Der sächsische Erzähler : 24.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
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- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186412244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18641224
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18641224
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-24
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- Der sächsische Erzähler : 24.12.1864
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Schleswig Holstein offen gewonnen werden, und wahr lich, auf die einmüthige Hilfe der ganzen Natloß^gtS stütz«, würde auch dieser Sieg gegen jede Machtlos Ausland« errilngen worden sein: dann «in Sieg voll Ehre und ein neue« eherne- Ban» zwischen Böllern und Fürsten de« Vaterlandes. — Solch «in männlicher Gedanke war leider für die Köpfe der Diplomaten zu groß, zu erhaben, zu chrlich, zu — national! Da liegt'«! —7^«rum die alte Sucht, auf den krummen Schleis» OeFeN der Pfiffigkeit dasselbe Ziel, aber nicht für Deutschland, sondern für Preußen allein zu erreichen, — darum da« Riedertreten jede« deutsch.patriotischen Ge fühl«; — darum die Kränkung der Ehre deutscher Völker und Fürsten; — darum der freud« und fried lose Sieg, den die „Vormächte" jede« für sich allein, — ün» den Deutschland gar nicht feiert. Und schließlich erfahren wir, daß d!«S Alle« nur sw geschah, weil ein Minister eines kühnen Ritt« bedurfte, um — sein eigene« Volk in seinem gehaßten Landtag zu befiegen. Es geschieht dieser Zeit schon recht, daß ihr „glorreiche« Ende" an einer Anekdote kleben bleibt, mit der wir kiesen patriotischen Schmer» zenSschrei würdig schließen wöllen. In der „Elb. Z." wird fie erzähl«. Herr v. Bismark besuchte auf seiner Heimreise aus Frankreich den b< rühmten westphälischen Stahl-König Krupp, und zu diesem soll er folgende weltgeschichtliche Worte gesprochen haben. „Stellen Sie sich-vor", sagte er ungefähr, „ich komme auf einem feurigen Renner vor einem leidlich breiten Graben an Der Sprung ist weit und da« Wasser tief, aber ich habe rie Zuverficht, hinüber zu kom men, wenn ich frisch und entschlossen awetze. Zu meinest, Unglück steht ein deutscher Professor am Rande, und beweist mir, daß au« der Breite deS Grabens verglichen mit »er Cprungkraft meines Pferde« mit aller Wahrscheinlichkeit folge, ich werde den Hals brechen. Wenn ich ihm nun auch nicht glaube, so hat er mir roch die Schnellkraft de« Entschlusses gelähmt, und die Chancen beginnen sich gegen mich zu kehren." Und daraus folgert der Herr Minister nicht etwa, daß er, auf den Rath de« deutschen Professor, d. h. VeS Landtag« seine« Staat«, ten Sprung nicht wagest soll, sondern daß er den Professor bei Seite schafft, uM in seinen Sprüngen nicht gestört zu weiden. Ist , dann der Sprung geglückt, so ist dem Professor der Mund gestopft, — und bricht der Reiter den Hais, so kann höchstens ein Staat zu Grunde geben. Solche Sprünge mochten den Fürsten im pa triarchalischen Staat gestaltet sein, ein konstitutioneller Minister hat fie zu unterlassen, und wenn er fie den noch wagt, so ist e« Pflicht »eS Landtag«, ihm mit Bürger'« „Ritter Karl von Eichenhorft" zuzurufen: „Herunter von der Märe, Daß man ihm Sitte lehre." Sachsen. Dresden, 21, Dercmber. Se. Majestät der König geruhten in Begleitung Er. königl. Hoheit des Kronprinzen und deS KriegSminifterS in An wesenheit des Gouverneurs und der Generalität heute Nachmittag nach H2 Uhr im Leipziger Bahn hofe das zu dieser Stunde mit Zug 16 aus Hol st«k> ->ßek»Pmene 3. JnsanterirbaWikko» und das SÄnHast Übend bereits hier eiagetroffene 13. Zn- fantetjebataillon zu tnspicireo. Kestern Abend «acv 8 Uhr ist in zwei Zügen die'MunitionScolonne und RachtS H12s Udr der Armeebrtgavetzab und der Ar» tiüerirstad zurückgekehrt. Heute Nachmittag H5 Uhr werden mit Zug 17 Generalleutnant v. Hake und Generalmajor v. Schimpfs, sowie der Divisiongstab und die Pionnierabiheiiung, sodann jn den Vaud stunden süber Leipzig) Zug 18 mit der Proviant» colonne und gegen 9 Uhr Zug 19 mit den Feld- bospitälern hier erwa-tet. Mit den honte an gekommenen Zügen ist der Rücktransport der königl. sächsischen Truppen aus Holstein beendigt. — Infolge einmütkigen Beschlusses deS Stadt« rathS und der Gemeindevertreter allhier wurde dem bisherigen BundeScommiffar, wirkt. Geh. Rach und KreiSdirector von Könne,itz, Grrellenz, heute das Diplom des EhrenhHrgerrechtS der Stadt Dresden überreicht. — Auch^urde der heute Abend zurück gekehrte bisherige Commandirende deS BundeS-Ere- cntivnscorps, Hr. Generalleutnant von Hake, auf das Festlichste empfangen, sowie von einer städtischen Deputation begrüßt und ihm das Ehrenbürgerrecht Verliehen. Am 21. Dec. kamen die letzten unserer hol- stcinschen Truppen in Dresden an. Nachmittag 4 Uhr traf General von Hake mit dem Stabe ein; 9 Uhr Abends daö Lazareih mit ungefähr 80 Pa tienten, welche vom Leipziger Bahnhofe auS sofort nach dem Militärboepiial gebracht wurden. Bon den 6000 Mann ErecutionStruppen sind im Lause deS JahreS 42 gestorben, gewiß eine niedrige Zahl, wenn man die Beschwerden eines WinlerfejvzugeS in Anschlag bringt. Die meisten der zurückgekehrten Mannschaften sind bereits beurlaubt. Am 20. d. M. ist die Hälfte der Garnison von Radeberg, die zweite Batterie der Brigade rei tender Artillerie, aus Holstein in ihr Standquartier zurückgekehrt. Die Heimk.hrenden wurden auf die herzlichste und theilnehmendste Weise empfangen. Laut Bekanntmachung der königl. Polizeibirection sind in jüngster Zeit, gefälschte, jedoch unschwer kenntliche Zehnthalernoten der Weimarnchen Bank in Dresden zum Borschein gekommen, die ver- muthlich in Dresden ihren Ursprung haben. In Schmiedefeld bei Stolpen erschoß sich am 18. d. M. der 21jährige Büiirich. Da eine be sondere Ursache zu diesem Selbstmord nicht vorliegt, B auch stets einen ruhigen und stillen Lebenswandel führte, so daß er überall geachtet und wohl gelitten war, so vermuthet man, daß eine Liebschaft oder Geldverlegenheit ihn zu diesem Schritt getrieben haben könnte. Die 11. Lieferung deS laufenden Jahrgangs drv Zeitschrift deS statistischen Bureaus enthält eine Statistik der Geisteskranken und Irrenanstalten in Sachsen. Hiernach hat die Zahl der in den drei Staalsanstalien ausgenommeuen Geisteskranken in den Jahren 1855, 1858 und 1861: 1081, 1271 und 1519 betragen. Die meisten Geisteskranken hatte der Regierungsbezirk und besonders die Stadt Dresden gestellt. Den Berufsständen nach gehörten 58
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