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Dresdner neueste Nachrichten : 26.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194202260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-26
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.02.1942
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1842 2«»iiz«i>,«I<: Lei freier ZuflMun, In« Haut Muschi.LrL-nlodn monaff. r- KM. p»ftd«iu, ».- KM. seinfchließl ri.S Kps. Poff»ri>»hr-n>. hierzu ZS Kpl k>estell«»ld. Haidmpnoil. 1.- KM.Kreuzdandlendung. Inland r; Ztps.,Hueiand 1. - KM.wdchenii. a>u«elpeii«r Lußerhaid <Sroß>Vre<dcn« li N»t„ in Groß.Oreedcn tü R»t. mit Handels« und Industrie-Zeitung «nzeiqenpreis«! Srundxrel«- die ,weis»aIN,e mm-Zeffe r» Tips, ^«eliengeiuch« und prinaie Aamilienanzeigen zwtispeliiq 22 Xni . du »wkilp-tttiz« mm-Z«tti als Mrrdeaniri,» 1.10 NM Nachlaß nach Malilaisei i odei Mengen,lafiei v. vruigedüßr für Zifferanzeigen N) Nps. aueschi. pari». Zur Zett ist Snieigenareuini» Ni 10 güing. Verlag und Schrlslleltung: Dresden V, FerdtaandstraSe 4« pofianschrlst: Dresden «1. Postfach « Zervrvf: Ortsverkehr Sammelnnmmer 21601, Fernverkehr 27981 * rrlegramme: Aeneste Dresden « PoMeck: Dresden 206» Ntchtverlangte Einsendungen an die Gchrisileitung »hne Rffikport» werden weder zurlickgejandt noch ausdewahrt. - Im Jaffe höherer Gewalt oder Seirieböfförung Haden unsre Sezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 48 Donnerstag, 26. Ze-mar 1942 SO. Jahrgang Muer U-Boot-Sieg im Mittelatlantik London rechnet mit dem baldigen Katt der Hauptstadt Burmas - Tagung der Reichsleiter und Gauleiter in München Brände und Plünderungen in Rangun Am Kai von Tanger von unserer nach 31 ordasrika entsandten Korrespondentin Ohne Hoffnung auf bessere Zukunst re Telegramm unsere- Korrespondenten >ii, Sei, 0 UN, I.4SVKI- I»S,e r»<n kN -L6-4S, arlr»-,^- datrnkot Lv, erste Frsthltngbgrnß »er Reichsftraben- fammlnng find bi« bantenBdgel. ged« opfert, soeiel kr kasttü m» :k«r n«I« er in den Tod alle-, was nur in seiner Näh« war. Die blutige, zersetzte Hand eines Arabers lauste aus di« gerade ankommende spanische Fähre aus Algeciras. Ein einziger grauenerregender Schrei dnrchschnilt die Lust, ehe die stille des Todes sich über die Hafenmolc von Tanger neigte. Aber nur eine Weile verharrten die Menschen, welche die Verbrecherhand nicht tras, in ihrem stummen, lähmenden Entsetzen. Tenn noch gab cS Gebende unter den Schwcr- getrosscnen, noch konnte man den Verletzten Helten. Krankenwagen eilten herbei und retteten, was zu retten war. Ein schauerlicher Anblick bot sich allen Ankommen den. Grone Blutlachen überschwemmten die Ltcinc, Teile menschlicher Körper lagen rot zuckend ans dem Kai. Und dazwischen, zwischen diesen Zeugnissen englischen Verbrechertums, flatterten — oder hatten sich schon in dicken Packen zu Boden gesenkt —'eine Anzahl britischer Provagandaschrisicn und Flugzcttcl. Zum grössten Teil waren sie in arabischer spräche versah», Deutschland und den Führer verhöhnend, die deutsche Wehrmacht als ohnmächtig hinitellcnd. den Lieg Englands als nahe verkündend: als ob die Araber nicht wüssten, wie es in Afrika um die britischen Prahlhänse stünde. Durch seine internationalen Elemente war Tanger schon im Weltkrieg ein Mittelpunkt aller »In trigen gegen Spanien, das dadurch in der Besric- dungsarbeit seiner Zone immer wieder gestört wurde. l!M6—I!l36, während der spanischen nationalen Er hebung, >var Tanger ein vanplstiitzpunkt der Noten, während es in diesem Kriege wiederum zu einer Zentrale der Leeret Lcrvicc, der britischen Spionage- und Labotagcattioncn, wurde. Nicht zu letzt deshalb besetzten die Spanier dann im Funi »UN dieses internationale Gebiet. -Nach einer anfänglich provisorischen -Besetzung erklärte der spanische Oberst »1 u st c am November NUN Tanger als der spani schen Maroktozonc einvcrlcibt. Natürlich protestierten die Engländer und ertlärten die jetzige Litnativn nur als provisorisch. Die Lösung aber ist, von -en Spa- niern her gesehen, endgültig, wenn auch der Hohe spanische Kommissar, der 7» Kilometer entfernt in Trtuan sitzt und einen Dclcgado in Tanger hat — bei .dem die deutsche Ncichsrcnicrnug einen Generalkonsul unterhält, während die diplomatischen Vertreter der anderen Länder noch immer beim Sultan in Nabat akkreditiert lind — den Engländern gewisse Zusicherun gen über die -Nichibcfestignng der Tangerzone ge macht hat. Die Briten lohnen den Spaniern allerdings diese Loyalität schlecht. -Versuchen sic auch, im Gegensatz zu früher, ihre Spionage nnd Terrortätigkril ein wenig mehr zu verschleiern, so gibt cS keinen Zweifel, dasz die britische Aktivität ans diesem dunklen Gebiet eng lischer „Kriegführung" bestehen blieb, ja sich vielleicht in der letzten Zeit noch verstärkte, wodurch es dann eben zu jenem Knall kam, von dein anfangs gesprochen wurde. Eine der Konzessionen, die Spanien den Engländern ans der internationalen Zeit her belieb, ist, dab wöchentlich einmal ein britisches Urlanbcrschiss von Gibraltar nach Tanger kommen darf, mit englischen Soldaten und Ossizicrcn in Zivil beladen, denen cS erlaubt ist, einige Tage in diesem Teil der nordasrika- nischcn Küste zu verbringen. Ke, lorar Prome im Nordwcsten, einem wichtigen Eisenbahn- lnotcnpunkt, Vordringen. Lord Eranborne nahm den Briten auch noch die .Illusion, die als Trost für den Pückzng in Burma ge dacht, nämlich, dab eine gutgerüstetc Armee von »Indern als Reserve znm Einsatz bereilstchc. Eranborne cr- ävn bon » rum iion lonülm ru dem klärte im Oberhaus, das, die Annahme, Hunderttanlcndc völlig ausgerüsteter Männer stünden in Indien be reit, eine »Illusion sei. „Feder Mann", so meinte der Lord, „der voll ausgerüstet ist, ist auch bereits voll ein gesetzt." Daö britische Hauptquartier in Burma ist nach Meldungen des Senders Neu- Delhi von Burma nach Mandalay, 76ü Kilometer landeinwärts, verlegt worden. Die Evakuierung Reumun» ist nahezu beendet. Sitz der burmrtzichen Regierung ist setzt ebenfalls Mandala», wohin auch der grüble Teil der Zivilbevölkerung gebracht wurde. Bei dem Abtransport der Zivilbevölkerung soll es zu Un ruhen gekommen sein, da sich die Burmesen weigerten, ihre Hauptstadt zu verlassen, weil sic in den »Japanern keine Heinde sehen. Auch japanische Hronlbcrichte betonen besonders die Herzlichkeit, mit der die burmesische Bevölke rung die japanischen Truppen begrübt. Mit Obst nnd Kaffee Heiden die Eingeborenen die Fapancr will kommen. Tanger, im Februar Tie Reise, die mich durch Nordasrika führte, endete mit einem Knall. Nicht mit einem inmbolischc», sondern mit einem wirklichen, mächtigen Knall, mit einer Ex plosion, die einige Tage lang die Welt in Atem hielt, weil sic wiederum zeigte, mit welch verbrecherischen Methoden die Briten selbst in den neutralen und nicht- kriegsühreN-en Ländern arbeiten. -Nach einer interessanten Reise durch Hranzösisch- Marokto kehrte ich nach Tanger zurück, um von hier aus das Flugzeug nach Europa zu nehmen. Ter Boden Tangers gleicht ei» wenig dem Gebiet eines noch tätigen Vulkans, von dem man nie wcik, wann und wo er wie der Heuer spucken wird. Kein menschliches Gehirn kann seinen RlmtlnnuS berechnen. Aber das Gefühl, es könnte etwas geschehen, hält die Nerven stets in einer leichten Erregung. Tie Stadt Tanger war seit dem Fabre 196» ein politisches Problem. Dem berüchtigten cngliich-sranzösi- schen Vertrag vom N. April 1961, in dem sich England nnd Hrankrcich gegenseitig für Marokko und Acgnptcn freie Hand zusichenen, also grobmütig etwas verschenk ten, was sic gar nicht besahen, folgte am !i. Oktober lSlll ein geheimes spaiiisch-sranzölllchcs Abkommen. England und Frankreich hatten in ihrem Vertrag vorgesehen, „dab ein gcwijscs Stück des marokkanischen Gebiets, das an Melilla, Eöuta und die übrigen Prcsidios grenzt, in die spanische Einslnbiphärc an dem Tag fallen soll, an dem der Sultan über dieses Gebiet seine Autorität nicht mehr auSiibt". »Zu diesem Gebiet gehörte auch Tanger: aber In dem geheimen Abkommen zwischen Frankreich und Lpanten vom ». OktSvkk'wirrde dllvon "Nicht mehr gekprochrm- Es hieb vielmehr, die Stadt Tanger werde den Tonder- charaktcr erhallen, den ihm die Anwesenheit bcS Diplo matischen Korps und seine städtischen und sanitären Ein richtungen verleihen. Mochte Tanger auch viele Fahre hindurch Quelle ständiger Auseinandersetzungen und Reibereien gewesen sein — hier war der Ausgangspunkt für das Tanger problem, das im November 1916 durch die Besetzung der Spanier nnd damit die Einbeziehung in die Spa nisch-Marokko-Zone eine neue Wendung nahm. Donnarfchierende japanische Truppen von der burmesischen Bevölkerung herzlich empsangen Telegramm unseres Korrespondenten ES war gegen !> Uhr am K. Hebrnar 1942, als das britische Schiss „Rescue" cinlics. Am Kai stand das Anto de» britischen Gesandten Gascogne mit seinem li vrierten Ehnussenr. Der britische Diplomat schien also hohen Besuch aus Gibraltar zu erwarten. Zahllose Taxi» erhofften ebenfalls ein kleine» Geschäft, ebenso eine Reihe mohammedanischer Gepäckträger, die mit ihrem roten HeS neugierig zum einlansenden Dampfer hintibcrspähten. Tie Engländer brachte» gewöhnlich schweres Gepäck mit aus Gibraltar. >« Tas Lchiss legte bei. Tas Llampsen der Maschinen verkündete das LandungSnianövcr. Lässig, als könnten sie kein Wässerchen trüben, verlieben die Engländer das Schiss. Mühsam schleppten dir Mohammedaner Kisten und Koffer. Sine Menge versiegeltes Diplomatengepäck war an diesem Tag darunter. TaS Geschrei der Araber erfüllte die Lust. Eifrig wurde verladen. „Vorsichtig!" malmte ein hagerer Engländer einen temperamentvollen Araber, der einen versiegelten Koffer vom Karren hin unterwarf, um ihn in rin Taxi zu verladen. Aber schon mar eS zu spät. Tie Mahnung ging in dem ungeheuren Knall unter, mit dem dieser Kofser explodierte. lUn ganzer Kosfer voll von Tnnamit ging in die Lust. Ein «osser, der ein diplomatische» Siegel trug. Mit sich rib TaS britische Sprengpulver hatte nicht nur getötet, sondern es hatte auch die englischen Geheimkosser aus- gerissen, die englischen Propagandamitlcl auigedcckt. die ein Tiplomatcnsiegel in» neutrale Land schassen sollte, Prvpagandamtttel, die nichts anderes zum Ziel hatten, als Unruhe unter der Bevölkerung eines nichikricg- stthreudcn Staates hcrvorzurusen. Welches Gefühl mochte der britische Generalkonsul, Gesandter Gadcwgne, gehabt haben, als er die Mole betrat, und die blutigen Zeichen des englischc» Ver brechen» beschaute? Es mag ein Spicbrulenlausen sür ihn gewesen sein, bis er unter den Augen empörter Menschen den »Inhalt seiner Koffer, denn an wen sonst kann man englisches Diplomatengepäck in Tanger senden — betrachten musste. Noch waren die Menschen gelähmt von dem Entsetz lichen, noch starrten sie fassungslos der dicken, schwarzen Rauchwolke nach, die vom Tatort langsam nnd schwer ihren drohenden Weg nach Gibraltar nahm. Nach dort hin wehte der Wind. Hür wen ivar das englische Dynamit bestimmt? So sragtc» sich die empörten Einwohner. Meinung und Ansicht, Mulmabung und Wnt steigerten sich zu einer nicht zu haltenden Erregung. Demonstrationen der auf geregten Menge vor dem Minzah-Hotcl, aus dein die englische Hlaggc weht, vor dem britischen General konsulat und vor einzelne» Häusern waren die Holge. Verschiedene britische Geschalte mnbtcn geschlossen wer den. Die Briten verkrochen sich in ihre Wohnungen, lieber Tanger wurde der Ausnahmezustand verbünat. ,1m Zeichen ihrer internaltpnalcn Privilegien hat sich die Stadt Tanger nicht nur zum Tummelplatz eng lischer Spione nnd Saboteure gemacht, sondern war daneben auch der Zufluchtsort zahlloser Emigranten, Fndcn nnd Hochverräter aller Länder. Hier glaubten die Fliehenden sicher zn sein. Bis znm Anfang vorigen Fabres war dieses internationale Gebiet sozn'agcn ein Sprungbrett sür die Auswanderer nach Amerika. Lange Zeit schifften sich die Emigrierenden hier ein. Plötzlich rin der Strom ab. Da» geschah nicht so sehr, weil sich ctiva die bestehenden Einwandcrungssormalitätcn der Vereinigten Staaten noch verschärft hätten, sondern vielmehr, ivetl die Fudrn aus den Vereinigten Staaten an ihre Freunde in Tanger schrieben: „Bleibt um Gottes willen wo Fhr seid, dort geht cs Euch viel besser, alS uns jetzt hier." lind tatsächlich, die meisten der jüdischen Emigranten, selbst wenn sie mit leeren Händen eingelrossen waren, sanden ihr gutes Auskommen in Tanger. Nach kurzer »Zeil blühte das Geschäft. Zahlreiche Unternehmen taten sich ans, Schneidereien, Schuhgeschäfte, Parfümerien und natürlich Wechselstuben und Banken. Tie Fuden unter hielten mit den Engländern enge Beziehungen, und kür zahllose kleine und grobe Secrct-Tervicc-Tienstc be kamen die Fuden Verbindungen zu englischen Tuch fabrikanten und sonstigen angelsächsischen Lieferanten. Ein grober Teil der Geschäfte in Tanger ist also direkt oder indirekt in englischen Händen. Und all diele Unter nehmen sind nicht etwa harmlose Kaufleute, sondern das Gcschäftcmachcn ist nur ihr Nebenberuf oder difnt dazu, einen anderen gefährlicheren Berus zu tarnen. Welcher unvorclngenommcne Besucher vermutet so gleich in dem Leiter elne» AntiquitätcngcschäslcS. der dazu noch einen lateinischen Namen trägt, einen eng lischen Spion? Wer in dem rundlichen Apotheker, der behutsam, pedantisch, ja fast spiebbtirgerlich, leine Pül verchen mixt, den Vertreter einer englischen Nachrichten agentur, der zugleich die Verpflichtung hqt, seine Fnsor- malionen dem Lecrct-Service zur Verfügung zu stellen? Wie ost werden sich zwei unbefangene Kunden, die vielleicht eine halbe Stunde auf ihre Medizin war ten. unterhalten, nicht ahnend, dab der hilfreiche Apothe ker jedes ihrer Worte erlauscht und behält! Wie ost aber auch mub sich ein Käufer über die merkwürdigen Fragen, die sein Schuhmacher ihm stellt, wundern. Und mancher erstaunte Blick gilt der Putzmacherin, die sich plötzlich für Politik und Militär interessiert. Und wer hätte gedacht, dab der bieder anstehende Besitzer eines Hotels, daö allerdings einen englischen Namen trägt, ein ganzes Tvnamttlager in seinen Kellern bewahrte und Aasfen, die noch den englischen Htrmenftcmpel trugen? Aber nach dem Attentat aus der vasrnmole ist auch dem harmlosesten Einwohner ein Licht ausgegangen. Tic Engländer, die die Privilegien, die nun einmal in her Tangerzone noch irgendwo steckengeblirben Nnd, in der art verbrecherischer Weise mtbbrauchen, werden die cnt- sprechen'dt Resonanz Sei den Spaniern stnden: Die r Schiffe mit Z2 soll sm. versenkt X Aus dem Hiihrerhauptquartier, 26. Februar Daö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Unterseeboote oerscnkteu im Mittclatlantik in tagelangen hartnäckigen Kämpsen auö einem stark ge sicherten Geleitzug Neben Schisse, darunter zwei grobe Tanker, mit zusammen SLV90 BRI. Weitere sechs grobe Schisse, darunter ein Tanker, wurden so schwer beschädig«, dab auch mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Berichte von Reisenden, die auS Teheran in Kabul antameu und die anssagcn, dab es dort zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen englischen und sowjeli scheu Stellen über die Lieferungen gekommen ist, die ans dem Wege über Fran nach der Sowjetunion gehen. Fnsolge der Fndicn drohenden Gefahr sind die indischen Licserungcn für die Sowjetunion in den letzten Wochen fast aus Null zusammcngeschrumpst: Man befürchtet in söwjcttschen Kreisen weiterhin ein rasches Abnnkcn auch -er amerikanischen Lieferungen, da der Seeweg durch den »Indischen Ozcan immer unsicherer werde. Fn bri tischen Kreisen wird demgegenüber erklärt, dab Fndicn selbstverständlich den gröbtcn Teil feiner ohnehin nicht ausreichenden und immer noch mangelhaften Kriegs produktion sür sich selbst und den burmesischen Kriegs schauplatz benötige. Hierzu stellen sich die Sowjets aus den Standpunkt, dab die englisch-amerikanischen Ver sprechungen auch nicht im entferntesten eiugetöst worden seien und dab selbst die bisher noch geringe Leistungs fähigkeit der Verbindungen durch Fran in keiner Weise für Materiallieferungen an die Lowjetunon auSgcnützt werden. Amerikas SchifsSverlnstc Schlieblich kommentiert man hier noch ganz beson ders eingehend das Kommuniqnv. das der USA - Marincminister Nnar nm M'tlwo»> beransanh und in dem er eingrstand, dab seit FahreSbeginn nicht weni ger al» ll Prozent der Handelsmarine der Vereinig ten Staaten von feindlichen U-Boote» angegriffen ivnrdcu. Tic italienische Presse verweist unn daraus, dab der grösste Teil dieser Schiss« osseubar mit bestem Erfolg angegriffen und versenkt wurde, dab aber gerade diese entscheidciide Tatsache von Mr. Knox schamhast verschwiegen wurde. Fn diesem Zusammenhang wird hier eine offizielle Londoner Erklärung erwähnt, dab dir Erhöhung der Tounageverlufte besonders auf das Konto der schweren amerikanischen SchtssSvrrlnste zurückznsührrn sei. Es gehe daraus hervor, dab die Amerikaner bezüglich ihrer U-Bootabwchr noch nicht völlig vorbereitet seien. Anbcrdkni deuteten diese Versenkungen ans die Operationen einer sehr bedeutenden An zahl von ll-Booten in den amerikanischen Ge wässern hin. Amerika müsse eben jetzt erst alle seine Abwehrmaßnahmen vollenden. Man betont dabei iu Rom, dab diese amtliche Londoner Aeukerung die Worte von Mr. Knox gerade in jenem Punkt sehr wirkungsvoll ergänze, in dem Knox geschwiegen habe. Aubrrdcm verweist man in Rom daraus, daft die ist di sch en Truppen in, die Heimat znritckbernsen morden sind. Ter Verteidigungsminister hat läut einer Meldung von Radjo Stesani aus New Delhi erklärt, dab bereits dir Anordnung zur Rtickberusung der auberhalb FnbievS kämpfenden indischen Truppen ge- troffen worben sei. A Stockholm, 26. Februar Die britischen Truppen, so berichtet llnitcd Preb aus Mandalay, dir nach blutigen Bajonettkämpsen am östlichen Ufer des Sittangslusses zurtickgcworscn waren, setzen Ihren Rückzug aus neue Stellungen fort. Nach bvn Hrontbrrtchtcn täten die Briten ihr Aeubrr- ste», dir Japaner aufzuhaltcu, doch seien sie wegen der Gefahr, von dem zahlrnmäbig überlegenen Gegner um zingelt zu werden, zum weiteren Rückzug gezwungen. Zwischen den japanischen Truppen und dem Burmaweg bei Rangun liege jetzt nur noch ein schmaler Hlub nnd rin fünf Meilen breiter Ländstreisen. Obwohl cs schwer sei, fickt ein genaues Bild von allen Vorgängen an der Front zu machen, könne doch gesagt werden, dab „ein allgemeiner langsamer Rückzug" im Gange lei. Rangun, so meint „Daily Expreb", sei vielleicht schon Ende dieser Woche in den Händen brr Japaner. ' Die Verhältnisse in der Stadt Rangun schilderte ein Flüchtling YK« folgt; „Als ich am Frcitagnachmittag Rangun verlieb", erklärte rr, „wär die Stadt eine reine Hölle. Ueberall sah man Brändr nnd Pltin- der n n g e n. ES war unmöglich, Wasser zu bekommen." Rach fünfwöchigen Kämpsen sind, wie man in Lon don seststrllt, die britischen Truppen ermüdet, während die Japaner ununterbrochen Zustrom Neuer Kräfte, vor allem an- Singapur, bekämen. Wenigstens sieben japanische Divisionen ständen an der Grenze der Pro vinz Pegu, wovon nxntgstcns drei aus frischen Kräften Hy». Malata bestäpden. Man müsse mit 156 666 Java- nern In Vlltzma rechnen. -Di« Erdölleitung, dt» von den Quellen bet Bennng Paung in der Provinz Minbu und bei Sing» in der Provinz Mandalay zn den Raf finerien von Rangun führt, nnd die 296 Meilen lang ist, gilt als eines der nächsten Angriffsziele der Fapaner. Gewöhnlich bekommt Indien sein Erdöl über Rangun, da der Weg zu den iranischen Erölscldern über den Persischen Golf znvicl Tonnage fordert. Für den Hall, dab Rangnn nicht gehalten werden kann, erwartet London, dab die Armee nach "Norden zurückgelst, „wenn eS nicht zu spät ist". Wahrscheinlich würden die Fapa ner, um dies zu verhindern, von Pegu aus gegen < Rom, 26. Februar In Rom hat man nicht den Eindruck, dab die Rede Churchills sowohl im Unterhaus selbst als auch hauptsächlich beim englischen Volk eine lehr glückliche Ausnahme gesnnden hat. Das „Giornalc d'Ftalia" tiennt sie eine Aneinanderreihung von Geständnissen, die urkundlich belegt wurden durch die erlittenen ttngliicks- sälle und die'über dem britischen Weltreich schwebenden Gefahren. Dagegen vermochte cö Ehurchill nicht, Hoss- nungen aus eine bessere Znknnst zu erwecken nnd sür solche Ausblicke ebcnsalls Urkunden vorzulegen. Sich selbst, wie es Ehnrchill getan hat, al» den tibcrsallcnen Unschuldigen hinzustrllen, ging auch der römischen Presse zu wett, so dab es nicht an Kommentaren ironischer Art fehlt, die mit diesem „harmlosen Engel" abrechnen. Fn der Rede selbst werden zwei Punkte herausgesleilt: das Eingeständnis des Tonnagemangcls und die Erklärung Churchills, dab neue Veränderungen in der Regierung bis auf die Ernennung einiger neuer Unterstaatösekrr- tiire nicht mehr vorgenommcn würden. Das besagt also, dab Churchill nicht gewillt ist, dem allseitigen Drängen aus Ausscheiden des Fndienministcrs Amery nachzu kommen. Churchills Sturheit geht also ossenbar so weit, dah er selbst in dieser Stunde der höchsten Gefahr, dir als solche sonst in England ziemlich allgemein begriffen wird, sich weigert, von seinem Imperialismus abzu- gehen, für den gerad« Indien in der Gegenwart das klassische Schulbeispiel darstellt. Das Attentat aus Papen Im Zusammenhang mit diesen Kommentaren stehen dteüber den Bomvenanschtag gegen Botschaster v. Papen, der in ganz Italien Helle Empörung ausgelöst hat. Man zwriselt ketnrn Augenblick daran, dab auch, dieses Ver brechen vom Secret Service vielleicht in Gemeinschaft mit der GPU. organisiert worden ist. In Rom hat man den Eindruck, dab es sich nm einen neuerlichen Ein schüchtern ngö versuch Moskaus nnd Londons gegenüber der Türkei handelt. Ossensichtlich sei dieser Anschlag das Werk engltsch-sowsetifcher Agenten. Er sei ein weiterer Beweis der kritischen Lage, in der sich der Feind befinde, der nur mehr von dem Gebrauch von Waffen der Verschckörltng sich einen Erfolg verspreche. In den mabgebenden römischen Kreisen wird der tiese Abscheu unterstrichen, den da- italienische Volk gegen über berartiaen Anichläarn emRind»» -. Zu dem Attentat selbst «ubssentlicht man hier uoch üa« Einzelheiten. To die Tatsache, dab di« tür- Polittt in einem arischischen Klub als vermut- Musik »wki ENgländtr und einen Anhänger des Itergeneral« de Gaulle verhastet ha».' Auch diele »ng zeig»; wie überall in der Türket britische Agenten arbeiten. Offenbar wollte man v. Papen befettigrn, weil sr der Träger wichtiger Informativ- nen über den verkauf der Türket durch Eden an Moskau ist. LieferungSstob nach Moskau? . Während sich dir Attentäter auf türkischem Boden tu ihrer Zielsetzung einig zn siin scheinen, ist die» inFran osseNvär nicht der Fall: denn man verzetchüet hset
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