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Dresdner neueste Nachrichten : 01.08.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194208015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-08
- Tag1942-08-01
- Monat1942-08
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.08.1942
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mtt Handels« und Industrie «Zeitung Gonnabend/Gonntag, 1./2. August 1942 50. Jahrgang Sir. 178 Ununterbrochene Verfolgungskämpfe südlich des Don r Eine Woche der Siege Die letzte Hauptbahnverbindung Kaukasus-zentrale Sowjetunion unterbrochen im Raum von " Ienbahn - . übrigen Teilen ». -Ll. / »W. - Die Haussammlung dttz KriegShilsSwerkes für bas Deutsch« Note Kreuz an diesem Wochenend« gibt uns Gelegenheit zu beweise«, daß wir zu jedem Opfer für unsere Soldaten bereit find! Umfange vomOrl desKaukasusabgeschnit- t e n, zum mindesten soweit cs auf der Eisenbahn trans portiert wurde. Die W o l g a s ch i s f a h rt, durch die ebenfalls Oeltransporle regelmäßig durchgcfllhrt wer den, steht bereits unter der starken Einwirkung deut scher Fliegerangriffe. Der Admiral of the slcet Lord Fisher, der im Fahre iE,mit der Schöpsungdes ^'injenschissco „Dreadnought",^ dem Vorläuscr der heutigen' Großkampsschissc, der' Gründer der modernen englischen Kriegsflotte wurde, und der die Vorteile der Oelseucrnug für bestimmte Schisssklasscn schon damals erkannt hatte, kann gleich zeitig als der geistige Urheber maritimer Oelpolitik bezeichnet werden. Von ihm stammt das Wort „Ocl- macht bedeutet Weltmacht". Um diesem Gedanken prak tische Gestalt zu geben, hatte Fisher die Bildung einer Königlichen Kommission durchgesetzt znr „Prüfung der Möglichkeiten der Oclzufuhr für die britische Flotte". Leit dem Ausgang des ersten Weltkrieges ist die englische Machtpolitik von diesem Gedanken bestimmt. Das Ziel eines „britischen Indiamcer-Rciches" und die Gleich stellung der Handlinie Kairo—Kalkutta mit dem von Eectl Rhodes stammenden Schlagwort von der Kap - Kairo ^'tnie geben diesem Programm Ausdruck. Die Entwicklung des U-Boots und des Flugzeugs zu wich tigen Massen des modernen Krieges verlangten seine Verwirklichung, die von der ölarmcn Fusel in anderen Teilen der Welt gefunden werden mußte. Daß der Suez kau al im Hinblick aus seine Bc- nutzbarkcit stir die englische Flotte in den englischen Plänen eine besondere Rolle spielt, kommt in dem Englisch-Acgyptischcn Vertrag vom August IM! zum Ausdruck. In diesem wird zwar betont, daß „der Kanal einen integrierenden Bestandteil Aegyptens" bildet, gleichzeitig wird aber bestimmt, daß „britische Truppen in Zusammenarbeit mit den ägyptischen Truppen die Verteidigung des Kanals gewährleisten sollen". Die Möglichkeit, in der Anwesenheit britischer Truppen „eine Besetzung" zu sehen, durch die „die souveränen Rechte Aegyptens beeinträchtigt werden" könnten, wird dabei ausdrücklich geleugnet. Dies hat aber nichts daran geändert, daß die Engländer in Aegypten allein bestimmen und das Land auSbenten. Wichtiger noch als die Verteidigung des Suezkanals ist aber für England die der vorderasiatischen Brücke, nicht, weil sie nach dem Verlust -es Aegä- ischen Meeres die Verbindung mit der Sowjetunion barstellt, sondern vor allem, well sich in diesem Gebiet die wichtigsten Oelinteressen Englands befinden. Deren Das Oelxeservatr -er englischen Flotte lichen «raste an der Klinge, nm ihn nicht entgehen zu lassen. Am Oberlauf des Manytsch ist Salzk der Kamps um die große Eis strecke, die den Kaukasus mtt den übri„... der Sowjetunion verbindet, entbrannt. Die Bahn, die die wichtigsten Wirtschaftsgüter des Westkankalus in die zentrale Sowjetunion schaffte, wurde bereits mit -er Einnahme von Proletarskaja unterbrochen. Die Bahnlinie Noworosstsk-Stalingrad mtt einer Gesamt länge von etwa 650 Kilometer kann in die Abschnitte Stalingrad—Sarepta, Surepta—Tichorefkaja, Ttcho- reskaja—Krasnador und Krasnador—Noworossisk ein geteilt werden. Bis Sarepta war die Bahn schon seit längerer Zeit zweigleisig auögebant. Der zweigleisige Ausbau -er Strecke von Sarepta bis Tichorefkaja wurde in -er letzten Zeit beendet. In Tichorefkaja schneidet die Bahn die wichtige Hauptetsenbahnstrccke von Baku nach Rostow, lieber bi« Bahn Noworosstsk— Bich«. Ein« Anzahl französischer Marineoffiziere, -le sich während der vergangenen Monate bei der Durchbrechung der englischen Blockade ausgezeichnet haben, sind, wie im französischen StaatSanzelaer amtlich bekanntgegeben wird, zu Offizieren der Ehrenlegion ernannt worden. Ein Teil der ausgezeichneten Offi ziere gehört zur Besatzung des U-Bootes „Vengeu r", baS die französische Kolonie inDschtbutt trotz streng ster englischer Bewachung mlt Lebensmittel» versorgt«. Ferner wurde ausgezeichnet -er Kommandant des U- Bootes „v'Espoir^, der trotz englischer Verfolgung das Boot sicher von Madagaskar nach Toulon brachte. Ein französisches Torpedoboot und eine Gruppe von Marineflugzeugen konnte im Mtttelmerr di« Ausbrin gung eines französischen Dampfers durch ein britisches U-Boot verhinderst. In dem vom französischen Staat-sekretariat für Marin« au-gegebenen Kommu nique heißt e», baß Ler französisch« Dampfer „Mt- ttdja, de« von Oran nach Marseilk- mit einer La bung Getreide, wein un» Erz unterwegs war und keinerlei SriegSkonterSande an Bord hatte, am Abend des 26. Juli von einem britischen U-Boot an- gehalten und beschlagnahmt wurde. Sin fran zösische» Torpedoboot, da» sich auf einer Patrouillen- sahrt befand, hat nach Herbelrusuna einer Gruppe von Jagdflugzeugen sofort ringegrissen und konnte das be schlagnahmte Schiss befreien. Der französische Dampfer ist ohne wettere Zwischenfälle in den Hasen von Mar seille etngelausen. MMWMgU^unM Küsten näh« fahrenden Segler vor U-Boot-Angrtsfen sicherer wähnt. Es gibt aber keine Lchifsskategorie des Geg ners, die vor den deutschen U-Booten sicher wäre, kein als noch so erfolgversprechend verkündetes Stchcrnngo- snstem, das die der feindlichen Bersorgungsschissahrt laufend zugesügten schweren Verluste herabmindcru könnte. Abneigung gegen den „Penpheriekn'eg" Londons neueste Ausflucht gegenüber Stalin: „Britisches Menschenmaterial beschränkt* cinn. Rach einer Woche glänzender Erfolge im Süden der Ostfront, die dnrch die Einnahme von Rostow, Rowotscherkaßk, Bataisk, Proletarskaja, «ntschewskaja, die Ueberschreitnng von Manytsch und Sol, des unteren Don in einer Breite von 25» Kilometer, den Durchstoß südwärts bis in das «ubangebiet sowie bis in den großen Donbogen und dnrch die Abschneidung lebens wichtiger Nordsüdverdindungen der Sowjets bezeichnet sind, schaut daS dentsche Volk voll stolzer Dankbarkeit und starker Zuversicht ans sein« Soldaten. Zusammen mit verbündeten Kameraden haben sie bei glühender Hitze mehr als I»« Üilvmeter, über Stromgebiete, Sümpse und stanbgeschwängrrte Steppen hinweg, kämp fend überwunden «nd bleiben nun in nnunterbrochenen Bersolgnngskämpsen südlich d«S Don dem weichenden Feind unter letzte» Einsatz aller seelischen und körprr- der Vernichtung /n/uvkc', ic-st/nttic-rc' .«c kre» übe/ c/c>« xück« c-.it/ic// /kaiko»'. Vlk. Anin.: Krtcasberichtcr .gimiiber <KK>.I Li«! bt'Utt/ren ckaru po/se/unckene clie von cke/i L'i/iüe«/»i«c/ie/i se/uckc?/ k wc'/ck«-». Verschiedentlich kam es, wie das OKW. mitteilt, bei der rastlosen Verfolgung der geschlagenen Bolschewisten südlich des Don dabei zu hartnäckigen Gefechten mit abgclchnittcncu und überholten seindlicheu Kräften. Der bolschewistische Widerstand, der immer mehr an Zu sammenhang verliert, wurde überall gebrochen. Ost wärts Kutschewskaja stürmten Truppen eines motori sierten Verbandes ein Höhengcläude mit seinen Stütz punkten. Mehrere Flnßabschnittc wurden überwunden, nnd nach Bildung von Brückenköpfen wurde die Ver- solgnng fortgesetzt. Tie Luftwaffe unterstützt un aufhörlich mit starken Kräften die Vcrfolguugskämpsc des Heeres und macht den in das Nubangcbict vor stoßenden deutschen Truppen den Weg frei. Im großen Donbogen kam cs am 80. Inli zu heftigen Kämpfen bei der Abwehr von Durchbruchs versuchen cingcschlossener feindlicher Kräfte. Gleichzeitig führten die Bolschewisten von außen her Entsetzuugs- augrisse. Eingekessclte feindliche Krästegruppcu wurden auf engerem Raum zusaminengedrängt »nd Durch- bruchsvcrsuche der Eiugeschlossencn nach Abschuß von 62 Panzern abgewcbrt. Andere feindliche Truppenteile wurden über den Don geworfen. Am Brückenkopf Woronesch entwickelten sich keine wesentlichen Kampfhandlungen. Im mittleren Front abschnitt trug der Feind im Raum von Rschew stärkere Infanterie- nnd Panzcrangrisse vor. Durch Gegen angriffe wurden die Bolschewisten znritckgcworsen und 40 schwere Panzerkampswagen abgclchotten. Im nörd lichen Abschnitt wurden am Wolchow und an der Ein- schlicßungssront von Leningrad örtliche Vorstöße -er Bolschewisten abgeschlagen. Auch die deutsche tt-Boot Waffe ivar iu der vergangenen Woche mit unverminderter Zähigkeit auf allen Meeren erfolgreich am Feind, wie die neue Ber- senknngszisser von fast 170060 BRT. beweist. Daß sich Se,u,Spr«««!»ikftckeeZufi«ttui,-di«Sau, «lnscht.rrz«erk,hi, m»naN.,.-RM> ». , «n,'el««'i,»,ets«, «SniySMte: Ke »vusipafft«, mm-Zelke Z4Rps. »rwat. Posweru, 2.-AM. l-'nschlie«,.r»,« -ips. PMebühcea).hinzu Z« 7H>,. »efkilgcid. ßHHßck ßßßHlH Samilimamüzni ,»«isp-M« 22 Apf., dl, »»»IspaMe mm-Ieile als Merbeamelg, Hewm»natt.1.-AM.stctUj»andf«idan,:2nl<>ndr,A»f.,«ueland1.-AM.i»-ch«n«. ßtztztztz V T4ÜVV Bv 1.15AM. Nachlaß nach Malftaffü > »der MmzenstasftI ». »rl^edühr süc Ziffer- ainzelpeel« der «anniazsoue^d« In <vr»S-vrwd«a pnd außnhald » «vk. an,ei,en 30 Apf. aueschllMch Peck». Zur gelt ist «n,el,,nprei«llst, Ar. 11 «üttig. Verlag und Schriftleltung: Dresden A,Ferdinanbstraße 4 * Postanschrift: Dresden A1, Postfach » Fernruf: Ortsverkehr Eammelnummer 24601, Femverkehr 279S1 -»Telegramme: Neueste Dresden » Postscheck: Dresden 2060 Schwerste Kaliber auf Birmingham X Berlin. Bei dem im OKW.-Bericht erwähnten Nachtangriff aus Birmingham warfen starke deutsche ttampffliegerverbänbe erneut Bomben schweren nnd schwersten Kalibers sowie Tausende von Brandbomben ans die zahlreichen kriegswichtigen Ziele, die schon durch dir vergangenen schweren Angriffe hart getroffen wor den waren. Sine Bombe schwersten Kalibers traf Hallen eines Flngzeugzellenwerkrs. Aufklärer, die Freitag morgen kur» vor drei Uhr die angegriffenen Ztelräume überflogen, stellten zehn große und elf Flächenbrände fest. Daneben »erteilten sich zahllose Brandherd« in «t««r Ausdehnung von drei bi« vier Kilometer von Norbwesten nach Südosten über da» ««samt« Zielgebiet. Donnerstag mittag griffen leicht« deutsche Kampf flugzeuge an der englischen Südkttsle im Sregebiet von Brighton «in britisches Handelsschiff von 8000 BRT. mtt Bomben an. Während der Frachter absank, ging di« Mannschaft in di« Boote. einer schweren Krise befinde nnd dringend.einer Ent lastung bedürfe. Wie «nangenchm auf deu Briteu die sowjetischen Forderungen auf Einlösung der feierlich gegebenen Zuüchcrnngcn lasten, beweisen auch die in neutralen Kreise» verbreiteten Gerüchte, nach denen Ehnrchill angeblich nach Moskau geflogen sein soll, um Stalin den englischen Standpunkt in der Frage der Errichtung einer zweiten Front zu erläutern. Im übrigen sicht auch die englische Presse ein, daß der Bc fehl Stalins an die Sowjetarmeen, jeden Zoll breit Boden zu vertetdigcn, die kritische Lage der Bolsche wisten unterstreicht. Zentralburmesische Regierung <-) Tokio. Der Ausban der inneren Verwaltung in Burma hat in der letzten Zeit rasche Fortschritte ge macht. Zur Errichtung der »entralburmesischen Regie rung unter Führung von Dr. Uba Manag, des frühe ren Premierministers, die am Sonnabend eingcführt wird, erklärt die Zeitung „Tokio Asahi Lchimbun", daß diese Regierung die Grundlage für den Aufbau Bur mas für die Burmesen bilde. Das Fortbestehen der japanische» Militärverwaltung in Burma parallel mit der burmesischen Regierung sei erforderlich in Anbe tracht des im Gang befindlichen Krieges, aber die Militärverwaltung habe nur vorübergehenden Eharak- ter. Die neue Regierung sei mit weitreichenden Voll machten versehen. Die javanische Militärverwaltung auf Java be schloß, die Rechtstellung der vier javanischenSul- tane anzuerkenncn. Lücksisoiis Luncissbiblioistsk Dresdner RAe Nachrichten Bedeutung ist noch gesteigert, seitdem nach der Erobe- rnug BlnrmaS und der Snnda-Insrln durch die Japa ner die dortigen Oelqnellrn in Fortfall gekommen sind nn- die in normalen Zeiten von der westlichen Hemi sphäre stammenden Oelznsnhren Englands von den USA. für eigene Zwecke beansprucht werden. Dem von Trinidad stammenden Oel, das in der englischen Einsuhrstatistik an nenntkr Stelle steht, kommt keine große praktische Bedeutung zu. Deshalb ist der große, Oclvorkommen enthaltende, zusammenhängende Raum, der sich von Syrien über Irak, Iran und Arabien bis nach Indien erstreckt, für Englands Flotte das einzige noch in englischer Hand befindliche Oelreservoir. Die in diesen Ländern liegen den Oelselder werden von vornehmlich englischen Ge sellschaften beherrscht, deren Kapital sich zum Teil im Besitze der britischen Regierung befindet. Tics gilt vor allem für die Anglo-Iranian-Oil-En., die die ge samte Produktion Irans besitzt. Zu ihrem Direk torium gehören zwei Vertreter der britischen Admi ralität, denen ein Einspruchsrecht in Fragen der aus wärtigen Beziehungen der Gesellschaft und in solchen der Marine znstcht. Tie Anglo-Iranian-Oil-En. steht in engen Beziehungen zur Iraq Petroleum En , die Bohr rechte, außer in Irak, auch in Syrien und Libanon, in Palästina, Traudjordanieu und in den arabischen Küstengebieten am Persischen Golf besitzt. Die Oelselder der Anglo-Iranian Oil En. liegen In dem mittleren Teil des südlichen Iran, nördlich vöm innersten Winkel des Persischen Golfs. Tic IM bis 150 Kilometer langen Oelleilungen führen zn der im Schatt ek Arab gelegenen Insel Abadan. Tic Gesamtproduk tion dieser Felber betrug 1989 10/, Millionen Tonnen. In Abadan selbst befindet sich eine Raffinerie, die zu den größten -er Welt gehört. Tie Produktion der Iraq Petroleum E»., die 1989 4,1 Millionen Tonnen betrug, wird von den bei Kirkuk liegenden Oelselder» dnrch die NM Kilometer lange Oelleitung nach Haifa, dem Mit- trlmeerhafen Palästinas, gepumpt, ivo sich eine Raffi nerie befindet. Bis zu dem am mittleren Euphrat ge legenen Ort Habitya besteht die Oelleitung ans zwei Strängen, deren nördlicher sich dort abzweigt, um nach dem Hafen Trioolis in Syrien zu führen. Daß außer diesen ölliesernden Gebieten ganz Vorder- asien nnd die Küsten Arabiens von britischen Gesell schaften mit Oelrechten sPetrolenm Development Ltd.f überzogen sind, ohne daß die Bohrungen bisher aus gewertet wurden, hat keine unmittelbar kriegswichtige Bedeutung, sondern ist eher ein Beweis für die kapita listische Einstellung der Oelmagnaten, die die Produktion unter Kontrolle halten, um die Preise diktieren zu können. Bemerkenswert sind noch die Oelselder, die die Amerikaner auf der in englischer Hand befindlichen Insel Bahrein im Persischen Golf besitzen. Dasselbe gilt für die ägyptischen Oelselder südlich von Suez, die im Jahre 1938 etwa 0,7 Million Tonnen produziert und mittels Oelleitung ^tber den Rotmeerhafen Hurghada auögeftthrt haben. Diese Produktion, die man aus drei Millionen Tonnen zu briimen hofft, liegt in den Hän den der Anglo-Egyptian Ollstelds Ltd. In Suez be sitzen die Engländer ein« Raffinerie für das ägyptische Oel. Die englische Gesamteinfuhr an Oel betrug im letzten Friebensjahr l1988) 11,7 Millionen Tonnen. Dieser Bedarf kann von den vorderasiatischen und ägyptischen Oelscldern allein gedeckt werden. Selbst bel Verlust des Mittelländischen Meeres stünde den englischen Tankern für das ägyptisch« und für da» iranische Oel noch der Weg um da» Kap mit der Einschränkung offen, baß auch er im Bereich der im Indisch«« Ozean und im Atlantik operierenden U-Boot« der Achsenmächte liegt. Trotzdem ist e» ver ständlich, daß England nach dem Verlust der eigenen velquellen in Ostasien und bei der Beschränkung der Lieferungen aus der westlichen Hemisphäre aus den Schutz der üllieferndeS Länder Borderasiens erhöhten Wert legt. Unter diepm Gesichtspunkt sind die hart näckigen Anstrengungen der Briten an der ägyptischen Front zu vrrstehen. /v Stockholm (Eig. Dienst). Der „Economist" be schäftigt sich heut« mit dem Problem der zweiten Front und kommt dabei zn Feststellungen, die, im Hinblick aus die dringenden Forderungen der Sowjets, weitaus realistischer aussallen als die phantasievollen Pläne, die bisher ein Teil der englischen Presse erörterte. Tie Zeitschrift weist zunächst aus die Grenzen hin, die einem derartigen militärischen Unternehmen durch die vcr- sügbare Tonnage gezogen seien, sowie auf die Not wendigkeit der Luftüberlegenheit über der möglichen Landungsstelle. Die Tatsache, daß das britische Mc n s ch e n m a t e r i a l dadurch beschränkt sei, daß man es über die ganze Welt habe verteilen müssen, werde meistens übersehen. Tas Blatt wendet sich gegen das Argument, baß vier oder siins Millionen britische Soldaten auf den Inseln beschäftigungslos seien. Mehr als eine Million Mann sei nach dem Mittleren Osten, dem Suezgebict, Indien und anderen Stellen verschickt worden. Ein großer Teil -er Landstreitkräfte aus der Insel habe Ausgaben der Luftabwehr, nur ein Teil der Truppen scl hinreichend sür ein Invasionsunternehmen ausgebildet. Tie Möglichkeit, daß die Zahl der dafür verfügbaren Truppen nicht auSreichc, um nennenswerte deutsche Streitkräfte von der Ostsront abzuziehen, müsse wenigstens zugegeben werden. Sicher sei, daß das Bild von einer großen britischen Armee, die „wie ein eifriger Jagdhund, an der Leine ziehend," dargestellt werde, falsch sei. Ter Feind habe noch viele Divisionen im Westen. Mit einem deutlichen Wink an USA. wird er klärt. Westeuropa müsse zwar so schnell als möglich an gegriffen werden, das könne aber nicht eher gelingen, bis «ine genügend starke Zahl amerikanischer Truppen angctommrn sei. „Stockholms Tidningen" zitiert in diesem Zusam menhang den militärischen Mitarbeiter der „Newnork Times", Hansen Baldwin, der meint, am ungünstig sten würde ein InvasionSversuch an der norwegi schen Küste sein, da dieser die Anglo-Amerikaner wie derum in eine« „Peripheriekrieg" verwickele. Die Küste der Niederlande und Frankreichs böten einerseits Vorteile, andererseits jedoch überwögen die Nachteile. Die Deutschen seien in der Lage, mtt Hilse ihrer glän zenden Verbindungslinien und zahlreichen Flugplätze schnelle Abwehrkrsisie gegen jeglichen Landungsversuch zu konzentrieren. Außerdem wäre eine grobangelegt«, starke Kttstenb«s«stiaung errichtet worben. Um diese zu überwinden, bedurte eS gewaltiger «rastanstrengungen. So sehr eine Invasion vom strategischen Gcsichtspnnkt ans wünschenswert wäre, so sei daS strategisch er wünschte doch nicht immer strategisch möglich. Wie der Londpner „Daily Expreß" mitteilt, hat -er Sowietbotschaster in London, der Jude Maiskn, wie nicht anders zu erwarten war, in seiner Rede im Unterhaus am Donnerstag vor einer Gruppe von eng lischen Parlamentariern die Einlösung des Ver sprechen» der -weiten Front zu einem frühest mög- lichen Zeitpunkt -«fordert, da sich die Sowjetunion m Ll Boot brachte Lebensmittel nach Dschibuti Auszeichnung französischer Marineoffiziere - Britische Piratentat verhindert
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