Der sächsische Erzähler : 08.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186609084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18660908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18660908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-08
- Monat1866-09
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.09.1866
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'»1 für Bifehofswerda, Stolpen und Umgegend» Amtsblatt de. Königlichen Werichtoamte« und -es Stadtrathes zu Pischofswer-a. ttese Seitschrist erscheint »Schentlich zwei Mal, Mittwoch» und Sonnabend«, und «»stet vlerteljLhrlich 12j Inserat» werden nur bi« Dienttag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. ^71.1 Sonnabend, den 8 September. 11866. Beschauung der jetzigen Zeiten. ES ist nunmehr allbekannt, daß der Friede zwi schen Oesterreich und Preußen unterzeichnet ist. Warum aber kein allseitiges Halleluja? Die Ant wort aus diese Frage giebt die Betrachtung der jetzigen Lage der politischen Dinge ganz von selbst, theilS aber auch wird die FiiedenStaube jedenfalls deshalb etwas kühler ausgenommen, weil man vier Wochen lang sich im Voraus schon überzeugt fand, daß mit der Anerkennung der FriedenS-Präliminarien der wirkliche FrtedenSschluß verbunden sein müsse; der Friede ist also keine Ueberraschung mehr. Gehen wir auf die wirkliche Sachlage zurück und über blicken wir die gegenwärtigen Zustände ruhig und nüchtern, so wird daS Ende vom Liede doch das sein, daß man sich sagen muß, dec Friede ist noch nicht so fest gewurzelt, alS> zu wünschen steh«. Wir können nicht glauben, daß innerhalb Deutschlands die Säbel bald wieder gewetzt und di» Flinten ge laden werden; zum Haupizweisel über die Beständig keit des Friedens dürfte lediglich daS Ausland An laß geben. ES ist nicht zu verkennen, daß die Unterzeichnung deS Friedens für Oesterreich kein BeruhigungSpulver ist; eS muß das lombardo venciianische Königreich an Italien, Schleswig Holstein an Preußen abtreten, an letzteres 20 Millionen harte blanke Thaler zah- len und das HerauSwersen aus dem deutschen Staatenverband, sowie dp Bildung eines neuen Bundes unter Preußens Hegemonie billigen. DaS ist Alles mit einander nicht angenehm und nicht geeignet, die Aufregung in Oesterreich abzukühlen. Aber — und daS ist der erste Punkt des (fast jeden) Friedens: Man verspricht sich tm Namen der heiligen Dreieinigkeit, Einigkeit, Friede und Freund schaft zwischen Beiden und dehnt dieses Ver'prechen auf alle Nachkommen aus. Eine Weile wird die» unbedingt Holten, bis man sich einmal wieder über die heilig« Dreieinigkeit hinweggesetzt hat. Von dieser Seite wird also offenbar Nichts geschehen, was die Beständigkeit des Friedens gefährden könnte. Han nover, Hessen-Kassel, Kassau und Frankfurt sind ein» verleibt, diese können also nicht wieder anfangen, Baden ist von jeher nur mit halbem Herzen gegen «nundzwanzigster Jahrgang. Preußen gewesen; Würtemberg und Sachsen sind nicht mächtig genug und übrigens bedürfen deren Völker sehr deS Frieden»; Baiern endlich sucht letzteren ernstlich und wird auch in Zukunft froh sein, mit einem blauen Auge wrggekommen zu sein. (Wie man hör», soll außerdem daS nächste Gebräur« «in delicateS werden.) Deutschland in sich wird dem nach keine Provokationen dielen. Jedoch ist die Frage nicht zu unterdrücken, waS werden die An deren Europas mit der Zeit dazu sagen? Die osp- ciösen und Regierungsfreundlichen Zeitungen tu Preußen sind saft alle voller Besorgniß, daß ihn«» ihre Freude durch den Neid eines gewissen Jemand mißgönnt und vielleicht gar geschmälert werden würde. Sogar Graf Bismark sagt eS offen heraus, daß daS eigentliche Spiel jetzt erst loSginge und giebt dem HauS der Abgeordneten zu bedenken, daß die gewonnene Frucht sehr bald wieder verloren gehen könne (eben durch den gewissen Jemand, der jetzt lloll Pferde ankaust und HinterladungSgewehre anschoffi), wenn die Abgeordneten nicht in der Weise auf Alles eingingen, wie eS di« Regierung wünschte. Gesetzt auch, daß die Schilderung deS Grafen Bis mark nur deshalb Besorgniß erregend sein und den Zweck haben sollte, die Adgeordneten durch daS auf gerollte SchreckcnSßild eines europäischen Kriege schneller zur Bewilligung seiner Anträge zu bewegen (Zeil ist Geld), eiwaS scheint doch den allgemeinen preußischen Befürchtungen zu Grunde zu liegen ; wenigstens giebt eS Anknüpfungs-Punkte genug. Die französischen Zeitungen sind mit dem Gedanke« schon vertrau», daß es möglicher Weise zu Conflictrn kommen könne; mit wem aber? und weswegen? Ob wegen des schon einmal angeregten Besitzes des linken RheinuserS, oder des Standpunkte- LuremdurgS und Limburgs, welche wider Preußen- Willen ganz vom deutschen Theater abtreten wollen; oder wegen de- kranken ManneS, der Türket? Schließlich: Wann? Ob vor oder nach der 1867er Industrie-Ausstellung? Es mag viel gekannegießert werden am Biertische, man hört wenigstens ost sagen: So und so wird'S! Gebt acht, wir werden'- uns wieder sagen re. Etwas Gewisse- weiß Nie mand, kann Niemand wissen, zumal di« französische, überhaupt di« Diplomatie zu keiner Zeit sich so zu»
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