Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 07.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193810073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19381007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19381007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-07
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.10.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 238, Sette 10 Dresdner Neueste Nachrichten Freitag, 7. Oktober 1SU elttreffen -er Kigaros Internationaler Friseurkongreß in Köln — Hunderttausend Friseurbetriebe in Deutschland Von unserm Korrespondenten tt. Köln, 7. Oktober In festlicher Form wurde hier der Weltkongreß der Friseure eröffnet. Zehntausende von Friseuren aus aller Herren Ländern, aus Europa und Uebersee, sind in der Hansestadt zu dieser iuteruationalen Zu- sauuncukunst versammelt. Eine Woche lang wird tast ununterbrochen mit Arbeitstagungen der internatio nalen Organisationen und des deutschen Frtseurhand- wcrks angcsüllt sein. Hierbei wird eS nicht nur um Fachsragcn, sondern anch nm die Festlegung der Moderichtung im Friscurgcwerbc gehen. Neben der Durchführung von 1!> großen Wettbewerben, in denen die Figaros ihre Leistungen unter Beweis stellen wollen, kommt zum erstenmal auch die Weltmeister schaft des Friscurhandiverks zum Austrag, ein Titel, den nur der erreiche« kann, der in sechs sachlichen Wettbewerben der verschiedenen Sparten dcö Friseur- handwerkS die höchste. Punktzahl aller Teilnehmer aus sich vereinigt. Weitere Veranstaltungen — so zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe — sollen in einer arbeitsreichen Woche abgcwickelt werden. Mehr noch als daS Handwerkliche wurde die kul turelle Bedeutung, die das Handwerk der Friseure von jeher besessen hat, in den Ansprachen des Ncichü- inunugsmcisters R e n z und des Vertreters Italiens, des Abgeordneten Professor Burouzo iNomj, her- vorgehobcn und betont, das, zu allen Zeiten Vertreter dieses Standes gelebt haben, die ans kulturellem Ver antwortungsgefühl ihre Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit stellten. So z. B. haben eS.zahl reiche Friseure FranlreichS zu Wellruhm gebracht. Beaumont ans Paris, der Verfasser des „Vehr reichen Peruqucumagazins", oder vor ihm Evai, der Erfinder -cs Trcssicrvcrsahrcnö, waren ebenso wie die großen modeschopserischen Friseure am sranzösi- schcn Königshof weltbekannt. Tage, der Vetbsriseur der Pompadour, bezog ein Jahrcsgehalt von 22lUMt> Franken. Die berühmten Fachgrößcn im Dienste Maria Antoinettes standen nicht wett dahinter zu rück. Der heute sührendc Fachmann Frankreichs, Nenn tilg »band, ist Bitter der Ehrenlegion, und der Ersinder der Ondulation, Marcel, erhielt vom Staat vor wenigen Zähren ein Schloß als Ehren- gcschcnl. Auch in Deutschland gab eS zu allen Zeiten be rühmte Friseure. Noch kürzlich wurde besonders des Meisters Johann Dich, Feldscher dcö Großen Kurfürsten und Kgl. Preußischer Hofbarbier, gedacht, dessen ungewöhnliche Persönlichkeit in einem Buch gewürdigt wurde. Noch manchen Meister aus dem Friscnrhaudwerk kann mau ausühren, der sich anch kulturpolitisch einen Nus errang. Georg Bartisch aus Dresden machte sich als Begründer und Vehrcr der Augenheilkunde, Hans Bolz als einer der Meistersinger von Nürnberg, Ja Sm in als franzö- «scher Poet und Pcrückenmacher, Barbicrmeistcr Olivier le Daim als Natgcber VudwigS XI. von Frankreich, Ambrosius Par» als Ehirurg, der die Artcricnnnlcrbindung erfand, am Krankenhaus Hotel Dien einen Namen. Der Barbier Jeremy Eaylor wurde als berühmter Kanzelrcdner -es 17. Jahrhunderts, Tobias Smollet als Roman dichter im 18. Jahrhundert in England bekannt. Ten Barbier L'Estocq machte Peter der Große zum Leibarzt und Geheimrat und zum Leiter aller medizinischer In stitute vo» Petersburg. Der Ersinder der Spinnmaschine, Richard Ark in r i g h t aus Bolton, rasierte einst in einem dumpsen Keller für einen Penny seine Kunden. Der Barbier Boner arbeitete sich zum Leibarzt Napoleöns empor: sein wlirttcmbcrgischer Kollege Ludwig wurde Leibchirurg König Wilhelms von Preußen. So ist auch verständlich, daß der Barbier in der Dichtung in ernster und heiterer Gestaltung ein Denkmal gesetzt erhielt. Hebbels „Bader von A u g s b u r g", K a s p a r B e r n a n e r, der Vater der Agnes Bernauer, sind dem Friscurstand durch die Jahrhunderte Vor- und Sinnbilder geblieben. In den letzten Jahrzehnten nahm daS Friseur handwerk einen gewaltigen Aufschwung. Im Jahre 1928 zählte man beispielsweise in Deutschland rund SüliNN Friseurbctriebc. Zur Zeit umsaßt der NeichS- innungsverband ohne die Ostmark schon über MNliO Betriebe. Fachleute rechnen damit, daß in dÄU nächsten Jahren die Zahl der Friscnrbctriebe aus über lOUlXXk steigen wird. Die Art der Betriebe unterlag im Lause der Zeit einem erheblichen Wandel. DaS Hcrrengejchäst erlitt durch Modeeiusliisse eine» Rückgang. Dagegen nahm das Tamcngcschäft, nicht zuletzt als Folge der Kurz haarmode, einen erheblichen Aufschwung. Im Jahre 1918 waren noch 8ü Prozent aller Betriebe auS- gcsprochenc Herrengcschäste. 1938 wurden jedoch nnr 47 Prozent der Betriebe als Hcrrengeschäftc, 4U Pro zent als Herren- und Damengcschästc und 18 Pro zent als reine Damengcschästc gezählt. Ein überzeugendes Bild von dem Aufschwung der Kosmetiktndustrie gibt die im Rahmen des Weltkon gresses veranstaltete 2. Internationale Ausstellung „Frisur — Kosmetik — Technik". Sie wird säst ganz von den großen deutschen Firmen aus Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Köln bestritten, «chon am ErössnnngStage sand diese Großschan der Industrie für Körpcrpslcgcmittcl starke Beachtung der in- und ausländischen Besucher. Die technische Gruppe der Ausstellung, die einen Ueber- blick über die technischen Neuheiten im Frisenrhand- wcrk gibt, zeigt eine starke Beteiligung aller Unter nehmungen der Branche. ES kommen Friseurartikel aller Art, Dauerwellenapparatc, optische Gläser, Friscurwcrkzeuge, Einrichtungen, Wäsche und man- nigsaltigc Apparate zur Ausstellung. Schon am erste» Tage entwickelte sich an den zahl reichen Ständen ein recht gutes Geschäft. Die Aus stellung zeigt auch, daß die deutsche Kosmctikindnstrie — sic steht heute in der Welt schon an zweiter Stelle — nicht nur LuxuSerzcugnisse verstellt, sondern ihr Hauptaugenmerk daraus richtet, preiswerte Körper- pslcgemittcl für den breiten Berkaus auf den Markt zu bringen und damit bcizntragen, das Vorurteil, Körper- und Schönheitspflege sei Luxus, restlos auS- zumcrzcn. Krokodile halfen dem Mörder Ein amerikanischer Blaubart — Krauen, Dienstboten und Gäste getötet * San Antonio, 7. Oktober Ungewöhnliches Aussehen erregt in USA. der Fall des Massenmörders Joe Ball, der sich der irdischen Gerechtigkeit durch Selbstmord ent» zogen ha«. Etwa 24 Kilometer von San Antonio in Texas cnt- sernt liegt a» der Landstraße ein einsames Gasthaus. Es ist eine jener im Präricstaat Texas häufigen Stätten, ivo Eowboys einkehren, um Whisky oder Bier zu trinken und Karten zu spielen. Auch sind einige Gastzimmer sür ilebcrnachlungcu vorhanden. Also ein Gasthaus wie andre mehr, und dennoch von allerlei Unheimlichem umwittert. Ter Wirt, Joe Ball, ist ein starker, breitschulte riger Mann in mittleren Jahren, wortkarg und ver schlossen. Ein gewißes Elwas in seiner Miene warnt die Gäste, sich mit ihm in Streitigkeiten einzulassen. Ucbcrhanpt gilt er in der ganzen Gegend als ein Mann, der allerlei Rälscl zu raten ansgibt. Aussällig ist eine Liebhaberei eigener Art: Joe Ball ist bcgeister- ter Krokodilzüchicr. An den Garten seines Hauses schließt sich eine Krokodilsarm mit einem großen Teich. Nun ist in den südlichen Staaten der Union die Zucht von Krokodilen an sich nicht ungewöhnlich. Denn diese Rcptilicnsarmcn werfen einen guten Gewinn ab: Krolodillcder wird hoch bezahlt. Aber solche Unter nehmungen lohnen nur als größere Betriebe. Niemand jedoch hatte beobachtet, daß Joe Ball seine Krokodil farm geschästlich ansbculcte. Zudem gestaltete er niemand Zutritt zu seiirrm Krokvdiltcich. Seit einigen Jahren gingen Erzählungen um von Gästen, die aus Nimmerwiedersehen verschwunden waren. Anch von Frauen, die Ball zn sich gelockt hatte, nnb von denen man nichts mehr vernommen hatte. Auch Dienstboten waren nach kurzer Zeit nicht mehr zn erblicken. Doch niemand hatte sie Weggehen sehen. Joe Ball blieb schweigsam. Andcutendcn Fragen nach dem Verbleib der Verschwundenen setzte er ein Achselzucken entgegen. Hartnäckige Frager brachte er zum Schweigen, indem er mit nicht mißznverstehcnder Gebärde nach seiner Revolvertasche griff. Man er zählte sich in San Antonio und ans den umliegenden Dörfern und Farmen die schauerlichsten Dinge. Nur eine Stelle, die es eigentlich am meisten anging, erhielt keine Kenntnis: die Polizei. Allmählich verdichtete sich daS Netz der Schauer geschichten. Joe Ball wurde immer einsamer, sein Gast ¬ haus mehr und mehr gemieden. Ta unterhielt sich ein mal ein Polizcibeamtcr in San Antonio mit einem an gesehenen Bürger. Das Gespräch kam ans Joe Ball. Da wurde der Mann sichtlich verlegen. Aus das Drän gen dcö Polizeibcamten aber sagte er nnr, Joe Ball sei ein höchst gefährlicher Mensch. Als der Beamte fragte, ob denn Joe Ball ein Verbrechen auf dem Ge wissen habe, kam die Antwort: „Fragen Sic ihn nnr selbst, warum er Krokodile aufzieht. Sie wissen doch, daß Krokodile Menschcnfleisch fressen." Weiter war ans dem Mann nichts herausznbringen. Der Pvlizeibcamte aber lud Joe Ball znm Verhör. Dieser kam auch, wahrscheinlich in dem Glauben, eS handele sich nm etwas Belangloses. Doch alö der Be amte Ball scstnchmcn lassen wollte, griff dieser blitz schnell nach seinem Revolver und tötete sich durch einen Schuß tu die Schläfe. Der Polizei gelang eS, die Sache wenigstens zu einem guten Teil ausznklärcn. Es stellte sich heraus, daß die grausigen Geschichten von den umgcbrachtcn Frauen, Dienstboten und Gästen nnr allzu wahr waren. Der Einwohner von San Antonio, dessen Acußerungen den Stein ins Nollen gebracht hatte, wurde eingehend vernommen. Er erzählte, er habe am 24. Mai 1»82 Joe Ball überrascht, als dieser den Leich- nam einer Frau den Krokodilen seines Teiches zum Fraß vorwarf. Joe Ball schüchterte den unfreiwilligen Augenzeugen durch Drohungen ein: lasse er nur ein Sterbenswörtchen verlauten, lo werde nicht nur er, sondern auch leine Fran und seine Kinder in den Kro- kodtlteich befördert werden. Weiter ergaben die Nachforschungen, daß Ball drei- mal verheiratet gewesen war. Neber den Verbleib einer dieser Fronen ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde sic in den Krokodilteich geworfen, ebenso vier Mädchen, die er als Kellnerinnen angesiellt hatte. Nicht alle seine Opfer hat Ball den Reptilien vor geworfen. Ein Neger, Namens Elissorb Whecler be zeugte: er sei eine Zeitlang als Hausdiener bei Ball tätig gewesen. Ball habe ein Mädchen namens Hazel Brown mit der Axt erschlagen und ihm dann ge- zwnngen, die Gelötete verscharren zn Helsen. Später habe er Helsen müssen, den Leichnam der von Ball er schlagenen Minnie May Gotthardt einzngraben. Der Neger mar unter fürchterlichen Drohungen zur Hilfeleistung nnb zum Schweigen gezwungen worden. Nachgrabungen ans dem Grundstück dcö Wirtshauses habe» die Richtigkeit seiner Angaben bestätigt. Linderung sudeiendeuischer Not Speisung au/ eiem Hfarklplalr von Oer größte Lump im ganzen Land... Gefängnis für gemeinen Denunzianten * Berlin, 7. Oktober „Hundsgemein" nannte der Vorsitzende des Ber liner Schöffengerichts das Verhalten des 41jährigen Lorenz Kratzl, dem wissentlich falsche Anschuldigung zur Last gelegt wurde. Wegen der weiten Entfernung seines Wohnorts — der Angeklagte lebt in München — war er vom persönlichen Erscheinen vor Gericht ent bunden worden, und eS wurde im AbwesenhettS- versahren gegen ihn verhandelt. Ter Angeklagte war am 1. September 1988 von einem Berliner Kaufmann in dessen Haus in der So linger Straße als Hauswart angesiellt worden. Diesen Posten füllte K. in keiner Weise zufriedenstellend aus. Die Mieter des Hauses hatten häufig Anlaß zu Be schwerden. Als der Angeklagte Ende Dezember 1938 wegen einer üblen Angelegenheit — er hatte einem berüchtigten Schwerverbrecher Unterschlupf gewährt und dessen Dtebesbente in seiner Wohnung auf bewahrt — in Hast genommen wurde, erhielt er seine Kündigung. K. hatte nun seinen bisherigen Arbeitgeber in Verdacht, daß dieser der Polizei einen Wink gegeben und eine Durchsuchung seiner Wohnung veranlaßt hatte. Er beschloß, sich zu rächen, und verfolgte dieses Ziel in ebenso hartnäckiger wie gemeiner Weise. — „Gegen den Schuft erstatte ich so lange Anzeigen, bis er einen Strick nimmt und sich aushängt", äußerte K. wiederholt. Am 18. März v. I. erschien der Angeklagte bei der Polizei und zeigte den Kausmann wegen Versicherungs betruges an. Zwei Jahre vorher nämlich, im Sommer 1933, war dessen Motorboot während einer Fahrt aus dem Stößensee in Flamme» ausgegangcn und voll ständig ausgebrannt. Tie Versicherung hatte damals 3888 Mark Schadenersatz geleistet. Ter Angeklagte be hauptete nun, daß sein ehemaliger Chef sich diesen Betrag erschwindelt hätte. Er müsse gewußt haben, so erklärte er, daß die Venzinleitung in dem Motor boot nicht in Ordnung mar, denn er, K., habe ihn mehrmals dringend daraus ausmerksam gemacht. Offensichtlich habe er dcu Schade« aber deshalb nicht behoben, weil er das Boot absichtlich vernichlc» wollte, um in den Besitz der Versicherungssumme zu gelangen. Im Laufe der Beweisaufnahme stellte sich non heraus, daß das Boot am Tage des Unglücks voll- ständig in Ordnung war. Der Braud ist aus einer ungeklärten Ursache heraus entstanden. Weiter ergab sich, daß K. genau darüber im Bilde sein mußle, daß seine Angaben nicht den Tatsachen entsprachen, it» war nur Gehässigkeit gegen seinen einstigen Arbeit geber — er hatte ihm sogar gedroht, er würde ihn „kaltmachen" —, die ihn dazu bewogen hatte, die An zeige zu erstatten. DaS Urteil gegen den gemeinen Denunzianten siel hart ans. Es iautete aus eineinhalb Jahre Gesang- nis. Wegen der Höhe der Strafe und des daher be stehenden Fluchtverdachts wurde die Berhastung des K. angeordnet. — Hapaglapitän für LG. „Robert Ley" , * Hamburg, 7. Oktober Die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude der Deutschen Arbeitsfront hat die Hamburg-Amerika- Linie mit der Bcreederung des Elektroschiffes „Robert Ley", das demnächst in Dienst gestellt wird, beaustragt. Die Reederei übertrug jetzt Kapitän Carl Heinrich Falkcnbach, dem Kommandanten ihres MS. „Mil- waukee", die Führung dieses KdA.-NeubaucS. Kapitän Falkcnbach wird mit der Beendigung -er gegenwär tigen Reise der „Milwaukee", die am 8. Oktober in Genua zurückerwartet wird, die Führung des SchifseS abgeben. MWlltz Die Parole sür 8. Oktober DaS Volk ehrt sich selbst, wenn eS der Arbeit die Ehre gibt, die ihr gebührt. Dr. G-ebbelS. Schmuggelstan-al in Italien X Rom, 7. Oktober Im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer Tevisenschicbung, die bereits zur Verhaftung der in römischen Sporlkreisen bekannten Marquise Biolet Gobi di Godio, einer gebürtigen Engländerin, ihres ManncS und des jüdischen Börsenmaklers Saccrdoii geführt hat, sind die Behörden einer großen und gefährlichen Schieberbande aus die Spur gekommen. Wie weiterhin bekannt wird, sind am Mittwoch noch zwei Juden verhaftet worden. Andre Festnahmen sollen bevorstehen. Die gesamte römische Presse verurteilt ausS schiirsste daS verbrecherische Treiben dieser von einem Juden angeführten gewissenlosen Schieberbande, die ihre un sauberen Geschäfte skrupellos zum Schaden der Nation und des arbeitenden Volkes betreiben wollte. Ange sichtS der sür Devisenvcrgehen vorgesehenen Strafen — sie haben im Höchstfälle die Beschlagnahme des Ge- samtbetragrs zur Folge — fordern die Blätter mit dem Hinweis auf die deutsche Gesetzgebung exem plarischc Strafen. SS handele sich, so betont „Trtbuna", In diesem Falle geradezu um Hochverrat, da das Verbrechen in einem Augenblick großer internationaler Spannung verübt wurde und außerdem der namhafte Betrag von einer Million Lire nach einem Land geschmuggelt wer den sollte, das bereits gegen Italien mobilisiert hall« ertroseln Voppelsiasche: Z0 Pf. - sein Norma «flasche: 17 Pf. grob Paket: UPf.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder