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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 23.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190103230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19010323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
- Monat1901-03
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Königliche Industrieschule zu Plauen i. B. Zweigabtheilung zu Eibenstock. Der Unterricht im Zeichnen und Malen von Pflanzen und Ornamenten findet Montags und Konnerftags, von 1 vis 5 Mr Nachmittags statt. Außerdem werden die Schüler noch im Rechnen und Deutsch unterrichtet. Das Schul ¬ geld beträgt jährlich 15 Mark. Vegi«« des »tuen Sursu» am IS. April 1901. Anmeldungen sind bis zum 10. April in der Rathsexpedition zu Eibenstock zu bewirken. Der Besuch der Zweigabtheilung entbindet ooin Besuche der'Fortbildungsschule. Plauen i. V., den 18. März 1901. Die Direktion der Königlichen Industrieschule. Professor St. Hofmann. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da« Hau« Bi«warck konnte am Donnerstag einen bedeutsamen Erinnerung«iag begehen. Dreißig Jahre waren c« nämlich, daß Otto von Bismarck in den erb lichen Fürstenstand erhoben wurde, nachdem er wenige Jahre vorher Graf geworden war. Kaiser Wilhelm I., der seinem ersten Rathgebcr in wahrhast legendärer Weise zugelhan war, ertheilte ihm neben der LtandeSerhLhung auch al« Dotation die Domäne im Anne Schwarzenbeck im Herzogthum Lauenburg. Am gleichen lagt, der mit der Eröffnung de» Deutschen Reichstage« zu sammenfiel, wurde der Titel »Bundeskanzler" in »Reichskanzler" verwandelt. Letztere«, wie geschichtlich seststeht, auf Ersuchen de« Fürsten Bismarck, der auch im Titel de» obersten Beamten die historische Thalsache der Schaffung de« Deutschen Reiche kenntlich machen wollte. Daß die Gestaltung de» Reiche«, wie sic Fürst Bismarck bewerkstelligte, die glücklichste war, die ent sprechendste für die Eigenart der Deutschen, haben die abgelaufc- ncn 30 Jahre glänzend bewiesen. Und wenn heute da« Deutsche Reich al« gefestete Einheit sein gewichtige« Votum in die Wag schale der Völkergeschicke werfen kann, so muß de« Genie« seine« Begründer« gedacht werden, da« sich auch in der Art, wie Deutsch land geeint wurde, nachhaltig bewährte. — Frankreich. Im Armee-Ausschuß de« Senat« wurde am Mittwoch die Einführung der zweijährigen Dienst zeit in Frankreich beralhen. Der KricgSministcr empfahl die Herabsetzung Le« Rekrutenmaßcs und Einbringung besonderer Gesetze über die Wiederkapitulirung von Unterosfizieren und Soldaten. — Spanien. Madrid, 21. März. In Andalusien sind infolge achttägigen furchtbaren Regen« der Guadal quivir, Guadalmedina und andere Flüsse drei bi« sieben Meter hoch gestiegen und über die Ufer getreten. Um und in Sevilla, Cordova, Granada, Malaga sind ungeheure Strecken überschwemmt, viele Häuser eingestürzt. Die Eisenbahnverbindungen sind ab geschnitten, die Ernte ist zerstört, während sich die Landleute im größten Elend befinden. — China. Der »NewYork Herald" meldet au« Tient sin vom 19., 6 Uhr 55 Min. Abend«: Feldmarschall Walder- sec ist von Kiautschou heute um 4 Uhr hier angekommen. Er wurde am Bahnhof von den Generälen Wogack, Campbell und anderen empfangen. Der Feldmarschall hatte sodann mit dem russischen und dem englischen Truppenkommandanten lange pri vate Besprechungen. General Wogack weigerte sich aber im Na men Rußland«, die Rechtsfrage de« Eigenthum» solange zu er örtern, al« die englischen Truppen sich nicht von dem von den Ruffen in Anspruch genommenen Gebiet zurückgezogen hätten und da« Gebiet von russischen Truppen besetzt sei. General Campbell erklärte andererseits, daß er nach den Weisungen seiner Regierung seine Stellung nicht ausgeben könne. Man ist also nach wie vor in einer -Sackgasse. Graf Waldcrsec reiste im Verlauf einer Stunde nach Peking zurück. Im Laufe de« Tage« ist e« zwischen französischen und englischen Soldaten zu zahlreichen Reibungen gekommen, die indeß bisher zu keinen ernsten Folgen führten. Der Vorschlag Walberfcc« ging dahin, die Bewachung de« streit igen Gebiete« einer neutralen Truppenmacht anzuvertraucn und die beiderseitigen Rechtsansprüche zu prüfen. Die Verhandlungen an Ort und Stelle sind vollständig abgebrochen, alle» wird direkt zwischen Petersburg und London verhandelt. Im Laufe de« gestrigen Tage« belästigte ein heftiger Staubregen die englischen und russischen Truppen, die jedoch trotzdem ihre beiderseitigen Stellungen auf dem streitigen Gebiet nicht verließen. — Die in japanischen Häsen anwesend gewesenen russi schen Kriegsschiffe sind nach Korea in See gegangen. Die japanische Flotte macht sich bereit, um im Nolhfaü svsorl nach der koreanischen Küste abgehen zu können. — Südafrika. Die seit 27. Februar zwischen Lord Litchener und Loui« Botha auf englische Anregung ge führten Frieden«verhandlungen sind nach einer Er klärung Chamberlain« im englischen Unterhause von Loui« Botha abgebrochen mit der Mittheilung an den britischen Ober- befchlshabcr, daß er die ihm angebotenen FriedenSbcdingungen nicht bereit sei, der ernsten Erwägung seiner Regierung zu empfehlen. Der Oberfcldherr der Buren versäumte nicht hinzu zusetzen, daß seine Regierung und die obersten Osfiziere mit seinen Ansichten übereinstimmen. Noch am Dienstag Abend sollten die auf diese Angelegenheit bezüglichen Schriftstücke dem Unterhause zugehcn. Eine Mitthcilung darüber, ob die« geschehen, ist bi« jetzt nicht eingelaufen. Unter der Hand erfährt man nur, daß »je englische Regierung die von den Buren geforderte Selbst ständigkeit der inneren Verwaltung unter selbstgewählten Buren führern, die Begnadigung der aufständischen Bewohner der Kap- kolonie und die Führung der AriedenSverhandlungen mit den beiden Präsidenten der Burenstaaten Schalk Burgher al« Ver treter von Krüger und Steijn, abgelehnt habe. E» wäre inter essant, zu erfahren, woraus die britische Regierung denn eigentlich ihre in den letzten Wochen so häufig ausgesprochene Hoffnung aus die baldige Einstellung der Feindseligkeiten gründet und welche Bedingungen sie den Buren Hal anbieten lassen, wenn sie diese bescheidensten und nolhdürftigsten Friedensbedingungen nicht einmal gewähren wollte. In einigen Monaten, wenn sich gezeigt Haden wird, daß die jetzt abgesandten 15,000 Mann auck> nicht genügen werden, dem Kriege eine sür die Engländer entscheidende Wendung zu geben, weiden sie vielleicht nicht nur diese, sondern noch bessere Bedingungen oen Buren zugestehen müssen. Die in China weiter drohenden Verwickelungen und die Ausbreitung der Pest in Südafrika in Verbindung mit dem jetzt wieder be ginnenden, für europäische Soldaten schwer zu ertragenden Winter sind die besten Bundesgenossen der Buren. Botha soll bereit» am Sonnabend mit der Besetzung der Delagoa-Eiscnbahn den Kampf wieder ausgenommen, Lord Kitchener dagegen dringend neue Verstärkungen gesordert haben, weil e« sonst schwierig oder gar unmöglich sür ihn sei, wieder energisch die Offensive aufzu nehmen. Die Stimmung in London aber soll sehr gedrückt sein. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 22. März. Ein Nachwinter, wie er .schöner" nicht gedacht werden kann, hat mit Frühlingsanfang bei un« eingesetzt. Seit vorgestern Abend schneit e« ununter brochen, sodaß gestern und heute der Schneepflug wieder verkehren mußte. Jedermann freute sich, al« wenige Tage vorher die warmen Sonnenstrahlen den in hohen Hausen aufgestapelten Winterschnce so kräftig zusetztcn, daß die Straßen der Stadt wieder in vollständig wegsamem Zustand« waren. Und jetzt der massenhafte Schnee, der noch mit jeder Stunde sich vermehrt. Da um diese Jahreszeit die Dauer de« Winter« nur noch eine kurze sein kann, so steht zu befürchten, daß bei schnellem Thau- wetter gesahrdrohcnde« Hochwasser entstehen kann. Heute früh zeigte da« Thermometer wieder 6 Grad unter Null. — Schönheide. Im Anschluß an die Prüfungen und Entlassung in der gewerblichen Fortbildungsschule wurden folgende Schüler in Anerkennung ihre« lobeniwcrthen Verhallen« und regen Fleiße« prämiirt: Kopist Willy Reißmann, Kaufmanns lehrling Arthur Lorenz, Kausmannrlchrling Alfred Thiclemann, Bürstenmacher Albin Fuchs, Schlosser Friedrich Tuchscherer. Die Prämien selbst waren: Deutsche Bürgerkunde v. Hoffmann und Groth, die Kalkulation im GeschäslSlcben v. Tolkmitt, der zuletzt- genaunte Schüler erhielt durch Herrn Obermeister Berger im Namen der Innung ein Diplom überreicht. Die Prüfungen er streckten sich auf Englisch, VcrkehrSformularc, Münzwesen, Gc° schäftSaussatz und Geometrie. Entlassen wurden 2b Schüler. — Auch au« der allgemeinen Fortbildungsschule wurden die Gießer P. F. Schott und Emil Lorenz mit einer Biographie von »Alfred Krupp" bedacht. Entlassen wurden 37 Schüler. — Dresden, 2l. März. Ein entsetzliche« Eifersuchts drama, dem ein vielversprechende» musikalische» Talent, ein blühende« Künstlcrleben jäh zum Opfer fiel, ereignete sich am Mittwoch Abend aus einem der nach Striesen-Blasewitz fahren den Straßenbahnwagen. Der au« dem Königs. Opernhause nach anstrengender Thäligkeit auf der Fahrt nach seinem Heim in Blasewitz begriffene Königliche Kammermusiku« Adolf Gunkel wurde von einem eifersüchtigen Weibe erschossen und war so fort todt. Da« wahnwitzige Weib trug ein Bouquet in der Hand, in welchem sie den Revolver verborgen hielt, bi» sie ihn plötzlich hervorriß und mit Blitzesschnelle auf den Kopf de« unglücklichen Manne« abseuene. Sodann wollte sie sich selbst ein Leid anlhun, allein man faßte sie schnell und übergab sie alrbald der Behörde. Dem ganzen Vorsall, der hier große Aufregung verursach« hat, liegt Seiten« de« Ermordeten durchaus nicht» Kompromittirende« zu Grunde, sondern nur eine unerfüllte Leidenschaft der Mörderin wurde da« Motiv zu der entsetzlichen Thal. Die Mörderin heißt Jahnel und ist eine geschiedene Frau, der bereit« die Kinder wegen Unfähigkeit zur Erziehung genommen worden sein sollen. Sie lernte Gunkel gelegentlich eine» Auscnlhalte« im Seebade kennen und verliebte sich in hohem Grade in ihm. Da nun ihre Liebe nicht die erwartete Gegenliebe fand, begann sic den Mann ihrer Wahl mit einer fortgesetzten Verfolgung zu belästi gen. Sic zog in die Nähe seiner Wohnung, kundschaftete in er laubter und unerlaubter Weise seine Verhältnisse bi» in« Kleinste au«, schrieb an die Bekannten Gunkel« Briefe, in denen sie durchblicken ließ, er sei ihr verpflichtet, ihren Zweck aber erreichte sie nicht. Gunkel» Angehörige hatten, um den Sohn vor diesen Zudringlichkeiten zu schützen, bereit« die Hilfe der Polizei ange rufen und einen Rechtsanwalt zu Rathe gezogen; allein c» konnte bisher nicht« geschehen, da die Jahnel nicht gemeingefährlich war. Nun sie e« geworden ist, kommt leider die behördliche Hilfe zu spät sür da« unglückliche Opfer de« angeblich in hohem Grade hysterischen Weibes. — Chcmnitz, 2l. März. Da» heute eingetretcne heftige Schneewetter hat aus den Eisenbahnlinien eine größere Störung im Z u g S v e r k c h r hervorgcrufen. Die Nach mittag«- und Abendzüge verkehrten alle mit Verspätung, aus der Chcmnitz-Riesaer Linie solche sogar mit einer Verspätung bi» zu zwei Stunden. Die Nachmittag« 3 Uhr 10 Min. und 5 Uhr 45 M. nach Riesa fälligen Personcnzüge blieben zwischen Mitt weida u. Erlau mehrere Stunden im Schnee stecken. Ebenso blieb der Nachmittag» 12 Uhr 7 Min. nach Leipzig verkehrende Per- sonenzug zwischen Cossen und NarSdorf im Schnee stecken, von welchem bei dem Versuch de« Losfahren« zwei Personenwagen entgleisten. Auf der Linie Waldheim-Rochlitz kam bei dem nach mittag« 2 Uhr 10 Min. ab Waldheim verkehrenden Personenzuge der Tender ^ur Entgleisung. — Wie un« weiter mitgetheilt wird, wurde wegen Schneeverwehungen der Verkehr auch aus folgenden Linien eingestellt: Geithain-Lausigk-Leipzig, Reichenbach i. V.- Plaucn i. V., Wüstenbrand-Lugau, Freiberg-Halsbrücke, Brand- Langenau, Waldheim-Hartha, Oschatz-Strchla. — Von Bahern sind die Abendanschlußzügc auSgeblieben. — Auerbach, 20. März. Ein bedeutender Brand wüthete am Montag Abend in Rützengrün. Der Wappler- sche Gasthof, in welchem da« Schadenfeuer au« noch unermittelter Ursache entstand, wurde eingcäichert; die Flammen ergriffen jedoch auch die Wohnhäuser der Nachbarn Heckel und Georgi, welche gleichfalls b:S aus die Umfassungsmauern niederbrannten. Vermischte Nachrichten. — Da« Köstritzer Schwarzbier ist seit dem 17. Jahr hundert al« ein vorzügliche» Stärkungsmittel für Blutarme und Geschwächte bekannt. E» wird gebraut nach einer uralten eng lischen Portervorschrift. E» verdankt fiine weite Verbreitung hauptsächlich seiner besonder« zweckmäßigen Zusammensetzung — bei mäßigem Alkoholgehalt enthält c« sehr viel Mal; — und sog. Extraktstoffe, die den Stoffumsatz in hohem Grade fördern. In neuerer Zeit wird c« auch vielfach in Lungen-Heilanstalten angewandt, wo man die Schädlichkeit der früher beliebten Ver abreichung großer Mengen von schweren Weinen und Spirituo sen erkannt hat und da« Schwarzbier als einen sehr zweckmäßigen Ersatz derselben verwerthet. Unter Verabreichung von Schwarz bier find hohe Gewichtszunahmen bei Schwindsüchtigen, wie bei anderen schwächenden Krankheiten erzielt worden. Der Verwend ung von Schwarzbier bei Kranken ist auch deshalb ein hoher Werth veizulegcn, weil dasselbe wegen seine« angenehmen Ge schmack« selbst von empfindlichen Kranken gern genommen wird. — Der Bauchredner al» Erbschleicher. In Wien wurde vor einigen Tagen eine aussehenerregende Verhaftung voi- genommcn. Sie betrifft, wie der »Berl. L.-A." mittheilt, den ehemaligen Bankier Albert Bogel, der verdächtig ist, eine Million Mark, die ein russischer Sonderling Namen« Georg Täubin hinterlassen hatte, erschlichen zu haben. Der Erbe erhob die Hinterlassenschaft aus Grund eine« Testament«, da« Täubin kurz vor seinem Tode in Gegenwart von Zeugen mündlich erklärte. Die Erben Täubin« erstatteten aber gegen Bogel Anzeige wegen Betrug«. Bogel, der Bauchredner ist, soll nämlich da» mündliche Testament Täubin« selbst gesprochen haben, indem er die Stimme de« Sterbenden nachahmte. — Frachtbriesformulare. Durch Bekanntmachung vom 1. November 1899 wurde bestimmt, daß die in der Verkehrs ordnung sür die Eisenbahnen Deutschland« vom 15. Novbr. 1892 vorgeschricbenen Frachtbriefformulare auch nach Einführung der neuen VerkehrSordnung vom 26. Oktober 1899 noch bi« zum 31. Dezember 1900 einschließlich verwendet werden dürsten. Da noch jetzt größere Bestände von den alten Formularen vorhanden sind, so hat da« Rcich»cisenbahnamt die Frist sür deren Aujbrauch bi» zum 31. Dezember 1901 einschließlich verlängert. — Der Winter in Klondike. Man schreibt der »Franks. Ztg" au« Vancouver vom 20. Februar: Der vorgestern hier cingelrofsene Postdampfer bringt aus Dawjon City, der Haupt- und Residenzstadt de« kanadischen Alaska-Gebiete«, Nach richten über eine Kälte, wie sie selbst in jener Gegend kaum dagewesen ist. In den Tagen vom 10. bi» 19. Januar zeigte da» Thermometer zwischen 50 und 68'/, Grad Fahrenheit unter Null, der kälteste Tag mit 68'/, Grad (gleich — 55,„ Grad Celsiu«) war der 15. Januar. Interessant war e« zu beobachten, wie sich die verschiedenen Thermometer, die auf solche Kältegrade nicht gcaicht waren, verhielten: Sie waren, soweit sie Privat leuten gehörten, vollständig demoralisirt, viele streikten einfach und lhaten nicht mehr mit, bei anderen verzog sich da» Queck silber mürrisch in die Kugel unten und war nicht wieder herau«- zubringcn, wieder andere sprangen nach oben und unten, eine« blieb sogar auf Fieberhitze stehen. Die einzigen verläßlichen Gläser waren am RcgierungSgebäude, an der Kaserne der be rittenen Polizei und am Gebäude der „Fiusku kxplorutwn Ovmpauv" befestigt und sie hielten auch bei der strengsten Kälte gleichmäßig aus gute Ordnung. Während der genannten Periode lagerte über die Stadt ein weißer, dichter Nebel, man konnte keine 30 Fuß weit sehen und Niemand wagte, im Freien zu bleiben, da sich der Nebel schwer aus die AthmungSorgane legte und viele Personen, die sich zu lange der Luft ausgesetzt hatten, sind an Pneumonie gestorben. Hunde, unter denen Mitte Ja nuar vielfach Tollwulh auSbrach, wie Pferde wurden während der schlimmen Zeit unter Dach und Fach behalten, da« Hunde jutter war fest g- froren und bei den Pserden hatte man schon früher die Erfahrung gemacht, daß ihnen die intensive Kälte auf die Lunge schlug. Viel Verlockende« bietet also Dawson City zu solchen Zeiten gerade nicht! — Wenn c« in Rom schneit. . . . Ein italienische« Blatt erzählt eine hübsche Episode au« den schrecklichen Schnee- und Einlagen, die jüngst al« etwa« noch nie Dagewesene» über Rom Hereindrachen. Seit Menschcngedenken war so etwas nicht vorzekommen: cs schneite 5 Tage hintereinander, und die Stadl lag unter einem weißen Leichenluche begraben. Wenn e» sonst in Rom einmal schneite, dauerte e» gewöhnlich nur wenige Augen blicke, dann war von Schnee auch nicht mehr die Spur vor handen. So kam e», daß die jüngste Generation den Schnee nur aus den Märchenbüchern kannte, und al» e« letzthin so reich lich schneite, standen die Kleinen diesem Naturereignisse ganz fas sungslos gegenüber und wußten nicht, wa« sie davon hallen sollten. In diesen kritischen Tagen geschah e«, baß ein schwarz lockiges Bürschlein, da« mit seiner schönen Mama spazieren ging, beim Anblicke de« vielen Schnee« auf der Straße in die be wundernden Worte auSbrach: »Ach, so viel Zucker!" Dann nahm der Kleine eine Hand voll Schnee auf und versuchte hineinzu beißen ; er warf den vermeintlichen Zucker aber bald wieder weg, indem er die klassischen Worte sprach: „Sapperlot! er ist zu . . . heiß!" — Eine Gaunerei, wie sie wohl rassinirtcr und dabei origineller kaum auSgcdacht werden kann, ist am Rosenmontag in Köln auSgesührt worden. Durch die Menge der Masken bewegte sich auch ein Steuer-Exekutor, unter dem Arm eine riesige Mappe mit der Aufschrift: »Steuer-Eintreibung". Die Maske wurde viel belacht, noch mehr indessen da« Gebühren de« Träger» derselben, der den Leuten, die ihm in den Wurf kamen, angetegenllichst in die Tasche zu blicken und — zu fühlen ver suchte, wa« ihm unter der großen Heiterkeit de» Auditorium« wie auch der Steuerpflichtigen meisteniheil« gewährt wurde. Bei den Letzteren dauerte jedoch die Heiterkeit nicht mehr lange, denn bald sollten sic innc werden, baß sic in der Thal »gesteuert" halten, nämlich in die Tasche eine« geriebenen und geübten Spitz buben. Al« man den eigentlichen Charakter der originellen Maske durchschaut hatte, war natürlich alle» Suchen nach der selben vergeblich. . — Richter: »ES ist erstaunlich, wie Sie, eine schwache Frau, diesen großen starken Einbrecher ergreifen, schlagen und schließlich gefangen halten konnten." — Zeugin (bescheiden): »Ich war eben in der Meinung, e» wäre mein Gatte, auf dessen Heimkehr ich in der Nacht wartete." Kirchliche Nachrichten ans der Narochie chiöenkock vom II. bi« SS. Mär, l«0I. Aufgeboten: I«) Max Guido Seltmann, Waldarbeiter in Wildenthal, ehel. S. des Friedrich Wilhelm Seltmann, Eisenschmelzers das. u. Auguste Elise Unger in Wildentbal, ehel. T. de« Julius Eduard Unger, Waldarbeiters daselbst. 17) Oswald Emil Wagner, Slraßenbahnbeamler in Ehemnih, ehel. S. de« Emil Wagner, Zimmerman» hier, und Minna Clara Braun in Mühlau, ehel. T. des Karl Louis Braun, Strumpfwirkers daselbst. Getauft: 88, Emma Marie Fischer. K7) Martha Johanne Unger. öS) Hans Emil Jugelt, unehel. bl») Marianne Hildegard Köhler, 80) Max Hans Rogner. 81) Walter Kurt Stolle. 82, Minna Elise Liebold. Begraben: r>7, Erdmuth« Friederike Müller geb. Roßbach, Ehefrau de« Gustav Müller, ans. Bs. und Tischlermeister« hier, 43 I. 12 T. Am Sonntage Judica: Vorm. 9 Uhr: Predigtgotte«dicnst. Text: Joh. 8, 46—59. Herr Diaconu» Rudolph. Im Anschluß: Prüfung der Confir- mandcn. Beichte und heil. Abendmahl sowie der Nachmitlag«- gottcrdienst bleiben ausgesetzt. Kirchemeachrichte» «ns Schönheide. vom. luckicu. (Sonntag, den 24. März 1901.) Vormittag 9 Uhr: Gotte«dienft mit Predigt. Herr Diak. Wolf. Nach dem Golteroienst Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Nachm. 2 Uhr: Prüfung der Katechumenen. Herr Diakonu« Wolf. Da« Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. Ktrchnmachrichte» »«» Knndshiilel. Sonntag Judica, den 24. März 1901. Bonn. '/,9 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr: Predigtgotteldtcnst. Nachm. 2 Uhr: Lonfirmandenexamen. Abend« 8 Uhr: Mlsston«verein. melden, Zollta daß die Freitag würde d Materie werden gemeldet Wasser > worden. can", e der Tht On «e 16. Apr Untere Korresp. rvisscnsck II. »«! eins. Bi Schreibe oder den A.LÜSI rl « Oonto Aufbs An- m lüscv« Linlüs Vsrsic Aussie Abufic! billigst V«i"> Viel I Ist» Krai Vorhkmdc lräger, iveijse il weil Erlaui N««'«end zu geben, dt u. bitte gce Spezia Leiden usiv NaLnngeu. den gewisse. Zurt empfiehlt e feinen Lonsirmali Ferner «n Postkarte« Ein ist entflogen
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