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Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193810207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19381020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19381020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-20
- Monat1938-10
- Jahr1938
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- Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1938
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Nr. 246, Seite 2 Lend sür den neuen Ste^t waren politisch« Er« wägungem Diese ganze RUstungsagitation will dahin führen, Friedenspolitik mit Politik der Schwüche.gletch- zusehen. Die Atempause, von der nach Abschluß des Münchner Abkommens gesprochen wurde, soll, statt mit einer Vertiefung der Friedensbemühungen, mit einem Rüstungswettlauf ohnegleichen auSgesüllt werden, um für „die nächste Krise" gewappnet zu sein. Eine „nächste Krise" wird einfach vorauögeseht und tausendfach wiederholt sich der Fast, bah Durchschnitts engländer an eine solche Kris« einfach fatalistisch glau ben und selbst Engländer, dir LhamberlatnS Verhalten in der tschccho-slowakischen Frage vollkommen billigen, nehmen al» selbstverständlich an, daß England in einer etwaigen künftigen Krise, an deren Herannahen sie nicht zweifeln, sich ganz ander» verhalten müsse. Dieser fatalistisch« Glaube ist vielleicht die verhäng nisvollste Erscheinung, die man gegenwärtig in Eng land seftstcllen kann. Denn wenn sich erst im englischen Volk dieser fatalistische Glaube festseht, ein Zusammen- prall sei unvermeidlich, dann ist cS der Entscheidung der Regierung weitgehend entzogen, ob künftig in jedem Fall die Mittel einer friedlichen Regelung noch funktionieren und die Möglichkeit, daß die Diplomatie versagt, ist um so wahrscheinlicher, je verführerischer die Nüstungsmaschine arbeitet. Die „Limes" finden cs zwar unbegreiflich, daß man in Deutschland nicht verstehe, daß dl« neuen englischen Rüstungen nur den Zweck hätten, Englands Stellung in Len kommen de» Verhandlungen zur Rüstungsbeschränkung zu ver bessern. Dem stehen aber als klare Tatsachen die Motorisierung und sonstige Umbildung der Territorial armee im Sinne der ständigen französischen Forderung, das, England sich auf die Entsendung eines Expedition». Heeres auf den Kontinent vorbereitrn solle, und die neuerdings vervollkommnete Zusammenarbeit dcrbeiben Luftwaffen gegenüber, die sich »an ander» auSbeuten lassen. Für Deutschland aber ergibt sich, wenn hier immer wieder Stimmen laut werben, die die Schwäche der englischen Rüstung al» Motiv brr englischen Haltung in München deuten wollen, eine neue gewichtige Be stätigung seiner Erkenntnisse, daß die Stärke der deutschen Rüstung eine entscheidende Grundlage der FrtedenStat de» Führer» bedeutet hat. Die ersten Gpanlenlämpfer surückgelehrt Sonderdienst der Dresdner Neue st «n Nachrichten ^3 Ncapel, 20. Oktober. sDvrch United Preß) Unter dem Geläut der Sirchenglocke» und dem Heulen der Sirene» aller im Hase» liegende» Schiffe trafen heute i» Neapel vier Transportschiff« «i», die di« au» Spanten zurückgezogene» 10 vba Freiwillige» an Bord haben. Am Nachmittag werden der König «nd der Kronprinz «ine Parade der Freiwillige« abnehm««. Himmler ehrt Haltens Tote X Ro m, 20. Oktober Di« deutsch« Poli,eiabord««»g »u««r Kühr»»g >o» Nelchösühr«r kk u«d Ehes d«r D«»tschr» Polizei Himmler legt« am Mittwoch mit d«m Hak««kre»z geschmückt« Kränz« am Grab de» Unbekannter, Sol daten »nd am Ehr«nmal der gefallen«« Faschist«« nieder. Die auSländtschea Polizelabordnnugr« nehme» heut« in Neapel a« dem feierlichen Empfang der an» Spanie« l« die Helmat z«rkckkehr«nde» 10606 italienische» Spanien-Freiwillige« teil. Dr. Frtck an -en Gräbern von Kaa-en X Teplitz-Schvna«, so. Oktober Der dritte Tag der Fahrt des RetchStnnenminlsterv führte nach Besprechungen mit den Vertretern von Partei und Staat über den Ausbau der subrtrn- dcutlchcn Gebiete zu historischen Stätten LeS sudeten- deutschen Kampfes um ihr Volkvtum. Von Karlsbad aus ging die Fahrt Dr. Frick» in Begleitung Konrad Henlein» nach Kaaden. In dieser alten deutschen Stadt, in der 56 Märtyrer für La» sudetendeutsche SelbstbestimmungSrccht begraben sind, die im Fahre 1»1ü von tschechischen Legionären brutal nieder geschossen wurden, legte Dr. Frick einen Kranz nieder. In Dux legte er einen Lorbeerkranz am Grabe Han» Knirsch» nieder. Dresdner Neueste Nachrichten Londoner Kabinett für scharfen Palästinakurs Einsatz aller Mittel gegen -en Aufstand -er Araber - Chamberlain beim König Telegramm unsres Korrespondenten 8t. London, 20. Oktober Im Mittelpunkt der gestrigen fast dreistündigen Kabinett» st Huna scheint di« Palästina- frage gestanden zu haben, in der, wie eS heißt, be- schlossen wurde, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln den Aufstand der Araber zu unterdrücken und die äußere Muhe wirderherzustrlltn. Dabet werd«, wie e» heißt, die Regierung auch den Einsatz weiterer militärischer Kräfte in Paltlfti«« nicht scheuen, fall» die fetzt zur Verfügung stehenden soooo Mann nicht ansretchen sollten. Erst nach einem Erfolg dieser militärischen Aktion wirb bann da» Kabinett Beschlüsse über die zukünftige Gestaltung der Dinge in Palästina lassen, wobei man in manchen politischen Kreisen die Ausgabe deS Teilung»- planS sür sicher und eine Konferenz am runden Tisch mit Arabern und Inden für möglich hält, um eine Art „vereinigtes Palästina unter britischer Kon trolle" zu schassen. Allerdings bestreiten die „TtmrS" «in Fallenlassen des TrilungSplan» und erklären, r» sei unrichtig, zu behauptest, daß da» britische Kabinett «ine neue politische Linie in seiner Palästinapoltttk Einschlägen werde. Nach der kabinettSsttzung hatte Chamberlain eine Audienz beim König, bet der er, wie verlautet, König Georg die Vorschläge sür die Veränderungen im Kabinett unterbreitete. E» ist dabei anzunehmen, baß diese Veränderungen nicht so weitgehend sein werden, w>e die Kreise der Opposition erhoflten, die im übrigen schon gegen die in Aussicht stehende Möglichkeit eines Inkrafttreten» de» engltsch-ttalteni- schen Abkommen» intrigieren. So spricht da» marxistisch» Blatt „Daily Heralb" von einer Kapitu- latton Chamberlain», und e» erweist sich wieder ein mal, daß diese Opposition in England überall «infetzt, wo sich Aussichten auf ein« europäische Befriedung zeigen. Interessante Ausführungen machte gestern der parlamentarische Sekretär -er Admiralität, Geoffrey Shakespeare, der in einer Rebe in Varmouth erklärte, «S gebe Leute, die von einem „verrat an der Tsch«cho-Slowakei" sprächen. «» hätte aber keinen größeren Verrat ge geben, als den Rat an di« Tschechen, sich zu widersetzen. Di« größte Nutznießerin des Münchner Abkommen» sei die Tfchecho-Slowakei geworden. Kein Land habe so großen Nutzen au» der mitteleuropäischen Bereinigung gezogen wie die Tschecho-Glowaket. Er glaube nicht, so schloß Shakespeare, daß man die deutsche Nation vernichten könne. Im Gegenteil, er sei brr Ueberzeuguna, baß man so lang« keinen bauernden Frieden in Europa haben werb«, bi» man nicht irgendeine Möglich keit der Zusammenarbeit mit Deutsch land gefunden habe, um die Probleme Europas zu lösen. * KorpSsührer Hühnlein traf am Mittwoch im Flugzeug in London ein. Der KorpSsührer wird am Sonnabend dem großen internationalen Autorennen in Donington Park beiwohnen. Wie Jerusalem wiederbefeht wurde Englische Darstellung -er Vorgänge - Gleiche Akttonen für das ganze Land vorgesehen *Jer«sak«m, 20. Oktober Z« der Besetz««» der Altstadt non Jerusalem d»rch «uglisch« Truppe« erklärt d«r amtlich« ««»lisch« Be richt, di« Truppe« hätte« am DieuSta» ei» Gebiet i« Brette ,o» einem Kilometer «m die Altstadt gefäuöert. Am Mlttwochmorgen gegen 1 Uhr sei die Mtlttärkette nm di« Altstadt geschlosse« worbe«. Da» Stefan» «nd baS Da^aaSknStor, die verbarrikadiert «ar««, fei«« ausgebroche» worden. Zwei Stande« später seien di« Trappen in die Stadt eingedr«»»«», und gleichzeitig hab« di« Polizei mit einer fystematifchen Durch- s«ch«n»Saktio» begonnen. Der Widerstand der Araber sei nicht allz« stark »««es««. Di« Aktiv» werd« »»»««tz- sichtlich am Donnerstag abgeschlossen. Die englischen Soldaten mußten letzt unter dem Feuer der Aufständische» die Mauern mit Hilfe von Leitern Überklettern. Di« Minaretts der alten Stabt wurden von den Arabern al» DeobachtungSposten be nutzt, und von hier au» wurden die englischen Flug- zeuge unter steuer genommen, die den Srkundungt- dtenst LurchsÜhrten. Von Dach zu Dach springend, zogen sich die Araber langsam in Richtung auf die Moschee zurück. Einige englische Flimzeuge wurden getroffen, jedoch hatte dir britische Luftwaffe keine Verluste. Auch LaS neue Rockefeller-Museum vor dem Herobebtor wurde al» BrobachtunqSstellung benutzt Bisher wurden über 806 Araber verhaftet. Einige Araber wurden noch in den Kaiakombrn entdeckt. Zur Zeit stehen 8000 Mann englischer Truppen bet Jerusa- lem und auf dem Olivenberg von Bethlehem. Die Paßbehörden der Manbaivreaierung haben allen Reisenden geraten, das Land sobald al» möglich zu verlassen. Die englischen Truppen werden jetzt die andern größeren Städte de» Lande» besetzen und vor allem bi« Landstraßen wieder unter ihre Kontrolle bringen. Daraus wird bi« schwierigste Aufgabe, die Besetzung der Ge birgszüge, beginnen. Die Straßen zwischen Haifa, Nazareth, Tiberias, Sasad und Acre werden bereits wieder von den englischen Truppen kontrolliert. Die „arabische provisorische Regierung" hat die Verwaltung aller brr Gebiete übernommen, ans denen die Engländer ihre Beamten und die Polizei zurück gezogen haben. Die Bewohner dieser Gebiete haben sich nach den Anordnungen der Araber zu richten, die in Len von ihnen beherrschten Gebieten besondere Gerichtshöfe, eingerichtet htwen. Polizeiskandal in Marseille *Mars«ill«, S0. Oktober Die Unterstütz««» detz RaubübersalleS ans b«n Expreß;«» in der Näh« vo« Marseille hat eine« Skan dal größte« AnSmaße» bei der Marseiller Polizei ans- »«deckt. Aus vrnnd «och «icht »tgrschlossener Unter suchungen, die vom sranzöflsche« Junenmiuiftertnm gesührt werden, ist einer der leitende« Beamte» der Marseiller Geheimpolizei »nt«r d«r veschnldigung, mit «in«r verbrrcherband« persönlich« Bezieh»«»«» unterhalt«« zu habe«, sei««tz Amt«» enthöbe« ward««. Ferner wurde» gestern zwei Polizei-Inspektoren wegen Erpress»«« und ein« ganze R«ih« unter«» Be amte« wegen Ranschgisthandel» ins Gesäugnitz «in geliefert. Weitere ««rhastungr» soll«« »eoorstehe«. Nachdem die Uutersnchung sich zunächst nur aus die Beraub»«» detz SisenbahnzugeS und die Arbeit der Marseiller ««rbrecherwelt ««streckte, richte« sich jetzt die Maßnahmen in erster Linie gegen die Polizei. Keine Teilnahme Görings an kommenden Veranstaltungen X Berlin, 26. Oktober Zu der Meldung einer Berliner Zeitung, baß Ministerpräsident Generalfeldmarschall Düring in seiner Eigenschaft als RetchSjägermrister bet der HubertuSsrier der Deutschen Jägrrschaft am S. No vember auf dem Hatnberg «ine Rede halten wird, teilt LaS StaatSamt des Grneralfeldmarschall» mit, daß der Feldmarschall seine Zusage wegen ArbeitS- Überlastung zurückziehen mußte. Veneralfeldmarschall Döring muß sich — wie er weiter mitteilrn läßt — in den kommenden Monaten grundsätzlich die Teilnahme an Veranstaltungen der Partei und deS Staate» ebenso wie an Tagungen und Gedenkfeiern versagen, da er mit dringenden Aufgabenbeschäfttgttst, die seine Arbeitskraft vollauf in Anspruch nehmen. Bei dieser Gelegenheit bittet der Feldmarschall, mit Rücksicht aus seine dienst liche Beanspruchung erneut, von Eingaben ab zusehen, die sein« Ressorts nicht unmittelbar be- treffen. Donnerstag, 2V. Oktober 1VZ8 — Vie ersten Kdr.>Wagen bereit« ist» X Borkt«, W. Oktober I« vr»«»fchw«li^fa»d «nt«r Leitung vo« Reichs- amtSlRter Dr. Lasseren» <s«e Log««» sämtlicher «an warte d«r NS«. Kraft d««ch Freud« statt, aus der üb«r di« bisherige« Srgebniss« der KdF. »Wage«, Arbeit Bericht erstattet wurde. Die Ersolge sind ausgezeichnet «nb ütz«rtr«ss«n so gar di« Erwart»»««», di« »et de« allg«m«inen Inter, «ss« aller Volksschicht«» g«tz«gt werd«« konnte«. Vi» Ansang Oktober sind trotz der große» politischen Er eignisse der letzte« Woche«, bi« naturgemäß all« Auf merksamkeit aus sich zöge«, insgesamt ISOöOOSdF^ Wage« bestellt worden, wöbet etz erfreulich ist, sestznstelle«, baß sich gerad« in de« Jndustriegaue« sehr viele Arbeiter unter de« Besteller« befinde«. S» ergibt sich das Gesamtbild, daß über di« Hälft« aller «». träge auf Lieferung eines KdF.-WagenS tiS zu einer Gehaltsstufe von öS» Mark »ehe«. Im Spätsommer 1080 werben In dem groben Pro- duknonSwerk von Fallersleben die ersten KdF.« Wagen gebaut, und mit ihnen wird die eigentliche Pro- duktion anlaufen. Spätestens mit Beginn des JahreS 1v4ü kann bann die Auöltese- rung etnseben. Die »Volksgenossen, die lebt am fleißigsten waren, haben also bi« Gewißheit, schon tn mehr als Jahresfrist ihren eigenen KbF.^Sagen ,u besitzen» Reichsmlnister Dr. Hans Krank in Budapest X Budapest, 20. Oktober RetchSmtnister Dr. HanS Frank ist in Erwide rung des Berliner Besuchs des ungarischen Justiz. Ministers Dr.Mikecz beute mittag tn Begleitung seiner Gemahlin tn Budapest etngttrosfen. Zur Begrüßung hatten sich auf dem Bahnbof Justizmlntster Dr. Mi- kecz mit seiner Gattin sowie leitende Beamte des Justizministerium», ferner der deutsch« Gesandte v. Erdman nSdorsf und der LandeSkreiSleiter -er NSDAP, «ingrfunben. Die ungarische Presse widmet dem deutschen Gast herzliche und umfangreiche Be- grüßungSarttkel. /pGpionageroman" im Berner „Bund" Bericht unsrer Berliner Gchristlettung Lr. Berlin, 20. Oktober Ein Beispiel dafür, wie et» gemacht wird! In den letzten Tagen haben verschiedene Schweizer Blätter die alarmierende Nachricht verbreitet, tn der schweize rischen katholischen Universitätsstadt Freiburg habe sich die Bunde»- und KantonSpoltzet mit dem Kuusihlsto- rlker der Universität Professor Reiner», befassen müssen. Der „Bund", der dabet natürlich nicht fehlen darf, schrieb u. a., tn brr Wohnung Reiner» seien Photo» vorßefunbrn worben, die, wenn ihnen auch kunsthistorische Interesse nicht abzusprechen sei, tn sehr ausfälliger Weise Aufschluß gäben über Hoch spannungsleitungen tn der Schweiz und geeignete Plätze »um Landen von Flugzeugen im Kriegsfälle usw. ES gehe daS Gerücht, daß noch gegen einen wei- irren Professor der Universität, rveiisäll» «inen Reichs- deutschen, «in« Untersuchung bevorstehe, wett er mit den deutschen Militärbehörden in Verbindung stehe. Diese angeblichen Informationen wurden gestern beritt» von der Agentur Schweizer Mtttelpresse aus Grund von Erkundigungen bei den zuständigen Frei bürger Stellen als falsch fest gestellt. Heute bringt auch die „Gazetta de Lausanne" eine entspre chende Meldung. Au» Erkundigungen bei den zuslän- Ligen Bundes- und Kantonstellen ergebe sich, daß man osfenbar einen Sptonageroman mit Geheimagenten, belastenden Photos, Haussuchungen und sonstigem Zubehör ausgezogen habe. Der Freiburger Polizei sei von einer angeblichen Haussuchung bei Professor ReinerS und von kompromittierenden Photo» nichts bekannt, ebenso der Bunbevpoltzet. ES sei also sest- zustellen, daß irgendein Ermittlungsverfahren nicht stattgefunben habe. Wohl aber werde Prosts- sor Dr. Reiner» gegen bi« unbekannten Verleumder Strafantrag stellen. So geht «»- zu. Der „Bund" auf' feiner ewigen Suche nach „Material" gegen baS verhaßte „Nazt"- Deutschland plaudert sich elnen, wie die „Gazette de Lausanne" es sehr richtig nennt, ,/Sptonageroman" zusammen, und kein Wort ist wahrt Der „Bund" zeichnet sich auch sonst durch einen besonderen Eifer au», die ewigen Schwtndelmeldungen de» „Oeuvre" über Deutschland seinen Lesern möglichst lückenlos zu servieren. werben in Deutschland im Rahmen de» Deutschen Spracharchivs von Dr. Zwirner sverlin) durch geführt. Menschliche Sprache und Gesangsknttur Internationaler Kongreß für Singen und Sprechen Bon unfern, Sonderberichterstatter ließen sich die Unterschiede weitathenb auSaleichen. Demgegenüber wurde z. B. von Dr. Bose (Berlin) gezeigt, daß die gleichen Melodien mit gleichen Instru menten gespielt bzw. begleitet, vo» Angehörigen ver schiedener Rassen zwar technisch annähernd gleichwertig vorgetragen werden könnten, aber vollkommen anders tn ihrer Wirkung seien. Pros. Boruttau (München) endlich wleö auch an den menschlichen Gprechwerk- zeugen selbst erhebliche, offenbar den Stämmen und Völkern eigene Unterschiebe nach. Der flache, harte Gaumen deS Italieners befördert osfenbar die Vokalt« latton und die schöne Klangfülle, während der hohe, harte Gaumen des Deutschen -war mehr Schwierig keiten verursacht, aber dafür auch «ine eigene Charak teristik der Stimm« mitgibt. Richtige Stimmdiagnose ES ist ungemein wichtig und geradezu eine Frage der Volksgesundheit, baß unser Nachwuchs an Sängern wie an Sprechern mit Rücksicht aus die Stimmlagen außerordentlich sorgfältig behandelt wird, erklärt« Gesang-meister Streck (Berlm). SS kommt immer noch vor, daß Stimmbildner entweder die natürliche Stimmlage brü Schüler» nicht richtig erkennen oder aber — verantwortungslos — eine scheinbar vor handene LetstungSmögltchkett dazu benutzen, einen Bariton in einen Tenor umzusälsche». Gegenüber dem Kurpfuschertum, da» sich unter den Gttmmbtlb- nern weithin breit macht, verlangt« Streck vor allem den Nachweis, daß jeder Stimmbildner «Ine richtige Stlmmbtagnose zu stellen In der Lage sein müsse. Ein gehend bemüht sich die physikalische Forschung mit Auf zeichnungsapparaten sowohl die Anlagen wie die etwa vorhandenen Fehler der Sttmmgebung von Künstlern und Lunstschülern zu untersuchen und so der Aus bildung einwandfrei Anhaltspunkte zu geben. Prof. Wteard (Pari»), der Leiter be» Weltkongresse» im Jahr« 1687, hat auf Grund der Anregungen sener Tagung ein Institut organisiert, da» sich ausschließlich mit dem Studium der Stimmgrunblagen befaßt «nb insbesondere das Verhältnis von Stimme, Mikrophon und Lautsprecher zu klären sucht. Sehnlich« Arbeit«« Frankfurt «. M, 20. Oktober Die Sprache ist der Ausdruck de» Denkens. Des halb haben die Tiere keine Sprache, die vom Denken gesteuerte Stimme unterscheidet den Menschen vom Tier. Aber wav fangen wir Menschen mit unsrer Sprache an? DaS war die Frage, die da» Vielamtthema aus dem Internationalen Kongreß für Sin- aen und Sprechen, der soeben in Frank sur t a. M. beendet wurde, während achttägiger Ver handlung bildete, angrsangen von den Eröffnungs worten bev Präsidenten, Prof. Do n t sch (Berlin), bi» zu den Darbietungen der groß anfgebauten AuSstel- lnng von Literatur über die Stimmbildung und von Tonschrribern, Melodiemessern und andern von der Physik entwickelten Instrumenten, bt« dl« Stimme exakt naturwissenschaftlich erfassen und studieren lassen. Vokale ober Konsonanten? In der Entwicklung der Gesangskunst hat «S, im Zusammenhang namentlich mit der Oper, sehr ver, schiebene Richtungen gegeben, die Prof. Dr. Osthofs tFranksurt a. M.j im einzelnen darstellte. Sie unter schieden sich hauptsächlich dadurch, daß bald aus den schöne», klangvollen Ton, aus die Musik dr» Gesanges der größere Wert gelegt wurde, baß die Art« herrschte, wie Prof. Dr. Müller-Blattau (Freiburg) dies auSdrttckte, oder daß der Text, die Ucbermtttlung eine» Inhalts, da» maßgebend« wurde. E» herrschte — aus eine ganz einfache Formel gebracht — entweder -er Vokal oder der Konsonant. Aber, so fragten ein« Reihe von Vortragenden, sind da» nur Geschmacks richtungen und historische Entwicklungen gewesen? Prof. Cartattt (Zürich) verneinte bt«se Frage tnso- sern, al» er den deutschen und ttaltentschen Gesang al- typische Vertreter der beiden groben Richtungen dar- stellte, und al» ErarbiL« eingehend«« Forschungen bl« Meinung vertrat, die Sprachen der Völker, wie sie sich im Lause von Jahrhunderten gebildet haben, seien grnnblegrnb schuld an der verschiedenen Singweise und letztlich auch Sprechweise. Durch eine Schulung Ole Oomspgtzen fange« Es' ist mehr al» bt« Neigung »um „Verein", wa» den Deutschen dazu treibt, im Chor zu singen. Die chortscheGesaugSkunsttst eine ganz eigene Art be» Zusammenwirken» der verschiedensten Menschen, der verschiedensten Stimmen, bt« nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich auseinanber abgestimmt sein wollen. Die deutsche Gesangskultur war tn früheren Jahrhunderten ganz gebunden an dte Blüte der Schul chöre und Domchöre. Und auch heute sind dir Träger einer vorbildlichen GesangSkultur vielfach Chöre, wie z. v. dte berühmten Domspatzen von Regensburg, die auf dem Kongreß unter der Leitung ihres Diri genten Prof. Dr. Gchrem» sangen. s Im Zeiche« des Mikrophons Die menschlich« Stimme ist tn ihrer Klangwirkung selbstverständlich vor allem auch abhängig von dem Raum, in dem sie schwingt. Physikalisch« Messungen haben ». v. nachgrwtesen, baß «Ine Rückwand eine» Konzerlsaalr» bei etnem Sprechvortraa etgentltch eine andre Entfernung vom Pult de» Sprecher» haben sollte, al» bei einem GesangSvortraa von dem Platz der Sängerin. Sin Zuhvrerraum sollt« nicht mehr al» sieben Kubikmeter Lust für jeden Hörerplatz haben, wie Prof. Mtchel (Hannover) nachwie», damit der Nachhall einerseits, dte Berstäubltchkett anderseits tm richtigen Verhältnis stehen. Feirrstätten aber, wie etwa bi« Dtetrich-Eckart-Vübne in Berlin — wie «inst all die großen griechischen Theater —, gehorchen blesen stimmlichen Wünflben nicht. Wo sie nicht durch die De- staltung be» Zuschauerraume» einen Gchallschrank bilden, ist der Gänger ober Sprecher darauf an gewiesen, durch dte Technik feine Stimm« verstärken zu lassen: der neue Gttl unsrer Festspiel« steht tm Zeichen be» MtkicophonS, erklärt« Dr. Ntebecken- G « vbard (BerltniGenerälmusikdirektor Weißbach wie» daraus hin, baß da» Mikrophon heute bt« Stimm« ganz nah« an da» Ohr be» Hörer» bringt, daß e» sozu sagen den Atem be» Künstler» vernehmen läßt und sogar fein« Seel« ossenbart. Der technisHe Apparat «st «tn außerordentlich fetnnrrvtgt» Instrument, da» jeden Fehler der Stimmgab« tn« riesentzaste ver größert und zum Prasstet» der Stimm« wirb. vr. L Dichterlesungen zur Buchwoche Die Woche de» Deutschen Buches vom 36. Oktober bis 6. November wird auch in Sachsen einc Fülle vyn Veranstaltungen bringen. Dte Lander oi blio ihr k wirb tm Rahmen der Buchwoche ein« JahreSschau deutschen Schrifttum» -eigen. Der Reich SsenberLetpztg sendet am 2. Novem ber tn den Abendstunden die zweite Lesung ,Zunge sächsische Dichter". Dte Sendung wird von Kurt Max Grimme (Zwickau), Walter Schäfer (Chem nitz), Wolfgang Schreckenbach (Leipzig) und An drea» Zeidler (Leipzig) bestritten. Da» Kernstück aller Veranstaltungen bilden die Dichterlesungen, die an vielen Orten des GaueS stalt- ftnden. Im Festsaal dr» Dresdner Rathauses lese»: Wilhelm Pleyer (am 31. Oktober), Josef Wein heber (am 2. November) und Johannes Linke (am d. November). Im Saal der Kaufmannschaft Dresden veranstaltet die HI. am 6. November elnen Abend mit Fritz Helke. Ferner lesen: tn Chemnitz Felix Tim- merman» (8. November), in Zittau Joses Wein heb e r (1. November), in Bautzen derselbe (3. Novem ber), in Plauen Josepha Behrens-Totenohl (81. Oktober), in Wurzen Johanne« LtnkeG. Novem ber), in Zwickau Felix Timmermans ld. Novem ber), tn Roßwein Gottfried Rothacker (2. Novem ber), in Mittweida Felix Timmermans (2. No vember), in Aue HanS Zvberlein (31. Oktober) und P. L. Etttghofer (2. November), tn Freital Gott- fried Rothack«« <81. Oktober) und in Freiberg Hans Zöberletn (2. November). , Außer -er JahreSschau be» deutschen Schrifttums veranstaltet die Sächsische LandeSbtbltothek gleichzeitig unter dem Thema „Zeitgeschehen tm Bild- buch" «ine zweite Schau. — Mitteil»«»«» der Sächsisch«» StaatStdeater. — rriir» Sinsv« Verdi« -Requiem". Anfang 22. Oktober, »Der Barbier — Mitteilungen »er Sächsische» StaatStSeater. Opernhaus. Freitag, 21. Oktober, erste» .Sinso- niekonzert Reihe Ü, Verdis 20 Uhr. — SoNNabevd, A. Okwvrr, »«, r r „ aroIrr von S « villa". Anfang 10.80 Uhr. Für da» Don- nerStaganrecht. S vom 20. Oktober. Schauspiel haus. Freitag, 2^ Oktoder.^-S ch n e t d e r wib- b e l". Anfang 20 Uhr. Außer Anrecht. — Sonnabend, 22. Oktober, »Pandalon und seine Söhne". Anfang SO Uhr. Anrecht v. -- .rk»m«rt ich LM.nnISl-». ««nnlag, vkt,Rr. '11 und 17 ULr: Rainer Maria Rilke. Helen« Swrrmann spricht ». a.r. „DMnese, «legi«" vnd/„*u»««Ee aeRLie au» Lem Stundenbuch?. Klaviermusik von vra-m» «»» Reger, «m »lüget: »er«« »llutber.
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