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Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193804230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-23
- Monat1938-04
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1938
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.AM ISN i««). *«r«M »o«M«Ud «« »«H». wert fstr »ago» ioltne). ter« i» Vver »on Vrerette. >tt stellt NA »er. Lschgikowsk». « ««» Köln iwer ns für Industrie «ent« hllbrungen »« lvallerwerki. t für Kinder.! - reffen: Eingang. 0 Ubr: Ga»w«rk übr 20 »>. lNichi rk Niederwartha, f für Kinder.) - erung am 21. «. dnhof HatnSbeig. hrung»- und vor- i« Leistungen de» lMaior v. Koer- Erst« Nahrung 1. — Ilm hreitag, vr. Kluge In der NVer „National. e Kurse) sreitag, tttwoch» und don- »tn, LennBtraße. Borden«, aas: tonner»lag» is»: donner»!-»» pfbahn, Venn«str. sch « nd Lau. »lad, Oltragebez«. !8, 0 Udr ATA.- itwoch 27. t Nt!», » rnen : Dien». , Peltalouistrade. ritt nur bei Nur. kaliberschießen bi. 0.80 Ubr: Schied- trabe lLebmann» .-Pault-Srledboy. « Mittwoch, dem r«»den-A„ Hani- besinnt am Sui. Netthall«, Nied«. euer Kursu» I« dem 28. «. IM, belstrabe. seht «in« vor- »ntas, dem 2». t. »lad, statt, Di« v»lk«schule, P-b- bet der vor- >nübung»stund<n Ubr tm Sachstn- . dem 2. d. 108-, richallltraße, statt. ,«n»,»»t>p«'!»"»>» t>t<tt,dn,tt!c»> «pe»U>. >«ttz»t,«n, ». anm«e»l. «estizNA.N. M t. ma«dichuMch<m Kriwitz wenstrab« st. h/ü rvkr «k«n Stel- k« V/Ü»rst» « v«ut»cd« »t«oo », ät«o»t«g» uoä i vor »kr« S» r»ct>»tt «rl»I>e«o. Vleäerautaatua« »u a«u V«e«Io» eaä«, Liter» »r Hanciels-und Indu8trLe-Leitung 4-. jakrtzanH / dkuaw»« -4 vresrlaer Neuerte dkaelulelttea 8ooa«»dew<I/5oQot«g, LI./r4. ^prU 1VS8 DrlcuvüevrteuerpÜickt bei Ü1ientlt<ben ^uttrLgen Bet der Beraebnna von Behördenaullräaen mubten bidber bl« sogenannten .^iclonderen Veriragsbedinaunaen" von tedem unterschrieben werden, der fick «m den Auftrag bewarb. Da durch entstand «Ine UrkundentteuervIIIcht gemäß !> 20 tllbl. 2 ZIff. 2 de» UrkunbenNeueraeletze» In »Ob« von 8 M„ «üd »war auch bann, wenn Im ZuschlaaSversabren dl« betressende Firma den Zuschlag nicht erbtet«. Dur» «Inen Erlab vom 2». Mär» 1088 (0 StVO m> I - 088 Bau! bat nun da» Reich», sinanzmlnlsterium anaeorbnet, dab bet Ausschreibungen kllnstig dl« „Besonderen vertraa«bedinauna«n" erst bet der Ertetluna de» Austra«» und nur von dem vieler anzuerkennen Nnd, der den Austra« erhält. Von d«r Srbebuna rückständiger Urkundenstenerbeträg« sllr dl« „Besonderen Bertraadbebln- gunsen" tlt aus Sund de» » 181 ber Retch»abaab«nordnuna allgemein au» villtokei!»arllnb«n tn den Süllen ab»us«ben, Ach Es scheint ti<f tn der menschlichen Pjychologt« »u liegen, daß man sich wentgstenS von hübschen Wort, bildern trösten läßt, wenn dl« rauhen Tatsachen der Wirklichkeit geeignet erscheinen, den ltebgewonnenen Frieden der Seel« zu stören. Alb bet- un» die Kris« «tust herannaht« und der Gang der Wirtschaft schlep pender und schleppender wurde, sprach man in einem schönen Bild gern vom „Ankurbeln". All« möglichen Maßnahmen wurden den zagenden Gemütern schmack haft gemacht mit der Begründung, st« sei«n geeignet und bestimmt, dl« Wirtschaft „anzukurbein", so wie man in früheren Tagen einen Motor ankurbelt«. Da ja auch er dann wett«rlt«f und sein« Funktionen aetreulich verrichtet«, war offensichtlich mit dem KlelchniS gemeint, auch di« Wirtschaft werde aus mechanisch« Reize ähnlich r«agter«n, wobei man sich kein« Sorg« darum macht«, datz ein Motor ohne Brennstoff auch trotz heftigstem Kurbeln immer wieder stehen bleibt. Aber Gleichnisse sind offenbar nicht dazu da, um onögrsponnen zn werden. Sie bienen lediglich ber Erfüllung ber SpruchweiSheit: Gut gesagt ist halb gewonnen. Kooicvelt» Lün^ungsprograwn» WaS uns tm Zeichen des Systems richt war, ist der westlichen ÜSelt natürlich auch beut« noch billig. Auch dort gibt «S Gleichnisse, nur sind sie natürlich noch moderner und schnittiger. Wad wir mit „Ankurbeln" bezeichneten, das nennt der Amerikaner „pump pri- wing", ZündungSstotz etwa, und niemand wird be- str«it«n, daß das Bild wenigsten» technisch vollkom mener ist. » Ob di« Sache freilich damit auch besser wird, bleibe zunächst dahingestellt. Selbst in den >liereinigten Staaten, in denen Roosevelt soeben mit einem neuen .pump primink" auswartete, ist man darüber sehr geteilter Meinung. Aber nicht da» ist das wichtige und interessante. Im Gegenteil: eS gehört leider schon zu allen Maßnahmen Roosevelt» dazu, daß irgendwo und irgendwie die Interessenvertreter auf- stehen und verkünden, da», wa» da geschehen solle, sei so ziemlich da» Verkehrteste, was man tun könne. Nicht dies« Tragik, die all« Anstrengungen drö ainert» konischen Präsidenten umwittert, ist mehr da» Benrer- kenswerte, bemerkenswert ist allein, daßRoosevclt einen Zündungöstos, wieder für dringend erforderlich hält. Denn da» zeigt doch wohl, daß man der inneren klnstricbSkraft im wirtschaftlichen Gefüge allein nicht mehr traut. Als vor etwa Jahresfrist die sogenannte Hochkonjunktur zum ersten Male erschüttert wurde, gob man sich drüben ziemlich gleichmütig. Waö war schließlich ander» geschehen wie ber Zusammenbruch der von dem englischen NiistungSbebarf ausgehende» Haussespekulation namentlich an den Rohstossmiirktrn, aus deren Unsoltbtttit bet Zetten recht energisch hin- gewiesen zn haben, Roosevelt durchaus für sich buchen konnte. Man meinte, die Lage werde -war ruhiger, -asür aber auch gesünder werden. Nun, ruhiger wurde sie schon, aber gesünder nicht. Im Gegenteil. Im Herbst gab eS neue Erschütterun gen de» Preisgefüges nnd diese» Mal wurde auch die Erzeugung selbst betroffen. Nicht nur die Preise san ken, eS gab auch schon Stockungen und Verzögerungen in der Produktion und statt, wie man hoffte, das Frühjahr neue BelebungStendenzrn bringen würde, machten sich sogar im Verbrauch Stockungen bemerk- bar: aus ber Stagnation begann sich bereit» eine neue Krise tn Umrissen abzuzeichnen. Zorge oüer l'alktllr? Noch gibt e» Leut« genug, die selbst diese Anzeichen nicht al» Vorboten neuer weltwirtschafltcher Ein brüche gelten lassen wollen. Für die Meinung, daß auch jetzt noch lediglich „Korrcktnrcn" allzn stürmischer Hausse vorltcgen, werden ebensoviel gute und schlechte Gründe vorgebracht, wie für die Voraussagen der Pes simisten, nnd gar für den Außenstehenden ist cs nahezu unmöglich, die wahre Lage drüben zu beurteilen. Für ihn ist nur erkennbar, das, Roosevelt neu« AelebungS- niaßnahmeu für erforderlich hält. Ob sie mehr von der Sorge oder mehr von wahltaktischen Erwägungen sim November finden die Kongreßwahlen statt) diktiert sind, ist ebenfalls schwer zu sagen. Man muß sich schoi^ an ihren Inhalt halten. Ter Inhalt de» ZündungSprogrammö ist kurz ber, baß abermals Mittel von insgesamt 4dL Milliarden Dollar eingesetzt werden sollen, um die Wirtschaft zu beleben. Stund S Milliarden davon sind bestimmt, für össentltchc Arbeiten ausgcivenbet zu werden. Ter un mittelbaren Arbeitsbeschaffung, wie NotstandSarbette», Wohnungsbau, Straßenbau, Eindeichungen dienen etwa 2 Milliarden. 1 Milliarde ist für die Verwaltung öffentlicher Werke vorgesehen. Daneben soll auch die private Initiative angeseuert werben, und zwar durch kreditbcrettstellungen von rund Ich Milliarden Dollar. Gleichzeitig werden erneut Maßnahmen zur Reform der Wirtschaft «»gekündigt, über die Nähere» jeoch »och nicht verlautet. I» USA. hat man diese» Programm mit sehr ge« milchten Gefühlen ausgenommen, wa» einigermaßen erklärlich wird, wenn man bedenkt, daß leine Jinan- zierung zum Teil durch Schatzwechsel, also Erhöhung de» Defizits, erfolgen soll. Es ist zwar erklärt worden, diese Desizitpolitik werbe nur kurzfristig sein, ja e» sind sogar neu« Steuern angckündigt worden. Aber der Fnsialionscharakter der Injektion läßt sich doch nicht «an» bestreiten. Vie Eingliederung eie» Qoleikort» Weltwirtschaftlich bemerkenswerter ist, -aß da» amerikanische Schatzamt gleichzeitig bekannt gab, e» laste in Verbindung mit jenen Zündungsmaßnahmen lein GoldhortungSprogramm fallen und werde, neben der Herabsetzung der Pslichtreserven bet den Bundes- refervebanken nm 780 Millionen Dollar, den ausge- sammelten Goldsond» tn Höhe von 1,4 Milliarden Dollar ebenfalls „aktivieren". Was heißt da»? Als man im Dezember 193« das damals nach Amerika einslrömende Auölandgold, das „heiße Geld", zu horten beschloß, tat man da» einmal, um die durch dieses Gold möglichen NredttauSweltuugen zu nnterbinben, zum andern, um sich gegen Erschütterungen durch seinen plöüllchen Abzug zu schützen. Jetzt wird nun da» Fluchtkapital der amerika nischen Kreditbasts einverleibt, weil man jetzt die Erweiterung nicht nur nicht al» gefährlich, sondern sogar als erwünscht ansteht. Man kann darüber strei- ten, ob dieser Meinung-Wechsel durch di« Ereignisse berechtigt ist oder nicht. Nicht bestreiten aber kann man, daß da» Fluchtkapital nach wie vor ein höchst unsicherer Kantonist bleibt. Wir haben e» schon er- lebt, daß es förmlich über Nacht und ohne allzu schwerwiegende Gründe sich aus und davon machte. Wa» wirb geschehen, wenn abermals «tu Goldrück- »ug nach Europa «tnsetzen sollt«? Wie gedenkt man dann die damit doch verbundenen deflationistischen Wirkungen auf» »hebe«? .. , Das eintzespannte „kcihe (»elii" VeltVktrkckLttUrjKe l.ekren au» veil vtrticknttiictrcn Vorgängen An diesem einen Beispiel steht man jedenfalls, wie labil di« weltwirtschaftliche Lage wieder einmal ist. Irgendein Zufall, der mit der wirklichen Entwicklung etwa tn Amerika »och nicht einmal in ursächlichem Zusammenhang zu stehen braucht, kann sehr ernste -olgen auölösen. Man muß sich in Washington der Fluchtgelber entweder sehr sicher fühlen oder von der Entwicklung im Innern sehr bedrängt sein, wenn man sie kn seine Dispositionen einsetzt, ohne auf der andern Seite wirklich etwa» gegen die möglichen Folgen zu tnn. Aber da» hiebe ja, die „Freizügigkeit" de» Geldes antasten. Und so etwa» wagt man in Demokratien nicht einmal zn träumen. Vielleicht wird mckn einwenden wollen, unser Bild set viel zu schwarz gezeichnet. Dann möchten wir daraus verweisen, daß eS uns ans die Farbe, in die man bi« Hossnunaen taucht, hier in nicht» anzukom men scheint. ES sollte uns im Gegenteil mit Genug tuung erfüllen, wenn die Rooseveltschcn Maßnahmen erreichen, woraus sie abgestellt sind. Wir wollen nichts andre», al» rtninal aufzeigen, auf wie schmaler Bast» auch die großzügigsten Pläne ruhen, solange man letzten Endes bei den alten. Methoden bleibt. . Da» 8ei»piel klexllco Wer dazu nicht Hinweise, sondern Tatsachen braucht, dem set mit den Vorgängen um Mexiko ge- dient. Glaubt jemand im Ernst, daß sie in einer fester gefügten Konstellation jemals die Bedeutung erlangt hätten, die ihnen mit Recht allerorts bcigemessen wurde? Ter bekannte Oelkonfltkt ist im Gründe nur eine Sache zwischen den Beteiligten. Und Mexikos Rolle in der Weltwirtschaft ist nur kletn. WaS aber geschah? Als Antwort aus das Vorgehen Mexikos gegen die amerikanischen Oelgesellschaftrn hat USA. die Silberkäuse am mexikanischen Markt eingestellt. Damit ist nicht nur Mexiko, dem bisher fünf Sechstel seiner Silberprodnktion tn den Bereinigten Staaten zu einem Aufpreis abgenommen wurden, tn eine schwierige Lage geraten. Der ganze Meltsilbcrmarkt ist-bedroht. Natürlich ist auch da» eine Folge der ungesnndcn SilberanswcrtungSpolitik Amerikas. Aber da» Faktum ist doch eben das, baß ein an sich lokaler Konflikt wegen ber Künstlichkeit ber WtrtschastSmaß- nahmen nun sich unabwendbar weltwirtschaftlich auS- wirkt. Zunächst, wie gesagt, durch Erschütterung der künstlich gehaltenen Silberkonjunktnr. Aber waS ein Zusammenbruch hier bet der Nervosität nnd Labilität aller Rohstosfmärkte auch baüber hinaus bedeuten könnte, braucht man nicht erst auSzumalen. ES muß nicht dazu kommen, ja eS ist wahrschein lich, dab auch hier das Acuberste vermieden wird. Schon hört man ans Washington, daß Mitte dieser Woche der mexikanische Finanzministkr Sunvez dort eingctrossen ist, um über die Wiederaufnahme der Silberankäufe zu verhandeln. Aber ist es ein Zu stand, daß solche an sich etwa» entlegenen Vorgänge die Quelle für weltwirtschaftliche Erschütterungen grobe» AuSmabeS sein können? klüsien erst aeue.ILrUei» Inommen? ES zeigt sich eben allenthalben, dab die sogenann- ten liberalen. Methoden einfach nicht mehr tn der Lage sind, die Dinge zu meistern. Aber man will das nicht wahr haben, man hält an ihnen fest und versucht andre Mittel nur, nm die nnmittelbaren Gesahren abzuwcndcn. Damit wird natürlich End gültiges nicht erreicht, sondern höchstens ein Augen blickserfolg, der aber den Keim neuer, meist schwererer Verwicklungen schon in sich trägt. Treten sie dann hervor, tut man erstaunt und sucht nach der Einsicht — der andern. Diese» Spiel läbt sich nun schon seit Jahren beobachte». - Ein sehr gute» Beispiel basür bietet ja auch der ganze WährungSkomplex. ES ist nicht mehr zn zählen, wie ost man draußen nach Währungsstabilisternng jörmlich geschrien hat. Geschehen ist nicht», höchstens etwas Gegenteilige». Warum? Weil man einfach von völlig falschen Voraussetzungen auögeht. Von Pros. Dr. Dr. Robert Röll v. d. Nahmcr ist alS erstes Hcst einer von der Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft begonnenen Echrtstcnrcihc sW. Kohlham mer-Verlag, Stuttgart) unter dem Titel „Probleme und Voraussetzungen einer internationalen Wäh- rungSstabtlisterung" eine Abhandlung erschienen, die jene Behauptung geradezu mcisterhast aus diesem Ge- biete erhärtet. Er zeigt, wie die falsche, von den west- lichen Mächten aber hartnäckig scftgehaltene Kanskraft- parttätentheorie alles ernsthafte Vorgehen im Keim ersticke» muß, da sie an einen mechanischen Apparatts- mnS glaubt, wo nur eine sinnvoll-organische Gestal- tnng helfen kann. Diese Gestaltung läuft daraus hin aus, „die Zahlungsbilanzen der einzelnen tm Welt- Wirtschaftsverkehr stehenden nationalen Volkswirt schaften so zu gestalten, daß der von der Devisen- bewtrtschaftung künstlich herbcigcstihrte Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage auch ohne Einschrän- kung volkswirtschaftlich gerechtfertigter Teviscnnach- fraae möglich wird". DaS aber erfordert u. a. „tn ganz grobem Umfange die innere Kauskraststeigcrung der sogen, reichen Völker, die den devisenarmen Volks wirtschaften ihre Märkte in erhöhtem Umfange öffnen müssen". ' Wie daS zwingend logisch heranSgearbeitct wird, muß jeder, der sich hierfür interessiert, selbst nachlesen. Hier kam «S daraus an, zu zeigen, daß positiv« Wege durchaus möglich sind und daß sie von uns, denen man so gern di« Zerstörung weltwirtschaftlicher Bezieh»»- gen tn di« Schuhe schiebt, schon angebahnt werden, während bi« alt« Methodik di« Labilität des weltwirt schaftlichen Zusammenarbeiten» ständig erhöht. LS wär« durchaus «tn Unglück, wenn auch dafür ber Be weis erst durch n«n« schwere Erschütterungen geführt werden müßt«. Auch Deutschland wäre froh, wenn di« weltwirtschaftliche Lage von neuen Krisen verschont bliebe. Aber wir sind wett und gesichert g«nug, um den Dingen offen in» Auge zu sehen und auf Illu sionen »n verzichten, die man anderwärts noch ans- baut, wenn daS Wasser mal wieder die Deichkronen benagt. ?.!>. Or. bloasendruck» »prack» t» ck«r Xankwasoeedatt Auf dem lebten ber Vortragsabende dieses Winter», die die Innung der Dresdner Kaufmannschaft veran stalteten, sprach Dr. Fritz Nonnenbruch vor einer großen Zuhörerschaft — an Ihrer Spitze RetchSstatt- haltrr Martin Mutschmann — über „Die dyna- mische Wirtschaft". „Man kann", so steht eS zu Anfang de» zweiten Kapitel» seine« gleichnamigen, richtung weisenden Buche», „ein wirtschaftspolitische» Buch schreiben, ohne aus di« entscheidenden seelischen Mo mente Bezug zu nehmen. Aber nationalsozialistisch wäre ein solches Buch nicht. Im Mittelpunkt des Na tionalsozialismus slamnu da» .Fünklein'. Das ist tiberquellendr Lebendigkeit, ist zukunststrebenbe Dyna- mtk, ist der nach Gestaltung hungrige Geist ber Raste." Diesen Satz möchte man auch Uber seine Au», sührungen stellen, mit denen er seinen Hörern eine Anschauung übermittelte, was nationalsozialistische WtrtschastSgrstaltnng bedcntet und auSlöst. Er leitete sic ein durch die antithetische Eharakteristtk des Kapita lismus, der durch den HerrschaftSanspruch dcS Kapitals über die Arbeit nnd die der Angst vor Ueberproduk- tion entspringende Organisattonswnt gekennzeichnet ist. Der Nationalsozialismus dagegen fragt nicht nach Theorie nnd OrdnnngSskala, er denkt von der Arbeit, von der Dynamik des schöpferischen Leben» aus. In dem er so alle Ordnung und alles Handeln allein auf die Arbeit abstcNt, zielt er auf den leistenden Menschen, auf die Dynamik deS Schaffens selbst. WaS daS praktisch heißt, erläuterte Nonncnbruch an der alle Wirtschaft beherrschenden Kardtnalsrage: waö geschieht mit den Leistungöüberschiissen? Denn in ihnen drückt sich die Kraft, die DynamiS einer arbeiten- den Gemeinschaft au». Aus zwei Wegen hat man seit je dir Lösung gesucht: in ber Anhäufung von Reich- tum durch daS Mittel de» Tausches gegen hochwertige irdische Güter wie etwa Gold, und in der Manifesta tion deS eigenen, dem einzelnen übergeordneten Mythos etwa durch große Bauten. Während der erste saft immer zum Verfall führte, reichte auch ber zweite nicht auS tn dem Augenblick, da man bi« Technik al» dynamisches Prinzip elnbezog und bejahte, denn „durch dtr Technik ist die Arbeit schöpferischer Leistungöwtlle geworden". Die Synthese, ans die der Nationalsozialismus ab stellte, und ans die er ausbaut, ist die Proklamation deS Recht» aus Arbeit. Denn, da» „Recht aus Arbeit ist die neue durch die Technik ermöglichte Methode, mit den LeistungSüberschüsten der Wirtschaft fertig zu werden und ihnen die Konkurrenz gegen den Staat und den ihn tragenden Mythos zu nehmen". Es ervssn-t« völlig neue Perspektiven, als Nonnenbruch zum Bei spiel in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit etwa brr öfsrnilichen Bauten bei der Anspannung des sttr die Höhe des LcbcnSanSdruckS entscheidenden Leben». Niveau» streifte. Von hier auS wurde «in Begreifen jenes Fundamentalsatzes Erleichtert, daß daS Recht ans Arbeit den bisherigen Existenzkampf in einen Let- stungSkamps verwandelt, und zugleich sichtbar, daß die damit verbundene Mobilisierung der LctstungSsähigkett wesentliche^ ist, als die aus ihm ebenfalls fließende Erhöhung etwa des materiellen VersorgungSretchtumS. Tenn jetzt leuchtete au» der wirtschaftlichen Gefüge- folge die kulturelle Folgerung aus, die Nonnenbruch einmal so formuliert hat: „Die Freiheit der Letstnng tn der Wirtschaft ist der Anfang, die Freiheit dcS Leben» selbst wieder empfinden zu lassen, nnd damit der Anfang, daß die wilde Schönheit de» Lebens wie der wach werde. Wenn wir praktisch tn der Arbeit unsre Dynamik anSlcbcn können, wird der Geist sich zutranen, auSzusprrchen, waS in nnS an drängenden Gewalten ist." Da flammte auch hier daS „Fünklein" auf und ließ inne werden, daß auch Wirtschaftspolitik mehr ist alS eine Darstellung jener äußeren, angeblich kansal be dingten und eigcngesetzlich abrollcndcn Zusammen hänge, die wir in „wirtschaftlichen" Abhandlungen früher fast ausschließlich zn hören und anch zn betrachten gewohnt waren. „Dynamische Wirtschaft" ist keine nene Disziplin, sondern sie ist der Ausdruck einer ganz be stimmten geistigen Haltung, die man nicht erlernt, sondern nur strebend erwirbt. Davon einen starken l Hanch vermittelt z» haben, war vielleicht die stärkste Wirkung dieses aus jeden Effekt völlig verzichtenden, t dafür aber tiefgreifenden Vortrags. kexvertung von Qrninlstüekeir Lin lnleresianter kall vor Zem ILeickzÜnanrkol Tie NcichSbewcrtungSgcsetzgcbung unterscheidet sttr die GrundvermögcnSbewertung zwischen Mietwohn- grundstücken lste dienen zu mehr als 8t) Proz. Wohn zwecken) und GeschästSgrundstückcn (sie bienen zu mehr als 80 Proz. unmittelbar eignen ober fremden gewerb lichen Zwecken). Dariiber hiiraus gibt es bewertungs rechtlich auch noch gemischt genutzte Grundstücke, die teils Wohn-, teils unmittelbar eignen oder fremden gewerblichen Zwecken dienen, jedoch weder Mietwohn- noch GeschästSgrnndftücke sind. Richtschnur dafür, tn welche dieser drei Gruppen rin zu bewertende» Grundstück sällt, ist sein dauernder unmittelbarer Hauptzweck. In einem Urteil III^ 201/37 vom 21. Oktober 1937 hatte sich der Reichsfinanzhof mit ber Bewertung eine» Grundstücks zu befassen, dessen Wohnräume an die angestellten Betriebsleiter eine» Unternehmen» sowie an die für diesen Betrieb verantwortlichen ausstcht». führenden Personen als Wohnungen überlasten wor- den waren, weil sie jm Betrieb ständig erreichbar sein mußten. DaS vorher mit der Angelegenheit befaßte Finanzamt hatte das Grundstück alS GeschäftSgrund- slück bewertet, weil die auf die genannten Räume ent fallenden Mieten im Rahmen der Gesamtmiele al» Miele für gewerblich genutzte Räume anzusehcn leien. Damit aber ergebe sich ein Anteil der gewerblich ge nutzten Räume an der Gesamtjahrcsrohmiclc mit mehr als 8i) Proz. Diese Auffassung hat der ReichSsinanzhos als rechtsirrig angesehen, weil die Räume ja trotz ihrer baraelcgtcn Benützung keineswegs etwa ihres nr- sprunglichen und dauernden Hauptzwecks — nämlich Wohnungen zu sein — verlustig gegangen seien. Dann aber handele eS sich bei entsprechender Berücksichtigung der Wolmmiele — neben der gewerblichen Miele sttr andre Räume — unter Zerlegung der GcsamljahreS- rohmicte um ein gemilcht genutztes Grundstück. Selbstverständlich set daS Grundstück in einem der artigen Fall al» Betriebsvermögen anznlehen. Aber diese RechtStatsachc habe doch nichts mit der reinen BcwertnngSscitc der Angelegenheit zu tun. So salle ja auch das im Eigentum etwa einer AG. stehende Grundstück, daS ja ohne weiteres Betriebsvermögen sein müsse, in die BcwcrtungSgrupve der gemilcht be nutzten Grundstücke, lall» eS auch Wohnzwecken diene, nicht aber in die der GeschästSgrundstücke. vr. ll. O. vle rs-Iakr-keter «ler veuticken ttanelel,Kammer Die Deutlibe vanbelSkammer tn ber Sibwei, leierte am Freitch, ihr Lbtäbriae« Belieben. Mebrcre lmndcrt üibrende Persönlichkeiten au» ReaterunaS- und MirlschaÜSlrctlcn. a» der Loitze der deutsche öiesanble. Dr. Koecher. und UieschältS- träger v. Bibra stir die AuSIandoraanilation sowie ber Dlrek- tor der Handeldabteiluna tm «tdarnölülchen Boikdwirtschalt». Departement, Dr. Hotz, und Minister Dr. hrölicher, der neu ernannte BtrIIner Gesandt« der L<bwei». wobnten dem olkt- «iellen Heltakt bei. Der Vrälibent der Handelskammer Muss schildert« In l«i»er Bcarübiinabanlorach« die Entwicklung der Kammer und tbre mannialach«» Aufgabengebiete. Gesandter Dr. Koecher übermittelte die Grübe und Glückwünsche von Reich-miniNer v. Rtbbcniroo und Reichs- wirtschastSminilter hunk. dankt« der Handelskammer kür ibr« Bemübunaen, den Güteraustausch zwilchen den beiden Län- dein reibungslos zu ««stallen und sagte seinerseits bleien Be» mttbunaen auch sttr dt« elukunlt vollst« Unterstützung ni. Direktor Hob. der Veiler der HandclSableilung im Volk». wirlschaltS-Devarteinent. ltberbrachte die Grübe de» Bundes- ratS. ReaiernnaSrat NobS sprach namens des Kanton» und der Stadt Alirtch. Stach weiteren BearttbungSanlorachen behandelte Staats sekretär ,. D. D r « n d r l« n b u ra In einem länaerrn Reterat „Die GcgkmvartSsrage» in den de»tsch-schn>eitertlch<n SSirt- schastSbeziebunacn". ikr zeichnete die Struktur der beideriettt. gen Wtrlschasten aus. die trotz dem aroben Unterschiede da» Gemetnlame batten, dab dle eigene Nahrung», und Robllo'f. ball» erweitert werd« durch dt« AuSsubr industrieller hertig. waren. Aul allen drei Gebieten könnten sich die beiden Wirt- schalten aut «raännn. Nach Ueberwinduna einiger lieber- ganaSstbwiert,keilen werde auch zwilchen Grobdeuilchland und der Schweiz eine Vereinbarilna aesnnden werben, die aute EntwtcklungSmöglichkeiten sür beide leile tn sich schltcbe. Oer Dienst <ter kackdänctier» ck«z Lckelcaveröaucke» la Xuerhact, 1. V. Ter Edekaverband mit dem Sttz in Berlin, di« grkibte deutsch« StnkausS- und BersoraunaSgenollrnschast des LebenSmilttlelnielbandel», hielt sein« B«,trkStaguna süe den Kretstaat Sachsen tm groben Schützenbauslaale tn Auerbach ab. Der Bestich de» Bezirkstage» an« allen Teilen Sachsen», insbesondere aber au» ten vogtländischen Städten, war ausgezeichnet. Darüber hinaus batten sich zahlreiche Vertreter der verschiedenen Staat«- und Gemetndebebörden, der Parteistellen, der Handelsschulen, der WebrwIrtschastS- Inspektion, der Kreisbauernschast und der Krewbandwerker- schail al» »eladene Ehrengäste «Ingesnnten. Ter B«>lrk»verband»v»rüb«nde Kaufmann Edmund Mao lMlttelbachi «rSssnete die Tagung mit Bearübung»- worten. Der Vorsitzende be» AullichtSratS der Genosleu- schast Lenaenleld, Pg. Gündel, sichrte den Versammelten die schweren Zeiten vor Augen, die der Sinzelbanbel im vogtländischen Grenzgebiet hinter sich habe. Die jabrzebnte- lange Srlabrnng hab« vom Standpunkt der LebenSsSbtgkelt de» hachelnzelbandel» dle Nolioendigkelt genollenlchastltchen Sinkanls zweck» Verkürzung de» Warenwege» vom Erzeuger «um Verbraucher und Herabdriickung der Unkosten klar er wiesen. Jm Mittelpunkt der B«zirk»taaung stand «In Vor trag de» Direktor» v. Bracke! «Berlin): „W Jabr« Sdeka- verbanb-Srgotznille und Zukunltlausgaben." In dem Sllläbrlgen Besteben der Gelamtorganisatton ünd sortlausend gesteigerte Umsätze «rztelt worden. Der Verband umfasste mit Beginn de» Jahre« 1»»8 indgesamt «79 «riltche Ge- Nollenschaflen mit tmmo Etnzelmttgitedern, die 82lltX> Ge schälte in mehr als 7»V0 Orten de« Deutschen Reiche« be- treiben. Tie Gesamtumsätze be« Verbände» beliefen sich auf rund V>ü Mill. M. im Jahr« 1M7. Di« Edeka,entral« er- zielt« in der gleichen Seit «inen Gesamtumsatz von M.N Mill. M. Dl« echt kaufmännischen BerwaltunaSarnnbsSbe und der Gemelnlchast«geist mit dem Gemeinnutz al» Ziel und Leit stern hätten allein solch« Erfolge zu erzielen vermocht und den GenollenschastSgedanken in »er Warenversvrgung der Vevlilkerung glänzend gerechtfertigt. Der Hauvttagung schlossen «Ich noch sachliche Sondertaaunaen der «lnzelnen Einrichtungen an. Sächsischer Lebeusbaltuugsiuder. Dl» nach einem neuen Verfahren berechnet« sächsisch« Gesamtinderzabl betrug im Monat A-ril 101.2 iDurchschnitt wanuar bi» Mär, IM« -- 100). Sie ist demnach gegen di» kstr b«e Monat Mär, berechnet« ondexzahl »o» Ui«,1 um 0,1 «esttege». Sackrenwerlc dericklet Die Verwaltung ber Sachsenwerk Licht- und Krast AG.. Niedersedlttz, kann über weiter gesteigerten In- und AuS- landablav berichten, wöbet besonder« erwähnt werden: die beträchtliche Erhöhung -er Erzeugung In der Maschinen fabrik, die Vergröberung be» KleinstmotorenbaneS. die vom Werke entwickelten neuen halbautomatischen Strabenbabn- lteuerungen, ferner Erfolge im TranSlormatorenbau. Strömungdschaltern und Rundfunkgeräten. Die Gesolg- fchalt konnte weiter verstärkt werden und sür ihre sozialen Belange wurden kund 0.55 Mill, verausgabt. Ter erhöhte Auftragsbestand sicher« auch sür da» lausende Jabr bereit» eine ausreichende Belchästtgnna. Tie ErlolaSrechnung weist einen habrtkationSerlrag von 20,87 Mill. M. au» iim Variable bet anderlettS noch »,«« Mtll. sonstigen Aufwendungen 2l,»5 Mill i. Tie ander- ordentlichen Erträge gingen zurück aus knapp 0,85 (0,72> Mtll. V«ritc>uf»,i«Ils 0ra,ck«n kre>g»r§fr. L4, kvs 21L72 Außerdem wurden tm Boriahr« noch 0,28 Mill, sonstige Er träge verzetchnet. Die ««»gaben für Löbn« und Gebälter stiegen auf rund 1« 00,41), die sozialen Abgaben aus t.2S lü.aai, Zttzsen auf 0,75 lv,»2> Mill. Dagegen erforderten Steuern und Abgaben diesmal nur 1.SS l2,2<> Mtll.. «b- schretbunseit L« <»H) Mill. M- Der Sabresreinsuplim
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