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Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193803316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380331
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- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-31
- Monat1938-03
- Jahr1938
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- Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1938
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Nr. 76, Sette 4 Dre-dner Neueste Nachrichten Donner-tag, 31. MLrz 1SZ8 ,Die Kunst muß demVottwleSergegeben werden' Reichsminister Dr. Goebbels vor Oesterreichs Kulturschaffenden i Sie haben nichts gelirnt X Wien. «1. März Mit grober Spannung erwarteten die Wiener Künstler die Stunde, in der aus Einladung des Reichs statthalters Dr. Seyß-Jnquart Reichsminister Dr. Goebbels im sestlich geschmückten Zeremoniensaal veralten Hofburg vor den Kunstschassendcn Oesterreichs das Wort ergreisen sollte. In diese Stunde haben viele Künstler ihre Hossnung gehängt, im Wissen, das, Reichsminister Dr. Goebbels, der Präsident der Reichs- kulturkammer und Betreuer und Förderer aller Künstler im Reiche, Wesentliches und Grundsätzliches zur künstlerischen Situation in Wien und Oesterreich sagen würde. Ehrenwachen geleiteten die Künstler durch die alt ehrwürdigen Räume. Die Vertreter des Staates und der Partei begrüßten herzlich die Gäste. Schon vor Beginn war die Atmosphäre von jener Erwartung ge- tragen, die sich immer vor einem besonderen geistigen oder künstlerischen Ereignis einzustellrn pslegt. Künstler der Bühne, Dirigenten, Komponisten, Schrift steller, bildende Künstler, Architekten, Männer der Wissenschast, Künstler und Künstlerinnen deS Films und deS Theaters, alle erwarteten mit Spannung die Rede deS Ministers. Feierlich erklangen das Deutsch landlied und daS Horst-Wessel-Lteb, als Dr. Goeb- bels in Begleitung deS ReichSstatthaltcrs Dr. Seyß- Jnquart, der Minister Wolsf und Mcnghin, der Staatssekretäre Hanke und MUHlmann, deü Bürger- mcisterS Neubacher und deS Berliner Polizeipräsi- denten Gras Helldors erschien. Mit herzlichen Worten hieß der R e i ch s st a t t h a l t e r den Minister will- kommen. Ausgehend davon, daß sich in unsrer Zeit eine geschichtliche Wende auch auf dem Gebiet deS Geisteslebens vollzogen habe, zeigte Dr. Goebbels, daß sich auch der Künstler den politischen Geschehnissen gegeniiber nicht gleichgültig verhalten könne. Er, der seine beste Kraft aus den tiefsten Wurzeln deS Volks- tums schöpfe, könne gar nicht anders, als mit innerster Anteilnahme dte revolutionär« Umwälzung aller poli tischen und weltanschaulichen Begriffe und Verhältnisse miterleben. Wenn die Kunst im Laufe der letzten 20 Jahre sowohl ihre Resonanz wie auch ihre materielle Grundlage verloren habe, so deswegen, weil die Künstler unter dem beherrschenden Einsluk destruktiver jüdischer Ideen sich vom Boden wahren BolkStums entfernt hätten. Unter dem Beifall aller Hörer betonte Dr. Goebbels, daß die ganz großen Künstler der Ver gangenheit, ein Shakespeare, Goethe, Michelangelo nnd Leonardo da Vinci, deshalb die Weltbürger geworden sind, weil sie zugleich groß« Engländer, Deutsche und Italiener waren. Dte revolutionäre Weltanschauung des Nationalsozialismus habe nicht dte Absicht, Kunst zu befehlen oder Kunst zu machen, sondern sie bringe es gemäß dem in ihr lebenden Ge setz mit sich, daß alle deutschen Menschen unsrer Gegen- wart, nicht zuletzt aber auch die Künstler um neue Be ziehungen zur Vergangenheit und zu allen Dingen der Umwelt ringen müssen. Aus solchermaßen neugestal- teten Lcbcnsgrundlagen werde sich zwangsläufig eine neue Kunst ergeben, dte um so stärker sein werde, je tieser sie in den neuen Lebensgrundlagen verwachsen sei. Am Schluß seiner Ausführungen verwies der Mi- nister aus die von ihm im Jahre 1088 ausgenommene Führung in der Kulturarbeit des Reiches, dte damals nicht geringer Skepsis begegnet sei, aus deren Erfolg er heute aber mit Stolz zuritckblicke. Ein leiden- schastlicher Appell an Oesterreichs Kttnster, nun auch ihrerseits diesem Aufbau ihre ganze Krast zu wid men, aus daß dte Kunst dem Volke wtedergegeben werde, damit auch das Volk wieder zur Kunst zurück kehre, beschloß die Rede. An dem immer wieder spontan cinschende» Beifall konnte man ermessen, wie sehr des Ministers klare Darstellung der Probleme dte Hörer fesselte. So mar der zum Schluß hervorbrechende Bei fall ein Ausdruck von Herzen kommenden Dankes siir eine Blickweisung in eine bessere Zukunst. i SrNLmng der tschechisch«« Regiemnqspakteirn « Telegramm unsres Korrespondenten " 8. Prag, ». Mär, Die Erklärungen, welche die Vertreter der natio nalen Minderheiten am Dienstag im Abgeordneten- HgnS und im Senät abgaben, baß auch die Rundsunk- rede des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten nicht die erwartete Lösung der Minderheitenfrage darstrlle, Hat am Mittwoch innerhalb der tschechischen Regie rungsmehrheit ihr Scho gesunden. Der Senator Dr.Stefanek -er tschechischen Agrar- partkt gab im Senat im Namen der tschechischen Koa litionsparteien eincErklärungab,worin denVertretern deutschen, ungarischen, polnischen und ruthcntschcn Minderheiten das Recht abgesprochen wird, im Namen ihrer Völker zu sprechen. ES klingt wie ein Hohn, wenn in der Erklärung behauptet wird, baß die Be schwerden, welche die autonomistischen Parteien vor- X Salzb » rg, 31. MLrz Dte österreichische Legion ist heute in ihre nunmehr befreite österreichische Heimat zurückgekehrt. In Salz burg wurde sie mit ungeheurem Jubel empsangen. Der Führer der Legion, der erste SA.-FUHrer Oesterreichs, Obergruppenführer Reschny, saß in dem ersten Wagen, der Salzburg erreichte. Hinter ihm der LegionSstab. Und dann rollte Lastwagen auf Last wagen mit den Männern der Legion über die Brücke, hinein in das jubelnde und ergrtssene Salzburg. Aber diese harten Männer brauchen sich in dieser Stunde der Träne nicht zu schämen. Eine Heimat in Schmach und Schande mußten sie verlassen, und in eine stolze und glückliche Heimat kehren sie zurück. Immer wieder brandet ihnen „Heil Hitler!" entgegen. Es regnet Blumensträuße. In Salzburg kennt der Jubel keine Grenzen. Immer dichter wurde das Menschenspalier, je näher eS dem Domplatz zuging, wo ein Ehrenslurm der Salzburger SA. Ausstellung genommen hatte. Tie nationalsozialistische Jugend säumte die Fronten des Platzes, Dahinter drängten und schoben sich die Ndenschen. Zahlreiche Ehrengäste der Partei, deS Staates und der Wehrmacht und Vertreter aller Be hörden waren zur Stelle. Mit herzlichen Worten begrüßte der Gauleiter von Salzburg, Wintcrsteiger, die Legion in der befreiten Heimat und gab der Freude Ausdruck, daß sie dte Fahnen wieder mitgebracht hat, die daö Land solange vermissen mußte, „dte aber nun den braunen Bataillonen wieder vorangehen werden, jetzt und immerdar"! Tann steht der Obergruppenführer Reschny vor den Kameraden. Er erinnert an die Zett vor IS Iah- rrn, als der damalige Oberste SA.-Führer Hermann Göring der Salzb»rger,SA. die erste Sturmsahnc übergeben hat, zeigt dann in knappen Worten die Ent wicklung der nationalsozialistischen Bewegung auf und betont, daß aus einem kleinen Häufchen ein ganzes Volk und auS der einen Fahne der Bewegung die neue deutsche Reichssahne geworden ist. Und jetzt folgt ein Augenblick, der alle bis inü Innerste ergretst und packt, die hier auf dem Domplatz stehen. Unter den Klängen deS PräsentiermarscheS geben di« Legionäre di« alten Sturmsahnen, die sie draußen im Reich so treu sicher verwahrt hatten, zurück in die Hände ihrer Kameraden der Brigade Salzburg. Standartenführer Patzelt, der Führer der Brigade 8 Salzburg, dankt in soldatisch knappen Worten für die ehrenvolle Verwahrung der Sturmsahnen, die zu den ältesten der Bewegung gehören, und gelobt, sie so in Ehren zu halten, wie sich das für alte SA.-Männer ge ziemt. Der erste Gruß der Legionäre gilt den Toten der Bewegung. Tie heimgekchrten Fahnen schwenkten sich, die Hände reckten sich zum stummen Gruß und die Kapelle spielte das Lieb vom guten Kameraden. AuS der Domkirche klingt dann leise und getragen das Lied gebracht »üben, nicht den inneren Verhältnissen ter Republik sondern einer internationalen Konjunktur entsprangen. Di« autonomistischen Parteien, so hieß,z in der Erklärung weiter, schöpften ihre Hoffnungen auS einer Bewegung, die ein offener Feind jeder Autonomie sei und die ihre bisherigen Erfolge gerade auf dem-Felde deS absoluten Zentralismus erlangte ES entsprach durchaus den Erwartungen, wenn sich auch di« Kommunisten dieser Erklärung anschloNen und durch zwei Redner versichern ließen, daß sie sich entschieden gegen jede wie immer geartete Autonomie stellen würden. Die Tschechoslowakei, so erklärte der jüdische Senator Steiner, werde nicht so leicht eine Beute des Faschismus werden, weil bas Volk, gestützt ans die Hilfe Frankreichs und Rußlands, bereit sei, für die Freiheit nnd Unabhängigkeit der Republik,u kämpfen. ES ist bezeichnend, daß seine Ausführungen bei den Linksparteien lebhafte» Bcisallsandcn. Die Erklärung der tschechischen Koalition kann im Sudetendeutschtum nur mit der traurigen Feststellung zur Kenntnis genommen werden, daß die politischen Parteien, aus die sich die Regierung stützt, sich der Grüße des Ereignisses, das sich in den letzten Tagen im Sudetendrutschtum abgespielt hat, nicht voll bewubt sind. des unsterblichen Freiheitskämpfers Horst Wessel. Ein Sprecher verliest die Name» der Männer, die im Gau Salzburg ihr Leben für die Bewegung geopfert haben. Auf dem Residenzplah nahm Obergruppenführer Reschny den Vorbeimarsch des Ehrensturmban. nes der Legion ab. Stabschef Lutze hatte vor dem Abmarsch die in Freilassing stationierten Abteilungen besichtigt. Er sprach von der Bedeutung dieses Augenblicks, da die Männer der Legion in das befreite Oesterreich heim, kehren dürften, weil sie sich ihren Glauben, die Treue zum Führer und zur nationalsozialistischen Welt- anschauung bewahrt hätten. Ihre Aufgabe siir die nächste Zukunft sei, daran mitzuarbeiten, daß am 10. April der übrigen Welt der Beweis erbracht werde, daß dte Tat deS Führers der Auffassung von 75 Mil- lionen Deutschen entsprang. Unter Hellem Jubel tst in Wien am Mittwochmittag das 1. Bataillon der ff-VersügungStruppe 3 hier ein. gerückt. Die neugebildete Standarte wird in Oester- reich stationiert werden. Sie setzt sich aus Oester- reichern zusammen, die zum Teil schon vor vier Jahren wegen ihres Einsatzes für die Bewegung au» Schulch- nigg-Oesterreich flüchten mußten. Man kann sich an- gesichtS dieser Tatsache vorstellen, mit welcher Freude diese Männer hier einrückten und mit welcher Be- geisterung sie empfangen wurden. Vorbehaltlos hinter -em Führer Erklärung der evangelischen Kirche Oesterreichs X Wien, 31. März Der evangelische Oberkirchenrat Oesterreichs soi< dert in einer Erklärung, die am nächsten Sonntag in allen Kirchen verlesen wird, die evangelische Kirch« zu einem vorbehaltlosen Ja am 10. April auf. In der Erklärung heißt es: „Für den 10. April ist da» deutsche Volk Oesterreichs aufzurusen, um in einer ehrlichen und freien Abstimmung vor aller Welt zu bekunden, daß di« Rückkehr InS Reich und damit die politische Neugestaltung unsrer Heimat dem tiefsten Verlangen und Wünschen unsres Volkes entspricht. Die evangelische Kirche in Oesterreich hat schon am 12. März und seither wiederholt ihrer ungeheuchelien Freude über dte geschichtliche Wende Ausdruck ge- geben. Wir stehen zur rettenden Tat de» Führers. DaS vorbehaltlose .Ja' der Evan- gelischcn Oesterreichs als dte dem Führer schul, dige Antwort des Volkes ist für uns selbst- verständliche völkische Pflicht, an die wir niemand zu erinnern brauchen. Dieses ,Ja' tst ausrichtiger Tank an den gnädigen Gott siir Rettung und Befreiung unsrer Heimat aus einer Unterdrückung, die uns die Zeiten der Gegenreformation wieder herauszufiihren schien." Die ersten Wähler X Bitbao, 81. März Am Donnerstag zwischen 8 und 18 Uhr werden alle in Bilbao und Umgebung ansässigen deutschen und beutschösterreichischen Volksgenossen an Bord de» Schulkreuzers „Emden" ihre Stimme zum Volksentscheid abgcben, um sich zum großdcutschen Volksreich zu bekennen. Verstärkter Königskurs in Rumänien Eomnen Außenminister — Parteien aufgelöst - Errichtung eines Kronrates Donderdtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten Bukarest, 31. März. (Durch United Preß) Tie rumänische Regierungskrise tst schon nach wenigen Stunden des Rücktritts deS ersten Kabinetts Ehristea mtt der Bildung eines zweiten Kabi- nettS Ehristea beendet worden, das bereits den Eid vor dem König ablegte. In einem Sondergekctz, das in einem Ministerrat unter dem Vorsitz des Königs erlassen wurde, hat das neue Kabinett alle bestehenden Parteien, politischen Gruppen und sonstige Vereinigungen ausgelöst. Ein noch zu erlassendes Sondergesetz soll die Möglich keit schassen, die Errichtung neuer politischer Organi sationen und ihrer Betätigungen in einem gewissen Umfang zu ermöglichen. Außerdem wurde im Kabi- neltSrat die Aufnahmesperre in österreichische NGDAP. * Wien, 81. Mär, Parteiamtlich wird mitgcteilt, daß Ausnahmen in die NSDAP, bis aus weiteres nicht vorgenommen werden können. Die ersten sechs Wochen nach dem 18. April gelten ausschließlich der Erfassung früherer Mitglieder. Reichsdeutsche Briefmarken in Oesterreich Bericht unsrer Berliner G ch r i s t l e i tun g 8r. Berlin, 81. März Vom 4. April an können Postsendungen in Oester reich außer mit österreichischen auch mit deutschen Freimarken, die das Bild des Reichspräsidenten von Hindenburg tragen, sreigemacht werden. ES können österreichische »nd deutsche Freimarken auf einer Sen- düng nebeneinander benutzt werden. Für Postsendun gen in und ans dem alten Reichsgebiet sind öster reichische Freimarken dagegen nicht zngelassen. Bei Errichtung eines KronrateS beschlossen, in den Miron Ehristea selbst, ferner die sieben ehemaligen Ministerpräsidenten sowie namhafte andre Persönlichkeiten berufen wurden. Außerdem ist geplant, ein Ministerium für nationale Wirtschastzu errichten. Nicht mehr vertreten sind in dem neuen Kabinett der bisherige Außenminister und frühere Minister präsident TatareScu. Bemerkenswert ist daS AuS- scheiden des bisherigen Landesverteidigungsministers, General Antonescn. Ihm wird die Verbindung mit der Legionärsbewcgung Zelea EodreanuS nachge- sagt. Neu ist in das Kabinett «ingetreten als Außen minister der bisherige rumänische Gesandte in Berlin, Comnen, während General Argeseanu da» KriegS- ministerium übernommen hat. Berechnung des Wertes der Marken entspricht 1 Psen- nig dem Betrag von 1^4 Groschen. Regierungsumbildung in Liechtenstein X Vaduz, 31. März Fürst Fran, I. von Liechtenstein betraute den Thronfolger Prinz Franz Joseph mit der Ansübung der ihm versasiungsmäßig zustehcnden Rechte. Prinz Franz Joseph ist ein Sohn des Prinzen AloiS von Liechtenstein, der zugunsten seines ältesten Sohnes aus den Thron verzichtete. Er steht im Alter von 82 Jah ren und ist unverheiratet. Im Landtag deS Fürstentums Liechtenstein wurde aus Grund der Vereinbarungen zwischen den beiden politischen Parteien, nämlich der „Fortschrittlichen Bürgerpartei" und der „Vaterländischen Union" eine Umbildung der Regierung vorgenommen. Im Anschluß daran gab der Landtag die Erklärung ab, an -er S e l b st ä n d i g k e t t des Fürstentums und an den bestehenden Slaatsverträgen sestzuhalten. Oie Sturmfahnen kehren zurück Begeisterter Empfang -er österreichischen Legion in Salzburg Musik und Tanz in Dresden Romanzen und Balladen nordisch betonter Geistes haltung brachte der zweite Abend des von Will» Kehrer veranstalteten Zyklus „Nordische Musik". Wenn diese Haltung bei Brahmülchcn Klavicrballaden ohne weiteres zuirisst, muß man den Begriff schon sehr wett fassen, um Schumannsche Romanzen, wie die in k'in-Dur dazurechnen zu kön nen. Will» Kehrer ist nicht nur Kapellmeister, sondern auch ein ausgezeichneter Pianist mit ausgeprägtem Klangsinn, der Melobiebogen weit und charakteristisch in die Tonsarbe auszuziehen weiß. Diese Fähigkeit sicherte auch seiner „Ballade, Romanze »nd Rhapso die", einem großangclegten, gleich einer Improvisa tion wirkenden Klavierwerk starken Beifall. Mit „Odins Mecrcsritl" und dem prachtvoll breit aus ladend gesungenen „Meeresleuchten" von Locwe be gann Sven NilSson die Reihe seiner Lieder. Auch ilraussührungcn von Willy Kehrer waren darunter. Von ihnen ivußte besonders der „ZauberlenrtNtnrm" Und die „Vätergrust", als willkommene Bereicherung bet Balladenliteratur zu fesseln, ganz abgesehen davon, daß cs ein Genuß war, sie von dieser quellen den urgesunden Stimme singen zu hören. Dr. Dorksri öloiünor ^1 Im Volkswohl gaben Hilde Schlieben ^>nd Gino Neppach, die überall gern gesehenen nnd gefeierten Solotänzer der TtaatSoper, einen Tanz- äbrnd mtt ihren vor einiger Zeit im KomödienhauS g«z«tgten neuesten Tänzen. Ihr tänzerischer Stil, der nichts Erklügeltes und Abstrakte» an sich hat, findet mn gleichermaßen gelösten und beherrschten Spiel des «örver» immer neue Freude. Ob man nun dem lässig- 'netteren „Schlendrian", dem männlichen „Gopak" nach Moussorglkt ober der liebenswürdigen Perstslierung früherer Zetten oder einer der übrigen reizvollen Nummern den Vorzug geben will, daS ist nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Dte Tänze mußten ,züm größten Teil wiederholt werden. An dem großen «Erfolg konnte auch dte Begleiterin ain Flügel, Hertha 'Lamprecht, trtlnehmen, di« auch zwei soltsttlche .Gaben beigesteuert batte. Wvrnvr Sostukvrl * cDte junge Dresdner Sopranistin Felicitas Salm kennt man schon bestens von früheren, eigenen Lieder- abenden her. Mit stärkstem Interesse verfolgte man nun die überaus günstige Entwicklung dieser Stimme, die in allen Lagen beinahe restlose technische Beherr schung zeigt. Ebenso habe«, Volumen und Intensität deS glockenhellen Soprans bedeutend gewonnen. Dte Liederanswahl verriet Geschmack. Bor allem die Wols- Lieder gestaltete sie zu entzückenden Vortragsstudien. Mit einer Reihe von Arien von Mozart, Beethoven und Verdi konnte sie ihre ausgesprochene Koloratur begabung unter Beweis stellen. Im freien Laus be wunderte man ihre ungehemmte Höhe. Mit über raschender Leichtigkeit spricht ebenso die wundervoll weiche „nie/rn vooo" an, die sie mtt größtem Erfolg cinzulehen weiß. So ließ cs nicht wnndernehmen, daß die Hörer nach dein ossizicllen Programm noch stür misch nach Zugaben verlangten. Mit HanS Richter- Ha a s c r saß ein Begleiter am Flügel, der nicht nur mit hervorragender Klangkultur spielte, sondern ebenso allen künstlerischen Intentionen der Sängerin mit größtem Anpassungsvermögen Nachdruck verlieh. LIurt Lrniill Leipziger Schauspielhaus städtisch Von unserm Korrespondenten kick. Leipzig, 81. März Tie Stadl Leipzig hat sich entschlossen, daS Leipziger Schauspielhaus zu übernehmen. Damit erhält die durch eine mutige und stolze Ueberlieserung auSgezetch- netc Bühne in der Tohienstraßc dte Gewähr für einen würdigen Fortbestand. DaS Theatergesicht Leipzigs aber wird grundlegend, wie seit langer Zeit nicht mehr, verändert. Die Konkurrenz der beiden Schau spielhäuser fällt weg und wird erseht durch das ein- druckSvollc Bild der unter städtischer Führung spielen den repräsentativen drei Leipziger Bühnen. In der Theatergcschichte Leipzigs trat bas Schauspielhaus besonders den würdig als Vorplatz sür die Anerken- nung Gerhart Hauptmanns. Henrik Ibsen» und des Naturalismus ein, Tie Lebendigkeit de» inneren nnd äußeren Einsatzes zeichnete di« neue städtische Bühne, die als private» Theater in den letzten Jahren keinen leichten Stand hatte, bi» zuletzt unverändert au». -- kflnutsch« ME. Die -Allgemeine Mustk » « t - t u n g «B r e t t k o vs n. H « r»«l, Lelvüg» widmet «ine Goll-* dernummer der sinnlichen Multk. in dte Aussicht von bedeU-» tenden ünnilchen Multkern einsitbren. Ten Veitaussa» „Tie finnisch« Mulik und wir" schrieb unker Veivdiger Mitarbeiter Tr. Waldemar Rosen. , i > Dichter rufen auf! äkokckuns rum 10. 1S38.' Dom -Vann, cken 6okt serenckok, cker Lirmarokr vok/e-nckek, tdm, cker au« LohwäoHe, F'ok unck jVaodt Oeukgcdkanck ru s/aodt unck Ldr' »ebroodk, ckem me/cken wir.' Lin Vo/K «konk cka «nck »ast ru «keinem ss^e r k e.- cka/ ss^i/k Vesper Schrlfttumsprels der Kurmatt sür Sette Berlin, 81.-Mär, Dem jungen Dramatiker Oberbannsührer Frth Helke, der vor wenigen Wochen mit seiner Tra gödie „Der Herzog von Enghten" im Staat- lichen Schauspielhaus in Dresden einen großen Er folg erzielte, Ist vom Landeshauptmann der Provinz Brandenburg, v. Arnim, der Förde rungS- preis des k u r in ä r k i s ch e n Schrifttums, der mtt einer Ehrengabe von 1000 Mark verbunden ist, verliehen worden. Oberbannsührer Fritz Helke ist als Hanptrescrent siir Schrifttum in der NeichSjugendsllhrung tätig. Als Schriftsteller ist er besonders durch seinen Roman „Der Prinz au» Frankreich" und durch seine Novellen „Preußische Rebellion", „Fehde um Bran denburg", „Wollt ihr wohl?" und „Die Kietzmühle" bekanntgeworden. — Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opernhaus. Freitag 19.80 Uhr (außer Anrecht) „Unbtne" (beschränkter Kartenverkauf). — Sonn- abtnd 20 Uhr (außer Anrecht) „ToSca" mit Elsa Wieder in der Tttelvartie, Burg und Helge RoSwarnge al» Gast. — Schauspielhaus. Freitag 20 Uhr (Anrecht ^) „Der Holledauer Schimmel". — Sönnabend 20 Uhr (Anrecht ä.) «Schwarzbrot und Kipfel". ' -- „Die Schönheit der Leipziger Heimat.- Da» Leipziger Kulturamt teilt mtt: Im Lause de» Jahres nttll da» städtische Kulturamt, bas schon in der ver gangenen Zeit bildende Künstler Leipzig» durch Er- Iktlung von Aufträgen und Ankauf von Bildern unterstützt hat, eine größere Zahl guter Leipziger S t a d t a n s tch t e n ankaufen. Die Künstler werden ausgesordert, Arbeiten, die ein Leipziger Stadlmotiv künstlerisch ersahen, im lausenden Jahr bi» Ende Oktober dem städtischen Kulturamt im Grassi-Museiim vorzulegen. Die besten Arbeiten werden durch die Stabt Leipzig erworben und zu gegebener Zeit in einer Ausstellung gezeigt werden. - Musikschule Oglb am Viruaische» Pli». Am Sretta,. t. Avril, findet lü.SV Ubr im Lchullaal, Grunaer Ltratze i. das Klavl«rorülung»vorsvt«l der Kinder Halt. Werte von Beetboven, Schubert, Schumann, Brabm«. Brie« und Ebovin. — Eine» Märcheuateub „SrSbltche stahrt In die Wunder welt der Märchen" veranstaltet Ada Maurtee am 5. Avril im Eurovahos. — Kuultgewerbe-Btbüstbek. In den Lchauräumen drr TreSdner Staatlichen Kunstgewerbe-Btbltotbek lEltatstrasir iti wird Sonnabend, L. Avril. 12 Ubr eine neue Ausstellung er- öilnet. Sie ist dem beachtenswerten Veivdtger Künstln AalterHosmann gewidmet und wird dellen mannigsaitr Arbeiten au» den lebten SchallenSiahren — Malerei. Gravbil. Gtbrauch»aravbtt und Sunltgewerbc — den Dresdnern vor- führen. Zur Ervstnung svricht der Künstler selbst grundlegende Worte. - Bo» ber Universität Leivti«. Ter ReichSerziebung». Minister bat den Doienten Dr. vbil. Han» Kuhn lKölni de- austragt, vom 1. Avril an die durch da» AuSschetden von Pros. Dr. Rcickardt sretgeivorden« außerordentlich« Professur siir nei disch« Philologie vertretungsweise »u übernehmen. — Wei'.- lnü der RetchSerüebungSmInister den Uebertritt de» nichtbeamr 'en außerordentlichen Professor» Dr. Werner S ch o v v e r von der Medizinischen yakultät der Universität Gieben In die gleite Sakultät der Universität Veivzig genehmigt. -- Kammerlängeri» Inger Kar«, batte mtt einem Lieder abend in Hamburg auherordenlltchen Erfolg. Tie Prelle rühmt einstimmig dte Stimme und die w«ftaltung»trasi der Dresdner Sängerin. -- Hellmnlh velltuer,. «In „Ehemaliger der OLK ", tu- lebt Kavellmeister am Lande»theaier Altenburg, ist für drei Jahr« al» Lehrer an die Neno-Akabemi« lMuftkbochschules in Tokio vervilichtet worden. - Konleroatsriu» »er LaudeShauutttadt Dresden, »folgende Studierende der Vvernschule de» Konservatorium» bestanden vor dem gachauSschust der R«ich»tbeaterkamm«r die Ablchlutz- vrttsung für Over: Arib Hovve lgesangliche Au»bilduna: Kammerlänger Dr. W. Staegemann), Dr. Gllntber Engel hardt lv. SInnert), Drude Graf lKammerlängerin Virlri v. Schuch und Margarete Erdmann». Tnidt Graf wurde an da» Stadttbeater Erfurt vervfltchtet. Elfriede Knaul- 2 teghardt an da» Stadtthealer Eoitbu». Die dramaülte Ausbildung erfolgte durch Kammersänger Haun» Langr. -- Kammermullker «rtbu, ««»,«> feiert am 1. Avril sein Ibjährlge» Dtensttubtläum bei der Mulikalilchen Kapelle der Sächsischen StaaiStheater.
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