Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-07
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- Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1938
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Slhrifileilung, Verlas und SauplgeMstSstelle: Dresden A, Serdinandstraße 4 Postanschrift: Vre-den «1, Postfach « Fernruf: ortsverlehr Sammelnummer 21601, Fernverkehr 27981-rrssz * Lelesramme: Aeuefte Dresden - Postscheck: Dresden 2vso«berliner SchrifileiMng: Berlin W 35, Dittoriastraße 4° Aichtverlangte Einsendungen an dir Schrlstleitung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbrwahrt. - 2m Aast» höherer Gewalt oder Letrleböstörung hoben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstaiiung de« enisprechenden Enigelt« 7!r. 130 >« Dienstag, 7. Juni 1938 46.Jahrgang Sowjetbomben auf Frankreich Franzöflsche Abwehrmaßnahmen gegen Fliegerangriffe - Neue Beschießung von Madrid - Hunderttausend Slowaken protestierten pfingstangrifs auf -en Frieden Moskau spielt überall das gleiche Spiel. Seit dem italicnisch-englischen Vertrag, der dcr erste Schritt zu einer Befriedung Europas war, sind die Sowjets wieder sehr tätig geworden, denn ihr Ziel ist eS, gerade diese Befriedung Europas zu verhindern. Die Somjetaktion erstreckt sich aus zwei Schauplätze: auf die Tschechoslowakei und aus Spanien. Auf beiden Schauplätzen wird mit de» gleichen Mitteln gearbeitet. Durch Aufreizung zu allen möglichen Zwischenfällen soll verhindert werden, daß ein friedlicher Ausgleich aus dem Boden der Ge rechtigkeit und der Bernunst erfolgt. Tic Böller Europas sollen erneut auf die Schlacht felder getrieben werden. Deshalb verursacht man immer neue Zusammenstöße und Zwischenfälle, in dcr Hossiumg, das; diese Provokationen eines Tages Er folg haben und es zu einem ernsten internationalen Aouslikt kommt. Zu den Folgen dieser Sowjetaktion gehören die Angriffe auf Sudetendeutschc an den bei de» Pstngstseiertagen, ebenso wie der provozierende U-bcrsall rotspanischer Flugzeuge auf französisches Gebiet. Genau so wie mau aus der einen Seite den Versuch macht, die Sudctcndcutschcn vor aller Welt als die Schuldigen hinzustellcn, genau so versucht man jetzt auf dem Wege über die französische Volksfront presse die Nationalspanicr siir den Flicgeriibersall verantwortlich zu machen. Tas ist in beiden Fällen ein aussichtsloses Beginnen. Ter ruhige Verlaus der beiden letzten Wahlsonntagc sowie die Tatsache, das; sich die tschechische Negierung wegen mehrerer Zwischen- fälle auf diplomatischem Wege entschuldigen mußte, sprechen siir sich. Nur die beispiellose Disziplin der Sudctcndcutschcn verhinderte ernstere Ereignisse. Was aber Spanien angeht, so wäre General Franco geradezu wahnsinnig, wollte er seine gute Position durch Provokatioue« internationaler Konflikte ver schlechtern. Ter alte Grundsatz „Oui pro ckoat?", das heißt „'Wem nützt es?" gilt bei der Untersuchung auch dieser Verbrechen. Nutzen an einem internatio nalen Konflikt haben aber nnr Moskau und seine Bundesgenossen. Die Zwischenfälle in der Tschecho slowakei und das Fliegcrbombardement französischer Städte sind ein neuer Augriss Moskaus aus d e n W e l t s r i e d c >;. Daladier an der psrenäengrenze Barcelona-Flugzeuge bombardieren französische Orte - Valencia sucht Franco verantwortlich zu machen — Scharfe Erklärung Salamancas Telegramm unsres Korrespondenten H. PariS, 7. Juni Das 14. französische Infanterieregiment und das 404. Flugabwehrregiment sind mobil gemacht und an die spanische Grenze geschickt worden. Andre Truppen sollen im Laufe des heutigen Tages nachfolgen. Die Fliegerstation von Tou louse ist in Alarmzustand verseht worden. Die Ursache dieser aufsehenerregenden Maßnahmen liegt in einer neuen schweren Grenzverletzung durch Flugzeug« unzweifelhaft rotfpanischer Herkunft. Am Pfingstsonntag Überflogen neun dieser Flugzeuge die Phrenäengrenze und stießen etwa 2!i Kilometer in französisches Gebiet hinein. Sie warfen 18 Bomben größeren Kaliber« in der Gegend von Ax-leS-Therme« und Vrgetx ab. Die Bomben fielen auf schwach besiedeltes Gebiet und richteten glücklicherweise keinen großen Schaden an, doch wurde eine Hochspannungsleitung, die die Eisenbahn mit Strom versorgt, beschiidigt. Am Pfingstmontag erschienen abermals rotspanifche Flugzeuge über der Grenze, kehrten aber infolge der unterdessen aktiv gewordenen französischen Luftabwehr um. Die Zwischenfälle an der französisch-spanischen Grenze haben die Psingslseiertage der Kabinettsmit- glicdcr jäh zerstört. Ministerpräsident Dala dier, der am Sonntag auf einer großen Kundgebung in Lyon gesprochen hatte, mußte sich uumittelbar nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt am Pfingstmontag eilends im Flugzeug an die französisch-spanische Grenze begeben, wo er eine Besichtigungsfahrt antrat. Daladier landete am zweiten Feiertag nachmittags in Toulouse und fuhr von dort im Auto in die „Kriegs zone". Fn Ax-les-Thcrmes und Orgeix untersuchte er die Einschlaglöcher und vernahm zahlreiche Zeugen. Fn einer Ansprache an die Bevölkerung erklärte der französische Ministerpräsident: „Die Bevölkerung der Pyrenäentäler kann auf unsre Wachsamkeit rechnen. Wir werden alles tun, um derartige Zwischenfälle zu verhindern. Wir werben den Krieg vermeiden, aber wir können ihn nnr vermeiden, wenn wir stark sind und uns nicht fürchten, den Menschen und den Dingen geradeaus ins Ange zu sehen." Gestern abend kehrte Daladier in. Perpignan ein, um dort die Nacht zu ver bringen. Ev setzte am Dienstagmorgen seine Rund- reise an der rotspanischen Grenze fort. Die beiden Zwischenfälle haben natürlich in den politischen Kreisen von Pari» größte Aufregung her- vorgerufcn. Während die großen Informationsblätter eindeutig auf die rotspanisch« Herkunft der Flugzeuge Hinweisen, wagen Volksfrontblätter entgegen den Tat sachen von nationalspantschen Flugzeugen zu reden. Ter offiziöse „TempS" ist sehr vorsichtig und sucht, sich um eine klare Stellungnahme mit den Worten herumzudrllcken, solange die Untersuchung nicht eindeutig srstgestellt habe, aus welchem Lager die angrelsenden Flugzeuge kämen, müsse man sie unbedingt siir „unbekannte" Flugzenge halten. Dabei muß aber das Blatt zugcbcn, daß die nationalspanische Negierung keiucrlct Interesse daran habe, Zwischen fälle mit Frankreich hcrvorzuruscn. Unterdessen hat dcr nationalspanische Sender Sala manca am Montagabend eine amtliche Bekannt machung des General st abs des Großen Hauptquartiers des General Franco verössent- licht, in der cS heißt: „Bezugnehmend auf die in der französischen Presse veröffentlichten Nachrichten über die neuen Angriffe auf französisches Gebiet von nationalspantschen Flugzeugen bekräftigt der Generalstab in der allerkategorischsten Form, daß unsre Flugzeuge sich der spanisch-französi schen Grenze überhaupt nicht genähert haben. AlleDPerationen, an denen unsreFlugzeuge teil genommen haben, haben sich auf der Parallele von Barcelona abgespielt, über 100 Km. von der Grenzlinie entfernt. SS handelt sich um «in neues Manöver der marxistischen Häuptlinge. Heute müssen wir darauf Hinweisen, daß bereits andre Angriffe von den Roten gegen französische Schiffe vorbereitet werden mit Hilfe von Flug zeugen, die mit den nationalen Farben bemalt find zu dem Awecke, die Regierung irrezuführen und den europäischen Krieg zu entfesseln." Weiter wird von Salamanca aus erklärt, das Ziel der Roten von Barcelona bestehe darin, den end gültigen Sieg der nationalspantschen Truppen zu verzögern und enropäische Verwicklungen herbei- zusühren. Im Bewußtsein, daß sich die endgültige Niederlage nähere, sehen Moskau undBarcclona die einzige Rct- tung in einem internationalen Kon- slikt. Zu diesem Zwecke würben die Bomben abwürfe bolschewistischer Flugzeuge aus französisches Gebiet durchgesührt. Engländer besichtigen die Reichsautobahn X Berlin, 7. Juni Am Pfingstmontag trafen der englische Staats sekretär Leonard Browett und der Staatssekretär Eaptatn Austin Hudson vom englischen Verkehrs ministerium in München ein. Sie werden als Gäste des GcneralinspektorS für das deutsche Straßenwesen, Dr.-Jng. Fritz Todt, in einer mehrtägigen Bcsichti- gungsrcise, die sie nach Salzburg, Nürnberg, Hannover und Hamburg bringen wird, das deutsche Straßen wesen, insbesondere die deutschen Retchsautobahnen, eingehend besichtigen. Die Reise sicht, ebenso wie seiner zeit die Studiensahrt der German Roabs Delegation und die Reise des englischen Verkehrsministers Bürgin nach Deutschland, mit den Plänen der englischen Re gierung zur Neugestaltung des englischen Straßen netzes tn Zusammenhang. Deutschland gegen die Schweiz 1:1 Vbot. Weltbild waren ckte ^kann«o-a/ke» Denkecdkanck., unck ckor So/inoir so/ion nachher rsankäran Kpiekrm'l. k7nck ckennoo/i rangen sie ckann auo/i ckko 30 ^/kunten l^er/öny6r»na mit Linrats «— ohne ckoA einer von beicken cker §iey ri//?ei. s^kue/tt/ir/icster üerie/it im §pariieii) Gewehrkolben gegenSudetenoeuische Unerhörte tschechische Ausschreitungen in Maxdorf und Liboch XBadSchandau,7. Juni Selbst in den Pfingstfeiertagen war das Sudetendeutschtum unerhörten tschechischen Will- kürakte« ausgesetzt. In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag überfiel tschechische Gendarmerie bei Bodenbach zweimal eine Gruppe von Ordnern dcr Sudelendeutschen Partei, die aus einer Wähler versammlung friedlich heimkehrten, und miß- handelten sie auf das schamloseste mit Gummi knüppeln und Gewehrkolben. Dabei wurden 20 Ordner verletzt. Der Ordner Hirschmann erlitt eine so schwere Kopfverletzung, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Wenige Stunden später veranstalteten Tschechen in Liboch an der Elbe eine wahre Deutschenjagd. Ueber diese neuen ungeheuerlichen Priigelorgien tschechischer Sadisten gegen die friedlich feiernde deut sche Bevölkerung werden folgende Einzelheiten be kannt: In Maxdorf bet Bodenbach wurde eine Wählerversammlung dcr SdP., an der auch Mitglieder aus Bodenbach selbst tetlnahmen, abgehalten. Als die Versammlung nach störungslosem Verlaus beendet war, gingen die Teilnehmer tn aller Ruhe nach Hause, jene, die einen gemeinsamen Heimweg hatten, nicht einzeln, sondern gemeinsam. Diesen Umstand zu erwähnen, ist deshalb wichtig, weil ein amtlicher Bericht von „formierten" Zügen spricht und aus dieser Behauptung eine Art Begründung für daö empörende Vorgehen der tschechischen Gendarmerie konstruieren will. Demgegenüber ist sestzustellen, daß, wie die an dern heimkehrenden Wähler auch die Bodenbacher, die einen gemeinsamen Heimweg von etwa einer halben Stunde hatten und deshalb zusammen gingen, keineswegs in einer geschlossenen Formation, sondern durchaus ungeordnet, ohne Kommando, gingen. Um so größer war die Ueberraschung, als plötzlich ein Uebersallwagen mit Polizei und Gendarmerie heranraste und di« Heimkehrer unter brutaler An» Wendung von Gewalt auseinanderjagte. Aber bald sollt« «in neuer Uebersall «rsolgen. Wenige Zeit später erschien der Uebersallwagen wieder. Die tschechischen Gendarmen sprangen heraus und schlugen sofort mit Gummiknüppeln und Gewehren aus die Heimkehren den ein. Bei diesen wüsten Ausschreitungen tsche chischer Gendarmen, die der ruhige Verlauf dcr sndetendeutschen Versammlung in Maxdorf in eine wahr« Raserei gebracht hatte, wurden Lst Sudeten deutsch« mehr oder weniger schwer verletzt. Der Gudetenbeutsche Htrschmann mußte tn ein Krankenhau» geschasst werden. Bei dem Uebersal- lcncn sind deutlich sichtbare Spuren von Schlägen ärztlich scstgcstcllt worden. Die Atteste darüber liegen vor. Tic Verletzungen wurden durchweg auf dem Rücken fcstgestellt, ein Beweis, daß sich die Mißhandelten nicht zur Wehr gesetzt hatten, sondern das; sie vielmehr von den Tschechen vor sich her ge trieben und dabei geschlagen worden sind. Aach die andern Gruppen von Versammlungsteilnehmern waren Uebcrsällcn tschechischer Prügclkommandos aus gesetzt, die in ihrem Uebcrfallmagen immer wieder die Gegend nach neuen Opfern absnchtcn. Ein weiterer Fall tschechischer Ausschreitungen er eignete sich in dem hartumkämpften Sprachgrcnzort Liboch an der Elbe. Am Pfingstsonntag kam eine Gruppe Tschechen aus dem Mclnikcr Bezirk nach Liboch und veranstaltete dort Fagd aus weiße Strümpsc. Ein deutscher Bauer wurde von einer tschechischen Gruppe angcgrissen und sollte mit Gewalt gezwungen werden, die weißen Strümpfe abzulegen. Einige andre Deutsche kamen dem angegrificncn Bauer zur Hilfe und konnten ihn erst bcsreicn, nachdem er bereits mehrere Verletzungen erlitten hatte. Nun erst schritt die Gendarmerie ein. Sie ver haftete drei Personen und veranlaßte schließlich die auswärtigen Tschechen, den Ort zu verlassen. Breisacher -euischer Fliegersieg X Berlin, 7. Juni Die Pfingsttage haben der deutschen Luftfahrt zwei neue stolze Erfolge gebracht. Generalmajor Udet verbesserte am Sonntag auf einer amtlich vermessenen Flugstrecke in der Nähe von Rostock—Warnemünde mit einem einsitzigen Heinkel-Jagdslugzeug den bisher vom Ausland gehaltenen Stundcnrekord mit einer Ge schwindigkeit von 634,370 Kilometer um 80 Kilometer. Am Sonnabend erreichte das unter dem Namen „Der große Dessauer" bekannte viermotorige Junkers flugzeug, das vom Flugplatz Dessau mit einer Zu- ladung von 5000 Kilo ausgestiegcn war, eine Höhe von 03l2 Meter und errang damit einen Weltrekord im Höhenflug. Tas Flugzeug wurde vom Chefpiloten der Junkeröwerke, Flugkapitän Kinder mann, geführt. Außerdem gehörten der Besatzung Flugzeugführer Wendel und FlugversuchSingenicur Ho topf an. Ans -em Flugplatz bei Groningen in Holland errang außerdem der deutsche Kunstflugmeister Ru dolf Lochner im Stichkampf gegen den sächsischen Fluglehrer Ol - mann auf einer Bücker-Jungmeister- Maschine zum zweiten Male die Kunstflugmeisterschast der Niederlande. Ausführlicher Bericht im Sportteil.
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