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Der sächsische Erzähler : 19.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186609192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18660919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18660919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 620-621 als Seite 621-622 und Seite 622 als Seite 621 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-19
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.09.1866
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LtaatSbahn ist seit dem 16. d. M. insofern eine Erweiterung deS Fahrplans eingetreten, alS noch zwei Züge, der eine von Dresden nick Görlitz, der andere von Görlitz nach Dresden, hinzugekommen find. Auch der Sohlander Posiengang hat eine Veränderung erhalten. (Liehe Fahrplan) Am 14. d. M. wurde uns als eine Seltenheit ein Blüthenbüschel von einem zum zweiien Male in diesem Jahre blühenden Birnbaum auS dem Garten deS Herrn Christlieb Oswald in HauSwalde über bracht. (D. Red.) Unter dem Titel „Sachsrn und der Norddeutsche Bund" ist im Verlage von Bernhard Tauchnitz in Leipzig eine Broschur« erschienen, welche nicht verfehlen wird, Aufsehen zu erregen, und die in der Thal verdient, ollen Lachsen, die eS wohl meinen mit ihrem engeren Vaterlande und der königlichen Aufforderung zu einem „ehrlichen und freundlichen Zusammengehen mit Preußen" zu entsprechen bestrebt sind, besonders empfohlen zu werden. Da eS der Raum unseres Blatt S nickt gestaltet, daS Ganze wieterzuqeben, so theilen wir in Folgendem nur den Schlußsatz mit: „Man mache es, um Alles in Einem Worte zusammen- zusaffen, Sachsen möglich, in dem neuen Bunde seine Stelle einzunehmen, und man wird sich bald überzeugen, daß kein Glied mit größerem Eifer beflissen ist, seine Schuldigkeit zu thua. Sachsens Monarch hat wiederholt seine Geneigtheit, Opfer zu bringen, wo es einem gemeinsamen nationalen Ziele gilt, kundgegeben; seine Haltung bei den verschiedenen Ver anlassungen, wo die Reconstituirung Deutschlands neuerdings in Frage kam und wo er seinen deutschen Mirfürsten mit selbstverläugnender Hingebung voranging, ist dessen ein un widerlegbares Zeugniß. Es ist nicht zu zweifeln, daß er auch gegenwärtig zu gleicher Handlungsweise bereit sein werde, so bald nur die Gewähr vorlicgt, daß dieser neueste Versuch einer Neugestaltung Deutschlands den Keim einer lebensfähigen Ent wickelung in sich birgt. Dies aber möchte zu bezweifeln sein, wenn dem zweitgrößten Staate im Bunde, der fast so viel Einwohner zählt, als sämmtliche übrige Bundesstaaten, von Preußen abgesehen, zusammengenommen, einem Lande, an Volkszahl mehreren Staaten, die in Europa volle Selbst ständigkeit genießen und in dieser allseitig respectirt werden, der Schweiz, Portugal, Schweden, Norwegen, Dänemark rc. theilS nahe kommend, theils sie beträchtlich überragend, der Platz hinter Waldeck und Lippe-Detmold zugedacht ist, eine Stellung, die thatsächlich der Mediatisirung und zwar in der demüthigsten Form glcichkommt und deren, auch für Preußen selbst vorhandene praktische Schwierigkeiten Niemand Gerin geres als der preußische Ministerpräsident selbst anerkannt hat." G-reckte Entrüstung in allen treuen Sacksenherzen wacht eine in der „Const. Z'g" vom 14 d. M. veröffentlichte Petition, von etwa 25 Bewohnern ber Stadt Löbau an Le. Majestät den König Johann gericklet, worin um den engsten Anschluß an Preußen, ja um ein völliges Ausgehen Sachsens in Preußen gebeten wirb. (Inter den Peienlen be finden sich die Herren Äbvocalen v. Sck ibner, Mofig v. Aehr-nseld, Fren.zel, Berger und Roitzsch, sowie die Herren Kaufleute Theodor Schuberth, Albert Schmidt, Kaufmann, Lange, Albert Krüger, Rothe und Alfred Klose. Daß dieflö Vorgehen der genannten Herren, wie schon bemerkt, allgemeine Ent rüstung hervvrgerusen hat, dafür übernehmen wir gern alle und jede Verantwortung. Wir erinnern unS irgend einmal gelesen zu haben: „Wer seinem LandeSfürsten, der mit Liebe, Milde unv Gerechtig keit sein Volk regiert, nicht treu ist, ist einem Anderen auch nicht!" Aus dem oberen Spreetbale wir» vöm 14. September geschrieben; Die Ernte der Halm früchte ist nun auch bei unS eingebracht und Flegel und Maschine thun bereits ihre Schuldigkeit. Trotz der schädlichen Maifröste stellt sich durchschnittlich der heurig« Ertrag derselben an Körnern deut vor jährigen in jeder Fruckigaitung gleich und hinsichtlich des Strohes bedeutend ergiebiger heraus. Weniger läßt sich dies von der Kartoffelsrucht sagen, da die selbe schlimmer als das vergangene Jahr von der Krankheit betroffen wurde und sowohl an Qualität als Quantität einen geringeren Ausfall geben wird. Hingegen ist der Ertrag der Wiesen an Heu und Grummel gegen voriges Jahr ein reichlicherer und der Stand der Herbstfrüchle, insbesondere deS KrauteS, der Rüben »., läßt nichts zu wünschen übrig. — Die Vertreter unserer Weber Industrie, welche jetzt im Begriffe stehen, mit ihren Erzeugnissen Vie Leipziger MickaeliSausse zu beziehen, trifft die abermalige Sistiruug deS Güter-Transportes aus den Eisen bahnen sehr empfindlich, zumal die Fiachisuhrwerke nicht auSlangenv sind, die Güter so zu befördern, daß sie zu reckte; Zeit an ihren Bestimmungsort gebracht werd.n können. ES ist aber auch diese Störung für einen großen Theil unserer Bevölkerung von nicht geringer Bedeutung, indem gerade die ge nannte Messe eS ist, welche für viele Weber, hin sichtlich der Winterbeschästigung, den Ausschlag giebt. — Erkrankungen an der Cholera sind in den Ort scharten unserer Pflege noch immer hier und da an der Tagesordnung, dock Hal die Epidemie in ihrem Auftreten sehr an Intensität verloren, da der daran Erkrankte gewöhnlich in rin paar Tagen wieder her gestellt ist und Todesfälle im Laute dieses MonatS keine wehr vorgekommen sind. — Eine in der 12. Stunde der vergangenen Nacht in hiesiger Gegend in der Richtung nach Böhmen am Horizont wahr genommene h.lle F.uerSgluch rührte von einem Braneunglück he,, durch welches in dem Dorfe Schönau am Botzen die Wohn- und Slallgedäude nebst Scheune eines Bauergutes im dasigen Ober dorfe zerstört worben sind. (B. N.) Für tie Abgebrannten in Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge haben Se Majestät der König aus Wien 300 Thaler geschickt. DlS.chicken haben Ihre Majestät die regierende und die verwittwete Königin 120 bez. 100 Th ler gespendet. Wie die „D. A. Z." auS sicherer Quelle erfährt, bat tie Polizeibehörde zu Leipzig beschlossen, in der bevorstehenden MichaeliS-Messe keine Erlaubniß zu den seither üblich gewesenen und oft sehr lästig fallenden Siraßenmusiken zu geben. — Der Güter verkehr auf der Leipzig Dresdner Bahn, sowie auf mehreren andern Bahnen hat leider ganz aufgehört, so daß diesmal eine Messe zu Stande kommen wird, wo eS faktisch an Waarenvoirätben fehlen muß. Ebenso hu der Local-Eisendahnverkehr nach Thü ringen eingestellt werben müssen. Am 12 d. zur Nacht ist, wie auch bereits früher an andern Orten, in der Kirche zu Moritzburg ein gebrochen unv auS derselben die 10 Ellen lange Altar- Bekleidung von rothwollenem Damast, vaS Taufstein- Behänge von demselben Stoff und zwei Altarfußdecken von grünem, resp. schwarzem Tuche gestohlen worden.
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