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Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193812164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19381216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19381216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-16
- Monat1938-12
- Jahr1938
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- Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1938
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In 8r°K»< «ei»«« In seiner teils volkstümlichen, teils pathetische» Hal- tung kann man das Werk als ein Gegenstück zn der „Faust"-Oper ansprechen. Dabei bekennt sich Rentier hier noch stärker als in seinen lebten Stücken zu den »rasten der Romantik, ohne die die Musik nun einmal nicht auskommt. Zweifellos hat das neue Konzert einen »rohen mitreiheuden, dramatischen Zu», der freilich bei einzelnen Abschnitten des ersten und lebten jBariationen-) Satzes den Rahmen eines »lavier, kvnzerts säst zu sprengen droht. Walter Gieseking, sür den Rentier das Werk vssenbar geschrieben hat, spielte den schwierigen Solvpart in glänzender geisti- »er und technischer lleberlcgenüeit. Und am Pult wurde der Klangapparat jmit den von Rcutter wundervoll eingesetzten tiefen Streichern) von Franz K onwtts ch n » souverän beherrscht. Ein «roher und herzlicher Erfolg sür den anwesenden Komponisten. Lrnst Krauss i als ein« S Rettbischt i Ausgaben wurde die d damit er< Die auber- den Inten« stische AuS. Winkler er Partien resar, Han» Schlott. >rnck»vollen rama» war 1 una. Der t Körner, > r bedeuten- t Kolrnröt ar" ater Dezember : a erbrachte lusikdrama»:! Zco Mali.! tzbereitschast. konsequenter n, ohne da» uch erweist. , eine Tat- en als emp< ro sieht die nicht in -er der» in der r in seinea ebcrschmana z, klar uni eine Musil rer in eine : unberührt, tische Kon- imentierun» sich noch zn Deutschland « Wochensptelplan der Dresdner Theater. Opernhaus: Sonntag 08. Dezember) auher An recht: Tristan und Isolde 08); Montag Anrecht F; Tosco (2l)j; Dienstag Anrecht F: Hänsel und Gretel; Die Puppensee (19.30); Mittwoch Anrecht X: Sizilia- Nische Rauernebre: Der Bajazzo (20); Donnerstag An recht X: Der Barbier von Sevilla s20); Freitag silr Mittwochanrecht 0 vom 28. Dezember: Martha (Ä); Sonnabend geschlossen; Sonntag anher Anrecht: Daphne; Friedenstan 08); Montag: Hänsel und Gretel; Die Puppensee 04.30); auher Anrecht: Mignon (2V); Dienstag Anrecht 8: Fürst Igor OS). -Schau» spjelhauS: Sonntag auher Anrecht: Fürst Piickler 09.30); Montag Anrecht Der kleine Muck (2V); Dienstag Anrecht F: Der Engel mit -em Sattenspiel (20); Mittwoch Anrecht Faust, I. Teil OS); Donnerstag sür Sonnabeudaurecht vom 24. Dezember: Fürst Piickler (20); Freitag Anrecht X: Der kleine Muck (20): Sonnabend geschlossen; Sonn tag: Der kleine Muck 04.30); auher Anrecht: Fürst Neue Werke im Konzertsaal Bon unfern Korrespondenten Essen, 10. Dezember Ter Essener Städtische Musikdirektor Albert Bitt- ncr brachte in einem Sinfoniekonzert zwei zeitgenös sische Orchesterwerke zur Uraufführung, die in Anlage und Ausdruck die generationsmähigcn und landschaft lichen Gegensätze ihrer Herkunft ausdrücklich belegten. Ter harten und knappen Spräche, welche der (1007 ge- dorene) Holländer Henk BadingS in seiner vor einem Jahre geschriebenen „Heroischen Ouvertüre" zn einen, Drama „GuSbrcght van Acmstcl" des altnirdrr- iaiidischen Dichters Joost van den Bondel verwendet, siand eine breit angelegte, vom spätrvmantischen Ans- druck getragene 0. Sinfonie des Steiermärkers Rode rich v. M o j s i s o v i c S entgegen, die in dem eingesitg- ten obligaten Klavierpart klanglich reizvolle Einschnitte erhält. BadingS vertritt als Schüler Willem Pijperü in seinem Lande die musikalische Moderne; Mossisovics ist durch die Münchner Schule bindurchgegangen und drückt sich, ungeachtet einiger moderner Wendungen, in seiner dreifädigen, doch durchgespielten Sinsonte vcr- binülich aus. Entsprechend war auch die Ausnahme beim Publikum: es verhielt sich bet BadiugS, der stark dramatisch, unerbittlich und konzessionslos schreibt, recht reserviert, es nahm die äußerlich wirkungsvollere Arbeit von Mossisovics, deren Klaviersatz der Pianist Alfred Hoehn sehr schön spielte, um vieles freund- iicher ans. Es war der Erfolg gutklingcndcr und -sitzender Tradttionsmusik, gegen die das Werk einer jungen vorwärtsdrängenden Begabung wie dteseö von Padings immer «inen schweren Stand haben wird. Hans Ovor» KsUmann --- Gründung eines Schwäbischen DichterkreiseS. Die schwäbischen Dichter haben sich zum Schwäbischen Dtchterkreis zusammengcschlossen, der unter der Schirmherrschaft des Reichsstatthalters Wilhelm Murr steht. Mit der Leitung wurde Georg Schmückte beauftragt. Dem Schwäbischen Dtchterkreis, der damit in die Reihe der übrigen deutschen Dichterkrcisc tritt, gehören an: Karl Heinrich Bischoff, Hans Karl Bühner, Sans Heinrich Ehrler, Ludwig Finckh, Anton Gabele, Otto Gmclin, Karl Götz, Wilhelm KvhlhaaS, Isolde Kurz, August Lämmle, Otto Lautcnschlägcr, Heinrich Liliensein, Otto Link, HanS Erich Owlglast, Helmut Paulus, HanS Reyhina, Max Rcnschle, Anna Schieber, Wilhelm Scholz, Paul Schmid, Georg Schmückte, Gerd Schneider, Gerhard Schumann, Wil helm Schüsse» und Auguste Supper. --- S-rengabe sür Herbert ». Hoerner. Die Geselk- schast der Bücherfreunde zu Ehemnitz hat ihre dies- jährige Ehrengabe in Höhe von K00 M. dem Dichter Herbert v. Hoerner in Görlitz verliehen. - Malli I» der rrlaitgti»,«»«!,»«. Montag, den IS. D«,., 20.1» Ubr dritter Haulmullkabend der Santoreigelellscbalt. Winter und Weihnacht In der Oberlaullb. Bortrag mit farbigen Lichtbildern und Gelängen. AuSlNbrende: Lehrer Han« W u n- d « rlIch au» LangenbennerSdorl, Lehrer Gral au» Pirna sowie die Trinitatiskurrende unter Leitung von Kantor Johan- ne» Herllob. -- Aoolteltirch«. Sonntag. 18. De».. 18 Ubr: Weihnacht», liederabend. Au»lübrende: Grete Redlich lvlola d'amoret, Gertrud und Walter Birke lBlockslöiei, Kantorei und Kurrende der Avoltelkirche, Han»-Heinrlch Albrecht (Leitung und Leu» bat»). Kempen und Kulenkampff Anrechtstonzerl der Philharmonie Anrcchtskonzcrt der Philharmoni e. Ein kurzes Borspiel, raketcnhast verpuffend, blitzend wie ein Ge schmeide, ans das ein Sonnenstrahl sällt, Strawinskys „Feuerwerk". Birtuosisch gespielt vom Orchester, mit Energie und Elektrizität geladen von Paul v a n K empe n. Seine unbändige Mustzierlust, seine Besessenheit und Sclbstvcrgessenhcit in der Musik zeigte sich in der sechsten Sinfonie von Tschaikowsky, die ein einziger Aufschrei war. Eine Steigerung von dem erlebnisreichen ersten Sah zu dem sich über Leid und Schmerz hinwegwiegcndcn, hinwegtänschcnden Fiins- takter, zum dritten Satz, der uns diesmal wie der eherne Schritt des unbekümmerten Schicksals erschien, und zum aufwühlenden Finale — van Kempen hatte keine Partitur vor sich, um so mehr hatte er sie in sich ausgenommen, um so intensiver wuchs er mit dem herr lich spielenden Orchester zusammen. Nach dem letzten Satz ergriffenes Schweigen und dann Beifallsstürme. Zwischen den beiden Russen staub Brahms mit seinem Violinkonzert, das Kulenkamps? mit gewohnter Meisterschaft spielte, in treue* und enger Spiclgemetn- schast mit dem Orchester und seinem Letter. Der be rühmte Geiger muhte sich zn einer Dreingabe ver stehen, so -sehr leierte man ihn. vr. Karl I-aux Piickler 09.30); Montag: Der kleine Muck 04.30); auher Anrecht: Der Engel mit dem Laitcnspicl (19.30); Dienstag: Ter kleine Muck (14.30); Anrecht II: Fürst Piickler (20). — Theater des Volkes: Montag, Mittwoch und Dienstag: Für die Katz (20.15): Diens tag, Donnerstag, Freitag, Sonntag und Montag: Ter Zarewitsch (20.15); Mittwoch, Sonntag, Montag und Dienstag: Pcterchcns Mondsahrt 06); Sonnabend ge schlossen. — K o m ö d i e n h a n S: Montag: Raub der Sabinerinnen (20.15); Dienstag bis Freitag, Sonntag und Montag: Das schöne Abenteuer (20.15); Sonntag und Montag (25. und 26 ): Das Hahncnci 06); Sonn abend geschlossen. — Centralt Heater: Montag 19.30 Uhr, Dienötag 16 und 19.30 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 16 Uhr, Freitag 15 Uhr (ansverkauft) sowie Sonntag und Montag 14 Uhr: Schnecslöckchen sällt vom Himmel; Freitag 20 Uhr sowie Sonntag und Montag 17 und 20.15 Uhr: Eva; Mittwoch und Donnerstag 20 Uhr sowie Sonnabend geschlossen. — IVO. D,»»«l»«r. Die Domvesvcrn, die schon krtiher unter der Leitung von «tKbenmulikdtrcktor Paul Schöne und Organist Alsred Hollinger allwücheulttch Natt sanden, wurden nach längerer Pause im Iulammciiivirkcn von Domoiganist Hannö Ander-Donatk und Ton» kanlor Erich Schneider vom 12. Dezember WM an wieder regelmähig an iedem Sonnabend dnrchgcsubrt. Die 100. Domvesver slndei am Sonnabend, 17. Dezember, W M Ubr in der Sovbienkirchc stall. Werk« von Job. Seb. Bach. Andr. Hammerschmidl, Job. Eccard, Anton Bruckner. Mit- wirkende: Tomorgantsl Hann» Anbcr-Doualb tOraeU, Dom chor sArauenktrchenchor). Leitung: Domkantor Erich Schneider. — Llersch-Ouarleit. Stach tem «rohen Erfolg de» Lierfch- Luartetts in Wien m» Palfso-Palais findet der VS. Kullnr- aben» am Sonnabend. 17. Dezember, 20 Ubr im Saale brr Trlntiatidkirch« statt. AnSstibrend« lind: Liersch-Ouartett und Gerhardt Richter lvioltne). Werk« von Sibelius. Samiilo vorn und A. Borodin (anlählich der Erstausslibrung feiner Oper „ilürtt Igor" am 27. Dezember in der Treötner Over). - «a»»«rstl»«»ri« Margaret» Defchemacher von der Dresdner -Staatsover wird aus Einladung de» „Maggio Musical«' jn Stören» bei den Maitestspielen 1030 zweimal di« Senta fingen. Dirigent ist Ellmendorss, die Regie bat O. Walleck. - Mllrch«,.UeaaMl6raa«a eine» Dre»dner AuiarS. „DaS tapfer« Schneiderte«»", volk»mSrchenspIel mit MuNk und Dan, «n Neben Bildern von dem Dresdner Schriftsteller und Märchendichter Karl^eln» Bolat wurde kürzlich vom Lande», tbcater Südostvreuhen, Allenlieln, zur erfolgreichen Uraussiib- runa gebracht, wenig sväter folgte die Aussitbrung de» Märchen» am Oberschlelilchen Landestheater, vcutben. Sein andre» Märchensviel „Roikävvchcn und der böse Wall" erlebte foeben am Stadtthrater Sreiberg i. Sa. die ersolgrelch« Ur- aufsübruug. Frankfurt a. M-, 10. Dezember Eines der interessantesten Frettagskonzerte des FianksurterMuseums brachte eine anspruchs volle Uraussltbrung: das neue Klavierkonzert in L von Hermann Ren tter. ES sind drei Sätze, die sich an die klassische Form anlehnen, die ritte Uebersülle von echten ursprünglichen Etnsällen enthalten. Im Gegensatz hem vor zehn Jahren entstandenen, durch, aus konzertant gehaltenen Werk jmit Btglritnng eine» Kammerorchesters) hat daS neue Konzert aus gesprochen sinfonischen Charakter. .DaS Klavier erscheint klanglich im Orchester eingebaut, wenn es auch naturgemäh Träger des musikalischen Geschehens Ut. ezeotöer 1 fem Geiß hnar-eitern K ciftleitun,! iS. Dezember ! ethnachlsbäum«! n Deutschland,! ittag nach di, :» Führer» i» s allen Gaue, t setzten sie sich ktor Dr. Todt , «S handle si« ,na geworden« stner an de, igstellung de» dbels erschien, Dr. Goebbels on dieses Zu. olgschast eine» senden Werket irn dafür, i, c. Ein solcher in Deutschland dieses Werket : gewesen. Er :r der beute s» der Geist, der ,S nicht nur wo man allr Lntschtcdcnbiit : Arbeiter der ide, so sei ibm n S s a ch e. I, igentliche Aul. 'S sei deshalb id hier wurde Beifall unter- iSautobahnern abe er sie sür mmggei enf finanzirrl Funkspruch) >eu Grenzort «erer Zeit t«> Emtgrante» Geoser Int« che Gemeint« elttischen Ge. igran teil, -en, mit Bor- kretch in An- hieraus ein Durchführung Senser Krast. n wirtschajl- er Droschken- über die bei d den starken kontrollterien nach Aix-let- er Schnellzug ergeben, das Gemeinde in n die lieber, möglicht Hal ettcrcr Bei- Kraftfahrer i Kilometer, lösagen von r tsrae- öchentlich ecke" erhielt nhcit ist, das fort erklärt ch, sei völlig hnt, dab sich ize abspielen st gehandelt ;n entfernt Dezember > der iüdl. chaner Tech, ltchen Hoch- «den wurden en Hörsälen Nr. 29Z, Seite 3 steitag, 16. Dezember 1938 Dresdner Neueste Nachrichten Mussolini« auf Sardinien entstehen. Die setzt Knrckitts.io/ii' /lon/.-ic-stön/ieik nun cker F'üste von Oaokiari kn vo/kem //ovd- r«zik.'i«v/i»ii«'k>'. /)>> n nuckernok/on ak/e» 8pkkee» n ekki-i/crn nikk ckeni keoskdare» Lckimno^, cksr denke nocd «ktp/iönirksede Orncinienke an/ieekek. Italiens Sperrfort im Tyrrhenischen Meer - Zum bevorstehenden »esuch des Duce Schatten, läng» der Küste entsteht »in dichter Pinien- und Tamariükenwald. Die Malaria, einst die furcht bare Geisiel der gesamten sardinischen Küste, ist hier ebenso wie in Eagliari fast völlig zum Berschwinden gebracht. Bon der Höhe eines 12 Stockwerke hohen Getreide silos, verbunden mit einer Mühle, zeigt mir der Direktor die mustergültigen Neubauten rings nm den Rathansplatz, das Haus der Balilla, daS Dopolavoro- gebäude, die «roste Markthalle, das Hotel und die Schule. Mächtige Gärfutterbehälter, Borratsräumc, die Käscsabrik, die Molkerei, die geradezu einzigartigen Laudarbeiterhänser, 3'/a- biS 4-Zimmer-Wvhnungen sür eine Familie. Ein ganz besonderes Erlebnis war die neue Bcrg- arbciterstadt Earbonia. Neue Möglichkeiten wurden hier durch die soeben entdeckten Kohlenlager erschlossen. In den Tälern westlich der Stadt ragen die ersten Fördertürmc der Zink- und Bleigrubcn aus, der reichsten Lagerstätten dieser Art in Europa. Einige An lagen scheinen ganz modernen Ursprungo zu sein. Die Besichtigung ist aus wehrwirlschastlichcn Gründen nicht gestattet. 3 Millionen Tonnen werden hier die Lignit lager alljährlich hergeben. Zur Unterbringung der Bergarbeiter baut man in mitten dieser Einöde Carbonia. 6000 Bauarbeiter haben in 14 Monaten diese in ihren AuSmasten bc- Kanalsystem sängt die Regenflut am Fust der Berge ab, leitet sie zum Teil direkt ins Meer oder staut sie ans. Ein zweites Kanalsystem bringt zur Bewässerung die Wassermassen auö dem Staubecken des Tirso herbei. Zwei gewaltige Pumpanlagcn saugen das Wasser aus den Entwässerungsanlagen in ein besonderes System von Aquädukten, die die beiden andern Kanalsystcmc überlagern. Die Kanäle durchschnctden wie in Holland in regelmästigen Abständen das Land. Erstaunlich üppige Platanen, Pappeln spenden den Betvngräben Tie Woche im späten November in Sardinien war »ilhi nutzlos vertan. ES war morgens zwischen 6 und ; Ubr in dickem Nebel, als das ein wenig ausgeregte xchoulpiel einer Landung mit vielen Glockensignalen, säuerlichem Hupen und Rusen vor sich ging. Der ilutoschnellzug wartet bereilS am Kai. Er kann sich mit Mer Durchschnittsgeschwindigkcit durchaus den iincllsten deutschen Zügen an die Seite sielten. In vier Liunden rast er quer durch die Insel von Terranova j« Norden nach Cagliari im äußersten Süden. Die durch die Nebel jungende Sonne verzaubert pit einem wundervollen siarbenspiel eine Land- sihast von beinahe icandioser Einöde, xcrlalsene wilde Berge am Horizont. Endlose Sümpfe, kinahe kahle Granitselscn IMS der Bahnstrecke. In ulender Fahrt fegen wir hier ,nd da an einer dürftigen Wte, einem hinter Stein mauern mühsam cingehegten iLuickchcn Acker vorbei. Kork- iichen, einige wenige Oliven, fit die Gewalt -es nordwest lichen Mistral 'gegen Süd esten geneigt hat, nirgendwo cin Mensch, ein Stück Vieh. In Macomer, etwa ans dalber Strecke, blicken wir von uwa 600 Meter Höhe weit »egen Süden in die 100 Kilo- mcier lange Hauptebenc der Insel, den Canwidanv, Lar- Oi n i c n s Kornkammer. Hier ändert sich daS Bild. Tie Berge bleiben fern an kiden Horizonten, eine säst rlalie Landschaft wird dnrch- cilt. Mit jedem Kilometer Mer an Cagliari mehren sich )ie Felder, die Dörfer. An Ltellc der Stcingemäner iikten nun iibermannShi'he Hecken der Feigenkakteen, tcrcn Fruchte im gesamten Mtelmecrgcbiet ein Bvlks- MrungSmittel -arstellen. Il-nnelnc Siedlungen sollen Surch besonders gut gepflegte I klccker, reichen Viehbestand I und neue Bauten ans. Ileber- lall ziehen Doppelgespanne I bttitgehörntcr Biisjel die I Plliiqc durchs fette Erdreich, ! reite» Frauen und Männer I unn Markt oder zur Bahu- I staiion. Cagliari, mit 110 000 I i-imvvhnern die grösste Stadt lund der grösste Hasen der I Insel, wird zur ersten an- I acnchmen Enttäuschung. Zehn I Jahre kZchistischcr Herrschast I iicsten längs der alten, mäch- I ligeu spanischen Bastionen I schönste moderne Parkanlagen . . Inin'vierte Kathedrale aus der Ptsaner Zeit allein I wurde in manchem Reiseführer, läge sie nicht in l iMliari, ihre zwei Sterne haben. Eine kurze Andienz Idcim Präfekten, der Provinz Eagliari setzte ein um- lianqrciches BesichligiingSprogeamin siir die nächsten I Jage fest. Fast blieb zu wenig Zeit, das alte römische I klmvintheatcr am steilen Becghang mit einem präch- I iiacn Blick über das Meer und die Berge, den geradezu I mondän ansgestatteten Lido slic 30OG) 4)adegüsts und Idas in seiner Art einzigartig: Museum mit den alt- I iardischen Altertümern zu besuchen. Der Duce, der dieser „vergessenen Insel" sein be- I sondereS Augenmerk zugewandt hat, gab der grössten I Umsiedlung Sardiniens seinen Namen: Musso- Ilinia di Sardegna. Alte Photos zeigten eine I-u in p s w i l d n i S längs der Westküste Lard.niens, I kic on die Pontinischen Siimpse bei Rom erinnert. I kin Hand einer höchst instruktiven Karte erläuterte I dcr Direktor von Mussolinia das komplizierte System I dcr Ent- und Bewässerungsanlagen siir nicht weniger I als 2.">000 Hektor in der Nähe von Oristano, von denen IIIOOO Hektar bereits seit Jahren in Kultur sind. Mit I ciuein Auswand von 200 Millionen Lire wurden 231 I itilometer Entwässerungs- und 242 Kilometer Be- I Wässerungskanäle geschaffen, 121 Kilometer Strasten I onqclegt, 20 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Ein Sonderbien st der Dresdner Neuesten Nachrichten Wunsch nach Frieden, durch ihr Gefühl siir Humanität und Toleranz und das unbedingte Festhalten an den Menschenrechten ans der Grundlage der individuellen Freiheit ohne rassisches und religiöses Vorurteil ge währleistet. In diesem Bestreben und unter An wendung solcher Grundsätze suchen sic den kontinen talen Frieden ausrechtzuerhaltcn und zn verteidigen und zusammenznarbciteu. Die amerikanischen Staaten werden durch eine natürliche Solidarität zusammen gehalten. Dementsprechend würde jeder Versuch, ihren Frieden nnd ihre Unabhängigkeit zu ändern, eine spontane und gemeinsame Abwehr bei ihnen anslösen. Die amerikanischen Republiken bestätigen erneut ihren 'Willen zur Zusammenarbeit und zur Durchsetzung jener Grundsätze, ans denen ihre Solidarität sich aus baut nnd aus denen das amerikanische Gewissen sich znsammensctzt. Sie sind cnllchlossen, ihre Solidarität durch gegenseitige Beratungen aus Grund der bestehenden Vertrüge zu bekunden und ans diese Weise iedem Versuch einer auster amerikanischen Regierung, die territoriale Integrität zu verletzen oder die nationalen Einrichtungen irgend einer amerikanischen Nation zu zerstören, zn wider stehen. Mit Methoden, die den Umständen angepasst sind, wird jede Regierung so handeln, dast ihre Gleich heit und ihre rechtliche Stellung als souveräner, un abhängiger Staat unberührt bleibt." DaS ist alles, was von dem amerikanischen Plan eines Militärbündnisses iibriggebliebcn ist. -L Lima, 10. Dezember. (Durch United Prck) Tie Solidarität» erklär« ng deroaus der Panamerikanischem Konsercnz versammelten Staaten ist jetzt so weit scrtiggcstcllt, dast nur noch gering fügige Aendcrungen vorgcnvmmcn zu werden brauchen. Mit dieser Erklärung hat sich der argentinische Standpunkt weitgehend du ich gesetzt, da Augcntinien sich von Anfang an einem gemeinsamen Bertcidigungspakt widersetzte, wie ihn die Bereinigten Staaten gern gesehen hätten. Ob wohl Staatssekretär Hust nach anstcn so tut, als ob er „durchaus zufrieden" sei, bedeutet diese Kvngrcst- entschcidnng doch eine Niederlage siir die Politik Washingtons. Gewisse Verlautbarungen in Konserenz- kreilen deuten jedoch daraus hiu, dast die Vereinigten Staaten jetzt versuchen werden, mit den den Panama kanal umgebenden Staaten zn einer engeren Ver ständigung zn gelangen. Welcher Art sie sein soll, steht allerdings noch nicht sest. Die Erklärung der Vima-Konscrcnz, die als „Ge wissens- und Solidaritätsbekenntnis der Amerikaner" in die Welt hinaus geht, bcsasst sich in mehr oder weniger allgemein gehaltenen Redensarten mit den gemeinsamen Lebcnsinteressen des amerikanischen Koniinents. „Die aus der Konsercnz versammelten amerikanischen Nationen", heisst es, „sehen die geistige Einheit Amerikas durch die Gleichheit ihrer demo kratischen Einrichtnngeu, durch den unwiderruslichen rühmen kann, in wenig mehr als einem Jahr fast 15 000 Menschen vor seine Spionage- und Hochverrats tribunale geschleppt zn haben, die it b e r 7 00 T v d cs- urteile auSsprachrn. Die Tätigkeit der roten Militärgerichte ist hierbei nicht inbegriffen. Oer Führer ehrt Lantini Or-enSauszeichnung durch Dr. Ley überreicht X OrdensburgVogelsang, 16. Dezember Im Anschlust an die Besichtigung der Ordensburg Bogelsang durch Korporationsminister Lantini und Reichslriter Dr. Ley sand am Abend ein Empfang statt, bei dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley dem italie nischen Galt im Austrage des Führers das Grobkreuz des Verdienstordens vom deutschen Adler überreichte. Mffenverhastungen in Barcelona X Bilbao, 16. Dezember AuS Barrelona eingetrossene Reisende berichten, dab es in der katalanischen Hauptstadt zn neuen schweren Tumulten und Kundgebungen der bedrückten und verzweiselten Bevölkerung gekommen ist. Daraus- hin wurden die rote Polizei und die Tscheka erheblich verstärkt, und ganze Spitzrlscharen wurden eingesetzt, nm dir Bevölkerung zu bespitzeln. In den Zeitungen erscheinen sogar Ansruse, in denen jeder ansgcsordert wird, den andern zu bespitzeln, und mehr als 266 Ber« Hastungen sind vorgcnommen worden. Das bedeutet eine neue Verstärkung bcS roten T c r r o r r e g i m e n t S, das sich jetzt schon Eine Kautschukformel in Lima Mißerfolg Hutts - Oer argentinische Standpunkt seht sich weitgehend durch Carbonia die Eckpfeiler einer zentralen Strom versorgung der gesamten Insel, die wie als Sperr sort das Tyrrhenische Meer beherrscht. Die Autarkie der Insel, im Kriegsfall ein Problem von anstcrordeni- licher Wichtigkeit, wird endgültig sichergcstelli werden, wenn das letzte große Stanprojekt ausgcsührt sein wird. Man arbeitet daran, den wasserreichsten Fluß der Insel im Osten, den Flnmendosa, durch eine« langen Gebirgsstollen statt nach dem Osten, nach dem Campi- dano absliesten zu lassen. Als wichtigster Erzlicscrant, als Mittclmeer- bastion ist Sardinien Italien unentbehrlich. Tie ganze Tatkraft des Faschismus richtet sich heute aus die noch unerschlosscncn Hilssqnellen dieser Insel. Man träumt in Cagliari davon, einmal dos zu werden, was kurz vor dem spanischen Bürgerkrieg Palma de Mallorca bereits war, der ideale Wintcrbadcptatz in dem garantiert regrnsreien Januar, mit einem herr lichen Strand und einer lebhosten, bizarren, alter tümlichen Stobt. Ein» tägliche Flugverbindung bringt Passagiere in zwei Stunden von Cagliari nach Rom und umgekehrt. Möglich, dast die „ver gessene Insel" von ehedem angesichts von soviel über- schänmcndcr Energie ebenso wie Tripolis eine ent scheidende Stellung im neuen Imperium erreichen wird. I)r. Ikuclnlk Vn«ol ^eXs/r^s/r czoe^eitkir s.ro achtliche Siedlung nebst WolservcrsorgnngSanlogcn nnd Krostiverk hingestelll. Wir steigen aus den 40 Meter hohen, ans mächtigen Steinquadern gcsügten Turm des Faseiohanses und dann spater aus den neuen Campa nile der Kirche. Alles das, was hier siir die ver- heiraictcn und ledigen Arbeiter, sür die Ingenieure und Vcrwaltungsbcamteu hingebaut wird, stellt der sozialen Gesinnung des Faschismus ein glänzendes Zeugnis aus. Weiträumige Bauten mit jedem erdenk lichen Komfort, Gärten, das Feierabendhaus mit Thcatcrsaal, Lvortplayen, Baliliahans, ein mit allen Schikanen ansgcslaltctcs Krankenhaus»das alles kann sich in Europa wohl sehen lassen. Eine Stunde spater besichtigen wir den neu angelegten Hasen von San Antiocco, jetzt schon durch seinen Kohlen- und Erzcrport der zweitgrösste Hasen der Insel. Unmittelbar neben ihm entsteht direkt am Mccrcsuscr das grösste Kraftwerk der Insel mit 70 000 U8 aus der neuen Kohlenbasis. Dieser systema tische Bau einer grosten neuen Stadt, von Kraftwerken, Häsen, Gruben und Erzanlagen inmitten einer kahlen Bergwildnis, unter glühend Heister Sonne, dieses stür mische Planen, die wilde Energie, mit der gearbeitet wird, das Ucbcrwinden aller natürlichen Schwierig keiten, dies alles findet einen frohen Wiederholt. Eine Million Menschen aus 24 000 Quadratkilo meter Land, eine emporstrebcnde BergwcrkSindustrie brauchten Ltrv m, die stäche Ebene in neun Monaten der Dürre W ässe r. Bon 1918 bis 1926 erbaute man in der nördlichen Hälfte der Insel die Groststauanlagc von Coghinas mit 230 Millionen Kubikmeter Inhalt und das Tirsostaubecken mit 440 Millionen Kubikmeter. Nicht weniger old 40 000 Hektar Land werden durch die ansgestanlcn Wassermasscn im Sommer bewässert. Es ist dasgröstte Staubecken Europas. DaS relativ bescheidene Kraftwerk für 20 000 Kilowatt liegt im Stauwerk selbst gesichert verborgen, ein angesichts der strategischen Lage der Insel nicht unwichtiger Faktor. Die beiden eben genannten Krast- n»B Stauwerke bilden zusammen mit den im Entstehen begrissenen beiden Elektrizitätswerken aus der Kohlenbasis von 5öjikilein kjieingolo
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