Dresdner neueste Nachrichten : 19.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-09
- Tag1941-09-19
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- Dresdner neueste Nachrichten : 19.09.1941
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er 1941 SS tanze. >» 0 >lo- nöss »erkaull t lois, tterrr Photo. N- SiM., trbette» I« freit ahn 1» «»arltt. WEM* auchte öb<l Eia I zz»r Mll . »«In- M U.Ä » »n m ausrechtzuerhalten, und stehe in schroffem Gegensatz zur „BolkSstimmung". Von der britischen Gesandtschaft wurde bewußt eine Panikstimmung in der Hauptstadt erzeugt. Wörtlich heißt et dann in dem Bericht des amerikanischen Korrespondenten: „Der britische Ge sandte Bullard war zum größten Teil sitr -en Ablaus der Dinge in den letzten Tagen verantwortlich. Der britische Gesandte befand sich beinahe ununterbrochen tn Besprechungen mit dem neuen Premierminister und anderen RegierungSmitgliedern, der er sür seine Zwecke bearbeitete. Borsichttg und unermüdlich beendete Bul- larb sein Werk. Am Montag dieser Woche sührte schließ- lich der Premierminister eine Abordnung in den Palast de» Schahs, al» er seiner Sache sicher war, und ver. langt« die Abdankung. Am Dienstag dankte der Schah tatsächlich ab." Die Komödie war zu Ende. Der Bor- Hang fiel über der Szene eine» unabhängigen Iran und ging vor einem neuen Bühnenbild wieder auf, da» eine von England und den Sowjets abhängige Kolonie zeigt, di« von den sowjetischen und englischen schwer- bewassnetrn Truppen bewacht wird. Unter solchem Druck ist e» denn auch verständlich, wenn der neue junge Schah nach seiner Vereidigung tn einer Rede an da» Parlament erklären mußte: daß die Jntereflen^GroßbritannicnS und^der Sowjetunion „an langten, früheren al» abschreckende Wirkung vetursachen. Nachgiebigkeiten auch und gerade kleinerer Staaten gegen die Wünsche der Briten und Sowjef« sind stet« Selbstmord. Ver handlungen solcher Staaten mit Briten und Sowjets sind stets der Anfang vom End« eigen«» Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Zbkro-Amerila und die „S. Kolonne" 8r. In den ibrro-amerikanischen Län- dern, und nicht nür tn den kleineren Lieser Staaten, macht sich unter dem übermächtigen Einfluß und den Erpressungen der USA. eine Atmosphäre breit, tn der alles geschieht, um dir in laugen Jahren erprobte Freundschaft mit dem Deutschen Reich zu stören, sie ver gessen zu lassen, ja sie geradezu wegzuwersen. In den seit KrirgSbegtnn durch dte USA. fast völlig abgeschnttr- ten Ländern Jbero-AmertkaS hat die USA.-Agttation bedenkenlos mit -er unverschämten Behauptung von der ,F. Kolonne" operiert. Roosevelt hat weder Mühe noch Kosten gescheut, um da» in diesen Ländern lebende Deutschtum als jene» Element hinznstellrn, da» eine illegale und umstürzlerische Tätigkeit gegen dir Inter essen von Staat und Regierung im Dienste des Reiche» verfolge. Das führte dazu, Laß zahlreiche Deutsche ver- folgt, sogar tn» Gesängnt» geworfen wurden. Selbst die diplomatischen Vertreter de» Grobdeutschen Reiche» waren vor Verdächtigungen nicht sicher. In der letzten Zett wurde von den USA. au» da» erwartete Ergebnis, da» bi»her nicht ringrtreten war, forciert. Bedenkenlose Verleumdung und Fälschung war neben wirtschaft, ltchem und finanziell«« Druck und neben anderen Lock mitteln auch hier -ek-stbllchr skrupellose Weg. Da» Ziel war, eine Berfolgung»welle zu schaffen, in der die Reaktion auf beiden Seiten al» unerträgliche B«. lastung»pröb« für die glttzFrrundfchast auftreten mußte. Do schien der endgültige Bruch dieser Freundschaft ge- sichert, Roosevelt und seine Umgebung wollen aber nichi die Freundschaft der ibero-amerikanischen Länder, sie suchen — wie wir gestern ausführlich nachgewiesen haben („USA.^titMnkkpolitik") — Machtpositionen militärischer, wirtschdstltcher und politischer Art, und diese Absichten werden getarnt, indem sie andern und hier eben den Deutschen unlerstellt werden. Deutschland hatte ab«» «t» and«»«' Ziel« tn JGeroRmerlka al» die Pflege und ten>Aü<hou der freundschaftlichen und der fruchtbar«» «irtschdstlichen Beziehungrn mit d«n Län dern und «Ülkern 4Grt. «Durch Ablenkungsmanöver wirb der EMaNsionlverfuch de» NankeeimpertaliSmu» verschleiert. Man spricht von „gefährlichen deutschen Einflüssen", «nd da«, wa« al» Wirkung einer Ko- könne" sich abz«Ichn«t, ist in der Tat nicht» and«re», al» da» Bvrgthen her nordaMrrikantschen Agenten unter schamloser Anwendung aller nur möglichen Mittel mit dem Ziele, di« alt« Selbständigkeit Jdero-Amerika« endgültig »N Vernich»««. ' ' ' " / / - , > , > . - > Unser« vpfevtM Krießd-WinterhilfSwerk sind TrwtRetzrmttNrssoaH »»Führer. Ott «schlich .. <MdM''ch«G*sltaß«U. stehen «Herde. Neben Molotow soll auch Woroschilow trotz seiner angeblich fp dringenden Beanspruchung tn Leningrad an den Besprechungen teilNehmen, währenh die Liste der „Sachventändigen" von den Sowjet» gel heimgehalten wtrd^ Al» Austakt zu den veschwichtt- aunaLversuchen, die Beaverbrook und Hqrriumn tn« Moskau unternehmen sollen, kommt letzt au» Washing ton die Meldung, daß dort osstztell die Gewährung eine» 100-Mtlltonerr-Dollar.Kredite» kiix b^« sowjetischen Einkauf von Kriegsmaterial in den USA. mttgeteilt werde. Da» wäre zwar ein weiterer dfsenrr Gesetzesbruch durch Roosevelt, der unter der Johnson-Akte kein« Kredit« an Länder gewähren darf, die mit Kriegsschulden au» dem letzten Krieg im Rück» stand sind, doch derartige Kleinigkeiten sptelen neben ter wichtigen „Weltrettung", dir Roosevelt betreibt, Natürlich kein« Rolle mehr. In Moskau hält man zwar an -er Praxi» fest, von der bevorstehenden Rückeroberung von Gmo» tensk, dagegen nur wenig vom Zurückwetchen im Dnjrprabschnttt zu sprechen. Wie unsicher man di« Bet- tetdtgungSlage beurteilt, geht jedoch au» der offiziellen Anweisung hervor, -aß alle Männer »wischen 16 und b0 Jahren, die noch nicht unter den Waffen stehen, weil st« kriegswichtige Arbeiten ausführen, sofort tn «in« SchnellauSbildung, nicht nur im Gewehrschießen, son der« auch t» der Bedienung von MaWnenaewehren, „Operationen gesähckchenAusinaßes" Krim, Kiew und Lenin-la- irs Mittelpunkt -e« Interesses Telegramm unser»» Korresponbente« , Stvckholm. lv. September Selbst dte englische Propaganda vermag nicht länger zu dem neuen erfolgreichen deutschen Vormarsch tn der Ukraine zu schweigen. So spricht der Londoner Nach- richtendieiist heute von dem Kamps der Tttqnen, der entlang der gefaulten Ostfront tob« und der in^def Ukraine zu einem „wehr oder weniger allgemeinen v»r» marsch, der Deutschen" geführt habe. Die Krtmhglbf Insel «erde dadurch tn ihren Verbindungen ,um sowie« tischen Festland außerordentlich gefährdet, und ein« Unterbrechung der Verbindungen über die Landenge werde e» sür die Sowjet» außerordentlich schwer machen, Verstärkungen und Nachschub aus die «rimhalbtnsel zu schaffen, da nur noch der den feindlichen Einwirkungen stärker ausgesetzt« Wasserweg übrig bleibe. Di« Zrttum gen geben ihren Befürchtung«» auch über den wichtige« sowjetischen Schwarzmerrhafrn Sebastopol Aus druck. Dieselbe Erkenntnis bricht sich in bezug auf Kt e w bahn, da» in Gefahr stehe, völlig eingeschlossen zu werben. Auch »um Schicksal Leningrad» begnügt man sich in London mit sehr vorsichtigen Bemerkungen, wenn man auch d«n Varrikadenvorbereitungen und der Zivi- ltstenetnspannung noch Loblieder singt. So wirken die drei Namen Krim, Kiew und Leningrad wie Schreck, gespenster. Der Frontbericht be» britischen Exchangr-Dlenfte» Dresdner Neueste Nachrichten mit Landeks« und ^nduKrie.^eituna Irstk S»»klWWM 24S01. -Mltzerketzr 27V»1 a reteßk«Wh»Oi«ße fdkktzdtA * pb-scheck: Vresste» ros» Gewalt »der Betriebsstörung haben unsre Bezieher keine« Anspruch auf Rachttzferuag »derSrstattungheS entsprechend«!, Entgelt« Huma «I.»g0l» »ar» waldtt.so.o Im Brennfpiegel Die,/ServähntttgSfrifl" 6vl. Wq» wir in diesen Lasen in Iran erleben, ist da» traurige Schicksal eine» Staate», der — durch «inen britischen Agenten im Tarnmantel de» Gesandten G. Majestät in schwache Regierungshand« gespielt — sich herbrtlirß, über sein Schicksal mit England zu ver handeln. Da» Ergebnis ist auf einen kurzen Nenner ge- gebracht da» Folgende: Aus dem Thron de» Begründers Les neuen Iran sitzt auf Befehl ShurchiliS und Roose- Helt» PahleviS Sohn, dem man eine „BewtihrungSsrist" duarstanden hat. Fall» er sich innerhalb bteser B.- währungSsrift al» Nicht angenehm und den englisch sowjetischen Wünschen gefügig zeigt, wird er durch einen Strohmann ersetzt werden, der dann nur dazu da ist, »u unterschreiben. E» ist also mehr al» fragwürdig, ob der Glaube des iranischen Ministerpräsidenten von LhurchillS Gnaden, Furanght, wonach weder Engländer noch SöwjetS feindliche Absichten gegen -ie Iraner halten, sich auch bewahrheiten wird: denn die Geschichte allein diese» Kriegt» hat ja nun gerade all den jk lein en Staaten gezeigt, daß man englischen Versiche rungen ebensowenig Glauben schenken darf wie etwa sowjetischen. E» sei auf der sowjetischen Seite nur an die Vergewaltigung der baltischen Staaten erinnert, an d«n Uebersall aus Finuland, während un» für die bri tische Sette der Irak, Syrien, Norwegen und viele andere Beispiele mehr noch zur Verfügung stehen, um diese» Vorgehen zu beweisen. Aber e» gibt ja heule noch immer haltlose Optimisten und Idealisten, die alaubrn, daß alle», was von dieser den Achsenmächten feindlichen Clique geschieht, gottgefällig und wohlgrtan sei, Man denke nur an die vor kurzem wtedergegebrne viere lautend, lanliböne nor l Vana- Maa. rabe «>. no» Etn,«t»e»lSi «vtnbq» VetSckKeSdaaS 1» A weaS-Veld« Settäs »ch Schkifileiimtzr Vnsst« SerKlAmst-r«ße 4 * M«ls-ttß: Vnsste» «1, pbßfsch * Sm» Kichtperlaogt» Einsendung«« an dt« Schelstleltuo» »ha« MSport» wirb«« axder ,uröckg«saadt «»ch auf»«wahrt. - Im -IS Kreitag, 4G. September 4941 , Telegramm unsere» Korrespondenten S» ver«, IS. September Während ring» um Teheran di« britischen und sowie- tischen Truppen ausmarschiert waren, brachte in der Stadt der britische Gesandt« Sir Reader Bullard sein raffinierte» Spiel zu Ende, «l» am Mittwoch der Einmarsch erfolgt«, waren die Tag« «ine» unabhängigen Iran vorüber. Unter gewissen Garantien — „aus Probezeit", wie sich rin Londoner Blatt auSdrückt — will man den bisherigen Kronprinzen auf dem Thron seine» Vaters dulden. Aber wie man in London und in Moskau erklärt, nur mit bedeutend verringerter Machtsülle. Schon werden Stimmen laut, dir ganze Dynastie überhaupt zu beseitigen und den tn England lebenden, seit Jahrzehnten völlig anglomanrn indischen Fürsten A g a S h a n aus den Thron Iran» zu erheben. Herren de» Lande» wollen in Zukunft unter allen Um ständen die Engländer und dte Sowjet» bleiben. Diese erste praktische Auswirkung ter von Churchill und Roosevelt aus der Atlantikkonferenz proklamierten Rechte aller Völker auf Freiheit und Unabhängigkeit nennest die «Nrwyörk TistieS" heut« «tn diplomatische» Meisterstück und einen persönlichen Triumph de» bri tischen Botschafter», in Teheran. Da» amerikanische Blatt erklärt weiter, di« fremden Truppen würden so lange in Teheran bzw. seiner Um gebung bleiben, bi» dt« neue Regierung ..sich durch gesetzt" hab«, d. h. bi» alle jene „Reformen" beschloss«» Word«» setrn, dir von London und Moskau verlangt würden. Brtde Staaten fordern «in» grundlegende Aenderung der jetzigen Verfassung, durch di« vor allemdt« Befugnisse derExekuttve wettrsigehenb beschränkt, würden. M,f dq» Parlament hosfen Eng- länder und Sowie)» jederzeit grnügend Einfluß zu haben, um ihr« Wünsch« durchsetzen zu können. Ferner soll tun«rhalb kürzester Zett ein n>eue» Handel». und Wirtschaftsabkommen mit England undberGowjetunton abgeschlossen wrrden, Lessen Bedingungen selbstverständlich dem iranischen Volk von den Okkupationsmächten diktiert werden. Da« ganze Land soll tn den Dtenst der militärischen Ersorderniss« Englanh» und -er Sowjetunion gestellt werden. Der Korrispänbent der „Newyvrk Tim«»" tn An- kara kabelt , feinem Watt etnen a«»sührlichen vericht übet dt« täsftntepteMmterarbettidt« den britischen Ge- sandten tn Teheran, Str Reader Bullard, schließlich an» Ziel seiner Wünscht führt«. Sir Reader Bullard war vom Foretgn. Office al» gewtrftefter Kenner aller Schlich«, Querverbindungen und unterirdischen Lady- rtnthe orientalischer Politik in Teheran angesrtzt wor den, um da» Gebäude de» neu entstandenen unabhän- gtgrn persischen Nationalstaate» in die Lust zu sprengen. Sehr halb gelang e» Str Rtader, durch Geldvertetlung und grübt, Agenten in den Straßen der Vorstädte Lehe- rstti« Pöbelexzess« zu organisieren, die tn feinen Vr- i richten zu ^politisches Demonstrationen" wurden, ans denen bi« Absetzung de» Schah» und dte Gewährung von „Reformen^ ^sondert wurde. In den Dörfern rjng» umzArheranvMtpden geschickt „Tumultlzenen" arrangiert, die dem Gesandten wieder Anlaß gaben, de- sorgt darauf htnzuweise», die jetzig« Reaierung sei offenbar nicht mehr in der Lag«, Ruhe und Ordnung ffkssNMM ere Süngrr MlchtdorchLeningrad Sin Kriegögsfan-eme »»richfei wer-t» LebenSmitfeffchie-migen von Kriegsberichter Sert Smch» /n «tnsn» cke» Lantnoracker p'orkeickt punoirate» detAt o« u. 0.7 wsrcken Lsnin- prack vorkeicktgeu, «vis nocd ,»<«««/» in cker 6e «adivdt« «ins Stackt vortatckist worcken 1«t Di« Osuteoden worckon ckto Stockt ntemol» srodern, . uvck et« worckon, wenn idnsn ck«r L'tnmorrod 00- iinot, leck toi tost «in« dr«nv«ncks Kuine vor/incken." Vir drtnoon rur <7daradt»rt»i««uno ckio«oe ru/e cki« ^«»»ooen «in«, 6«/anosn«n üder cki« 2««täncko in ck«r stockt, l^trvsr<osi««n aber bsrstt« iotrt ckorau/, ckaA cker ^tu/ru/ cki« «in« F'rao« oe- diärt dat.' dat cki« drennencks Duin« au/ ck«m üewiieenp In den Kämpfen um «Leningrad wurde er mit vielen anderen gefangengenommen, der Michael S., der im Zivilberus Lehrer ist. Lange Jahre lebt« er tn Leningrad und kennt die Berhättmssc dieser Stadt gut. Nicht untnterrffant ist e», wa» er über die tnnerest llirrhälintsse Leningrads zu sagen weiß. Seit Ende Juli sind in Leningrad Lebensmittelkarten für Brot, Zucker und Fleisch ausgegeben worden. Die nicht- arbctlende Bevölkerung erhält theoretisch iNV Gramm, der Arbeiter 600 Gramm Brot t« Tag, während die Fleischrationen MV Gramm je Monat betragen sollen. SS gab wohl auch Zuckerzutetlungen, aber dte standen wie alle -t« andere» Sache« auch nur auf dem Papier und wurde» meist tn Form vo« .. ^Boichon» aus- am ME EE R^^rtzMoP!» mEwirk» lich etwa« bekam. Dt« anstehenden Schlange« sind vor jedem Brotladen zu sehen. Bald aber ist der Laden auövertaust und ein Teil der zuletzt Gekommenen geht leer an». Der Hunger schleicht durch di« Straße» der ehemals so schönen Stabt an der Rciva. Mitte August hatten Familie» mit Kindern oft noch kein Fletsch für den Monat August bekommen, wobei die Fleischpretse ganz abgesehen davon so hoch sind, dich sich ei» grober Teil der Bevölkerung nicht den Luxus Le» Fletschverzehrs leisten kästn. Schweinefleisch kostete im August 16 bi» r» Rubel für da» Kilo, andere» Fleisch S bis 1» Rubel. Sin Arbeiter tn guter Position verdient aber nur 180 bis 206 Rubel im Monat. Das würde aus deutsche Verhältnisse übersetzt heißen, daß ein Kilo Fleisch bei un» ungefähr so bi» 2« M. kosten würde, wenn man den DurchschntttSvrrbtenst eine» deutschen Arbeiter» zugrunde legt. An Stelle von Fletsch kann auch Wurst genommen werden, dt« e» aber ebensowenig gibt, und bl« außerdem 17 Rubel je Kilo kostet. - - Al» die große LebrnSmittelknappheit elnfrtzte und dt« LebenSmtttelkarien zum täglichen Bestandteil der Lenin grader Bevölkerung wurden, rtchttt« man für dt« „besseren Stände" sogenannte Kommrrzgeschäfte «in, in denen all« Warengattungen, insbesondere Lebens mittel ohne Karten, zu haben waren. Der kleine Unter- schied bestand nur tm Preis, der hier da» vierfache und mehr betrug. In diesen Läden kam man gleich daran, brauchte nicht lange stehen, denn bi« gutbezahlten Kom munisten unt Kommissare bestellten meist telefonisch. Wenn am IS. August «in Kilo Bonbon» dort S1 Rubel kostete, kann man sich «tuen Begriff über die Preislagen Machen. G., der al» Lehrer dreier Schulen lvvv Rubel kl) Gehalt bezog, konnte mit seiner fttnskövstgen FamUt« nur sehr schwer au»kommen. Auch Eter und Kartoffeln sind außerordeytlich knapp und nur schwer zu habe«. Dte Bevölkerung sei außerordentlich gereizt, berichtet der Gefangene, und besonders dje Arbeiterfrauen schimpften in ten anstehenden'Reihen öffentlich auf der Straße gegen die Kommunisten und vor allem gegön die Juden, eine Erscheinung, die in der Sowjetunion außergewöhnlich ist. ES sei öfter vorgekommen, daß Judenfrauen au» den Rethen h«rau»gezertt und br> schimpst wurden. Dies« Aussagen bestätige» nut da», was un» andere Gefangene und Ueberläufer in letzter Zeit immer häufiger »t»S der GegertL um un- in Lenin- grat berichten: daß von Maüo zu Münd di« Aufforde- rung geht, wenn die Deutschen nahe genug heran seien, sollten all« Juden und Kommunisten ab- grschlachtetwerden. Gerade in der Arbeiterschaft tft die jubenfeindliche Sttmmüng sehr gestiegen, wett dir Juden besonders in der Wirtschaft alle leitenden Stellen iunehaben und von ihren Machtbesugnissen rücksichts losen Gebrauch machen. ^Syrisch« Rßftutttk" 7 Dicht,«WLcktzvM'jAhfichtta Prlvattelearan^m der DNR. /* Bich» 1V. September Ein« tn Vicht» am Mittwochabend au»geg«ben« offt- »löse Rote nimmt zu dem Vorgehen-de» gaullistischen Ventral» Eatr 0 uriy Syrien Stellung, dtr «ersuche. England da» sranzösssch« Mandat Syrtetz.ln die Häude zu spielen. General Satröux habe tn einem offene» Brief ton dem «hemaktge» syrisch»» StäatSchef Tsg- gebt« perlqngt, dq» .Schicksal Stzri,«» mit »em Titel de» Präsidenten ddr f»reichen Republik M-dt« Hände,« nehmen nyd in kürzister Zett «»»« Regierung zu dtkden. General Satraur haöe des Setz Unterzeich nung diese» Briese» nicht,»!» Franzose, sondern an», schließlich al» Agent Englands gehandelt. So heißt e» tn de» Not« «etter, England habe seit dem Jahr« 1V1S nicht» unterlasse», um Frankreich Sprit» wegzunehme«. M nos bar Ammon» trabt LÜ, Mödrl EinriLt. bar bl«»»»«, her Drei Schreckgespenster Londons 16 Vrtienflugzeuge -et Angriffsversuchen am Kanal adgefchossen - Wallstreeis Srpresseristfigkett in Brasilien junge Schah nach seiner Vtrridigung in da» Parlament erklären Mußte: daß die die iranischen grenzen". Im übrigen war kaum der Einmarsch beendet, alt» auch schon dte Engländer ver- aß die Japanische Botschaft in Teheran den . . Großmustt von Jerusalem auS- liefere, der dort Zuflucht gesunden hatte, um sich vor den vorbringenden Engländern und Sowjets zu schützen. Bahnbrecher-e-LlGA.'Kapltals * Boston, 16. September Die Tätigkeit der fogengnuie» .Mockefeller-Kommis» sion" in Südamerika macht sich immer stärker bemerk bar. Ausgabe dteser Kommission ist e» bekanntlich, den Einfluß aMertkantfchtr Wirtschaft, Kultur und Politik in den theroamertkantschen Staßsen zu fördern und so- zusage»^al» Bahnbrecher de» USA.-Kapttal» aufzu treten. Die Kommission hat soe-tt« in Brasilien einen besonderen Erfolg verbuchen können. Die brasilianische Regierung hatte durch, «in Gesetz vom S. April 1S<1 an geordnet, baß bi» Jult 1-46 alle Depositenbanken de» Ausland«» in Brasilien eingestellt bzw. nationalisiert werden sollten. Nach Berichten amerikanischer Finanz- blätter sind nunmehr die usamertkantschen vankunter- nthmungrn von diestttz Srlgß ausgenommen worden. Im übrigen ist man hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage Brasilien» tn usamertkantschen Wirtschaft»krelf«n der Ansicht, baß bi« von der amerikanischen Regierung er zwungene Einschränkung de» brtttsche» Export» nach Südamerika den englischen GesamtauSsuhrhandel wert- .mäßig um etwa 40 Mlllionen Lollar vermindern wird, da nach dzn eyaltsch-amerlkanischen Abmachungen dtes« AuSsühr in Zukunft auf zwei Drittel de» Export» nach dem Stand vom Dezemder 1ß40 verrtßgert werden soll. Man hofft Io, Re britische Konkurrenz tn den idero- am«rikanischen Staate» wenn auch nicht ganz au»» .geschaltet, so -och wesrntltch verrtagert zu habe». .
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