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Dresdner neueste Nachrichten : 07.07.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194207072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-07
- Tag1942-07-07
- Monat1942-07
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.07.1942
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so. Zahrgang Dienstag, 7. Juli 1942 »ri Dresdner Neueste Nachrichten SiiNispeekB Vckstetzc MGAwsG»-en» echMDägntztz» MMR. «M» /ne V p» tp»iiki»a»r«ks«, «nmtpcett! dl» uoelstaM,» mm-Zess« »4 Ttpf-, »ttdatt 4^:.^S!WWLMW!!LW mit Handels- und Industrie-Zeitung LL"Li^rLL^.L S7^ El»I»I»i»lS» älatnGtd GMOMM» u Rrs» t» Gwß-vwSdn» tt N»i, «njN-ev ro Ups. «usschtie-lich pouo. 8« ^eti Ifi «lnz«<»nwrettlig» Nr. n «lUtt«, Verlag und Schrlkleltung, Dresden L,F«rdlnandstra-e 4 - postanschrtstr Dresden A1, Postfach » Femmf: Ortsverkehr Sammelnummer reacn, Femverkehr rrosi» Telegramme: Neueste Dresden»Postscheck, Dresden rosa Nr. 15« Zapankontrolliert SO Millionen Quadratkilometer Britanniens Levenstonnage >7 fapan Viesen Krieg mit England ttnl rankommen, der Sann am 8. De,em vote w^r England entdeckt Mangel an Transportflugzeugen Auch eine Aolge der Tonnagenot - Lektion für di« militärischen „Sachverständigen" wär«, seine Kräfte verzettelt. Der Kampf gegrn China wurde daher vorerst eingestellt und alle Kraft aus die militärische, politische und wirtschaftliche Borbereitung des kommenden Krieges gegen die Anglo-Amerikaner gerichtet." Die heute maßgebenden Staatsmänner Japans sind zumeist Generale und waren alle am Chinakrieg als militärische und politische Führer beteiligt. Der China- krieg hat also auch die gegenwärtige japanische Staats- siihrung wesentlich gestaltet. Wie der heutige Minister. Präsident, General Toso, Neben Mitglieder des Kabi- nettS, die Präsidenten nahezu aller maßgebenden Be hörden und der amtlichen sowie halbamtlichen Schlüssel stellungen, alle sitbrenden Männer innerhalb des neuen innerpolttischen Uoksansystems sowie schließlich die meisten namhaften Mitglieder des neugewählten Reichs tags, so haben alle heutigen japanischen Führer im Chinakrieg Divisionen, Armeekorps und Armeen be fehligt und sind aus Chinas Schlachtfeldern und an der schweren Ausgabe, das chinesische Volk politisch zu der von Japan gewollten und geführten Neuordnung Oft- astens zu erziehen, zu Staatsmännern herangereist. Die Einstellung weiter chinesischer VolkSkretse zu dem Kamps Tschungktngs gegen Japan geht ans ver schiedenen Telegrammen hervor, die Hnnderttansende von Auslandschinesen an Tschang Kai-schek richteten und in denen die Beendigung des Widerstandes gefor dert wird. „Ich bin überzeugt, daß Japan den Krieg siegreich beenden wird", erklärte Staatspräsident Wangtschinawe«. Kür Tschungking sei jede Hilfe abae- schnitten. In bemerkenswertem Gegensatz zu diesen vrrstflndigungSbrrrittn Stimmen steht «ine Rundsunk- ansvrache, die Marschall Tschang Kai-schek aus Anlaß de- fünften Jahrestages des Kriegsausbruches Mpugttlk wtd.L§.O schl.tmM.^r «n Rückschlägen Stmkholm (Etg. Dienst). Der stellvertretende Letter der britischen Labourpartei, Greenwood, und einige ander« Abgeordnete haben jetzt im Unterhaus einem versuch unternommen, um von neuem von der britischen Regierung eine Veröffentlichung der Ton- nagrverluste zu erlangen. Ein vor wenigen Wochen unternommener Vorstoß war ergebnislos ver laufen. Inzwischen war Lhurchill in Washington ge wesen, und die Tonnagesrage gehörte zu den Haupt- gegenständen der Konseren,. Seitdem, so stellt der Lon- doner Korrespondent des „Astonbladet" fest, ist Washington mit der Veröffentlichung von Zahlen noch zurückhaltender geworden. Ss ist anzunehmen, daß Churchill in bieser Richtung «inen Druck auSgeübt hat, da seinerzeit im Unterhaus die Bervsfrnttichung der Zahlen mit dem Hinweis auf die immerhin unzuläng- lichen Zahlenangaben Washingtons verlangt worben war. Bei dem gegenwärtigen Vorstoß, so berichtet der schwedtsche Korrespondent, will man außerdem noch von der Regierung Rechenschaft über alle die Maßnahmen fordern, di« znm Schutze der Schiffahrt gegen Luft- und U-Voot-Angriss« getroffen wurden. Churchill dürfte aber wohl kaum ein« öffentliche Erörterung dieser heik len Themen zulasten. Ein weiter«» Problem, das England augenblicklich stark-beschästigt, Ist der Mangel an-Tran Sport- flugzeugen: Seit 1980 sind im britischen Empire «ine Transportflugzeuge mehr gebaut worden, da die Fabriken sich auf die Herstellung von Bombenslugzeugen umstellen mußten. Churchill hat bas Kehlen von Trans- poitflNgzeUge« immer damit entschuldigt, baß statt besten Bomber gebaut worden stjen. Diese Krage hat nun «inen neuen Auftrieb durch di« offizielle Mitteilung er halten. -aß «ine groß« Anzahl britischer Tanks in den Kämpsen um Libyen ntcht eingesetzt werden konnten, «eil «sichtige Ausrüstung-gegenstände, die auf dem Lust- auf alle SensattonSsieg«, vielmehr leite er den Vorstoß seiner Truppen aus Gebiete, die ihm unzweifelhafte Ge winne einbrächten. Es sei nicht abzuleugnen, daß Deutschland die große Sommerossensivc begonnen habe und daß eS den Alliierten militärisch weit überlegen sei. „Ncwyork Hcrald Tribüne" bestätigt die Angaben des Führers, daß nicht die Sowjets, sonder» die Deutschen die Winterschlacht gewonnen hätten. Die Sowjets hätten die deutsche Ossensivkrast nicht zu schwächen vermocht. Das Blatt findet es „aufreizend", so weit entfernt zu sein und den Bolschewisten nicht betspringen zu können. Dieses Unvermögen dürfte bei wachsender Tonnage not, die jetzt wieder der USA.-Anßenmtnister Hulk bestätigte, eher noch größer werden. Da die Knappheit an verfügbarem Tankschtffsraum immer ernster werbe, so erklärte Hüll auf der Pressekonferenz, müsse in allen Ländern der westlichen Halbkugel, die von den USA. in der Belieferung von Benzin abhängig seien, eine noch weit st r r n g e r e B e n z« n r a t io n i e r u n g etngeführt werden. Und schließlich kündigte aus der zur Zeit, in Mexiko-Stadt tagenden interamerikanischen Lanbwirtschastskonserenz der USA.-LanbwirtschaftS- ministrr, Claude Wickard, «ine weitgehende Ver knappung der Lebensmittel- und Roh- st o f s v r r s o r g u n g der Bereinigten Staaten für Ende dteseSKahreS an.Diemittel-und sübamerikantschen Länder wurden aufgefordrrt, ihre Rohstosserzeugung und die Anssuhr von Agrarerzeugnissen zu steigern. Ehinakonsiikt -le -roße Kriegsschule Tokio zum 5. Jahrestag -es Iwstchevfallö an -er Mano-Polo-Brück« - „Strategisch absolut sichere Lage weae hätten transportiert werben können, nicht ein- traien, da keine Transportflugzeuge vorhanden waren. Dieser Kall hat die Dringlichkeit der Wiederaufnahme der Produktion dieser Flugzeuge aktuell gemacht, um so mehr, als die Tonnageverluste den Seeweg immer problematischer machen. Man muß sich nun entschließen, so heißt es in einem Bericht des Londoner Korrespon denten von „Nya Daalight Allehanba", ob die Trans- vorier in England oder in den USA. gebaut werden sollen. Im Hinblick aus die .Herzlichkeit^ des Verhält- nisses zwischen Len beiden Weltmächten, die erst kürzlich noch in der gemeinsamen Erklärung Roosevelts und Churchills gestiert worden war. ist die Bemerkung des schwedischen Korrespondenten aufschlußreich, wonach man in Großbritannien keineswegs daran tnteressiert sei, die gesamte Produktion an Transportflugzeugen den Ber- einigten Staaten zn überlassen, denn in diesem Kalle würden diese auch die Kontrolle Uber das Transport slugwesen verlangen. Schließlich hat di; amtliche britische Agitation noch ein« scharfe Lektion etnstecken müssen. Unter brr Ueber- schrtst „Laßt das kindische Geschwätz, gebt uns Tat- fachen" schreibt der Lissaboner Korrespondent des „Daily Mirror , Walker, in alliiertenfreundlichen Kreisen des neutralen Auslandes sei man «ber den.bisherigen Aus- gang der Kämpf« in Norbasrtka erschüttert. Die bri tische Presse werde der optimistischen Stimmungsmache gngeklagt. Doch nicht die Presse verfasse btt amtlichen Verlautbarungen. Sri «S nicht höchste Zeit, daß da» britische KrirgSministrrtum. die Admiralität, ber Nach- richtendienst und da» JnsormationSministerium end lich damit aushürten, die Oeffentlichkett „wie «in geistig zurückgebliebenes Kind" zu behandeln? Da» britische volk^oll« nicht» mehr von dem Geschwätz angeblicher militärischer Sachverständiaer hören, deren Bor- aussagen sich zu »0 Proz. al» falsch herausgestellt hätten. groben Teil behoben sein; anzunehmen, daß sie Indessen völlig bereinigt sind, wäre «in Trugschluß. So stellte dieser Tage ein Korrespondtnt des „Evening Standard" fest, daß es noch heute eine ganze Reihe von Lchiiss- wersten gäbe, die überhaupt ntcht in Betrieb nnd völlig verwahrlost seien. Dazu kämen noch Betriebe, die auf ein Wort des damaligen Vorsitzenden der National ShipbuilderS' Securities und jetzigen Kontrolleurs des britischen SchisfSbancs, Lord Lithgow, aus Konlnrrcnz- griinden stillgelegt worden seien. Km Zuge dieser Ver nachlässigung letzte eine beträchtliche Abwanderung der Werftarbeiter ein. Gegenüber 358 000 Wcrsiarbciter» im Kahre 1923 gab es in Großbritannien 1930 nur noch 294 900 und 1935 sogar nur noch 157 009,- diese Zahl sank in den Kahren unmittelbar vor Ausbruch des Krieges weiter. ES ist dieser Mangel an Facharbeitern, der jede stürmische Aulwärtsbewcgung der britischen SchisfSbauproduktion automatisch mattsetzt. Angesichts dieser Verknappung an geschulten Arbeitskräften muß man hinter die Meldung des „Daily Telegraph" vom IK. Kuni, nach -er die britischen Schiffswerften ihre Produktion von HandelSschtllen um 57 v. H. gegenüber der des letzt?,» Bierteliahres von 1949 erhöhten, ein großes Fragezeichen sehen. Alle Anstrengungen, dies lebensgefährliche Problem mit Erfolg zu lösen, werden überdies übertönt von -en» Gezänk der beiden großen Partner im Bunde der „Bereinigten Nationen". Während die Aankecs mit geradezu verletzender Herablassung von den nur 100 ooo BRT. Schiffsraum reden, die in» gesamten Empire monatlich hergestellt werden könnten, und damit ab sichtlich das britische Verlagen in dem Vorkriegsjahr- zehnt sowie die wenig energische»» Anstrengungen im ersten Teil dieses Krieges unterstreichen, mehren sich auf der Knsel dir kritische» Stimmen, die an den Phantasiezahlen des nordamerikanischen SchissSban- proargynns starke Zweifel hegen. So meinte „Man chester Guardian" vorsichtiär es stünde noch F^spes sall» fest, daß da» riesige Produktionsprogramm der UM.-WttUrk.lMMnchstr.Hahr erkilllt gerben könnte. Mit -itter^SrepsiS vttinden sich die «staltschtn Kritiker in guter Gelellschäst, denn eine Erklärung amerikanischer Sachverständiger läßt keinerlei Zweifel darüber, daß infolge der Neberbclastung -er ameri kanischen Werften seit Pearl Harbour mit Reparattir- arbetten und mit Arbeiten im Dienste der Durch führung -eS Zwei-Ozean-Klottenbauprogramms bis 1943 bestenfalls 13 Millionen BRT. Handclstonnage statt der von Propagandastellrn behaupteten 23 Mil lionen BRT. hergestellt werben können. Da nun, wie der vondonzr Nachrichtendienst als An sicht eines amerikanischen Sachverständigen vor einigen Tagen bckanntgab, alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müßten, um eine Transportschlacht größten Stils z« inszenieren, da anderittalls alle Anstrengun gen in ber Produktionsschlacht sinnlos seien, sind in ihrer todbringenden Umklammerung die beiden Mächte aus den Gedanken gekommen, die Handelstonnage der sübamerikantschen Staate»» unter ihre Ver fügungsgewalt zu bringen, wie der „Daily Sketch" meldet. Kür die Dauer des Krieges sollen vor allen» die kleineren Staaten ihre Tonnage den beiden angel sächsischen Mächten überlassen. Schon sind die Ver handlungen mit Venezuela im Gange. Da Venezuela aoer nur über eine»» Schiffsraum von 129 900 BRT. verfügt, ist die praktische Hilfe von dieser Leite recht zweifelhaft, um lo mehr, wenn man in Betracht zieht, baß das Volumen anderer ibero-amerikanischer Staa ten noch erheblich unter dem Venezuelas liegt. Diese Maßnahme, die einem Schlag in» Leere gleicht, den auch die Unterstellung der brasilianische»» Schiffahrt unter ein USA.-Sontrollamt nicht wirkungsvoll machen kann, zeigt, wie groß die Gefahr ist, „die englische Lebens linie zu zerschneiden", von der die Presse aus der Kittes iin Augenblick voll ist. Kn der Tat ist die nationale Existenz Englands, das eine M i n d c st t o n n a g e von acht Millionen BRT. benötigt, uni leben zn können, anss schwerste gefährdet. Und wenn es nicht gelingt, den katastrophalen Verlusten, die sich seit Kriegsbeginn auf 17 Millionen BRT. anglo-amcri- konischen Schiffsraums belaufen, Einhalt zn gebieten, würde Großbritannien Unweigerlich den» Schicksal ver fallen, dem es mit Mühe nnd Not im Kahre 1917 ent gangen ist. „England muß sich täglich vor Augen halten, baß der Sieg allein von der Zahl der Schiffe abhängt ', sagte der parlamentarische Sekretär des Ministeriums für den Kriegstransport, Noel Baker. Nachdem inan also hüben wie drüben die schlimmsten und gefähr lichsten Erscheinungen der Produktionskrankhcit über wunden zu haben sich rühmt, entdeckt man mit Ent setzen, daß sie von einer viel gefährlicheren Krise ab gelöst worden ist, -er Trauöportkrise, ans ber es, wie bet jeder anderen Krise, nicht zwei Auswege, Gesundung ober Tod, gibt, bti der vielmehr angesichts des ein gestandenen Kehlens ausiiklchend erfolgreicher Abwehr mittel nur dte negative Alternative bleibt: Tod. Beeinflußt der ständige Tonnagefchwund somit In direkt die Krieasühruna, so tut er es in einem noch viel stärkerem Maße auf direktem Wege: er nimmt den» Leiter der Krtegsoperatipnen gewissermaßen das vest aus der Hand, so daß er ntcht mehr Herr seiner Ent schlüsse ist, sondern abWißtg von den Schlägen seiner Gegner, die er ntcht parieren, geschweige denn erwidern kann. Sein« Dispositionen, monatelang geplant nnd vis aufs Detail ausgearbrttet, werden zunichte gemacht, er ist zu ständiger Revision seiner Pläne gezwungen. Die britische Kriegführung des letzten Halbjahres illustriert diese Rückwirkung des.Ovnqageschwunds auf di« stra- tegische Erwägung -deÄljch: Malaia nnd Singapur konnten nicht aehalsenMvetden, da keine Schisse zur Bersügung standen, «m Reserven und Material recht- zeittg an btesk gefährlichen Krontstellen zu transpor tieren. Also entschloß man sich zum Gegeuschlag in Norbasrtka. Jedoch: „Tobruk wäre niemals gefallen, wenn wir genügendäGchiss« gehabt hätten, um die Waffen und Truppen zu befördern, die tu Libyen er- sorberltch waren", sagte, Noel Baker. Auch dte legen- dltre zweite Frpsii, nach der augesichts de» Desaster» in Rordafrikv die britische veffentlichkett wurden abg stvrer und 1 schädigt, 5000 Geschstiü, 24 Äo Maschinengewehre, «»400 Gewehre, 8000 Tank» und Panttrwagrn sowie 2760 Eisenbahnwagen würben erbeutet. Die japanischen Verluste in diesen sünf Jahren betrag«, 111000 Tote und 240 Flugzeuge. Der Krieg in Ching war unvermeidlich, weil Tschang Kai-schek sich dem japanischen Kührpntztzansvruch wider- setzte und sich England, den USA. und ber Sowjetunion auSzultrfern, und mit ihnen verbündet, Japan zu be kämpfen. Besonders nach der durch, Japan erfolgten Gründung Mandschukuo» war der Gegensatz nicht mehr zu überbrücken. Der Kunke zündete am 7. Juli 1937 bei der Marco-Polo-Brücke südlich Peking», wo eine übende japanische Kompanie von chinesischen Trup pen beschossen wurde. In die angebahnten Verband- lungen schmetterte der Au»bruch de» Kroßkampsr» bei Schanghai. Daraufhin entschloß sich Japan, dl« China frage endgültig mit dem Schwert zu lösen, und e» ging an» Tetltämpsen zum Großkoieg über, der bi» Ende 1938 zur militärischen Niederlage Tschang Kai-schek» führte, der in das entlegene Tschungking zurückgeworsen war und seine besten Armeen sowie Chinas Hauptstädte, Eisenbahnen, Flüsse, Kanäle und die gesamte Seelüfte an Japan verloren hatte. Tschang Kai-schek war jedoch nur Instrument Groß- vritannten», der USA. und der Sowjetunion, die -en chinesischen Marschall für ihre antijapanischen Inter essen kämpfen ließen und ihn mit Geld und Munition unterstützten. Japan erkannt«, -aß sein Ziel in China erst dann erreicht werben würde, wenn jegliche Einfluß nahme dieser Mächte auf China auSgrschaltet wäre. Daruür wußten dir führenden japanischen Kreise seit Beginn des Chinakrtege», »aß dte endgültig« Front stellung gegen Großbritannien und die USA. notwendig daraus folgen mußte. Mit AnSbruch de« Europäischen Kriege» 1S3V sah Japan diesen Krieg mit England und den US«, rasch h« ' ber 1941 ausbrach. Al» -er Chinakrieg ausbräch und späterhin Japan in ein scheinbar unwegsames Unternehm«« zu führen drohte, jubelten -le japanfeindlichtn Mächte über dies« angebliche Kuttflchttgkeit der japanischen Staat». sÜhrung. Der verlaus der Ereignisse -Lt diese Ansicht al» Irrtum erwiesen. Der Lhtnafrteg hat Japan ntcht grschwächt, er hat vielmehr -en Japanern die mili tärischen und politisch-wirtschaftlichen.Voraussetzungen vrrschasst, um dte USA. und Großbrit-nnien so wirk sam in Ostasten zu-besiegen, wie es im letzten halben Jahr geschehen ist. Der ArmeepHssechef Oberst Vahagt- führt« hierzu in einer Rundsunuede überzeugend au»: „Angenommen, Her Lhmakrieg wäre nicht au», gebrochen, so hätte Japan im Großostastenkrieg einen derart schwere« Stand gehabt, daß wir schaudern müß ten. Di« Lust- und di« U-Bogt-Wafse der USA. und Englands hätte China» gesanL Osttitste al» ««»fall- stellung gegen Japan zur Verfügung gehabt. Diese Möglichkeit mußte ausgeschaltet «erden, und ber China- krieg bat da» erreicht. Kerner «rschafste »er Chinakrieg uns wertvollste Kampfersahrungen. so daß »User ganze» Wehrwesen darckMü räbikal resormiert wurde. Im Chinakrieg lernte Ik« jäpakjsche Wehrmacht unter -en verschiedensten kttmattschen Bedingungen kämpfen und jegliche» Gelände überwtnden sowie Lan dungen im sttndlUen Gebikt autzführett, ntorin wir «» infolge bitte» Kriege» zur Meisterschaft brachten. Der LhitMkriegi lehrt« Japan seiner, mHnvirtschaftlich zu denken «Nd sein aanzeßb MrtsetzstMtem. dem- entsprechend amzuaestalteü/Rach-em »nd« 1288 Tschang Kai-schekmilttäMentschetdendätschlagen worden war, hätten wir Len Keltzüg bis in die Mttt« Chinas fort- setzen und die Vernichtung Tschungking» vollenden kön- nen: aber dte 1 spanische yWsimg sah damal» «in, baß nun der Krieg gegen die US«. Un- Großbritannien unvermeidlich geworden war. Darum hätte Japan, wenn e» in Richtungi auf Tschungking wettermarschitrt - )-( Tokt» s«ig. Knnksprnchj. Der stinste Jahw». t«, de» Kriegsausbruch» j» Chip« her 7. Juli, »trd tu diese« Jahre in «auz Japan in besonder» feierlicher Form begangen. Ministerpräsident Toj» erklärt«, Japan »erd« de» Kamps bi» »«« ZnfamMenbrnch de» Tfchnng« king-Regt«eü sortsetzeu. Tschnngkina sei non jeder Verbindung mit England nnd den US«, abgeschnitte« und »ölli, isoliert. Di« japanisch« Wehrmacht kantrol- ltere hente «ine» Ran« »»« ätz Million«« Ouadratktlo, Meter, «nd der Anfban de» Großoskafiatischen Raum«» schreite kräftig vor««. Bei diesem «Nsban werd« Japan »ttt der chinesische« Natienalregierung in Nanking, mit Mandschukuo «nd Thailand eng znsammenarbtttr». Marineminister Schtmada gab einen militärischen Ueberblick Und betonte, daß Japan fjch heut« strate - ätsch in absolut sicherer Lage bestnbe. Sein Operationsgebiet erstrecke sich von den Alöüten im Nor den über -en Indischen Ozean und Sübasrtka im Westen bi» zu den osttnbtschen Inseln im Süden. Wa» Japan «in weiteres Stärkegtsühl geb«, sei die Tatsache, daß bi« «uropätschenAchsenpartn e r ihre erstaunlichen militärischen Fortschritt« weiter aüSbcküttN. Der von den rngverbündeten Achsenmächten gessthrt« Krieg zur Ber- nichtung der Bereinigten Staaten und England» fei aus dem Wege zum Endsieg. Außenminister Togo erinnerte an die provozierende Einmischungs politik der Anglo-Amerikaner, dte Leit Krieg herauf geführt hab«. Durch die bt»herigtn Krtegshanblungen seien England und die USA- au» ihtrn strategischen Stützpunkten in Ostasten vertrieben worden. Tschung- ttng befinde sich in einer kläglichen Laar. Di« japanische Regierung legt am Jahrestag -«» ChinäkriegScheginnS «in« neue national« Anleihe vyn «00 Millionen Jen aus. Die Postsparkassen- geben Sonbrrsparmarkrn im Werte von SO Millionen Len gu-- Die nicht abrrißende Kette von Verlusten der anglo amerikanischen Schiffahrt haben sowohl aus der Kusel wie bei den Verbündeten jenseits des Ozeans einen der artige»» Grad -er Beunruhigung hervorgernscn, daß Churchill in überstürzter Hast nach USA. geflogen war, um mit Roosevelt nicht zuletzt über das brennendste Problem dieses Krieges, die Tonnagesrage, zu beraten. Kn dem nach Abschluß ihrer Verhandlungen heraus gegebenen Kommuniquö wirb die Schissahrtssrage „weiterhin als das wichtigste Problein der vereinigten Nationen" bezeichnet. Dte heutigen Schläge der deutschen U-Boote, zielbewußter, systematischer und noch härter als die in den Kahren 1914—1918, tresfen eine ganz andere britische Handelsflotte als die in den Tagen des ersten Weltkriegs, dte sich aus dem Gipfelpunkt ihrer Macht befand. Kahre hindurch mar vor diesem Krieg die britische HandelSschifsahrt vernachlässigt worden. Gegenüber dem mächtigen Aufstieg der deutschen Han delsflotte in den Kahren nach der Machtergreifung be- sand stch die britische Schissahrt offensichtlich im Nieder gang. Ein Drittel der gesamten SchtssSbaukapazität war vor dem Krieg aus der Knsel stillgelegt morden. In folgedessen war die britische Handelsslotte 1939 klei ner als die von 1914, die Gefahren zur See da- gegen waren erheblich größer geworden. Zu dieser Min derung des Volumens traten Handikaps fchwerster Ar», di« im ersten Weltkrieg unbekannt oder, soivrit sic vor handen waren, nicht in diesem Ausmaß unheilvolle Rück wirkungen auSübten: die Ausdehnung -er Kriegsschau plätze, die heute alle Meere umfassen, die „siebe»» Welt meere", wie es in altmodischer Formulierung die. Nan- keeS auSzudrUcken belieben, die Langsamkeit der Kon- vois, dte Verknappung -er Dockarbeiter »nd Dock maschinerie, dir erheblich herabgesetzte Geschwindigkeit drS Ladens und Entladens und schließlich die infolge der erhöhten Beschädigungen von Kriegsschiffen verstärkten Reparaturen aus den Wersten. Wa» dte vernachlässiguyg -er Schiffswerften in der Vorkrieg-zett betrisst, so mögen die schlimmsten Uebel- KäÄßxchtÜK^nach nahezu drei Jahxkn Krieg, wohl zu« „Timofchenko in Gefahr" s j0fiftS»is-r-en ia L»n-»a vn-Washington - S<wpteistn»a-n Moskau-Nofio« «mläaft im Dontal ? ' '»i» Liffabv«. Di« neuen offensiven Erfolge der deut schen und verbündeten Truppen an der Lstsront, be sonder» der Vorstoß zum Don, sind in der englischen und nordamerikantschen Presse Gegenstand besorgter Betrachtungen. So meint „Daily Mail" unter der Neberschrist „Ttmoschcnko in Gefahr", zur Zeit träfen recht beunruhigende Nachrichten au» der Sowjetunion in London ein. Während dte Aufmerk samkeit ber Weltöffentlichkeit in den letzten Tagen stän dig auf Rommels Siege in Aegypten gelenkt worden sei, habe v. Bock an der Ostfront ntcht still dagesessen. Selbst Moskau stellte den deutschen Vorstoß zum Don nicht tu Abrede und verheimliche auch nicht dte Tat sache, daß eine für die Truppen Timoschenkos ernste Lage entstanden sei. Der militärische Korre spondent de» „Daily Herald" stellt fest, das Tempo des bentschen Vormarsches an ber Kursk-Charkow-Front sei plötzlich in geradezu alarmierender Weise beschleunigt worben. Durch das Dontal aber laufe die Haupteisen- bahnltnie von Moskau nach Rostow. Im ganzen ge sehen, sehe die Lage für die Sowjets so trübe aus wie zu keinem Zeitpunkt in diesem Jahre. Dte Newoorker Presse vom Montag bringt Mel dungen vom Borrllcken der -rutschen Truppen im Osten mit großen Schlagzeilen. Der Mtlitärkritiker ber „New- york Tim«»" erklärt, man müsse „neue deutsche Tri- umphe g«grn die Sowjets erwarten". Hitler verzichte
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