Dresdner neueste Nachrichten : 07.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-07
- Monat1942-01
- Jahr1942
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.01.1942
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten P»l»,«»r,ks, Pckftck*Svfickh»,tn,H««««»stdI.»»«m«sG» M»na«.».-A«. »- ltt-fchii«»«. Xpf. p^m»a»e«i, dürp, » K»f. r«<kn,«id. Haldmeaa». I.— «».«kmndandfeaom-i-iloadrsitvk.tlloeiaiwl.- RM.»zch«all. alvielv»,««' «vtechal» Se»»MrE<»S » «»«„ I» «n4^)s»<d«> ,, «,«. mit Handels, and Industrie.Zeitung »«leleeoorelse« «Srundpeel«! »N IfpaM,, mm-geg. li» »Wietz.oteN 1«A»s. SNtlen^sulh« und gnvot, ZamNiknaaieiiea 11 du 7» mm d-eU« auvgni, l!» I.WKM. Kachioß nach Malftaliel i »d«. M«,,emtossn v LN^aadah, tür glk!erantc>»a> K) Zivf. auOchl. P-N». Zm grü iS Vazozeoororlig« Zd 10 »üin». Setta, md SchrMetlmg: Vreddea «. SerdtaaEade««postanslvttst: Vre-dea «r, Postfach « Fernruf: orvverkdr Sammeluummer 24«o,. Fernvette-r 27S8I . relegramme: Neueste Dresden« postfchelt: Dresden ross Rlchkveelaagt« Elnsendungea ao di» Gchrtsiieltung ohne Rückporto wrrdea «»der zuclickgesandl ooch ausbewahrt. — Im Aall» höherer Gewalt oder Letriedsstörun« haben unsre Lezteher keinen Anspruch aut Nachlieferung ober dcjiattung de« rntlprechendeo Entgelt» Ilr.S Mittwoch, 7. Januar 1942 S0. Jahrgang London bangt um Singapur Sowjetzerflörer und Transporter vor der Krtrnküste außer Gefecht gesetzt - Englands Gummiversorgung gefährdet Winterarbeit -er Stukas Sie »erfchta-M Sowjetsteüungen und Nachschubkolonnen Bon Kriegsberichter Erwin BaaS Alarmruse an -er Themse Befürchtungen auch für die Verteidigung Niederländifch-Indiens Telegramm unsere» Korrespondenten H Aufklärer brachten di« Meldung, Lab im Dorf K„ welches nur 2» Kilometer vor unserer Infanterie liegt, sowjetisch« Panzer und eine Lastwagenkolonne ausgemacht wurden, ferner wurde beobachtet, daß vor und hinter dem Dorf Artillerie» und Infanteriestel- lunaen gebaut werden. Der Auftrag sitr unsere Stuka» staffel lautet daher, diese Ziele zu zerschlagen und unser« Infanterie damit vor Ueberraschungen zu schützen. Bald ziehen wir über den Wolken dahin. Trotz des Sonnenschein» hier oben, zeigt da« Thermometer eine beachtlich« Kälte an. Aber sie ficht un« nicht an, Flieger und Flugzeuge sind bank vorsorglicher deutscher Technik dagegen weitgehend geschützt. Je näher mir der Front kommen, desto dichter wird die Wolkendecke unter un«. Nur noch gelegentlich kann unser Staffelkapitän, wel cher in der ersten Maschine fliegt, sich durch ein Wolken» loch orientieren. Aber bann sind wir da. Die Wolken decke ist wieder aufgerifsen, und deutlich sehen mir die kurzen, im Zickzack verlausenden Linien der bolschewi stischen Schützengräben. Einige Kilometer weiter ist auch schon K. Dieser Ort zeigt da» typisch« Bild eines sowjetischen Dorfe» mit den vielen öden, gleich groben, billigen Behausungen -er KolchoSarbeiter. Ein« breite ungepflasterte Lanbstrabe führt hindurch, und eine klei nere kreuzt diese fast in der Mitte. Dort, kurz vor der Ecke, steht ein Panzerwagen und etwa» meiter dahinter in langer Kolonne viel« Lastwagen. Den Abschluß bil det wieder ein Panzerwagen, ter aber schon gewendet wLkMÜVl NSSÜ r« .«ntk°mme)i.sucht. «» wird !va» alle» die richtigen Stnkazielc! „Jetzt aber nischt wir brufsl" murmelt mein Flug- zeugsührer, ein junger Leutnant. „Achtung, ich stürze", gibt der Staffelkapitän durch. Schon stellt sich seine Maschine aus den Kops un» saust steil nach unten. Er nimmt sich den ersten Panzer aus» Korn, stürzt' an einer groben weihen Wolke vorbei in die Tiefe — es ist ein prächtige» Bild »oller Kraft und Mut —, bann ieht e» aus, als wollte er den Panzer rammen. End» ich — kurz Über bem Boden — fängt er seine Ma- chin« ab, eine Bombe ltlst sich. Wir stürzen ihm nach, ehen im Sturz noch, wie seine Bombe haarscharf neben bem Panzer einschlägt. Dieser wird mit Wucht beiseite geschleudert, kippt um und bleibt liegen. Einige Lehmhütten in der Nähr fallen gleich mit zusammen, GtroAächer fliegen durch dir Lust. DaS breit« Band der Straße rast aus uns zu, wird breiter, immer deutlicher unterscheidet man die einzelnen Wagen, dann sangen auch wir ab, und mitten hinein in die Kolonnen saust mit Geheul unser schwerster Brocken. Sekunden später, schon wieder im Steigen begrissen, sehe ich hinten heraus die große schwarze Explosions wolke. Räder, Balken, Etsenteile wirbeln durch die Lust. Zwei Wagen brennen gleich. Fast senkrecht sausen die Kameraden unserer Staffel einer nach dem anderen an un» vorüber, und immer wieder krachen in langer Reihe die Bomben mitten hinein. Unten beginnt ein ChaoSI Durcheinander gewor fen, zerfetzt, weggeschleudert, brennend liegt dort jetzt »er volschewtstisH Nachschub. Keiner der Wagen ist heil geblieben. Während unten noch MunitiouSkisten und Benzinfässer explodieren, wächst weit ab, am DorfauSgang, riur neue Fontäne aus der Erde, doch »er flüchtende Panzer, dem di« Bombe galt, fährt weiter. Aber nur etwa zwanzig Meter, dann hält er. Heraus steigen zwei Männer und laufen weg. Die „Emil" nimmt sich ihn noch einmal vor und setzt ihm eine Bombe direkt vor die Nase. Der schwer« Panzer zerbirst und fällt hintenüber. Das war gründliche Stukaarbritl Jetzt kommen die Artilleriestellungen dran. Wieder stürzt Maschine aus Maschine, und wieder fallen die schweren Brocken mitten hinein. Lähmende» Entsetzen vor der Wucht diese» Angriffes packt alle da unten. Nur schwach ist die Abwehr. Keiner von un» achtet darauf. Die Maschinen unserer Staffel, dir gefürchteten SlukaS, sind in ihrem Element. Sie steigen, kurven und stoßen immer wieder hinab — Dirigenten eine» höllischen In» sernoSl Kanonen und Haubitzen werden zeriritmmert und zerbeult, al» wären sie au» Blech. Al» die letzten Bomben heraus sind, geht e» hinüber »u den Stellungen der sowsetischen Infanterie. Hier schlägt un» sofort Feuer entgegen. Wartet Burschen! Jetzt wird auf di« Knöpfe gebrückt, bi» die Rohre glühen. Noch tiefer gehen wir, und mit donnernden Motoren sagt die ganze Stössel drüber hin, jeder Gra» den wird mit Maschinengewehrfeuer durchgekämmt. Die Rauchspur der Geschosst hängt noch in der Lust, als es schon wieder zurückgeht. Noch zweimal brausen wir darüber hin, dann zeigt sich auch hier kein Leben mehr. E» ist di« s ast tägliche W l n t e r a r b e i t, die unsere Stuka» an der Ostfront verrichten. So sieht es also au», wenn der WehrmachlSbericht in lakonischer Kurze melbet: Deutsche Sturzkampsslugzeuge zer schlugen feindliche Bereitstellungen und Nachschub, kolonnen. Elchenlau-träger beim Führer X Au» de» Fiihrerhauptquartier, 7. Januar Der Führer empfing am Dienstag »en Kapitän zur See Rogge, Kommandant eine» Hilfskreuzer», un» die Unt«rl«eboot»kommandqnten Kap'tänleutnant Leh mann» Wille»»»»- und Oberleutnant zur Ge« Guhren, umttes«,, Offizieren dd» ihnen kürzlich «ertiehene Eichenlcui» au» Mterkreuz »«» Eisernen Kreuze» persönlich t» «barvetchen. im vergleich zu Java al» Rohstoffgebtete, vor allem al» Ort» und Zinnprobuzenten, viel bedeutsamer seien, müßten hier Niederländisch»Indien und seine Verbündeten sich mit einer Zerstörung der Produk- tionS- und Hasenanlagen begnügen. garte Scherl sind. Auch auf Malata", so fuhr Fraser fort, „dauert die Gefahr an. Ti« letzte japanische Krastanstrengung wird die Briten zwingen, sich in eine noch nicht sest- grsetzte Verteidigungsstellung zurüctzuziehen. Tie Seemacht der Alliierten ist nicht imstande gewesen, die Laiidung »er Japaner zu verhindern." Tine Gesamtverteidigung Niederlän- disch-Jndien« scheint nach einem Bericht der „Times, der sich aus Aussagen niederländisch-indi scher Militär» stützt, nicht möglich zu sein. Außer halb Java« würden nur lebenswichtig« strategische Punkte peitetd.igt ivteden. D» Sumatra und«»«,«» tm Vergleich zu Java al« Rohftoffgebietr, vor allem Stockholm, 7. Januar Die bereit« in einem Teil der letzten Auslage ge meldete Eroberung des Flugplatzes von Kuantan hat, wie der Londoner Korrespondent von „Tagens Nyheter" seststellt, den Japanern eine Flugbasis in die Hand gegeben, »ie rS ihnen erlaubt, Singapur mit Bombern und Jagdflugzeugen zugleich anzugreisen. Diese Tatsache hat in England -ie Sorge um Singapur in alarmierender Weise verstärkt, un» die Bemerkung, »aß da» kritische Stadium der Schlacht um die Malakka» Halbinsel mit Singapur nicht weit entfernt ist, kommt in der Londoner Presse setzt allgemein zur Geltung. „Die englischen Verbände", so betont der militärische Mitarbeiter von „Daily Expreß", müssen nun endlich gelandet werden. Wenn nicht» geschieht, ist Singa pur in ernster Gefahr." Ter Mitarbeiter klam mert sich dann an die letzte Hossnung, die man in London noch sehen zu können glaubt, »aß nämlich -ie schon seit Wochen in Aussicht gestellten britischen Ver stärkungen auf Malakka noch rechtzeitig rintressen würden und dabei gleichzeitig Wavrll eine Offensive von Burma au» gegen »ie japanischen Positionen in Thailand und Jndochina unternehmen würde. In einer Uebersicht über die Lage aus Malakka stellt der Sonderberichterstatter der „Times" in Singapur fest, daß die Japaner sich die Luftherrschaft bereits in -en ersten 24 Stunden verlchasst haben. Der britisch« Rundfunkkommentator Fraser erklärt«: „Die Nachrichten au« Ostasien klingen nicht besser. Di« Vag« Reibt ungünstig für die Alliierten. Der hartnäckige Kampf, »en dia-AMertkanr, um-bt« PhtttppsMe» au»zufechten haben, ist nicht» andere» äl» «In« ver loren« Schlacht. Nach der Besetzung »er Philippi- nen durch die Javaner werden große Mengen sapani- scher Truppen frei für »en Kamps gegen Holländisch- Jndien und gegen Singapur, die schon schwer bedroht LlGA. aus Asien herausgeworfen Japan konstatiert die Erledigung -er llSA.'Herrschast auf -en Philippinen — Singapur da« nächste Ziel Kabelmeldung unsere» Korrespondenten )—s Tokio, 7. Januar Während Roosevelt »en Amerikanern noch einzu reden versucht, Ser Fall Manila« sei relativ bedeu tungslos, und dir Sirritkräste der USA. würden die Philippinen noch lange halten können, bricht »ie Ver teidigung schon zusammen. Die Herrschaft »er USA. auf den Philippinen ist also bereit» erledigt, und auch die letzten amerikanischen Krästr, die sich noch in Corre- gidor verschanzt haben, können nicht« mehr daran ändern. Strategisch schlägt der Verlust »er Philippinen in die Gesamtslellung der USA. und Großbritannien« die schwerste Bresche. Die militärischen Kreise Japan» betonen, USA. habe mit Manila, Guam, Wake, Midway und dem schwer beschädigten Hawai sämtliche Gprungsteine im Pazisischen Ozean verloren, so »ab e» eigentlich au« Asien herauSgeworsen sei. Amerika besitze jetzt keinen einzigen Stützpunkt mehr im westlichen Pazifik, so daß «ine Verwendung von USA.-Schisfen gegen die japanischen Serlinten unmöglich sei. Der Verlust der Philippinen gäbe Singapur von Osten her in die Hand Japans und öffne auch bereit» Nteder- ländisch-Jndien -em Zugriss »er Japaner. Amerika« Wehrwirtschaft lei durch »en Verlust der Philippinen ebensall« empfindlich getroffem Die Rüstung der USA. hänge in weitem Maße von Gummi, Zinn, Tnngstein und Mangan ab. Diese Stosse hätten die USA. aber vorwiegend au« Südosten importiert. Die japanische Presse hebt die Bedeutung de« schnellen Falle« von Manila für die Konferenz in Rio »e Janeiro am 15. Januar hervor. ES sei unverkenn- bar, daß die Schlappen der USA. auf Südamerika den ttessten Eindruck machten. Shile erklärte am 2. Januar, -aß e» ungeachtet des amerikanischen Drucks tm Osi- asirnkrieg seine Neutralität ausrechterhaltcn werde. Ferner sei bemerkenswert, daß kein einziger lüdamcri- kantscher Staat am 2. Januar an der Washingtoner „Gespensterkonserenz" teilnahm. Nach bem Fall von Hongkong und Manila sind alle Blicke gespannt auf Malata gerichtet, wo die japa nischen Heere unaufhaltsam von der West- und Ostküstr au» südwärts vorstürmen. Zu Kriegsbeginn war man der Ansicht, daß Singapur, wenn überhaupt, frühestens im kommenden Sommer den japanischen Truppen er reichbar sei. Nunmehr dürste viel weniger Zeit ver- streichen, wetl einerseits durch die Einnahme Hong- kongS und der Philippinen japanische Truppen zur Verwendung gegen Malata sreigrworden sind, und wetl andererseits der britische Widerstand täglich mehr seine innere Schwäche offenbart. Tie japanische Propaganda dringt erfolgreich in die malaiischen und indischen Söld- nerscharen Englands ein. Neuerdings bient auch der stark« Sender von Penang, der unversehrt in japanische Hand gefallen ist, dieser Aufgabe. Ein bemerkenswertes Symptom für seinen Erfolg ist die Tatsache, daß die in Malaia lebenden Shinesrn bereits die Niederlage Groß britanniens voraussrhcn und sich darauf rinstellen. In den letzten vier Tagen wurde Singapur dauernd von japanischen Bombern angegriffen. Tic Tatsache, daß sämtliche japanischen Flieger heil zurückkehrlen, zeigt die Lage der britischen Luftverteidigung. Ptk.-Auinabme: Krücwberichttk rchiirer IH. H.t /n/ankerteken im Orken kernen au/ cken von cker Betmat serpenckeken Brettern §c»ikau/en Im Brennspiegel Natürlich! ES hätte keiner großen ProphezrtungSkunst bedurft, um vorher zu sagen, daß die angloamerika nischen Plutokraten an dem uns mit Stotz erfüllen den Ergebnis der Wollsammlung für die Front kein gutes Haar lassen würden. Engländer und Amerikaner haben denn auch unsere Erwartun gen hinsichtlich ihrer Fähigkeit zu lügen und aus weiß schwarz zu machen nicht enttäuscht. Sie über schlagen sich in Falschmeldungen und geben durch ihre Hetze nur allzu deutlich zu verstehen, wie sehr ihnen der großartige Ersotg der deutschen Sammelaktion in die Glieder gefahren ist. Da müssen die lächerlichsten Behauptungen in den Zeitungen und im Rundfunk ver breitet werden, damit den Hörern und Lesern jenseits von Kanal und Ozcan eine Beruhigungspille verab reicht und dabei obendrein noch ein neues Lügen kapital heransgeschlagen werde. Bezeichnenderweise wagt der Londoner Nachrichtendienst nur, sie in eng lischer Spracht in die Welt zu posaunen, er spekuliert diesmal nicht aus etwaige Hörer, die in Deutschland Bescheid wissen, denn das wär« nun wirklich das Dümmste, was sich die Propagandakünstler an der Themse leisten könnten. „Diese Wollsachcn wurde» den deutschen Familien buchstäblich vom Rücken ge nommen" trumpft London großartig aus. „ES er- aingen bereits Warnungen, baß die Besitzer von Moll- lachen gezwungen werden, diese abzugeben. Dann werden -ie Deutschen in der Heimat von Frost ge schüttelt." AuS London läßt sich dann Newyork „in- formieren". Nur jede vierte deutsche Familie, wird hier der Welt verkündet, habe etwas für dir Woll sammlung gespendet. Zum Beweis dafür reduziert man die wirkliche Zahl der abgegebenen Sachen von 82 Millionen Stück, die al» vorläufige» Ergebni» an tzkN SEEkW^sisfRstM»- lRncn, auf 4'7. MMio- nen. Da fällt «S dann nicht schwer, auszurechnen, baß auf jeden deutschen Soldaten ein Viertel Hemd und ein Viertel Unterhose entfällt. Es ist nicht ausge schlossen, daß nach dem endgültigen Abschluß der Sammlung, die wegen des zu starken Andranges der Spender am letzten Sonntag bis zum ll. Januar ver längert werden mußte, diese 4'/, Millionen allein von Sachsen erreicht werden, nachdem hier bis zum Sonn abend schon 2,8 Millionen Woll- und Pejzsachcn, Stiesel und Schi gezählt worden sind. Aber das sicht die dummdreisten Fälscher ebenso wenig an wie die Tatsache, daß die Spenden freiwillig zustande kamen. Die englischen Publizisten wußten sich zu Helsen. Sie verkündeten: „Jetzt werden in den Häusern Hau»- suchnngen gemacht, um frstzustellen, über was sür Kleidung der einzelne verfügt, die dann beschlagnahmt wird", oder: „Die Lentc werden aus den Straßen angehaltcn und ihrer Wollsachcn beraubt, dergleichen die Pelzgeschäste geplündert!" Wir nehmen -ie Un sinnigkeit dieses Geschwätzes als Gradmesser sür die Wut, die Engländer und Amerikaner angesichts un seres Sieges der Heimatsront ergrtssen hat. Wieder einmal wurden ihre Erwartungen enttäuscht! TaS Band zwischen Front und Heimat ist fester denn je — dafür hat die Wintersacbensammlung wieder einen glänzenden Beweis erbracht, an dem alle« Gcgciscr und Gezeter nichts ändert. Auslieferung Australiens Rr. Ohne wählerisch in bezug auf die Methoden zu sein, setzt Roosevelt seinen planmäßigen Einbruch in -a- Gefüge des britischen Empires fori. Während Churchill sich noch aus dem Wege nach Washington befand, hatte der Präsident bereits das Einverständnis der Australier zu einem Militärbündnis mit den Vereinigtcu Staaten in der Tasche und stellte den vielgeseierten britischen Premierminister vor vollendete Tatsachen. Das Mili- tärbündniS aber hat eine weittragende Bedeutung. SS löst einen ganzen Erdteil aus dem britischen Weltreich heraus und gliedert ihn dem amerikanischen Macht- bereich an. Für einige Zeit wird man den Schein aus- rechtzuerhalten versuchen, als bestehe noch die alte Ver bindung zu London. Allein an der Tatsache besteht kaum ein Zweifel, daß Roosevelt lein bisher größtes Erbteil aus dem Nachlaß des einst weltbeherrschcnden, jetzt aber sich seinem Ende znncigenden britischen Em pire übernommen hat. Man erinnert sich der pathetischen Acußerungcn des britischen Pre- mierminislers von ter „majestätischen Politik" Roosevelts, der angeblich keine Gegenleistungen lordcre. Churchill wandt« diese Formulierung an, als Roosevelt bereits einen Stützpunkt nach dem andere» geraubt, Island mit Truppen belegt, Grönland okku piert nnd die britischen Interessen in Südamerika zu rückgedrängt hatte. Seither ist Roosevelt Schritt für Schritt weilergegangen. Kürzlich wurden Abmachungen mit Kanada bekannt, das völlig in das nordamerika nische Wirtschaftssystem eingcgliedcrt wurde. Bon den Australiern aus gesehen kann c« allerdings gleichgültig sein, ob sie für England oder für die Bereinigten Staa ten bluten müssen. Aber England wird erkennen können, daß der Feind ihm zwar schwere Schläge zusllgt, daß aber der Appetit des Freundes jenseits des Ozeans keine geringere Gefahr bedeutet. Churchill, der sein Land in diese katastrophale Lgge hineinmanövriert hat, kann das «Ine ebenso wenig wie das andere von dem britischen Empire abwenden. Nm die Erregung Australiens zu mildern, hat man nach der Mitteilung über den Abschluß de» Militär- Pakte« zwischen Australien und USA. die Nachricht in alle Welt verbreitet, amerikanische Flottenstrettkräste seien bereits tm Sübpazistk angekommen, wo sie ge meinsam mit der kleinen australischen Kriegsmarine operieren werben. Derartige Aktionen pflegt man, wenn sie ernst gemeint sind, nicht vorher ans offenem Markt anzukltnoigen. Unter diesen Umständen haben diese Operationen in erster Linie einen psychologischen Zweck, nämlich Australien zu beruhige», Sie sollen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht