzschnellen deutschen Gcgenschlag nicht nur «ine augenblickliche Gefahr gebannt und eine vielleicht einmal später drohende Gefahr beseitigt, sondern es war mit dem schmählichen Rückzug Englands von Griechenland und mit der Flucht Englands von Kreta anch der Nimbus zer stört, der bisher England als unantastbare Macht umgeben hatte. Diesen Nimbus aber hatte ja die englische Diplomatie seit jeher in überaus geschickter Weise für sich auSzunutzcn verstanden. Und dieser Nimbus war eS auch, der von der jüdischen Propaganda in den einzelnen Balkanstaaten immer wieder dazu benutzt wurde, um eine Zusammenarbeit der sttdosteuropätschen Staaten mit den Mächten der neuen Ordnung in Europa zu stören und aufzuhalten. Man arbeitete mit dem Argument, baß ja vielleicht Deutschland so wie tm Weltkriege wohl einzelne Schlachten gewinnen könne, daß «S aber ausgeschlossen sei, daß jemals England einen ent- scheidenden Krieg wirklich verlieren könne. Auf den Schlacht-
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