Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 28.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190102283
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19010228
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- Saxonica
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1901
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Amts- VS Anmckatt für de« Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung i;»»i S« Abonnement mertelj. 1 M. 20 Pf. einschlietzl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die klcinspaltigc Zeile 12 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 30 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 48. Jahrgang. Donnerstag, den 28. Februar Die diesjährigen Ttutenmufterunge« und Kohlenschauen und die daraus folgenden Kohlen- und Ttutenprämitrungen sollen für die Zuchtgebiete Wildenfels und Schönfeld in Wildenfels am 26. April 1901, Vormittags 9 Ayr und in Annaverg am 27. April 1901, Vormittags 9 Mr in den vorgenannten Orte« stattfinden Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsvorsteher wollen die Pferde besitzer von dieser Bekanntmachung noch besonders in ortsüblicher Weise in Kenntnitz setzen. Hierbei wird wiederholt darauf aufmerksam gewacht, daß für alle nicht im Zucht register eingetragene Stuten ein um 3 M. erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist, desgleichen für eingetragene Zuchtstuten sobald ihre nachzuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestcllt werden. Es haben also diejenigen Züchter, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrige Deckgeld von 6 M. sichern wollen, ihre Stuten bei der nächsten Stutenmusterung zur Eintragung ins Zuchtregister vorzustellen und die Produkte seiner Zeit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau zu bringen. Die als konkurrenzfähig zu erachtenden Fohlen rcsp. Stuten sind nach einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formular bis zum 1. April 1901 bei dem Königlichen Landstallamte anzumelden. Schwarzenberg, am 18. Februar 1901. Königliche Amtshauplmannschast. Krug von Nidda. W. Bekanntmachung. Der Unteroffizier d. R. Herr Liodarä kaul Lrauss aus Vittersgrün ist heute als Schutzmann verpflichtet und eingeiviesen worden. Eibenstock, den 27. Februar 1901. Der Rath der Stadl. Hesse. Lp«. Oeffklltliche Borbildersammlung Eibenstock. Die beim Preisausschreiben des Vogtl.-erzgeb. Jndustrievereins preisgekrönten Gar- dinenentwürfe sind bi» auf Weiteres in hiesiger Sammlung ausgestellt. Haebler. Ende des Aurenkrieges? Die Expedition der Mächte gegen China und der Krieg in Südafrika haben in gewisser Hinsicht einige Aehnlichkcit: die zu un» kommenden Meldungen sind ost höchst unklar gehalten, und zuweilen widersprechen sie einander direkt. So verlautet bei spielsweise jetzt aus China, daß die Dinge dort einem glücklichen Ende entgegen gingen, weil der Hof immer mehr nachgäbe und bereit» die Tödtung verschiedentlicher Hauptfrevlcr angeordnet habe; auf der anderen Seite aber sehen wir, daß reguläre» chinesische» Militär rekognoSzirende Truppen der Deutschen an greift, weiter wird über London gemeldet, die Kaiserin Tsusi denke garnicht daran, eher nach Peking zurückzukehren, als bis die fremden Truppen die Hauptstadt geräumt haben, und schließlich kommt noch die Kunde, daß die Russen wieder 3000 Mann nach Peking und 5000 Mann nach Schanhaikwan entsenden wollen. Wie reimt sich da» zusammen? — Ebenso unklar lauten auch die jüngsten Meldungen au» Südafrika, die aber, fall« sie sich bestätigen sollten, eine folgenschwere Wendung de» dortigen Krieges bedeuten würden. Allerdings kann man im Allgemeinen den englischen Meld ungen über Südafrika nicht unbedingt Glauben beimcssen, wa» die englischen Generäle zusammcngelogen haben, geht, wie der VolkSmund sagt, aus keine Kuhhaut; wie oft ist schon de Wet gefangen und todt gesagt worden, um bald nachher wie Ziethen au» dem Busch über die nichts ahnenden englischen Truppen herzufallen; wie oft soll nach englischen Quellen schon Botha und andere Burenführer ein gleicher Schicksal erreicht haben, während sie noch bis heute den Briten schwer zu schaffen machten. Aber bei allem Skeptizismus scheint den jüngsten Nachrichten über den ungünstigen Stand der Dinge für die Buren doch ein Körnchen Wahrheit inne zu wohnen, zum mindesten klingen sie nicht ganz unwahrscheinlich. Darnach soll der Einfall de WetS in die Kapkolonic mit einem völligen Mißerfolge geendet haben, seine Mannschaften sollen zum Theil zersprengt sein und er selbst sich nur mit einigen Getreuen über den Oranjefluß zu retten im Begriffe sein. Die Meldung mag vielleicht übertrieben sein und auch den Ereignissen voranlaufen, aber es steht außer Zweifel, daß die Aufgabe, die sich de Wet mit seinem Einfall gleichzeitig gestellt hatte, nämlich die Kapholländer zum Ausstande zu be wegen, in jeder Beziehung gescheitert ist. Der wackere Buren führer stieß allenthalben auf große Schwierigkeiten, die Engländer waren auf ihrer Hut und ließen ihn nie zur Ruhe kommen. Da sic außerdem in gewaltiger Uebermacht waren, ist e» nicht ausgeschlossen, daß die Lage sich jetzt zu Gunsten der Engländer verändert hat. Aehnlich wie in der Kapkolonic soll cS auch im Osten Transvaal« stehen, wo General French den Feind in kleine Trupp» zersplittert haben will. Noch ärger lautete aber eine Hiobsbotschaft über die Kolonne Botha, der nach einer angeb lichen Meldung Kitchener« den britischen Oberkommandirenven um eine Zusammenkunft behufs Vereinbarung der allgemeinen Uebergabe ersucht habe, da er umzingelt und aktion-unfähig sei. Kitchener sollte die Zusammenkunft aus den 27. Februar 2 Uhr Mittag» festgesetzt haben. Heute allerdings wird wieder gemeldet, daß Botha entkommen sei, doch läßt die Meldung im Unklaren, ob sich diese« Entkommen nur auf die Person Botha» oder auch auf dessen Truppen bezieht. Bestätigt sich die erstere Nachricht nebst derjenigen von dem Mißgeschick de Wet«, so stehen die Dinge für die Buren sehr mißlich: da» Ende de« Kriege» wäre dann in ziemliche Nähe gerückt. Die Truppenzahl auf burischer Seite wäre dann so ge schwächt, daß sie keinen nenncnswerthen Schlag mehr gegen die Engländer führen könnten und dem übermächtigen Gegner unter liegen müßten. Vielleicht wäre der Kleinkrieg auch dann noch nicht ganz zu Ende, aber er hätte jede Bedeutung verloren und würde den Briten nur noch geringen Eintrag thun Freilich läge e» in der Hand der Engländer selber, dem Kriege baldigst ein Ende zu machen. Wenn man an der Themse nur einigermaßen Staat»klugheit besitzt, würde man durch ein gewisse» Maß von Entgegenkommen sicherlich weit schneller zum Ziele gelangen, al» e» mit dem Schwerte möglich ist. ES wäre für das stolze Albion durchaus keine Schmach, wenn c« dem heldenmüthigcn Gegner die Hand entgegenstreckle zur Versöhnung, ja, e« wäre für da» englische Interesse weit besser, denn je länger sich der Krieg hinzieht, um so mehr muß England an Prestige einbüßen. Großbritannien hat den Frieden sehr nothwendig, uni seine Aktionsfähigkeit für andere, mindesten» eben so wichtige Posten wieder zu erhalten, und daher müßte e» jeden gangbaren Weg mit Freuden begrüßen. Wird man aber in der Londoner Downingstrect sich solcher Einsicht erschließen, oder will Joe Chamberlain u. Cie noch mehr verdienen? ... Andererseits wäre e» aber für die Buren keineswegs schimpflich, wenn sie nach sechzehnmonatlichem schweren Ringen gegen einen übermächtigen Gegner, nachdem sie Wunder der Tapferkeit verrichtet, sich ent schließen würden, die Waffen zu strecken. ES wäre nicht da« erste Mal, daß in einem Kampfe dem Unterlegenen der Lorbeer zuerkannt werden muß. Da» Gedächtniß der Buren, welche so heldcnmüthig für die Freiheit der heimathlichen Scholle kämpften, welche uncrschüttcrten Mulhe» einem zehnfachen Gegner Stand hielten, wird nicht untergehen, selbst wenn kein Standbild ihre Thaten kündet, der Ruhm jene« Hirtenvolkes ist dauernder al» Erz. Tagesgeschichte. — Deutschland. König Edward von England ist am Montag Vormittag bei seiner schwerkranken Schwester, der Kaiserin Friedrich, cingetroffen. Kurz vor >/^I0 Uhr langte König Edward mit dem Kaiser Wilhelm in Cronberg an, wo sie am Bahnhof von der Kronprinzessin von Griechenland und dem Prinzen und der Prinzessin Karl von Hessen in Schlitten em pfangen wurden. Der Kaiser geleitete den König nur bis zum Portal de« Schlosse» Friedrichshof und kehrte nach Homburg zurück. — König Edward wird, wie offiziös erklärt wird, nicht nach Berlin kommen, sondern seinen Besuch unter Innehaltung de« streng familiären Charakter» auf Homburg bezw. Cronberg beschränken. — Der General-Adjuvant de« Kaiser«, General v. Wer der, ist am Montag in Petersburg eingetroffen. Al« Gast de« russischen Kaiser« steigt General v. Werder im Winterpalai» ab; sein Aufenthalt wird drei bi« vier Wochen dauern. Da« General v. Werder eine politische Mission zu erfüllen habe, ist offiziös bestritten worden, wird aber doch in weiteren Kreisen für sehr wahrscheinlich gehalten. — Frankreich. In der Deputirtenkammer hat der radikale Abg. Pourpuerh de Boisscrin einen Antrag eingebracht, wonach der Dienst im aktiven Heer zwei, in der Re serve acht und in der Landwehr sechs Jahre dauern soll. In Friedenszeiten sollen die Soldaten nach einjährigem Dienst be urlaubt werden; diejenigen, die mit 27 Jahren noch nicht ver- heiralhet sind, sollen zur Ableistung de« zweiten Dicnstjahre» einberufen werden. Freiwillig weiterdienende Soldaten sollen' nach sieben Jahren ein Recht auf Zivilanstellung haben und nach zehn Jahren eine Pension von 200 bi» 350 Frank erhallen. — Dänemark. Der Finanzausschuß de» dänischen Reichstage« hat sich endgültig gegen den Verkauf der west indischen Inseln ausgesprochen, und der Plan ist nun al« völlig aufgegeben zu betrachten, jedoch nicht deshalb, weil man da« Anerbieten Amerika» für unannehmbar hielt, sondern weil man überhaupt nicht wünscht, die Inseln zu verkaufen, da man die wenigen Kolonien, die Dänemark noch besitzt, bewahren will. Ein große« Konsortium soll hier gebildet werden, um eine Besserung der wirlhschaftlichcn Verhältnisse der Inseln herbei- zusührcn. — China. Generalseldmarschall Graf Waldersee mel det unter dem 23. d. M. Morgen« au« Peking: 1) Chinesischer Angriff auf Erkundung«-Abtheilungen veranlaßte am 20. bei Kuangtchang (IM Klm. nordwestlich Paotingsu) Gefecht zwischen Kolonne Hoffmeister (Kommandeur de» 4. Ostasiatischen Infanterie-Regiments) und über 3000 Mann regulärer Truppen. Diesseits I Mann todt, 2 schwer, 5 leicht verwundet. Chinesen verloren über 3M Mann und flohen nach Schansi. Fünf Fah nen genommen. Belheiligt am Gefecht waren 1., 6. und 7. Kompagnie 4. Regiments, 8. Kompagnie 3. Regiment», 1 Zug 1. Eskadron, 8. Gebirgsbatterie, 1 Zug 2. Pionierkompagnie. 2) 1. Kompagnie 3. Regiments und 2. Pionierkompagnic trafen bei Erkundung der Antsuling-Passe» westlich Paotingsu auf Wider stand und erstürmten Paß nach mehrstündigem Gefecht. 1 Pio nier todt, 2 verwundet. — Diese Vorkommnisse lassen nur zwei Deutungen zu. Entweder spielen die chinesischen Machthaber nach wie vor ein hinterhältige« Doppelspiel oder aber find sie überhaupt nicht Herr über ihre eigenen Truppen. In jedem Falle wäre erwiesen, daß die Lage für absehbare Zeit umfassende militärische Vorkehrungen zur Sicherung der Erfüllung der vom chinesischen Hofe genehmigten Friedensbedingungen erheischt. Im Zusammenhang mit den jüngsten Vorkommnissen ist eine au« Peking, 23. d. M., datirte Meldung der »Morning Post" von besonderem Interesse, wonach die Russen im Hinblick aus die Möglichkeit, daß weitere Operationen nöthig werden, 3000 Mann nach Peking und 5000 Mann nach Schanhaikwan senden. Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so würde e« sich nur fragen, ob Rußland wirklich mitthun will, um da« Pre'tige militärischer Leistungsfähigkeit nicht anderen Mächten allein zu überlassen, oder ob e« durch eine Verstärkung seiner militärischen Macht mittel im Mittelpunkt der chinesischen Ereignisse seiner politischen Stellung größere« Gewicht zu verleihen beabsichtig». Bezeichnend ist e» auch, daß im gegenwärtigen Zeitpunkt der amerikanische Gesandte, der in vielen Dingen die Seele de« Widerstande« gegenüber den europäischen Forderungen war, seinen Posten für zwei Monate verläßt. — Der »Morning Post" wird au« Peking unter« 23. Fe bruar berichtet, die Deutschen bereiteten sich auf eine Expe dition vor. Die Chinesen hätten seit Monaten kriegerische Vorbereitungen getroffen. Ein Beamter habe dem Korresponden ten mitgetheilt, der Kaiser würde nicht ohne die Kaiserin-Wittwe zurückkehrcn und die Kaiserin-Wittwe würde nicht zurückkehren, solange die fremden Truppen Peking besetzt hielten und wenn da« Gesandtschafts-Viertel zu einer den Palast beherrschenden Festung gemacht würde. Der Kaiser Kwangsü, so habe der Be amte erklärt, und die Kaiserin-Wittwe arbeiten wieder zusammen und seien bereit, Reformen einzufühlen. Kwangsü sei beim Tode Tung-Chi» der Adoptivsohn der Kaiserin-Wittwe geworden und 1898 habe er wegen Krankheit der Kaiserin-Wittwe die Regent schaft übertragen. Beider Zustimmung sei also zu jedem Abkom men nöthig, selbst wenn die Mächte daraus beständen, daß die Kaiserin-Wittwe die Regentschaft abtreten müsse. Au« diesen Gründen sei e« zweifclhast, daß der Kaiser bald nach Peking zur Bildung einer Regierung kommen werde. Die so verursachte Verzögerung könne, so fährt der Korrespondent fort, den Frieden gefährden und zu Verwickelungen führen. Sie habe bereit» ver ursacht, daß die Deutschen zu der erwähnten Expedition rüsteten. Die Franzosen und Italiener würden sich an derselben betheili gen, und wenn die Briten sich weigerten, theilzunehmen, würden die Russen ebenfalls mitmachcn. — Südafrika. Die Hiobsposten au« Südafrika, über die wir unsern Lesern in der letzten Nummer telegr. berichteten, haben bis zur Stunde eine genauere Ergänzung nicht erfahren. Aber leider kann c», wenn man auch die englischen Berichte mit großer Vorsicht aufzunchmen hat, keinem Zweifel mehr unterliegen, daß e« den Engländern durch ihre umfassenden Maßnahmen ge lungen ist, die Truppe De Wei« au« der Kapkolonie wieder her- auSzutreiben. Sollten sich die von Lord Kitchener gemeldeten Verluste der Buren bestätigen, so müßte da« Corp« De Wet» nicht nur seine ganze Bagage, sondern auch den größten Theil der Reitpferde verloren haben, e« müßte sich sogar diese Abtheil-
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