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Der sächsische Erzähler : 25.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187103252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18710325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18710325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-25
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.03.1871
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Dresden, führte den Zug. Der Bundeskanzler, welcher die große Generalsuniform mit 'dem großen Bande des schwarzen Adlerordens trug, sah sehr rüstig und munter aus. Hierauf erschien Ihre Majestät die Kaiserin mit den Prinzessinnen, ehr furchtsvoll vom Reichstage begrüßt, und ließ sich rechts vom Throne auf den Estraden nieder. Dies war das Zeichen, daß der Bundescanzler dem Kaiser melden konnte, daß Alles zur Eröffnung des Reichstags bereit sei. Bald darauf erschien der Kaiser, in. Generalsuniform mit dem großen Bande des schwarzen Adlerordens geschmückt, mit wehendem Helmbusch und von dem jubelnden Zurufe des Reichstags begrüßt, der auf die Aufforderung des Präsidenten von Frankenberg-Ludwigsdorf drei Mal in das Hoch auf Se. Majestät den deutschen Kaiser, den König von Preußen, einstimmte. Der Kaiser dankte freundlichst und trat unbedeckten Hauptes vor den Kaiserstuhl. Rings um denselben stellten sich nun die vier Würdenträger der Reichsinsignien so auf, daß der Kriegsminister von Roon und der Graf Redern das Reichsscepter und die Krone, welche sie trugen, auf goldne Kissen vor dem Throne niederlegten, während General v. Moltke und Graf Wrangel sich mit dem Reichsschwert und dem Reichsbanner zur Seite des Thrones postirten, Prinzen Friedrich Carl "und den anderen Prinzen an dem Kaiser vorüber, um links von ihm die' Estraden zu betreten. Der Bundescanzler übergab dem Kaiser die Thronrede, welche dieser mit fester Stimme vorlas. Nach dem Schluffe derselben exq klärte der Bundesctmzler auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und im Namen der verbündeten Regierungen den Reichstag für eröffnet, Graf Brcch brachte ein abermaliges Hoch auf Se. Majestät den deutschen Kaiser aus, und dieser verließ unbedeckten Hauptes, nach allen Seiten hin freundlich grüßend den weißen Saal. Der Feierlichkeit chatten in den Hoflogen die minorennen Prinzen und Prinzessinnen^ das gesammte diplomatische Corps und viele hoch- gestellte Persönlichkeiten beigewohnt. Die Zuschauer tribüne war überfüllt. Der Zugang zu ihr s war förmlich lebensgefährlich gewesen , mehre« lyuchtz M Hey« den schönen Tagen des Frühlings entgegen» gehen können. — Vielfach wurde hier die Friedens» x . böffchäft gefeiert , in engeren und größeren Cirkeln. ' Mehrere geschloffene Gesellschaften veranstalteten ebenfalls hierzu eine -eigene Festfeier und' begingen in gehobener festlicher Stimmung den ehrenvoll er kämpften Frieden Deutschlands. Auch im Gewerbe- Verein würde in der letzten Sitzung vom 15. d. M. auf denselben Rücksicht genommen und die Vereins mitglieder durch einen gediegenen geschichtlichen Bor trag des Herrn Lehrer Kneschke in spannender Weise auf die durchlebte große Zeit aufmerksam gemacht. Dresden, 21. März. Bei den stattgehabten engeren Reichstagswahlen haben im 3. Wahlkreise (Bautzen, Cawenz rc.) Herr Adv. Thiel in Bautzen 5294,Herr Adv. Deumer in Camenz 5260 Stimmen, » KLerwiger zu werden, so daß wir mit fröhlichem kaiserlichen Majestäten, der Ktonptkü»; mk die ' ' Kronprinzessin, sowie dieanderenPrinzennnd Prinzessinnen des Königshäuser, die Großherzöge von Baden und Mecklenburg und andere Fürst» lichkeiten in der Schloßcapelle, durchschritten den weißen Saal und zogen sich einstweilen in die rothe Kammer und den Rjttersaal zurück, während die Reichskagsmitglieder, die Hofstaaten, die Generalität und die höchsten Staatsbeamten im weißen Saale gegenüber dem Kaiserstuhle Aufstellung nahmen. Die zahlreichen Uniformen, der Glanz der Gala kleider und die Masse der Erschienenen gaben der Versammlung einen höchst imponirenden Ausdruck. Derselbe wurde erhöht, als hierauf der Bundesrqth cintrat und sich rechts unter der Galerie aufstellte. Die Bundesrathsmitglieder schritten zu dreien einher; , der Bundescanzler Graf Bismark, umgeben von im 23. Wahlkreise (Plauen rc.) Herr Amtshauptmann dem Premierminister Grafen Bray ans München Graf zu Münster in Plauen, 5852, Herr Adv. und dem Staatsminister Frhrn. v. Friesen aus Rud. Schmidt in Leipzig 4416 Stimmen erhalten. Ein gräßliches Unglück, das allgemein bedauert wird und namentlich eine sehr ehrenwerthe Familie betrifft, ereignete sich am vergangenen Montag in Camenz. Der dasige Schieferdeckermeister Oswald, ' ein wackerer Bürger und sorglicher Familienvater, der wohl länger als 25 Jahre schon ohne Unfall auf Thürmen und Hausspitzen sein Gewerbe betrieben, stürzte am genannten Tage von einem dasigen, am Markte stehenden, drei Stock hohen Hause auf das Straßenpflaster herab und fand seinen Tod. Der Dahingeschiedene war einer der thätigsten Mitglieder der dasigen Feuerwehr. Die gegen die Socialdemokraten Bebel, Lieb knecht und Hepner eingeleitete Criminal-Untersuchung ist nach einer Mittheilung der „W.-Z." aus Leipzig vor einigen Tagen geschloffen worden; die auf Grund derselben zu erhebende Anklage soll, wie man hört, die Genannten der Vornahme vorbereitender Hand lungen zum Landesverrath beschuldigen (nach Anderen zum Hochverrath). Da die Schwurgerichtssitzung bei dem Leipziger Bezirksgericht in einigen Tagen wahrscheinlich beendet sein, wird, so wird die obige Anklage erst später vor die Geschworenen gebracht werden. , P r e u ß e n. . ... Berlin, 22- , März. Graf Bismark ist vom Nachdem ^dies geschehen, zog der Kronprinz mitdem Kaiser in den Fürstenstand erhoben. Graf Moltke ' erhielt das Großkreuz des eisernen Kreuzes. Berlin, 21. März. Die feierliche Eröffnung des ersten deutschen Reichstages hat heute in glänzender und erhebender Weise stattgefunden. Die gewaltigen Ereignjsse, als deren verheißungsvollste Frucht diese Reichstagseröffnung zu betrachten ist, gaben ihr ein Relief von weltgeschichtlicher Be deutung, und dieser entsprechend waren auch die äußeren Umstände, unter denen sie vor sich ging. Die Straßen, durch welche die Auffahrt der kaiserl. Majestäten, der Prinzen und der Prinzessinnen, Fürstlichkeiten, Hofstaaten und Reichstagsmitglieder erfolgte, waren mit Menschen dicht gefüllt', welche das Kaiserpaar, den Kronprinzen und den Prinzen Friedrich Carl mit lebhaften Hochs empfinge». Nach Beendigung des Gottesdienstes erschienen die
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