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Der sächsische Erzähler : 23.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186702231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18670223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18670223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-23
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.02.1867
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,zü dWm PrSpderttm Gräf AnVräsid tt- tz>. Die Verlesung wurde von Mrmischen Hä begleitet. Gras AndraM versprach die ige Vorlegung einer Ministerliste. — Man er- - M bereits, daß unser Landsmann von Beust mit N stärker Hand und genialem Geist jetzt schon eine h ' Ordnung in.die zerrütteten Verhältnisse Oesterreichs bringt, wie sie wohl kaum gewesen. Er besitzt nicht nur dort das allgemeine Vertrauen, sondern hat sich auch die staunende Achtung seiner Gegner, der Preu ßen, errungen, welche sehr zufrieden sind, daß Herr von Beust an einem möglichst freundlichen Einver nehmen mit Preußen festhält. Jedenfalls ist er einer der größten Staatsmänner unserer Zeit. In Italien scheint man sich nach den Fleisch töpfen Egyptens oder vielmehr Oesterreichs zurück- zuschnen; die Herrschaft will man nicht, aber das bessere Leben. So stellt eine italienische Zeitung einen Vergleich an zwischen den Gendarmerie-Kosten unter Oesterreich, welche 87,000, und denen unter Victor Emanuel, welche gegenwärtig 320,000 Lire betragen. In Gefängnissen befinden sich über 80,000 Personen; die in Untersuchung stehenden sind dabei nicht mitgerechnet. In Palermo könnten die Leute, um 10,000 Processe zu schlichten, eine Proccß-Maschine brauchen. Während die meisten Großmächte mit der Thron rede Napoleons zufrieden gestellt zu sein scheinen, soll dieselbe von den Franzosen selbst sehr frostig ausgenommen worden sein. Die Herren blieben stumm bei den Stellen, wo der Kaiser innehielt, um den Zuhörern Zeit zum Beifallsklatschen zu lassen. Be zeichnend ist, daß man an der Stelle, an welcher von Oesterreich (in gutem Sinne) die Rede war, applaudirte. Allerdings contrastirt die Friedenshauchs- voll sein sollende Thronrede mit dem Umstand, daß mit den Gewehrfabriken Accord abgeschlossen worden ist, nach welchem diese jeden Monat (bis 1. Februar 1868) 50,000 Stück Hinterladungsgewehre zu liefern haben. Das neue Vcrsammlungsgesetz in Frankreich gestattet den Bürgern, sich zu versammeln und über alle Fragen zu discutiren; ausgenommen sind jedoch: 1) politische Angelegenheiten, 2) Fragen über be stehende Steuern und Abgaben und 3) Berathungen über volkswirthschaftliche .Gegenstände. Wähler versammlungen sollen zwar zwanzig Tage vor den Wahlen gestattet werden, doch sind sie vom fünften Tage vor der Abstimmung selbst an wiederum ver boten. — (Das ist die gepriesene Freiheit in Frankreich!) Es scheint nicht blos „faul im Staate Dänemark" zu sein, sondern fast in ganz Europa. — Auch England hat mit zahlreichen Verhaftungen von Irländern zu thun, von denen neuerdings eine ziem liche Anzahl in offene Feindseligkeiten auSgebrochcn sind, sodaß die Regierung Truppen zu deren Be kämpfung schicken mußte. — Noch fauler steht cs . mitderTürkei, welcheoffenbardiepolitischegaloppircnde Schwindsucht hat. Die Montenegriner haben offenen Krieg angefangen, sodaß möglicher Weise alle übrigen Provinzen bald nachfolgen werden; Creta ist noch nicht ganz genommen und fast in allen Theilen, wckche nicht ausschließlich von Türken bewohnt stnb, herrscht Bewegung, welche nach Unabhängigkeit strebt. Soviel man jetzt hört, wollen die Großinächte nicht interveniren, wahrscheinlich, da sie einsehen, daß die StaatS-Maschine ganz von selbst still stehen wird. Die allerschönstcn Zustände sind jedoch in Spanien. Dort werden die Personen, welche an der Verbreitung von revolutionären Journalen sich nur entfernt betheiligen, entweder erschossen oder auf die Galeeren geschickt. Nicht einmal Amerika bietet ein ruhiges Bild. Die Anklage gegen Johnson wird energisch fortgesetzt; der interimistisch an Johnsons Stelle vorgeschlagene General Grant soll ebenfalls angeklagt werden. Diese Zustände sind günstig für den Kaiser von Mexico, der sich dadurch wieder festsetzcn kann, zumal nun mehr, was jedoch noch der Bestätigung bedarf, Juarez von den Kaiserlichen gefangen genommen worden sein soll. Sachsen. Bischofswerda, 21. Febr. In dem benach barten Belmsdorf ereignete sich gestern Abend gegen 7 Uhr der beklagenswerthe Unglücksfall, daß der 56 Jahr alte Nahrungsbesitzer Klare von da beim Einfahren eines Fuders Stroh in ein benach bartes Gehöfte, bei welchem er behilflich gewesen und von welchem wegen zu starker Ladung vorn und hinten ein Theil abgeladen worden war, von dem durch die Wagen-Erschütterung vorn losgegangenen und sich überworfenen sog. „Wiesebaum" getroffen und durch Zerschmetterung der linken Seite der Hirnschaale auf der Stelle getödtct wurde. Am 19. Februar Nachmittags kurz nach 3 Uhr trafen Se. Maj. der König und der Kronprinz von Preußen von Berlin in Dresden ein. Se. Maj. der König Johann war den hohen Gästen bis Priestewitz entgcgengefahren, zu deren Empfange auf dem Leipziger Bahnhofe Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz Albert und Prinz Georg sich ein gefunden hatten. Ferner waren daselbst anwesend: die königlich preußische und königlich sächsische Generalität, die königlich preußische Gesandtschaft und sämmtliche Offiziere beider in Dresden stehenden Truppentheile. Bei der Ankunft spielte ein preu ßisches Musikcorps die National-Hhmne. Alsdann geleitete Se. Maj. der König Johann unter an haltenden Hochrufen des in großer Menge anwesen den Publikums die hohen Gäste nebst zahlreichem Gefolge in das königliche Schloß, in dessen erstem Vorhofe eine Compagnie der königl. sächsischen Leib« Infanterie-Brigade mit der Fahne und Musik ausge stellt war. Um 4 Uhr fand im Bankettsaale des königl. Rcstdenzschlosses große Gala-Tafel statt, an welcher außer den hohen Gästen und sämmtlichen Gliedern der königlichen Familie Se. königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, sowie Ihre königlichen Hoheiten die Erbgroßhcrzöge von Mecklenburg-Schwe rin und Mecklenburg - Strclitz Theil nahmen. Zu diesem Diner waren nächst dem Gefolge Sr. Majestät des Königs Wilhelm und Sr. königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preußen, den beiden General-Adjutanten Sr, Majestät, General-Leutnant
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