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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 11.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189711112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18971111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18971111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1897
- Monat1897-11
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letzt und unablässig bemüht bleibt, für da« einzutreten, was un« allein helfen kann »Gute Eisenbahn-Verhältnisse". In diesem Sinne unserer lieben Vaterstadt ein herzliche« .Glück auf". ' Leidenschaft und Liebe. Roman von C. Bel mar. (lb. Fortsetzung.) Da» holde Geschöpf war sein, sollte auch ungetheilt sein bleiben; e« ihat ihm in der Seele weh, zu sehen, daß Andere ihr huldigten. Er schalt sich selbst einen Thoren, einen Egoisten, er sagte sich aber- und abermals, daß Melitta ihn liebte, daß sie ein treue«, brave« Weib sei, und trotz alledem konnte er die bitteren Empfindungen nicht unterdrücken, die ihn beschlichen, wenn er Melitta mit einem Andern lachen und scherzen sah. Zuweilen schon hatte er sich gefragt, ob Melitta« Herz noch unberührt gewesen sei, al« er sie kennen gelernt, ob er auch ihre erste, einzige Liebe, so wie sie die seine, sei, er war sich die Antwort darauf schuldig geblieben, denn e« fehlte ihm der Muth zu einer solcher Frage, er fürchtete ein .Nein" hören zu müssen, da, wo er doch so heiß ein .Ja" gewünscht hätte. Die Worte der harmlosen Professorin riefen einen Sturm von Gefühlen und Empfindungen in seinem Innern wack>; er zitterte und bebte, wenn er an ein Zusammensein mit Cornaro dachte. Künstler sind sür Frauen gefährliche Leute, Melitta war so jung, so unerfahren in die Residenz gekommen ; wie, wenn dieser Mann mit den feurigen Augen sie mit süßen Redens arten umstrickt, wenn sie ihm Glauben geschenkt hätte? Unwillkürlich ballte er die Hand, al« er aus den Künstler sah seine süße Melitta in den Armen jene« Manne«! Nein, nein, e« konnte nicht sein! Seine erregte Phantasie erregte wieder Schreckbilder, die außer dem Bereiche der Möglichkeit lagen. Wa« war weiter dabei, daß Melitta mit Cornaro zusammen gespielt hatte? Mußte sie deshalb den Künstler lieben? Eine kleine Hand legte sich auf seinen Arm, seine Frau stand vor ihm. Melitta hatte glücklich ihre Bestürzung überwunden. Ihr Auge blickte wieder klar und ihre Lippen lächelten, dennoch hätte ein scharfer Beobachter wahrnehmen müssen, daß ein eigenthümlichcr Ausdruck von Abspannung aus ihrem lieblichen Antlitz Platz genommen. Sie schmiegte sich leicht an ihren Gatten und sagte in scherzendem Tone: .Wa» erzählen Sie denn meinem Manne so eifrig, Frau Professor?" .Wir sprachen von Cornaro," lautete die Antwort der freundlichen Dame; .ich erzählte Herrn Volkmann, welche Triumphe Sie mit dem Künstler gefeiert haben. Ich erinnere mich noch immer mit Vergnügen der Musikproben, die Sie in unierm Hause halten." Ein Schatten flog über Melitta« reine Stirn; sie fühlte da« Auge ihre« Gatten forschend aus ihrem Antlitz ruhen, und sie crröthete trotz aller Selbstbeherrschung unter diesem Blicke. , Sie waren so gut, so freundlich zu mir," sagte sie mit unsicherer Stimme, .ich hatte damal« große Angst," sie unter brach sich — Cornaro war zu ihnen getreten. Unwillkürlich schmiegte sie sich fester an ihren Gatten; Vollmann fühlte, wie ihre Hand auf seinem Arm zitterte, eine eifersüchtige Wuth erfaßte sein Herz. So hatte ihn seine Ahnung doch nicht betrogen? Melitta hatte diesen Mann geliebt, hegte vielleicht immer noch ein wärmere« Gefühl für ihn. Warum auch nicht, er war ja schön und gewandt, ein gefeierter Künstler, und wie er jetzt dastand mit einer ge wissen ruhigen, siegesbewußten Eleganz, lächelnd, verbindliche Worte sprechend und doch dabei mit prüfendem Blicke beide Gatten musternd, da empfand Volkmann mit stillem Ingrimm, daß ein solcher Mann gar wohl geeignet sei, ein junge«, un besonnene« Mädchenherz zu belhören und an sich zu fesseln. Melitta antwortete kalt und gemessen; am Liebsten hätte sie Cornaro den Rücken gedreht und wäre gegangen, um nicht mit dem Manne sprechen zu müssen, den sie au« tiefstem Grunde der Seele verachtete. E« waren aber zu viel Augen auf sie gerichtet; sie mußte au«harren und sich beherrschen, um nicht den Argwohn ihre» Gatten zu erregen. Musikklänge tönten durch da» Gemach; die junge Frau athmete erleichtert auf, Ihre Qual war nun zu Ende. Da» Geplauder der Gäste verstummte sofort, eine er wartungsvolle Stille trat ein, denn eine wohlgefeierte Concert- sängerin begann mit süßer Stimme ein Schubert'sche« Lied. Melitta zog ihren Gatten zu einer Fensternische. .Ich fühle mich ein wenig unwohl," flüsterte sic, .mein Kopf brennt und meine Glieder zittern; wenn da» Lied zu Ende ist, dann laß un« zehen." Volkmann faßte besorgt ihre Hände. .Mein süße» Lieb, wir wollen sofort —" »Nein, nein, jetzt nicht, da« würde zu viel Aussehen er regen — so arg ist e» überhaupt nicht, ich kann schon warten." Cornaro sah dem Paare mit spöttischem Lächeln nach. »Die scheue Taube flieht meine Nähe," murmelte er; »eitle Mühe, ich werde sie zu finden wissen." Traurig und niedergeschlagen kam Melitta heim; an dem Himmel ihre« jungen Glücke« war eine trübe Wolke aufge- ftiegcn, sie hätte weinen mögen und mußte doch lächeln, um den besorgten Gatten zu beruhigen, der, allen Argwohn ver gessend, sie mit tausend Zärtlichkeiten überschüttete u. unzählige Male um ihr Befinden fragte. Eine dunkle Ahnung überschlich da« junge Weib; sie sah nicht mehr heiteren Blicke« in die Zukunft, ihr graute, wenn sie an dieselbe dachte, denn sie sah mit einem Male nur Leid und bittere« Weh vorau«. Ihr Gatte beschleunigte au» eigenem Antrieb die Abreise, sie war dessen froh, so blieb ihr ein weitere« Zusammentreffen mit Cornaro erspart. Onkel O«kar empfing die Rückkehrenden mit tausend Freuden; die Großmama war nicht daheim, sie war zu Gaste auf Schloß König«»gg, um die Baronin in ihrer Einsamkeit zu trösten, denn Minna war seit Kurzem Wittwe geworden. Die schöne Frau nahm e« mit ihrem Wittwenstand nicht so genau; sie machte fleißig Besuche in der Nachbarschaft und gab sich gar keine Mühe, eine Trauer zur Schau zu tragen, die sie nicht empfand. Melitta zitterte bei dem Gedanken, dieser Frau gegenüber treten zu müssen — hielt doch die schöne Baronin ihr Glück in ihren Händen! Wenn sic eine Anspielung gegen Volkmann machte, wenn dieser ihre Liebe zu Cornaro erfuhr — gab e« dann noch Ruhe und Zufriedenheit sür sie? 8. Wenige Tage nach der Rückkunft auf dem Lindenhof beschloß Volkmann mit Konrad Herrn Balbing zu besuchen, um bezüglich de« Kaufe« der Hüttenwerke in« Reine zu kommen. Volkmann und Konrad waren innige Freunde geworden; sie halten einander achten und schätzen gelernt und jeder Tag de« Zusammensein« festigte mehr den neugeschlossenen Bund. Sie. halten beschlossen, gleich nach Tische zu Balbing zu fahren und während Volkmann am Vormittag die Wirthschaft«- sorgen Onkel O«kar» theilte, machte Konrad einen Gang in'« Freie. Unwillkürlich lenkte er seine Schritte gegen die Gegend, in welcher die Balbingschc Besitzung sich befand. Herr Balbing hatte sich erst vor zwei Jahren in der Nähe de« Lindenhofe« ansässig gemacht. Ein thätiger, rüstiger Mann, hatte Balbing mit Umsicht und Eifer sein Besitztum verwaltet, da traf ihn ein arger Schicksalrschlag. Bei einer Jagd stürzte er in einen Abgrund, um nach vielen Mühen mit zerschmetterten Füßen herau-geholt zu wer den ; er wurde so geheilt, um in einem Rohrstuhl sitzend seine Tage verbringen zu können. Sein Leben war nur noch ein langsame« Sterben zu nennen. Sein Geist war frisch und gesund geblieben; vom Krankcnsluhl au» ertheilte er seine Befehle und Weisungen, für deren pünktliche Vollziehung seine Gattin sorgte. Ueber Frau Balbing zirkulirten die widersprechendsten Gerüchte. Die Einen nannten sie stolz und herrisch, die An deren ein Mannweib ohne Herz und Gcmüth. Man wußte die abenteuerlichsten Sachen von ihr zu erzählen; sie vertrat mit seltener Energie die Stelle de« siechen Gebieter«, während eine Tante, ein schon ältliche« Fräulein, die Leitung de« wohlcingerichteten Haushalte« übernommen hatte. Herr Balbing liebte die Geselligkeit und sah gern Gäste bei sich ; während seine Gattin durch die Felder ritt und die Arbeitsleute beaufsichtigte, sammelte ihr Gatte um sich einen Kreis von Bekannten, um in ihrer Mitte wenigsten» für Stunden den harten Schicksalsschlag, von dem er betroffen worden, zu vergessen. So lauteten die Gerüchte über die Balbingsche Familie; Konrad haßte alle cmanzipirtcn Frauen uud mit einigem Ver druß dachte er daran, daß er am Nachmittag einer solchen wahrscheinlich gegenüberstehen werde. »Wenn ich e« Volkmann nicht versprochen hätte," mur melte er vor sich hin, »wahrlich, ich ginge nicht mit. — Der artige Weiber sind mir ein Greuel; sobald da« Weib die enge Schranke überschreitet, welche ihr Natur und Sitte gezogen, verliert sie ihren schönsten Schmuck, die Bescheidenheit —" Ein lauter Zuruf ließ Konrad innehalten. Ihm entgegen kam aus dem schmalen Feldweg eine weibliche Gestalt aus einem schäumenden Rappen dahergcsprengt. Ein schlichte», graue« Reitkleid umschloß eine weit über die gewöhnliche Frauengröße hinauSragende Figur; ein runde» Hütchen mit blauem Schleier deckte da« Haupt, von welchem herab lange, dunkelblonde Locken fielen. Mehr konnte Konrad nicht wahrnehmen, er mußte rasch beiseite springen, um nicht überritten zu werden. Aergerlich sah er der Reiterin nach, die, ohne ihn weiter zu beachten, vordeisprcngtc. »Eine tolle Reiterin," sagte er verdrießlich; »sollte da« Frau Balbing gewesen sein, dann rechtfertigt sie vollkommen ihren Ruf. Ein Mannweib im wahrsten Sinne de« Worte». Er kehrte verspätet heim; man wartete schon aus ihn mit dem Mittagessen. Melitta machte ihm scherzend Vorwürfe über sein Zuspät- kommen und sagte lachend: .Wenn man am Hellen Tage Ge spenster sehen könnte, so würde ich behaupten. Du hättest ein solche« gesehen, so finster und mürrisch blickst Du drein." .Nun, ein Gespenst habe ich wohl nicht gesehen, aber eine emanzipirte Frau, wa« für mich aus ein» herauskommt," entgegnete Konrad noch immer verdrießlich. .Mir thut e« in der Seele weh, wenn ich ein Weib sehe, da« so gänzlich seinen Beruf verfehlt. Ich begegnete nämlich einer Amazone, die wie toll dahergesprengt kam, vcrmuthlich Frau Balbing." .Ist sie hübsch?" fragte Melitta lebhaft. Konrad zuckte die Achseln. »Davon weiß ich wenig zu sagen ; sie stürmte bei mir vorbei gleich dem wilden Jäger. Eine musterhafte Hau«ftau da«, der Mann sitzt krank und elend zu Hause, während die Frau mutterseelenallein durch Feld und Flur streist." »Du urtheilst vielleicht zu hart," versetzte Melitta sanft — .sie soll die auSgebreitete Ockonomic mit großer Umsicht leiten." »Ihre Pflicht ist e«, dem kranken Gatten zur Seite zu bleiben," entgegnete Konrad in erregtem Tone; Melitta« Widerspruch reizte und erbitterte ihn noch mehr. .Um Himmel-Willen, fangt doch nicht zu streiten an," rief Volkmann lachend, .esset in Frieden Eure Suppe, Frau Balbing thut vielleicht im nämlichen Augenblick dasselbe, ohne zu ahnen, daß ihr Amazoncnlhum den Gegenstand einer leb haften Kontroverse bildet. Hoffentlich bekommen wir am Nachmittag die kühne Reiterin zu sehen, wer weiß, welch' günstigen Eindruck sie dann auf Dich im züchtigen HauSkleide macht." Da« Gespräch nahm eine andere Wendung; Konrad er zählte von seinen Reisen und die kühne Amazone wurde ver gessen. Da« .Herrenhau«", wie der Volksmund den Wohnsitz Herrn Balbing» zu nennen pflegte, war ein mäßig große«, einstöckige« Gebäude, von einem geräumigen Hofe umschlossen, zu beiden Seiten von den WirlhjchastSgebäuden umgeben, im Ganzen einen freundlichen Anblick gewährend. Di« Rückseite de« Hause» wurde von einem großen, sehr sorgsältig gepflegten Garten begrenzt, der von einem hohen, eisernen Gitter um schloffen war; eine kleine, nur wenig benutzte Thüre führte von da in die Felder. Eine wahrhaft prachtvolle Blumenflora blülhe und duftete in den geschmackvoll arrangirten Beeten, schattige Lauben luden zum Au»ruhen ein, man sah, daß hier weder Zeit noch Geld gespart wurde, um dem Beschauer einen reizenden Anblick zu bieten. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Die längste Parlament-rede. Gleich nach der denkwürdigen Nachtsitzung de« Wiener Abgeordnetenhaus«», in der l)r. Lecher seine Zwöif-Stunden-Rede gehaiten hat, wurde aus ähnliche oratorische Kraftleistungen in anderen Parlamenten, namentlich im englischen, hingewiesen, die aber in Bezug auf die ununterbrochene Ausdauer der Rede Lecher» nicht gleichkommen. Man muß bi« nach Amerika, dem Lande der ungeheueren Dimensionen, gehen, um dort einen Redner zu finden, dessen Record bisher noch nicht geschlagen worden ist. Allerding« muß man bedenken, daß in den Parlamenten England« und Amerika« den Rednern da« Verlesen von Schriftstücken gestattet ist, während Or. Lecher zwölf Stunden lang ganz frei gesprochen har. Die erwähnte längste Rede wurde im Jahre 1893 in der gesetzgebenden Versammlung von Britisch-Columbien gehalten, der damals eine Vorlage unterbreitet worden war, welche beantragte, vielen Ansiedlern ihren Landbesitz zu nehmen. Dieselbe kam am Tage vor Schluß der Session zur Debatte. Fall» dieselbe nicht vor der Mittagsstunde am nächsten Tage zum Gesetze erhoben war, konnte die Konfiskation de« Lande« nicht stattfinden. Da« Parlaments-Mitglied De Co«mo« erhielt da« Wort. Er fing um 10 Uhr Morgen« gegen die Vorlage zu sprechen an. Seine Freunde glaubten, er würde um 2 Uhr geendet haben und eine Abstimmung über dieselbe dann stattfinden. I Uhr kam und der Redner hatte kaum den Gegenstand be rührt. E« schlug 2 Uhr... und er sagte: »Zweiten«". Um 3 Uhr zog er ein Bündel Papiere au« seiner Rocktasche und schickte sich an, dieselben zu verlesen. Die Majorität fing nun zu ahnen an, daß er bi» zum nächsten Mittag sprechen werde, um der Vorlage den Garaus zu machen. Zuerst amüsirte sie der Gedanke, dann aber wurde sic unruhig. Sic versuchte den Redner zu unterbrechen; diese Unterbrech ungen gaben ihm jedoch Gelegenheit, Abschweifungen zu machen und Zeit zu gewinnen. Dann versuchte sic, ihn nieder zuschreien, aber Alle« war vergeblich, und zuletzt beschlossen sie, sich in da« Unvermeidliche zu fügen. Keine Vertagung über die Mittagsstunde wurde erlaubt: der Redner konnte seine Lippen nur mit Wasser anfeuchten. Der Abend kam heran, da« Ga« wurde angczündct, da« Morgenlicht dämmerte, und der Redner war noch nicht erschöpft. Er fuhr fort, bi« zur Mittagsstunde zu sprechen. Seine Stimme, die zuerst klar und deutlich war, konnte nur mehr leise wispern: sein Auge war fast ganz geschlossen, geschwollen und entzündet. Die Beine zitierten ihm, die Lippen waren schwarz und auf gesprungen und bluteten. De Co«mo« hatte 26 Stunden lang gesprochen, und da« Land, da» konfi«zirt werden sollte, blieb im Besitz der Pflanzer. — Ein de« Komischen nicht entbehrender Einbruchsdiebstahl ist dieser Tage bei dem Bäckermeister Schäfer in Eisenberg verübt worden. In frühester Morgen stunde hatte sich der Dieb in den Laden cingeschlichcn, während Sch. nebst seinen Leuten in der Backstube und vor dem Ofen beschäftigt war. Der Dieb war eben im Begriffe, die er brochene Ladenkaffe zu plündern, al« ein Schutzmann die Hausflur betrat, um sich seine Morgensemmeln selbst zu kaufen. Derselbe ist der Meinung, daß der Dieb irgend ein Angehöriger de« Bäcker« ist, umsomehr dieser dienstfertig da« Schiebefenster öffnete und dem Schutzmann für 10 Pfennige Semmeln verkaufte. Nach dem Weggange de« Schutzmänner erleichterte der freche Dieb die Ladenkasse um 30 Mark und verschwand aus Nimmerwiedersehen. Von dem Diebe hat man bi« heute noch keine Spur. — Ein amüsanter Auftritt brachte vor einiger Zeit in San Francisco eine Spiritisten - Versammlung zu einem unerwarteten Abschluß. Eine schlanke, in Trauer ge kleidete Dame, die der von einem professionellen Medium arrangirten Versammlung beiwohnte, wünschte mit ihrem dahingeschiedenen William in Verbindung gebracht zu werden, und da» Medium versprach, William'« Geist erscheinen zu lassen. Wenige Minuten später zeigten sich die schattenhaften Umrisse einer Gestatt, und bebend vor Freude und Furcht fragte die Wittwe: »Bist Du e«, Willi?" — »Jawohl, Ge liebte!" lautete die mit Grabesstimme gesprochene Antwort. — »Da« ist ein Schwindel," rief nunmehr die Frau in ent rüstetem Tone, »Betrug und Humbug ist e«, denn mein William war — taubstumm!" — Unsicher. Bauer: »Bitt' schön, Herr Doktor, iS Rhinccero« a Beleidigung?" — .Doktor: »Nein, wenn man eine« ist, und ja, wenn man keine« ist." — Bauer: .Wie schaut denn so a Rhinccero« au«?" — Doktor: »Groß und plump, mit einem Horn aus der Nase." — Bauer: »Hm, dann klag' i lieber net." Wit freudestrakkendem cheffcht kam der kleine Willy nach HauS. Die Mutter hatte ihn zum nahen Spezereiwaarenhändler geschickt^ um Einiges für sie zu holen. Nun trat er triumphierend, einen glänzenden Gegenstand in dem hocherhobenen Händchen, zur Mutter in die Küche: „WaS hast Du denn da?" „Rath' einmal!" „Wie kann ich das er- rathen", sagte Mama scherzend zu ihrem Liebling, der neckisch nur ein kleines Stück von seiner Beute sehen ließ. Nun wurde unter Lachen und Geschäcker die kleine Faust geöffnet. — „Ah!" ein blitzblanker Kaffee löffel! „Von wem?" „Nun, vom Krämer; gelt Mama, das hast Du noch gar nicht gewußt, daß man jetzt zu Kathreiner's Malzkaffee Löffel als Zugabe bekommt." Das war in der That eine erfreuliche Neuigkeit und die Mutter nahm sich vor, schon den schönen Löffeln zu Liebe, dem liebgewonnenen Kathreiner treu zu bleiben. Mittheiknngm des Königs. Standesamts Eibenstock vom 3. bis mit 9. November 1897. Aufgebote: u. hiesige: 64) Der Kaufmann Georg Albert Wolf in Jöhstadt mit der Emma Johanne Friedrich hier. 6K) Der Bergrecht nungS-Expedient JuliuS Friedrich Gläß in Lindenau mit der Schneiderin Ida Marie Nestler in Blauenthal. 66) Der Maschinensticker Ernst Emil Meier hier mit der Stickerin Alma Elise Gläß hier. 67) Der Fabrik arbeiter Albert Robert Gianecchini hier mit der Stepperin Pauline Wilhelmine Barth hier. k. auswärtige. Vacat,. B (sheschließun^en^ 63)^ Der Schriftsetzer ^Ernst Emi^ Schuster in Blasewitz. Geburt-fälle: 268) Karl Friedrich, S. deS GutSpachterS Karl Theodor Berger hier. 266) Paula Johanne, T. deS Handarbeiter- August Albert Staab hier. 267) Marie Christiane, T. deS Maschinen sticker- August Bernhard Werbig hier. 268) Frieda Johanne, T. deS Geschäftsgehilfen Ernst August Richard Unger hier. Sterdesälle: 181) Der Agent Karl Heinrich Leopold Schlegel hier, 77 I. 11 M. 28 T. 183) Klara Helene Bischoff, T de- Tischlermstrs. Traugott Hermann Bischoff hier, 1k I. I M. 14 T. 184) Martha, Magdalena Zimmermann, T. deS Musikers Friedrich August Alexander Zimmermann hier, 8 M. 12 T. 188) Paul Bernhard Lippold, S. de- Waldarbeiter- Paul August Lippold hier, 17 T. 182) Todtgeborener S. deS Waldarbeiter- Ernst Emil Martin hier
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