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Dresdner neueste Nachrichten : 21.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193810211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19381021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19381021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-21
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.10.1938
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Pc. -'47, Sette 2 Dre-dner Neueste Nachrichtei» Krankreich baut S000 Klugzeuge SckÜlrmt-e« -es französische« LtrfifahrtmlMers - valadier verrichtet ans Neuwahlen? , Telegramm «nsr«» Korrespondenten Vertragswertes fortgefallen,' un» eS ist nun au London, zu beweisen, baß e» wirklich eine ehrliche AuSfühnuna mit Jißalien^ptll. Tatsächlich hatte ja ShamRrlaintdÄ JUkrafKelen ter April- vertrüge von einer entschiedenen Geste Italien» tn der Freiwtlltgcnangelegenhett abhängig gemacht. Italien hat dies« Gest« gemacht. ,.Gber auch Fränk- reich hat durch die Anerkennung tttz'Jmpertum» Ent gegenkommen beweisen wolle«. Auch Paris wollte »eigen, daß «S an seinem yrtrdenRvtNen nicht fehlen solle. Welche Geste ist bedeutungsvoller? In Nom meint man, die Heimkehr der,10 000 italie nischen Freiwilligen, den« sie schasst eine ganz neue Lage, während di« Ernennung de» fran zösischen Botschafter», der die Anerkennung des Imperiums mitbringt, nach hiesiger Auffassung nichts andres ist, „alt die Wiedergutmachung der Irrtümer, die Frankreich tu der Vergangenheit be gangen hat". Relchsmlntster Frank Vei Horihy Xvutapeft^ri. Oktober Dr. Frank «mrde gestern nachmittag vom ReichSver- weser Admiral ».Horch» inLonderaudienz empfangen. Anschließend besuchte Dr. Frank de» Ministerpräsiden ten v. Jmrcdy, de» Außenminister v. Sanyo «nd den Innenminister KereszteS-Fischer. Am Abend gab Außenminister v. Kanya «in Bankett »« Ehren des deutschen Gaste». Beteiligung Deutschland- q« her Internatio nalen Wasserausstellung in Lüttich Xvrüssel, 21. Oktober Die NelchSreaterung hat offiziell mUgrteilt, baß Deutschland sich au der Internationalen WassernuSstellung in Lüttich 1030 beteiligen wird. Zum Reichskommissar sür die Ausstellung ist Dr. Maiwald, der RetchSkommissar für die Pariser Weltausstellung 1087, ernannt worden. Die deutsche Beteiligung an der.Lütticher Augstellung, die alle Ge biete der Wasserverwertung, Wasserversorgung, See sahr», dek Wassersport» usw. umfassen soll, wird vor- aussichtlich einen sehr starken Umsang annehmen. Der Bau eines großen deutschen Ausstellung-» gebäubes ist geplant. " SondertreuhSnder für -en Bergbau X Berlin, 21. Oktober. sDurch Funkspruch) Der ReichSarbeltgmintster hat den Ministerial direktor im ReichSarbeitSmtnisterium.DtaatSratBör ger, zum Sondertreuhänder der Arhett bestellt und ihn beaustragt, grundsätzlich« soziale Fragen, di« den ganzen deutschen Bergbau betreffen, zu- jammcnsassend zu klären. Paris zur Hoare-Rede Telegramm unsre» Korres»o«denteu kl. Part», 21. Oktober Die Rede Str Samuel Hoare» wird tn Parts lebhaft kommentiert, »nd zwar tn dem Sinne, daß sie die Ankündigung einer umfassenden diplomatischen Regelung zwischen Deutschland und England darstctle. Nach der Btererbesprechung von München sei rS klar, daß Europa für die friedliche, nicht aber . , für die kriegerische Lösung der schwebenden Frage« optiert habe. Die französische Regierung, behauptet die heutige Morgrnpresse, sei ebensall» bereit, in baldige > Verhandlungen mit Drutschkaiid «ittzutrrten, zur gegenseitigen Versicherung eine» loyalen MeinungS- austauschS bei allen neu auftauchenden Fragen. S000 Gefangene, 19 Lote Arabische Verlustliste nach der (Annahme Jerusalems Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Jerusalem, 21. Oktober. (Durch Alntteb Preß) Wie amtlich bekanntgegeben wird, belaufen sich die Verluste, die die Araber bet der Besetzung der Altstadt Jerusalems erlitten haben, auf 8000 Gefangene, IS Tote und 25 Verwundete. Unter den Verwundeten befinden sich auch verschieden« Personen, die trotz dem AuSgehverbot ihre Häuser verlast«« hatten. Die un bewegliche Habe der Gefangen«« und Flüchtlinge wurde auf Grund einer Anordnung des Hohen Kommissars enteignet, die bewegliche wird vernichtet werden. Die Maßnahme richtet sich auch gegen den Großmusti. Die englischen Behörden haben gestattet, daß «in Teil der Bevölkerung an dem heutigen hohen Feiertag di« Moschee besuchen kann. kl. Pari», R. Oktober Nachdem gestern Ministerpräsident Daladt«r Ve- prechungrn mit mehreren Parteiführern hatte, glaubt die Pariser Press«, feftstellen zu können, daß Daladirr nicht zu einer Auftösungber Lämmer schreiten werde, da sowohl der Staatspräsident al» auch mehrere Par- eien gegen Neuwahlen seken. ES scheint, baß Dala- hier nunmehr an einen umfastenden personellen Umbau seine» Ministerium» denkt, mit der Herein nahme einer Anzahl von Fachmännern tn da» Kabi nett, bas dann langfristige Vollmachten verlangen werd«. Diese Vollmachten seien, wie da» .Oeuvre" erklärt, notwendig, um da» Defizit von bv Mil liarden Franken zu beseitigen. Als ein weiteres Zeichen sür einen wachsenden Versal! der Volksfront werten heute verschiedene Blätter die immerhin auf schlußreiche Tatsache, daß die Radikalen keinen Ver treter zu einer sür gestern ««beraumten Zusammen kunft des sogenannten VolkSsrontausschusteS entsandt haben mit der Begründung, daß unter den gegen wärtigen Umständen jede Verhandlung gegenstandslos sein müsse. * Prag, »1. Oktober In Prag wird gegenüber Emigranten «nd Kommu nisten anscheinend jetzt reiner Tisch gemacht. So meldet ,. B. die der Präger Regiernng nahestehende national« Zeitung „Rarodnt Lift,", daß di, «Migranten in» ArbeitSzwangslager untergebracht würde«. In diese« Zusammenhang wirb auch «ine Razzia gegen di« Emt, grauten durch die Prager Polizei gemeldet, wobei zahlreiche Verhaftungen norgenomme» worden sei« sollen. Die Razzia richtete sich insbesondere gegen die Leute, die keine ordnungsmäßige Gewerbezulastung haben, da im letzte« halben Jahre in Prag etwa 2080 Emigranten sich bemühte«, ein Gewerbe anSznÜbea. Hinzu komme« di« Elements di« i« de» letzte« Woche« ans de« Grenzgebiete« nach Prag zog«. Wer nicht eine« ordentliche« Anmeldeschein besab, «mrde bet der Razzia gegen be« Gewerbeschmuggel inhaftiert. > v«rkin,»il. Oktober Der ReichSjustizmtnister hat im Anschluß an die 8. Verordnung zum ReichSbürgergesetz die Zulassung »nd Betätigung der jüdische« Konsnleuten ei«gehe«b geregelt. Nach der Verordnung müsse« Lekanntlich am 1. November all« jüdischen Rechtsanwalt« a«S de» , AnwaltöstanL« auöscheide«., Um di« RechtSbesargn«, sürJndeuundjüdischeUntepnehme« wei terhin z« gewährleisten, werden an bestimmte» Orten jüdisch« stanl'nlent«» zngelaste». / » Nach der vom Minister feftgelegten List, jst zunächst tn 72 Städten de» AltretcheS die Zulassung von insgesamt 172 jüdischen Konsulenten in Aussicht genommen. Aus Berlin entfallen davon 46. Die Aufgaben der in der Verordnung gesehenen Ausgleichs st eile nimmt die ReichörcchtsanwaltSkammer wahr. Von den Ein nahmen ans ihrer BerüsStätigkeit verbleiben den jüdischen Konsulenten neben den Auslagen und Kanz- letunkosten 00 Prozent von Beträgen bis zu 800 Mark, 7V Prozent von Beträgen bis 500 Mars, 5V Prozent von Beträgen vis 1000 Mark und 30 Prozent von Be- trägen über 1000 Mark. Die überschteßenden Beträge sind an die AuögletchSstelF abzusühren, bi« daraus die vorgesehenen UnterhaltSzuschllsse an die übri gen auögeschtedcnen Anwälte zahlt, soweit st« würdig und bedürftig sind. Gesuche um Gewährung von Nnterhaltvzuschtisten sind bei der zuständigen MechtsanwaltSkammer einzu reichen. UnterhaltSzuschüste können bi» 200 Mark bet Ledigen und 250 Mark bei Verheirateten gewährt werden. Als jüdischer Konsulent wirb grundsätzlich nur zugelasten, wer auf Grund der neuen Verordnung aus der Anwaltschaft auSgeschiedrn ist. Aesuchstellrr, Aussehen t« politischen »reis«, hat a«ch et« Inter view deS LnstfahrtministerS S«, R la Chambre in, »Petit Paristen" erregt, in dem de« Minister erklärt, »atz schön in» F^rnar ei« Vanpr^ram« für 48b» Flugzeuge in Austrag gegeben worden sei, da» even tuell «och erweitert werden könne. Die französisch« Flugäeugprobuktioü sei bereits von einem Monatsdurchschnitt von 88 auf einen Durchschnitt von Uber 100 Apparate« gesteigert worden, und die Flugzeugindustrie habe grobe Kredit« erhalten, die insgesamt fast anderthalb Milliarden Franken betragen. Endlich sei bi« ganz« Organisation dr» Flugzeugbaues unter einheitliche Leitung gestellt worben, und zwar unter die des Ingenieur» Caquot. Di« französischen Fabriken seien nun in grnitgenbeu» Maße mit Werkzeugmaschinen auSgestattet, so daß vom nächsten Frühjahr an die normale Produktion sür eine Luftflotte von 5000 Apparate« aufgenom- men werden könnte. Inzwischen hat »an anch die Kommunisttsch« Partei der Tschecho-Slowakei im Land« Böhme» «nd Mähre«, Schlesien behördlich »erböte«. I« Durchführung dieses Erlaßes erfolgt« die Einstellung der kommunistische« Presse. Anch in dem an Polen abgetretenen Olsa» Gebiet wurde Übrige«» di, K»mm««sttische Partei »er- boten. Weiterhin erfahren wir, daß auch die zweite Verfassung der tschecho-slowakischen Re publik tn groben Zügen fertiggestellt ist. In dem Entwurf ist die StaatSform und die neue Bezeich- nung de» Staate» brr Tschechen, Slowaken und Karpatho-Ukrainer geregelt. Ferner enthält er di« Grundzttge der neuen Wahlordnung, Bestimmungen über die Machtbereiche de» Zentralparlaments und der Landtage, Bestimmungen über die Recht« be» Gtaat»- präsldenten, eine Revision der bürgerlichen Recht« usw. die al» Frontkämpfer eine schwer« KrirgSbeschäbtgung erlitten haben, werden in erster Linie berücksichtigt. Vor Uebernahme der Besorguim einer RechtS- angelegenheit hat sich der jüdische Konsulent in ge eigneter Weise, besonders durch Einsicht in die Kenn- karte Le» Auftraggebers zu vergewissern, daß dieser bi« Voraussetzungen erfüllt. Weibliche Gehilfen deut- schey.ober artverymndtrn Blute» dürfen pon jüdischen Konsulent«« nut beschäftigt werben, sofern bi« Hilf», kräft« daS 45. Lebensjahr vollendet haben: n - Kriegshetzer Churchill gebrandmarll X Washington 21. Oktober Senator Reynolds von Nordkarolina nahm gestern tn schärfsten Worten gegen die vielfach als Ein- Mischung tn amerikanische Angelegenheiten Empfundene Rundfunkansprache Churchills äir Ame- rika vom lebten Sonntag Stellung. Churchill habe das amrrikanisch« Volk zu einem Weltkrieg gegen Deutschland aufgrsordert, um wieder einmal „die De mokratie zn retten", erklärte Reynolds. „Al» ich das hörte, mußte ich an 1817 denken." Anch heut« sei diese Phrase nur wieder ein Borwand, um andre für den an allen Ecken «nd Ende bedrohten brittschenJm- pertaliSmus di« Kastanien au» dem Feuer holen zu lasten. Churchill habe seinen Ruf gerade jetzt an Amerika gerichtet, weil die britischen Interessen tn China und die der Franzosen in Jndochtna beute mehr als je bedroht stten. Reynolds schloß: „Ich kenne baSamerikäNische Bolk: cS ist hundertprozentig dagegen, daß die Ver einigten Staaten in internationale Situationen ver- wickelt werden, die uns tn einen Krieg hinetnzlehen könnten." Prag errichtet Zwangslager für Emigranten Razzia in Prag - Kommunistische Partei verboten - Grundzüge der neuen Verfassung Jüdische Rechtskonsulenten für Luden Freitag, 21. Oktober ISA Westen Besprechungen In Mapes NU« p-u» Wtz «onderbtenst d^r Dresdner Reuest«« Rckchrtchte« Oktober. sDurch United Preß) Der karpatho-nkroinisch« Ministerpräsident Bro», traf tm Lauf« der Rocht »«« Freitag in Budapest ein I» politische» «reife» Witz» «an, diese» Besuch bes°„ der» in» Hinblick o«f Hs« Reis« de» slowakisch«« Uh «tfterpräfi»r»te» Stdor «ach Warschau, wo «tdi, he»t« «»» polnische« Außenminister Veck «mpsanz« wird, Bedeut«»» bei, Brod, gilt al» Kremch Ungar«». Di« Wichtigkeit sei««« Brrhaudluuge» i» Budapest wir» «och dadurch «nterftrichm, datz gleichzeitig auch der KadinettSches »e» „l. «ische« AoßenminilteriyrnS, Graf Lnhiepsk^ «och i, der ««garische» Hanptstadt weilt. Ma« nerzeichaet i, diese« Zusammenhang allerdings Meldung«« «», Port», i» denen davon gesprochen wird, datz der r«»r. «ische Gelandt« in Pariö dem französische« «vßem Minister mitgeteilt habe, die Konferenz Beck» mit König Carol hab« z«. keiner Einigung gesührt. Veck sei a«f sehr starke» Widerstand gestotze«. Auch die p»I, »ische „Dzi«n«tk Rarodovi" «rt»t, der lakonische To» der amtlichen Verlautbar««» über die Besprechungen i» Golatz lege di« vermut««» «eh«, datz die von de« polnische» Außenminister berührte« Kragen gewisse, Vorbehalte« bei be« r«mä«ische» politische« Kreise, begegnet sind. DaS würde «etter« diplomatische Aktionen »,« polnischer Seit« nötig mache«. Im übrigen heißt e» hier tn unterrichteten Kreisen, daß di« Ueberreichnng neuer tschechischer Verschlüge über die ungarisch-tschecho-slowakische Grenzsrage un. mittelbar bevorstehe. Trotzdem wird in politischen Kreisen dir Ansicht vertreten, daß mit einer Wieder- ausnahme der Verhandlungen vorerst nicht gerechnet werden könne. - Italienische Legionäre Wiickgekhrt Begeisterter Empfang in Neapel Telegramm unsre» Korrespondenten V R o m, 21. Oktober Im Hafen von Neapel trafen am Donnerstag die vier von drei Kreuzern «nd acht TorpedobootSzer. störer« geleiteten TranSportschlsse ein, die 18 888 ita< lienische Freiwillige a«L Spanien tn bi« Hcimai brachten. Im Laufe de» Vormittags trafen Außenminister Graf Llano, Generalsekretär Starac«, Abordnungen der Kriegstetlnehmerverbände und Behördenvertreler, und zu Mittag der König und Kaiser Viktor Emanuel ui. rin, der vom Kronprinzen und von Len Ministern Ciano, Starace und Alsieri begrüßt wurde. Der König und Kaiser begab sich durch die spalier- bildenden Truppen, hinter denen sich die jubelnden Masten drängten, sosort zu den OualS, wo die Legto- näre inzwischen Ausstellung genommen hatten. Nach dem der Souverän die Fronten abgeschrttten halte, begab er sich zu der tn -er Bia DevretiS errichteten Tribüne, um den Vorbeimarsch abzunehmen. Die Legionäre wurden von der Äevölkerung mit unbe- schreiblichem Jubel begrüßt. Die Masten riesen „Duce! Duce!" — „Evviva l'Jtaliai" — „Evviva la Spagna nazionalel" und schwenkten unermüdlich Fähn chen und Blumen. General Berti hat sich von den beiden Divisionen mit einem TagcSbesehl verabschiedet, in dem er den Legionären versicherte, baß Italien und der Duce sie, ihre Toten und ihre Taten nie vergeßen würden. Die gesamt« italienisch« Presse widmete ihre Leitartikel den Letmkehrrnden Legionären und gedachte ebrsürchtig btr 8000 Gefallenen, die in spanischer Erde ruhen. „Gtornale b'Jtalia" knüpft an seine BegrüßungSworte «tutgr politische vemerkungen, in denen e» noch ein- mal die Forderung Italiens nach einem vollständige» Sieg FrancoS unterstreicht. Die Legionäre wüßten, baß die Unternehmung, an der st« mit bewunderungs würdigem Heldenmut tetlgenommen haben, auch zu Ende gesührt werde. DaS halbamtliche Blatt schließt: «Die Heimkehr eine» Detle» uusrer Freiwilligen b« rührt die italienische Politik hinsichtlich de» spanischen Konsltkt» nicht im mindesten." Mit den 18000 Legio nären sind fast sämtliche italienischen Kriegvberichl- erstatt«! znrückgekehrt. Deutsche Geschichte, mit neuen Augen gesehen „Der Weg miste» Boa«" ES sind schon viele Geschichten be» beutschen Volke» geschrieben worden, die tn einem großen Ucberblick unsre Vergangenheit aufzeigen wollen, und vi«le gute Schriftsteller haben sich an dieser Ausgabe versucht. Daß man aber auch hier immer noch neue Wege gehe» und Neues geben kann, hat jetzt GuftavFrenssen gezeigt in seinem neuen Merk „Der Weg unsre» Volkes" (G. Grotesche Berlag-buchhandlung, Berlin, 252 SH. Hier war ein «sgenwilliger Geist an der Arbeit, und rin eigenwillige» Werk ist La» Ergebnis geworden. Wett entfernt ist Frenffen» deutsch« Ge schichte von dem übliche» Schema einer Zusammen- jügnng der wichtigsten Daten und Tatsache«, weit ent» scrnt sie sich auch von traditioneller und konventio neller Wertung. Mit der norbisch^ermanischen Wrltsaga hebt diese» Buch an, mit der tiefgründigen Saga von der Welt- esche Bggdrasil und von Mthgarb. Von der Welt Thor» und der neuen Welt Wodan», di« die allen Vor stellungen ablöst, kündet «» in einer Spracht, die die dichterische Gabe dev Schreibend«« offenbart. Die grobgermanisch« Zett wird lebendig, und hier wird mit aller Klarheit tn den Mittelpunkt die fchtcksalvolle Begegnung des Germanentum» mit denz Christentum gestellt. Viel weiß yrensten »n sägen von dem Einfluß der neuen Macht der Kirch« tm Mittelalter auf da» Lo» des freien germanischen Bauerntum», aus TtaatS- bilbung und ReichSwerdung? er sagt e» mit Betonung und ohne Neigung -n Kompromissen, und er sagt e» an Hand der geschichtlichen Tatsachen. Auch in feinem Urteil über Re Reformation und Luther, über da» Erstarren der GlauöenSrevolutton und da« Elend be» GlaubenSzwtespalte» ist Frensten von eindeutiger, nicht einseitiger Entschlossenheit und Klarheit. Ob er nun den neue« Geist be» achtzehnten Jahrhundert», die nationale Not be» neunzehnten, BtSmarck» Tat tn ihrer Größe und in ihrer Bedingt heit, die Zustände be» Zweiten Reiche» und die Schmach be» Zwlschenreiche» schildert, linmer wirb hier in wenigen Sätzen Wesentliche» «meisten, immer fällt «in harte«, aber scharfe» Licht auf Zetten «nd Menschen. Nicht» Halbe» »nd Lane» ist an diesem Buch, und darum ist «» so erfrischend zn lese«. Hier sind kein« Phrasen, sonder« klar« Worte ein«»«aunr»> der seine Meinung hat. Und seine Meinung sagt. Der mit eigenen Augen die Bergangenheit siebt. Und da diese Augen scharf sind, sehen sie Beachtliche» und gibt da» Buch dem Leser zu denken. DaS aber ist wohl da» Fruchtbarst«, was «in Buch geben kann. Germanentat und Sennanengröße In einer Zelt, tn der sich der Blick der deutschen Gegenwart für germanische Größe in der Geschichte entscheidend geweitet' hat, treten auch tm deutschen dichterischen Schrifttum die Gestalten und Ereignisse der germanischen Großzett stärker als vordem hervor. Eine der interessantesten Erscheinungen dieser Jahr hunderte der Germanenretche im Mittelmeerraum wird immer das Langobardrnreich in Italien bleiben. Den Langobarden gelang, wa» den glanzvolleren Goten mißlang: die Festsetzung für Generationen im Herzland de» alten Rom. Wenn auch der Langobar- densiaat nach Jahrhunderten dem stärkeren Franken reich erlag, so hat da» Hochretch der Sachsen-, Salier- und Slauser-Katser sein Erbe in den Südzüaen über nommen und da» Land de» Langobardenretche» ward da» RrtchSland de» Kaiserreiche». Seltsamerweise aber sind dir Langobarden etwa» tm Hintergrund de» geschichtlichen Interest«» geblie ben, nnd um so dankenswerter ist e», baß jetzt Ger trud Bäumer da» Geschick der Langobarden dich terisch gestaltet hat: »Der Berg des Königs, das EvoS de» langobardtschen Volke»", (Verlag F. Bruckmann, München. 800 GH. Bier große Heerköntae des Langobarden stamme» stehen im Mittelpunkt dieser Dichtung: Alboin, der Reichogritnder. Authart, der Sigfrid brr Langobarden, geschichte, Agtlulf, der RetchSerhalter, und Liutorand, der ReichSsormer. ES sind Gestalten der Geschichte, die hier als Gestalten der Dichtung sich offenbaren, und diese» Buch ist eine Dichtung und kein Beschicht». werk. Aber bester als manche trockene Daten- und Namenauszählung gibt eS einen tiefen Blick in das Wesen und Werben deS LangobardenretcheS, dieser germanischen Staat»grUndung, die tn stetem Ringen mit Byzanz und Rom sich erproben muß, die auch am Nebel innerer Zwietracht und unbändiger Kraftsülle leidet, aber immer wieder die Männer findet, di« di« Schwierigkeiten meistern. Sicherlich ist da» Verhältnis LIntprand» »um Papsttum zu milde nnd »u lyrisch gesehen -- es ist immerhin Tatsache, datz bi« Lang». Karden stark« Bedränger Rom» waren, wie ja bann auch di« Franken von Rom gegen die Langobarden zu Hilf« gerufen wurden — und auch da» Problem be» Zusammenstoßes zwischen germanischer Urart und dem neuen, christlichen Glauben, das auch bei den Langobarden seine Rolle gespielt hat, ist nur gestreist. Aber tm ganzen bietet sich rin packende» Bild ger manischer Tat in der Geschichte und Gertrud Bäumer bat wirklich ein Epo» langobarbtscher Grübe ge schrieben. , Die Problematik einer andern germanische« StaatSgrllndung am Mittelmeer schildert Fran» Spunda in seinem Roman »DaS Reich ohne Volk" sPaul Zsolnay Verlag, Wien; 484 GH. DaS Reich ohne Volk — da» wird bas Westgotenreich tn Spanten, das tn den Bann der Großen gerät, ger manisch« BolkSart und Volkheit im SiaatSbau ver leugnet und große Zielsetzung im Ringen um die Macht vergißt. An andern Werken schon hat sich Spunda als dichterischer Former germanischen Schick sal» gezeigt. Auch hier entrollt er «in sarbenpräch- ttge» und gut gesehenes Bild der westgotischen Zett in Gallien mit ihren Königen und Großen, dem Wiber- sptel zwischen römischen Präfekten, hunnischen Er oberern und germanischen Heerführern und dir Bilder von dem Ketzerschasott in Trier, den Prunksptelen tm sterbenden Rom, der Schlacht aus -en Katalaunischen Feldern gegen AtttlaS Macht bleiben im Gedächtnis hasten. Die Vroßaermanenzeit umfaßt viel« Geschlechter. Elp Jahrhundert, bevor die Westgoten tn Gallien und Spanten kämpften, steht die Gestalt deS Ostgoten Ulsila» tn der Geschichte. Man weiß von ihm nicht allzuviel? aber Margot Boger hat den Versuch unternommen, tn UlftlaS -en großen, germanischen BolkSsitbrer zu schildern? »BolkSftthrer Ul7t- la»" (Wilhelm Ltmpert-Verlag, Verltn. 224 SH. ES ist rin« Erzählung von einem jungen römischen Dichter,-er tm römischen Heerlager «an der Grenz«, in der Atmosphäre der Dau«rfeh-e mit den Goten den zu seinem Volk heimkehrenden UlftlaS kennen lernt und sein Bemühen miterlebt, fekn Volk vor abenteuer licher Wanderung zn behüten. Und im Rahmen diese» Geschehens hat sich Gelegenheit gegeben zu Wirkung»- voller Schilderung dieser dramatischen Zeit, tn der da» Spätkaisertum von Byzanz auf die jung«, germanische BolkSkraft stützt, «ine siechend« Welt cmf «ine werbende. ^Ukrock klapp M. Spi«lpla«änLern«g i« Kemödienha«». Freitag 25. und letzt« Wiedrrholung be» Lustspiel» „Mäot ent führt Männer". Sonnabend tn Abänderung »rS Spiel plan» ^Da» Hahnenet". Kullurlammergesetz im Sudelenland Berlin, 21. Oktober Durch Verordnung Le» RrtchSvropaganbamtnIfter» und de» ReichStnnenmintsters Ist die RetchSkultur- kammergefetzgebung tn den sudetendeutschen Gebieten «ingesührt worden. Die Eingliederung in die Einzel- kammern der RrichSkulturkammer muß bis zum »1. Dezember 1088 bewirkt fein. Gleichzeitig sind Ver ordnungen über die Inkraftsetzung des Schriftletter gesetze» «nd de» TheatergesetzeS in den sudetendeut- schen Gebieten. ergangen. — Nachdem die Deutsche Reichsbahn den Betrieb aller in den sudetenbeuttchen Gebieten liegenden Eisenbahnen und ihrer Neben betriebe übernommen hat, werbeu diese Eisenbahnen und Nebenbetrieve gemäß einer Verordnung de« NeichSverkehrSministerS In die Verwaltung der Deut schen Reichsbahn «tngegltedert. -- Sudetendentscher Dichter Fritz Kub« Im Alter von 50 Jahren starb in Braunau plötzlich Friß Kube. Er hielt bet einer Schulfeier die Festrede. Da bei wurde er von einem Unwohlsein befallen nnd brach zusammen. Lin Herzschlaa hatte fein Leben beendet. Au» Kube» Feber stammen die Dramen: „Die Ahnen wiege", „Die Schulhexe von Obau", die Romane „Re volution in Zwtstau", „Da« graue Hau»" und viele Novellen, Erzählungen und Gebtchte. Unter den sn- bttrndeutschen GegenwartSdtchtern hatte Kube» Name einen guten Klang. ---> Der Gründer de» „vlanen Vogels" 's». In Prag starb dieser Tage der Letter und Gründer be» wett- bekannten Kabarett» „Blauer Vogel", I. Jushny. -- SUfrstd-KIraer-SekIschast. Montaa, »4. vttader. SO Uhr, Bewerbrbau» (kleiner Saal) vokalauartrtt: Lnm- mart« Rauch, tzertba VILm«, Robert Brbll, Karl LInnert. ZeiiaenSlsisch« Oiiartettr von Hermann Lilcher (volttlleder- svtell und Ri». Srlck« iNunberbornreime — Uraulsüdruu^. Klaviermusik von Aanl Äelstttt. » Mnsik in der HoMrche. Sonntaa. R. 0ktob«r. IS Uhr: Rtffa „Salve realna pari«' lSriedendmesi«) von H. -n»«r. lkboral na» »er Vaticana. Audsllbrrnte: LSctltenchor nnd Kavellknabe». -- L»««r»-Tk»b. «röynnn« »er ». Sondeeandsiellnn«: vtlder von rllla IlldrlaÄbr und «mm, «ttiller-VNtller. Monlaa, »4. Oktober, 11 Ubr. Dl« «ubsielluna ist tilell» von.lOW hi» 17 Ubr, Sonntag» bl» IS Mr gedssnet. -- a»»si,»»I«I«»a Kiltl. Da» Elbsanbftelngebtr«« l» 41 Selchnunae« in Setee, Sevtatusch« und Kohle, von Leooold »hleme lvsibeck). ,
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