für Bifehofswerda^Stolpen und Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Verichtsamtes und -es Stadtraches zu Pischofswerda. Diese Aeitschnst erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch- und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich 12L R-». Inserate werden nur bis Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. 58.1 Mittwoch, den SS. Juli. j 1866. Sachsen. Bischofswerda, 24. Juli. Testern Abend 8 Uhr brachte ein Bahnzug von 51 Wagen mir 2 Locomotiven bespannt eine Schwadron (150 Mann) Brandenburger Landwehr-Dragoner sanimt Pferden, von Leipzig kommend, hier durch. Diese Mann- schafren find als BesatzungS-Truppen für böhmische Ortschaften bestimmt und befanden sich auch eine Anzahl Kürassiere und Husaren darunter. Dresden, 23. Juli. Höchst schmerzliche Gefühle erweckte es, als man heute Vormittag sah, wie in dem herrlichen, zwischen dem Pirnaische» und Dohnaischm Schlage gelegenen Garten Sr. königlichen Hoheit deS Prinzen Georg die schönsten und stärksten Bäume gefällt und angefangen wurde, auch dort Schanzarbeiten vorzunehmen. Gegen Mittag hörte jedoch das Fällen der Bäume auf Befehl deS preußischen Oberkommandos auf und soll dies auf Vorstellung deS Oberbürgermeisters und deS französischen Gesandten in Dresden ge schehen sein, während jedoch die Erdarbeiten fort gesetzt wurden. Seit dem 4. d. M. sind auch in Dresden einige Cholerasälle (im Ganzen 15) zur Anmeldung gekommen, und sind die betreffenden Kranken sämmt- kich im Stadtkrankenhause untergebracht worden. Sie vertheilen sich ihrem Stande nach in folgender Weise: 8 Schanzarbeiter, 5 preußische und 1 säch sischer Soldat (Letzterer auS dem HoSpital am Königsbrücker Platze), sowie ein Dresdner Ein wohner. Von diesen 15 Erkrankten sind bis zum 19. Juli 4 gestorben, 3 ober bereits wieder ent- laffen worden. Dem Vernehmen nach hat sich Herr Finanzrath von Thümmel im Auftrage der königlichen Re- gterungS-Commtsston zu Se. Majestät dem König von Sachsen nach Schönbrunn begeben. Derselbe betrifft, wie verlautet, die unbehinderte Elbpaffage der internationalen Kranken-TranSportschiffe durch den Rayon deS Königsteins. Die fremden Schanzarbeiter haben Dresden »um größten Thril wieder verlassen. Am 20. d. sind nicht weniger als 1500 solcher Arbeiter mittelst 2 Zügen von dort nach Berlin zurücksprdtrt worden. «inundjwanzi-ster Jahrgang Ein anderer Theil von über 100 Mann ist auf der schlesischen Dahn daselbst abgegangen. Die Zahl der in Dresden noch anwesenden Schanzarbeiter schätzt man auf 2—300 Mann. Beim Schatzmeister deS Vereins zur Pflege ver wundeter Krieger, Herrn Michael KaSkel in Dresden, ist bis zum 16. d. M. der Betrag von 12,200 Thalec ringegangen. Wie verlautet, find dieser ansehnlichen Summe in den allerletzten Tagen wieder nicht unwesentliche Beiträge hinzugetreten. Am 20. Juli wurde in Dresden auf dem Neustäbter Gottesacker rin österreichischer Haupt mann beerdig», welcher in Dresden seinen Wunden erlegen war. Einige preußische Offiziere gaben das Ehrengeleite, sowie einige verwundete und daselbst in Verpflegung befindliche österreichische Soldaten. Ueber dem Grabe deS obwohl katholischen doch auf seinen ausdrücklichen Wunsch in dem gemeinschaft lichen Solbatengrabe auf dem protestantischen Gottes acker beerdigten Offiziers ertönte die letzte übliche Ehrensalve durch dreimaliges Abseuern der Gewehre. Sehr erfreulich für die Geschäftswelt ist die Be kanntmachung, daß vom 21. Juli an auf der Leipsig-DreSdner Bahn wieder Güter zur Beförderung nach Stationen der sächsisch-schlesischen Bahn (mit Ausschluß der Strecke Löbau-Zittau-Reichenberg) und nach allen Stationen jenseitS Görlitz, freilich ohne Garantie für die Lieferzeit, angenommen und befördert werden, sowie daß die Thüring'sche Eisen bahn Frachtgüter nach den Stationen deS mittel deutschen Verbandes, von Leipzig bis incl. Frankfurt a. M., jedoch nicht über letztere Stadt hinaus, be fördert. Die königlich sächsischen Cadetten sind am 14. Juli AbendS 10 Ubr von Wien mittels Eisenbahn über den Semmering nach Gratz gereist, von wo aus die Colonne sich nach Liebenau, einem herrlich gelegenen Orte «ine Stunde von Gratz entfernt, begab, in welchem dieser Anstalt das kaiserliche Akademie-Gebäude eingerämt worden ist. DaS Be finden der jungen Leute war ohne Ausnahme daS vortrefflichste. Wir die ,M. Bl.- melden, ist in Meißen als Ersatz der gesprengten Brücke Fährverkehr eingerichtet. Vorige Woche stieß man auf dem Kirchhof« in